„Links stehender Radikaler“
Nach der Ernennung: Trumps Stellvertreter kritisiert Harris' Vize
Tim Walz ist bereits im Fadenkreuz. Der demokratische Vize-Präsidentschaftsanwärter für die US-Wahl 2024 wird von seinem Widersacher scharf attackiert.
Washington, D.C. – Das kann ja heiter werden: Unmittelbar am Tag der Nominierung (6. August) für die Vize-Präsidentschaftskandidatur bei der US-Wahl 2024 sah sich der Demokrat Tim Walz bereits ersten rhetorischen Giftfackeln entgegen. Der potenzielle Vize einer US-Präsidentin Kamala Harris bekam von seinem republikanischen Pendant J.D. Vance öffentlich das Fett weg.
Der „Running mate“ von Donald Trump redete sich bei einer Wahlkampfkundgebung in Philadelphia in Rage über den derzeitigen Gouverneur von Minnesota. Walz‘ politisches Dasein sei ein „Witz“, er habe nichts erreicht. Ferner sei dieser „einer der am weitesten links stehenden Radikalen in der gesamten US-Regierung auf allen Ebenen“.
Trump Vize vor US-Wahl 2024: Harris‘ Mitstreiter Tim Walz will Fentanyl-Krise verschlimmern
Auch Harris ging Vance an und wetterte gegen deren Entscheidung, Walz als ihren Vize-Kandidaten eingesetzt zu haben: „Sie (Kamala Harris, Anm. d. Red.) hat sich für einen Mann entschieden, der mehr Arbeitsplätze in der verarbeitenden Industrie nach China verlagern will, der illegalen Einwanderinnen und Einwanderern Führerscheine geben will und der die Fentanyl-Krise so viel schlimmer machen will, weil er sich weigert, seinen Job zu machen.“
Konkret kritisierte Vance das Krisenmanagement von Walz im Jahr 2020, als in Minneapolis gewaltsame Black-Lives-Matter-Proteste nach dem Tod von George Floyd tobten. Nicht wenige Stimmen hätten sich damals gewünscht, dass Walz gleich zu Beginn der Auseinandersetzungen die Nationalgarde eingesetzt hätte, um wieder Herr der Lage zu sein und eine friedliche Ordnung wiederherzustellen.
„Tim Walz war derjenige, der zuließ, dass Randalierer Minneapolis niederbrannten, und dann war es Kamala Harris, die die Randalierer aus dem Gefängnis holte. In dieser Hinsicht ist das also ein interessantes Team“, gab Vance sarkastisch zu verstehen.
Vance über Walz: „Will Kindern ihre Eltern wegnehmen“
Sauer auf stieß Vance, der zuletzt immer wieder mit sexistischen Sprüchen über Frauen von sich reden machte, offenkundig auch der liberale Standpunkt von Walz in Bezug auf die Geschlechterfrage. „Er ist ein Typ, der Kindern ihre Eltern wegnehmen will, wenn die Eltern einer Geschlechtsumwandlung beim Kind nicht zustimmen“, echauffierte sich Vance.
Walz hatte im Mai 2023 in seiner Rolle als Gouverneur von Minnesota das sogenannte „Trans refuge bill“ unterzeichnet. Ein Gesetz, das den US-Bundesstaat Minnesota zu einem „Transgender-Zufluchtsort“ machte.
Das Gesetz verbietet es, dass in Minnesota Gerichtsbeschlüsse von anderen Bundesstaaten durchgesetzt werden, die eine „Anti-Transgender-Agenda“ fahren. Sprich in denen angeordnet werden kann, dass Kinder aus Familien genommen werden, wenn die Eltern einen vom Kind geäußerten Wunsch der Geschlechtsangleichung im Rahmen der Identitätsfindung während der Pubertät unterstützen würden.
Nicht zuletzt bekräftigte Vance in seiner Rede auch die vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump aufgestellte Theorie, dass Joe Biden beim Parteitag der Demokraten vom 19 bis 22. August einen Rückzug vom Rückzug der Präsidentschaftskandidatur hinlegen könnte. (pls)
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