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Sieben weitere Kandidaten

Namensliste für Merz‘ Kabinett: Neue Version mit SPD-Überraschung – und weiteren Posten

Der Koalitionsvertrag ist da, doch die Ministerliste bleibt offen. Oder geheim. Spekulationen um das Merz-Kabinett sorgen für Spannung.

Berlin – Einen Koalitionsvertrag haben die Verhandler von CDU, CSU und SPD bereits ersonnen. Noch schöner als über inhaltliche Pläne lässt es sich aber über Personalien spekulieren: Erste Namenslisten für das „Kabinett Merz“ kursieren bereits. Eine neue Version hat nun der Münchner Merkur erhalten.

Eine offizielle Bestätigung für diese Namensreihung gibt es freilich nicht: Union und Sozialdemokraten wollen die konkreten Personalentscheidungen erst nach der Verabschiedung des Koalitionsvertrags oder sogar nach der Vereidigung von Friedrich Merz als Kanzler treffen. Das nun vorliegende Dokument stammt aus SPD-Kreisen, sollte jedoch mit Vorsicht betrachtet werden. Frühere Listen enthielten Namen von „Kandidaten“, die von ihrer Nennung offenkundig selbst überrascht waren.

Wer wird Minister(in) für CDU-Kanzler Merz? Neue Liste liegt vor – ohne Bestätigung

Der Koalitionsvertrag legt zwar die Anzahl der Ministerien pro Partei sowie die Verteilung der Ressorts auf CDU, CSU und SPD fest. Die Entscheidung über die konkreten Personen bleibt jedoch offen.

CDU-Kanzleranwärter Friedrich Merz muss noch sein Kabinett benennen.

„Das Vorschlagsrecht für die jeweiligen Ämter liegt bei den verantwortlichen Parteien“, steht im Koalitionsvertrag. Die formale Nominierung erfolgt durch den Kanzler, die Ernennung obliegt dem Bundespräsidenten. Und bevor es so weit ist, werden die Parteien versuchen, ein stimmiges Gesamtkonzept zu entwickeln. Erinnerungen an die Diskussionen der Ampel-Koalition über Geschlechterverhältnisse und Diversität im Kabinett sind noch frisch.

Die neue Liste unterscheidet sich in einigen Punkten von einer früheren aus Unions-Kreisen, die unserer Redaktion ebenfalls vorlag. Ein anderer Posten hat sich seit Erscheinen dieser Listung am Montag (14. April) überholt: Carsten Linnemann will CDU-Generalsekretär bleiben und nichts ins Kabinett. Die beiden Papiere im Vergleich:

Ministerium / PostenListe 14. April Liste 9. April
BundeskanzlerFriedrich Merz (CDU)Friedrich Merz (CDU)
FinanzenLars Klingbeil (SPD)Lars Klingbeil (SPD)
InneresAlexander Dobrindt (CSU)Alexander Dobrindt (CSU)
Wirtschaft und EnergieCarsten Linnemann (CDU)Carsten Linnemann (CDU)
AuswärtigesJohann Wadephul (CDU)Johann Wadephul (CDU)
Justiz und VerbraucherschutzSonja Eichwede (SPD)Sonja Eichwede (SPD)
Arbeit und SozialesBärbel Bas (SPD)Bärbel Bas (SPD)
VerteidigungBoris Pistorius (SPD)Boris Pistorius (SPD)
Ernährung, Landwirtschaft und HeimatMichaela Kaniber (CSU)Michaela Kaniber (CSU)
Bildung und FamilieSilvia Breher (CDU)Silvia Breher (CDU)
GesundheitTino Sorge (CDU)Tino Sorge (CDU)
VerkehrIna Schnarrenbach (CDU)Ina Schnarrenbach (CDU)
Umwelt, Klima, nukleare SicherheitKatja Mast (SPD)Andreas Jung (CDU)
DigitalisierungKristina Sinemus (CDU)Kristina Sinemus (CDU)
Forschung, Technologie, RaumfahrtDorothee Bär (CSU)Dorothee Bär (CSU)
EntwicklungSvenja Schulze (SPD)Svenja Schulze (SPD)
Wohnen und BauenCarsten Schneider (SPD)-
KanzleramtschefThorsten Frei (CDU)Thorsten Frei (CDU)
Staatsminister Ehrenamt/SportSepp Müller (CDU)-
Staatsminister Kultur/MedienJoe Chialo (CDU)-
Staatsminister Bund-LänderHendrik Hoppenstedt (CDU)-
Staatsministerin MigrationReem Alabali-Radovan (SPD)-
Staatsministerin OstdeutschlandElisabeth Kaiser (SPD)-

Neue Namen auf angeblicher Ministerliste fürs Kabinett Merz: Wer die Kandidaten sind

Eine Überraschung unter den kolportierten SPD-Kandidaten ist Katja Mast, die möglicherweise das neu hinzugewonnene siebte Ministerium der SPD übernehmen könnte. Mast, bisher Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestags-Sozialdemokraten, ist keine Unbekannte. In Spekulationen über Ministerposten tauchte ihr Name jedoch eher selten auf: In einem ARD-Beitrag wurde sie als mögliche Kandidatin für Arbeit und Soziales gehandelt. Die Pforzheimer Zeitung brachte sie sogar mit einem möglichen Amt als Umweltministerin in Verbindung. Mast äußerte sich dazu aber zurückhaltend: „Personalfragen werden am Ende entschieden. Ich bin sehr gerne Abgeordnete für die Menschen aus Pforzheim und dem Enzkreis und Fraktionsmanagerin der SPD-Bundestagsfraktion.“

Bundestagswahl 2025: Freude, Frust, Krimis – die wichtigsten Entscheidungen aus Bayern

Sie bilden das Gesicht der Bundestagswahl 2025: CSU-Chef Markus Söder und CDU-Spitzenkandidat Friedrich Merz – Letzteren wählten die Deutschen zum Kanzler. Darüber hinaus gab es in Bayern mehrere Entscheidungen, die für ordentlich Wirbel sorgen. Auf den nachfolgenden Bildern fassen wir sie zusammen.
Sie bilden das Gesicht der Bundestagswahl 2025: CSU-Chef Markus Söder und CDU-Spitzenkandidat Friedrich Merz – Letzteren wählten die Deutschen zum Kanzler. Darüber hinaus gab es in Bayern mehrere Entscheidungen, die für ordentlich Wirbel sorgen. Auf den nachfolgenden Bildern fassen wir sie zusammen. © IMAGO / photothek
Söder darf sich und seine CSU zwar als klaren Wahlsieger in Bayern feiern – doch die 40-Prozent-Marke, die zwischen den Zeilen oftmals als sicheres Ziel aufgefasst wurde, erreichten die Christsozialen nicht. Tatsächlich landet man laut vorläufigem Ergebnis „nur“ bei 37,2 Prozent. Das hat vor allem Auswirkungen durch die Wahlrechtsreform, die somit verhindert, dass alle CSU-Wahlkreissieger auch in den Bundestag kommen. Es ist also durchaus ein Wahlsieg mit Beigeschmack für die CSU.
Söder darf sich und seine CSU zwar als klaren Wahlsieger in Bayern feiern – doch die 40-Prozent-Marke, die zwischen den Zeilen oftmals als sicheres Ziel aufgefasst wurde, erreichten die Christsozialen nicht. Tatsächlich landet man laut vorläufigem Ergebnis „nur“ bei 37,2 Prozent. Das hat vor allem Auswirkungen durch die Wahlrechtsreform, die somit verhindert, dass alle CSU-Wahlkreissieger auch in den Bundestag kommen. Es ist also durchaus ein Wahlsieg mit Beigeschmack für die CSU. © IMAGO / photothek
Die CSU gewann alle 47 Wahlkreise in Bayern – doch aufgrund der Wahlrechtsreform schaffen es nur 44 der Wahlkreissieger in den Bundestag. Drei Kandidaten gehen leer aus: Volker Ulrich, der für Augsburg-Stadt antrat (l.), Sebastian Brehm, der Nürnberg-Nord gewann (m.) und Claudia Küng, die München-Süd zurückeroberte (r.). Sie gewannen ihre jeweiligen Wahlkreise mit den geringsten Prozentpunkten aller CSU-Sieger und bleiben daher draußen. Vor allem Ulrich zeigte sich sehr frustriert davon, im Netz kursiert ein Video, in dem er Grünen-Kandidatin Roth wortreich attackiert.
Die CSU gewann alle 47 Wahlkreise in Bayern – doch aufgrund der Wahlrechtsreform schaffen es nur 44 der Wahlkreissieger in den Bundestag. Drei Kandidaten gehen leer aus: Volker Ullrich, der für Augsburg-Stadt antrat (l.), Sebastian Brehm, der Nürnberg-Nord gewann (m.) und Claudia Küng, die München-Süd zurückeroberte (r.). Sie gewannen ihre jeweiligen Wahlkreise mit den geringsten Prozentpunkten aller CSU-Sieger und bleiben daher draußen. © IMAGO / dts Nachrichtenagentur / Klaus W. Schmidt / Merkur-Collage
Der Augsburger CSU-Direktkandidat Dr. Volker Ulrich gewinnt zwar seinen Wahlkreis – verpasst aber aufgrund der Wahlrechtsreform den Sprung ins Parlament. Dafür ging er am Wahlabend auf Grünen-Kandidatin Claudia Roth los.
Vor allem Ullrich zeigte sich von dem Sieg ohne Bundestags-Einzug sehr angefasst. Am Wahlabend ging er auf Grünen-Kandidatin Claudia Roth, die als Zweitplatzierte in Augsburg rund zehn Prozentpunkte hinter Ulrich landete, los. Ein Video der Szene macht derzeit auf X die Runde. „Sie sind keine Demokratin“, schimpft der CSU-Wahlkreissieger da unter anderem. © Screenshot Andreas Herz / X / Merkur-Collage
War sie 2021 noch eines der Gewinner-Gesichter der Grünen, ist sie nun eines der Verlierer. Denn Grünen-Kandidatin Jamila Schäfer gewann vor vier Jahren noch den Wahlkreis München-Süd – den einzigen, den die CSU in Bayern verlor. Bei dieser Bundestagswahl wurde verlor sie ihn aber wieder, jedoch ziemlich knapp: Schäfer kam auf 29,8 Prozent der Erststimmen, Claudia Küng, die CSU-Wahlkreissiegerin, auf 30,4 Prozent. Bitter: Küng ist eine der drei CSU-Wahlkreissieger, die aufgrund der Wahlrechtsreform trotzdem nicht in den Bundestag einziehen.
War sie 2021 noch eines der Gewinner-Gesichter der Grünen, ist sie nun eines der Verlierer. Denn Grünen-Kandidatin Jamila Schäfer gewann vor vier Jahren noch den Wahlkreis München-Süd – den einzigen, den die CSU in Bayern verlor. Bei dieser Bundestagswahl wurde verlor sie ihn aber wieder, jedoch ziemlich knapp: Schäfer kam auf 29,8 Prozent der Erststimmen, Claudia Küng, die CSU-Wahlkreissiegerin, auf 30,4 Prozent. Bitter: Küng ist eine der drei CSU-Wahlkreissieger, die aufgrund der Wahlrechtsreform trotzdem nicht in den Bundestag einziehen. Schäfer dagegen zieht über die Landesliste in den Bundestag. © picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
Für bundesweite Aufmerksamkeit sorgt am Tag nach der Bundestagswahl die bayerische Stadt Deggendorf. Im gleichnamigen Wahlkreis holte die AfD mit 29,2 Prozent der Zweitstimmen ihr bestes Ergebnis in Westdeutschland. Deggendorf ist damit die AfD-Hochburg außerhalb Ostdeutschlands, wo die Rechtspopulisten flächendeckend stärkste Kraft wurden.
Für bundesweite Aufmerksamkeit sorgt am Tag nach der Bundestagswahl die bayerische Stadt Deggendorf. Im gleichnamigen Wahlkreis holte die AfD mit 29,2 Prozent der Zweitstimmen ihr bestes Ergebnis in Westdeutschland. Deggendorf ist damit die AfD-Hochburg außerhalb Ostdeutschlands, wo die Rechtspopulisten flächendeckend stärkste Kraft wurden. © picture alliance/dpa | Tobias C. Köhler
Eine ziemliche Wahlschlappe erlebten auch Hubert Aiwanger und seine Freien Wähler. Unterm Strich stehen am Ende der Bundestagswahl keins der anvisierten Direktmandate, und auch von der Fünf-Prozent-Hürde ist man weit entfernt. Aiwanger nahm die Nachricht ernüchtert auf – dann werde man halt in Bayern bleiben, sagte er in Bezug auf das Ergebnis. Dort sei ja genug zu tun.
Eine ziemliche Wahlschlappe erlebten auch Hubert Aiwanger und seine Freien Wähler. Unterm Strich steht am Ende der Bundestagswahl keins der anvisierten Direktmandate, und auch von der Fünf-Prozent-Hürde ist man weit entfernt. Aiwanger nahm die Nachricht ernüchtert auf – dann werde man halt in Bayern bleiben, sagte er in Bezug auf das Ergebnis. Dort sei ja genug zu tun. © picture alliance/dpa | Armin Weigel
Nach einem Wahlkampf, der durchsetzt mit Überspitzungen und Populismus war, von einem Sieg der Demokratie zu sprechen, ist zwar schwierig – doch die hohe Wahlbeteiligung ist dennoch eine gute Nachricht. In Bayern lag sie nämlich so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr: bei 84,5 Prozent. 2021 hatten sich noch 79,9 Prozent der knapp 10 Millionen Wahlberechtigten im Freistaat zur Urne aufgemacht. Die turbulenten Zeiten scheinen die Menschen für Politik zu aktivieren – und sie wollen ihrer Stimme Gehör verschaffen.
Nach einem Wahlkampf, der vielen Experten zufolge durchsetzt mit Überspitzungen und Populismus war, von einem Sieg der Demokratie zu sprechen, ist zwar schwierig – doch die hohe Wahlbeteiligung ist dennoch eine gute Nachricht. In Bayern lag sie nämlich so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr: bei 84,5 Prozent. 2021 hatten sich noch 79,9 Prozent der knapp 10 Millionen Wahlberechtigten im Freistaat zur Urne aufgemacht. Die turbulenten Zeiten scheinen die Menschen für Politik zu aktivieren – und sie wollen ihrer Stimme Gehör verschaffen. © picture alliance/dpa | Pia Bayer

Ganz neu auf der Liste ist das Bauministerium, das bisher von der SPD-Politikerin Klara Geywitz geleitet wurde und als Kandidat für eine Auflösung galt. Carsten Schneider (ebenfalls SPD), bisher Ostbeauftragter der Bundesregierung, firmiert nun als Favorit für dieses Ressort. Auch der Posten „Finanzminister“ neben Lars Klingbeils Namen dürfte den Genossen gefallen. Der SPD-Co-Chef könnte nicht nur Vizekanzler werden – als Finanzminister hätte er zusätzliche Vetomacht im Kabinett von Merz.

Die unserer Redaktion vorliegende Liste der Staatsministerposten enthält Erwartbares und Überraschungen. Joe Chialo wird schon länger als möglicher Kulturstaatsminister gehandelt. Reem Alabali-Radovan ist sogar bereits Migrationsbeauftragte der geschäftsführenden Bundesregierung ist. Der CDU-Politiker Sepp Müller galt als möglicher Kandidat aus dem Osten und könnte nun tatsächlich Staatsminister für Ehrenamt und Sport werden – statt Ostbeauftragter, wie etwa vom MDR spekuliert. Hendrik Hoppenstedt war bereits unter Angela Merkel Staatsminister für Bund-Länder-Beziehungen. Die Thüringerin Elisabeth Kaiser, laut Liste Kandidatin für das Amt der Ostbeauftragten, ist seit einem Jahr Parlamentarische Staatssekretärin im Bauministerium und gehört zum linken Flügel der SPD. (fn)

Rubriklistenbild: © Michael Kappeler/dpa/picture-alliance

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