Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
Konflikt droht zu eskalieren
Erdogan droht Israel mit militärischer Intervention – erste Reaktionen aus Israel und Russland
Die Türkei plant bald aktiv in den Nahostkonflikt eingreifen zu wollen. Tel Aviv vergleicht Erdogan mit Saddam Hussein und verweist auf dessen Ende.
Update vom 29. Juli, 16.09 Uhr: Nach der Drohung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gegenüber Israel, hat sich auch das türkische Außenministerium in einer Mitteilung geäußert. In der Nacht auf Montag unterstellte das Außenministerium Israels Ministerpräsident Netanjahu, für einen Völkermord verantwortlich zu sein.
Das türkische Ministerium zog laut dpa einen Vergleich zum Nationalsozialismus. „Das Ende des Völkermörders Netanjahu wird so sein, wie das Ende des Völkermörders Hitler. So wie die völkermordenden Nazis zur Rechenschaft gezogen wurden, werden auch diejenigen, die versuchen, die Palästinenser zu vernichten, zur Rechenschaft gezogen werden“, schrieb das Außenministerium.
MHP-Chef wirft Netanjahu vor, „blutigen und dunklen Spuren“ zu hinterlassen
Update vom 29. Juli, 14.08 Uhr: Auch MHP-Chef Devlet Bahceli hat eine Mitteilung zu dem Erdogan-Hussein-Vergleich veröffentlicht. Seiner Meinung nach sehe „die ganze Welt“ deutlich, welchen „blutigen und dunklen Spuren“ die Regierung von Israels Premier Benjamin Netanjahu folge. Der „panische Angriff einer völkermörderischen Regierung“ auf Erdogan sei „Ausdruck von Schuld“, zitierte ihn der türkische Fernsehsender TRT Haber.
Der Zeitpunkt, an dem die israelische Regierung zur „Rechenschaft“ gezogen werde, sei nicht mehr fern, sondern nur noch „eine Frage der Geduld und Zeit“, so Bahceli weiter. Die rechtsextreme Partei MHP ist mit der islamisch-nationalen AKP des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verbunden.
Update vom 29. Juli, 11.59 Uhr: Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa hat scharf auf Katz‘ Vergleich zwischen Erdogan und Saddam Hussein reagiert. Sacharowa unterstellte, die USA hätten einst aus „Scheingründen“ gemeinsam mit anderen Nato-Staaten den souveränen Staat Irak „überfallen“. Ob Israels Minister nun ausdrücken wolle, dass er „solche internationalen Vorgänge“ befürworte, fragte sie rhetorisch in einem längeren Eintrag auf Telegram. Im Jahr 2003 waren US-Truppen in den Irak einmarschiert. Der Militäreinsatz führte zum Sturz des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein. Drei Jahre später wurde Hussein wegen Massakern an Kurden und Schiiten hingerichtet.
Israels Oppositionschef reagiert auf Erdogans Drohungen im Gaza-Krieg
Update vom 29. Juli, 9.40 Uhr: Auch der israelische Oppositionschef Yair Lapid reagierte auf die Worte des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan über eine militärische Intervention gegen Israel. „Präsident Erdogan schimpft und tobt wieder. Er ist eine Gefahr für den Nahen Osten“, schrieb Lapid im Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter).
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Erste Reaktionen auf Erdogans Drohungen gen Israel
Die Welt und insbesondere die NATO-Mitglieder müssten seine Drohungen „aufs Schärfste verurteilen und ihn dazu zwingen, seine Unterstützung für die Hamas einzustellen“, hieß es weiter von Lapid, der zudem ergänzte: „Wir akzeptieren keine Drohungen eines Möchtegern-Diktators.“
Update vom 29. Juli, 9.20 Uhr: Nach der Drohung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, militärisch in den Nahostkonflikt eingreifen zu können, gibt es erste Reaktionen. Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders schrieb bei X (ehemals Twitter): „Der Islamfaschist Erdogan droht mit einer Invasion Israels. Der Typ ist völlig verrückt. Die Türkei sollte aus der NATO geworfen werden“.
Erstmeldung: Istanbul/Tel Aviv – Die angespannte Beziehung zwischen Istanbul und Tel Aviv hat einen neuen Höhepunkt erreicht: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte Israel mit einer militärischen Einmischung im Nahen Osten. „So wie wir in Berg-Karabach reingegangen sind, so wie wir in Libyen reingegangen sind, werden wir mit ihnen dasselbe tun“, sagte Erdogan auf einer Veranstaltung seiner Regierungspartei AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) in Rize am Schwarzen Meer mit Blick auf Israel am Wochenende.
Er bezog sich dabei auf den Berg-Karabach-Konflikt, wo Erdogan die Konfliktpartei Aserbaidschan unter anderem mit Drohnen unterstützte. Im Bürgerkriegsland Libyen unterstützt Ankara die international anerkannte Regierung mit militärischer Ausstattung und Personal. Erdogan lobte in seiner Rede die Fortschritte in der türkischen Verteidigungsindustrie und sagte weiter: „Es gibt nichts, was wir nicht tun können. Wir müssen nur stark sein.“
Katz vergleicht Erdogan mit Saddam Hussein und verweist auf das Ende des irakischen Diktators
Auf die Drohung Erdogans folgte prompt eine Antwort. Der israelische Außenminister Israel Katz warnte Erdogan nach dessen Drohung: „Erdogan tritt in die Fußstapfen von Saddam Hussein und droht mit einem Angriff auf Israel. Er soll sich nur daran erinnern, was dort geschah und wie es endete“, schrieb Katz am späten Sonntagabend (28. Juli) auf der Plattform X und postete dazu Bilder von Erdogan und Hussein.
Im Jahr 2003 waren US-Truppen in den Irak einmarschiert. Der Militäreinsatz führte zum Sturz des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein. Drei Jahre später wurde Hussein wegen Massakern an Kurden und Schiiten hingerichtet.
Dass sich der türkische Präsident zur Lage im südlichen Gazastreifen mit scharfen Worten gegen Israel wendet, ist in der Vergangenheit bereits mehrfach vorgekommen. Erst Ende Mai rief Erdogan die muslimischen Staaten zum gemeinsamen Vorgehen auf: „Worauf wartet ihr noch, um eine gemeinsame Entscheidung zu treffen? Gott wird euch und uns zur Rechenschaft ziehen“, sagte Erdogan in Ankara vor den Parlamentsabgeordneten seiner Partei AKP in Richtung der „islamischen Welt“.
Weiter sagte Erdogan, Israel sei „nicht nur eine Bedrohung für Gaza (…), sondern für die gesamte Menschheit“. Er fügte an: „Kein Staat ist sicher, solange Israel sich nicht dem Völkerrecht unterwirft und sich nicht an das Völkerrecht gebunden fühlt. Und das betrifft auch die Türkei.“
Erdogan gegen weitere Nato-Kooperation mit Israel:
Mit Blick auf die humanitäre Lage im Gazastreifen sprach der türkische Präsident von „Völkermord“. Israel und seine Unterstützer hofften, „dass der Völkermord vergessen wird. Dieser Völkermord wird nicht vergessen.“ Im Gazastreifen sei der „Geist der Vereinten Nationen“ gestorben, sagte Erdogan. Die UN seien „nicht einmal in der Lage, ihr eigenes Personal oder humanitäres Personal“ zu schützen.
Deswegen hatte Erdogan Mitte Juli erklärt, sein Land wolle auch die Kooperationen zwischen der Nato und dem Partner Israel künftig nicht mehr zustimmen, bis in den palästinensischen Gebieten ein nachhaltiger Frieden geschaffen werde.
Erdogan ist seit Beginn des Krieges im Gazastreifen einer der schärfsten Kritiker Israels. Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas - deren beispielloser Angriff auf Israel am 7. Oktober den Krieg ausgelöst hatte - betrachtet der türkische Präsident als eine „Befreiungsorganisation“ und verglich Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler. Im April begrüßte Erdogan den Chef der Hamas-Chef Ismail Hanija sogar in Istanbul. (bg/dpa)