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„Unheilvolle Allianz“

Musk nennt Weidel vor Live-Interview auf X „mögliche Kanzlerin“

Vor einem Livestream auf X bezeichnet Elon Musk Alice Weidel von der AfD als die „mögliche Kanzlerin“. SPD und Grüne zeigen sich schockiert.

Berlin – Elon Musk hat nicht nur die US-Politik unter Donald Trump fest im Griff, auch in der europäischen Politik mischt er sich zunehmend ein. Seit kurzem ist klar, wen er sich in Deutschland nach der Bundestagswahl 2025 in der Regierung wünscht: Die in Teilen rechtsextreme AfD mit ihrer Kanzlerkandidatin Alice Weidel, mit der er am 9. Januar ein Live-Interview auf X führt.

Live-Interview auf X: Musk nennt Weidel bereits „mögliche Kanzlerin“

Am Tag davor rührte Musk weiter die Werbetrommel für die AfD: In einem X-Post warb er für sein Interview mit Alice Weidel und sprach von der AfD-Chefin als „mögliche Kanzlerin“ Das Ziel von Elon Musk scheint klar: Vom derzeitigen Platz zwei in Umfragen zur Bundestagswahl möchte er Weidel und die AfD offenbar auf Platz eins hieven.

Und doch ist es eine schwierige Frage, ob man Elon Musk Einhalt gebieten soll – und darf. Das sieht auch Christian Helms, digitalpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, so: Das deutsche Medienrecht werde beim Musk-Interview mit Alice Weidel auf X nicht wirksam, da es sich bei X um eine Plattform und kein klassisches Medium wie Zeitung oder Rundfunk handle, sagte Helms gegenüber Merkur.de von IPPEN.MEDIA.

Interview von Musk mit Weidel: Geld- und Machtmissbrauch zur Beeinflussung der Bundestagswahl?

Musk dürfe sich selbstverständlich „öffentlich unterhalten, mit wem er möchte“, findet der SPD-Politiker, auch mit Alice Weidel. Berechtigte Kritik gebe es aber „den Inhalten, die Herr Musk verbreitet und dem Ton gegenüber hohen Repräsentanten von Staaten wie Keir Starmer oder Olaf Scholz“. Es bestehe die Sorge, dass Elon Musk seine Macht und sein gewaltiges Vermögen missbrauche, um in Deutschland die Bundestagswahl zu beeinflussen.

Insgesamt sieht der Digital-Experte die rechtliche Bewertung von Musks Interview mit Alice Weidel komplex. Auch für Musk gelte erstmal die Meinungsfreiheit: „Man könnte sogar sagen, er agiert mit offenem Visier und macht keinen Hehl aus seiner Meinung und politischen Präferenzen. Das unterscheidet ihn von anderen Medienmogulen“, so Helms.

Live-Interview von Elon Musk und Alice Weidel: Besitzer von X müsse Regeln befolgen

Als Besitzer der Plattform X sei Elon Musk aber beim Interview mit Weidel verpflichtet, deutsche und EU-Regeln einzuhalten. Ob dies gewährleistet ist, prüft jetzt der Bundestag, wie ein Sprecher bekannt gab: Womöglich handelt es sich bei dem Live-Gespräch zwischen Musk und Weidel auf X um eine illegale Parteispende. Der Verein Lobby Control hatte zuvor auf Überprüfung gepocht.

Auch die EU ist bereits aktiv: Rund 150 Beamte werden das Live-Interview mit Musk und Weidel am Donnerstagabend auf X genau beobachten, berichtet Politico. Sie kontrollieren, ob Musk den Digital Services Act und andere Verordnungen zu Online-Medien auf EU-Ebene einhält. Musk könnte zum Beispiel durch spezielle Algorithmen sich selbst oder Alice Weidel auf X besondere Reichweite verschaffen. Das wäre ein Verstoß, der mit einer saftigen Geldstrafe und anderen Maßnahmen bestraft werden könnte.

Elon Musk könnte mit seinem Live-Interview mit Alice Weidel (AfD) auf X Einfluss auf die Bundestagswahl nehmen.

Interview von Musk und Weidel auf X: AfD-Politikerin von Storch rechtfertigt Talk

Beatrix von Storch, AfD-Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Ausschuss für Digitales, sieht im Interview von Musk mit Weidel erwartungsgemäß nicht unlauteres – im Gegenteil. „Die Chancengleichheit besteht im Fernsehen gerade nicht, wie der Ausschluss von Alice Weidel vom Kanzlerduell und die geringe Talkshow-Präsenz der AfD zeigt“, teilt ihr Sprecher auf eine Anfrage von Merkur.de von IPPEN.MEDIA mit. Wer mit Musk nicht einverstanden sei, könne sich von der Plattform X abmelden. Das sei bei ARD und ZDF nicht möglich.

Dass es für Rundfunksender strenge Regeln gibt, wie viel Sendezeit den einzelnen Parteien eingeräumt werden darf, für Online-Plattformen aber nicht, sieht von Storch darin begründet, dass im Rundfunk „Sendeplätze begrenzt“ seien, wohingegen auf X jeder zum Sender werden könnte. „Jedem Nutzer steht es in den sozialen Netzwerken daher frei zu entscheiden, wen er zum Gespräch einladen will, das gilt auch für Elon Musk“, so von Storchs Sprecher.

Elon Musk: Erst US-Schattenpräsident – und jetzt Trump-Gegenspieler?

Geboren wurde Elon Musk 1971 in Pretoria in Südafrika.
Geboren wurde Elon Musk 1971 in Pretoria in Südafrika. Seine Mutter Maye Musk, hier gemeinsam mit ihrem Sohn in der TV-Show „Saturday Night Life“, stammt aus Kanada und arbeitete dort als Model. Elon Musk hat zwei jüngere Geschwister: seinen Bruder Kimbal Musk und Schwester Tosca Musk. © dpa
Errol Musk baute als Maschinenbau- und Elektroingenieur ein Vermögen auf.
Vater Errol Musk baute als Maschinenbau- und Elektroingenieur ein Vermögen auf. Die Familie wuchs in großem Wohlstand in Pretoria auf. 1979 scheiterte die Ehe der Eltern. Elon Musk zog daraufhin mit seiner Mutter und seinen Geschwistern für zwei Jahre nach Durban (Südafrika), ehe er zurück zu seinem Vater nach Pretoria kehrte. © GIANLUIGI GUERCIA/dpa
Mitte der 1990er Jahre begann der Aufstieg Elon Musks in den USA.
Mitte der 1990er Jahre begann der Aufstieg Elon Musks in den USA. Im März 1999 gründete er das Online-Bankunternehmen X.com. Ein Jahr später wurde nach Fusion mit einer Firma von Milliardär - und Unterstützer von Donald Trump - Peter Thiel daraus der Online-Bezahldienst Paypal. Den wiederum kaufte Ebay, was Musk einen satten Gewinn von 176 Millionen Dollar eingebracht haben soll. © Michael Reynolds/dpa
Im Jahr 2002 gründete Elon Musk das Unternehmen SpaceX.
Im Jahr 2002 gründete Elon Musk das Unternehmen SpaceX. Er investierte rund 100 Millionen US-Dollar seines Geldes zum Start in die Firma. Kurzfristiges Ziel war die Entwicklung einer eigenen Trägerrakete, um die Kosten für die zivile Raumfahrt zu senken. Langfristig sollte SpaceX Musk der Erfüllung seines großen Traums näher bringen: die Besiedlung des Mars. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich SpaceX zu einem erfolgreichen Projekt. Das US-Verteidigungsministerium erteilte der Firma einen Auftrag in Höhe von 3,6 Milliarden US-Dollar zur Errichtung eines Netzwerks von Spioinagesatelliten. © Paul Buck/dpa
Sein geschäftlicher Erfolg in den Vereinigten Staaten brachte Elon Musk auch der US-Politik näher
Sein geschäftlicher Erfolg in den Vereinigten Staaten brachte Elon Musk auch der US-Politik näher. Im Jahr 2014 besuchte der frisch gebackene Milliardär gemeinsam mit seiner Ex-Frau Talulah Riley einen Empfang des damaligen Präsidenten Barack Obama. Musk heiratete Riley im Jahr 2010. Zwei Jahre später ließ sich das Paar aber wieder scheiden. © Andrew Harrer / Pool
Im Jahr 2004 übernahm Elon Musk die ein Jahr zuvor gegründete Automarke Tesla
Im Jahr 2004 übernahm Elon Musk die ein Jahr zuvor gegründete Automarke Tesla. Die Firma hatte zum Ziel, Elektro-Autos in allen Preisklassen zu entwickeln und weltweit zu verkaufen. Erstes Modell des Autobauers war der „Tesla Roadster“. Es folgten das „Model S“ und „Model X“. Neben dem Bau von Elektro-Autos investierte Tesla auch in den Ausbau von Ladestationen in den USA sowie in eigene Batteriefabriken. © Matt Sumner/dpa
Ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte von Tesla sollte der Cybertruck werden.
Ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte von Tesla sollte der Cybertruck werden. Elon Musk pries den Wagen 2023 in der Autostadt Detroit als nahezu unzerstörbar an. Dies wollte der Milliardär eigenhändig unter Beweis stellen und warf eine Stahlkugel auf die Fensterscheibe - mit unerwartetem Ergebnis. Die Scheibe splitterte unter den verdutzten Augen Musks. Der nahm es mit Humor. © IMAGO/Robert Hanashiro
Dennoch verkaufte sich Elon Musks Cybertruck - auch außerhalb der USA.
Dennoch verkaufte sich Elon Musks Cybertruck - auch außerhalb der USA. Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow gönnte sich ebenfalls einen der Tesla-SUVs. Der Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin modizifierte seinen Cybertruck mit einem Maschinengewehr. © IMAGO/Handout/Kadyrov 95
Ein Jahr Tesla Gigafactory Berlin Brandenburg
Im Jahr 2022 eröffnete Tesla das erste Werk in Deutschland. Zur Eröffnung der Tesla-Fabrik in Brandenburg begrüßte Musk unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz. Bund und Land hatten den Bau des Autowerks mit Millionenbeträgen subventioniert. In der „Tesla Gigafactory“ sollten kurz darauf 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt werden. Kritik wurde aber auch an Musks Unternehmensführung laut. Er soll großen Leistungsdruck auf seine Angestellten ausüben und infolge von Wutanfällen ganze „Wogen“ von Entlassungen verteilt haben, berichtete die New York Times. © Patrick Pleul/dpa
Auch Umweltaktivisten engagierten sich gegen den Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg.
Auch Umweltaktivistinnen und -aktivisten engagierten sich gegen den Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg. An einer Demonstration gegen die Erweiterung des Werks am Bahnhof Fangschleuse im nahegelegenen Grünheide beteiligten sich laut Veranstalter mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Polizei sprach von etwa 1.000 Personen. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jadranko Marja
Demonstrationen gegen Elon Musks Tesla-Werk in Brandenburg
Ganz friedlich blieb es dabei nicht. Während der Demonstrationen gegen Elon Musks Tesla-Werk in Brandenburg kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und der Polizei. Laut Informationen des RBB setzten die Sicherheitskräfte dabei auch Pfefferspray ein. Das Werksgelände musste zeitweise von einem Großaufgebot gesichert werden. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jadranko Marja
Weniger bekannt wie Elon Musks Ausflüge in die Weltraumwirtschaft und Elektromobilität ist sein Engagement in Hollywood
Weniger bekannt als Elon Musks Ausflüge in die Weltraumwirtschaft und Elektromobilität ist sein Engagement in Hollywood. 2005 war der Milliardär als Executive Producer an dem Film „Thank you for Smoking“ beteiligt. 2010 war Musk in derselben Funktion für den Film „Dumbstruck“ tätig. © Peter Foley/dpa
Von 2017 bis 2018 war Elon Musk mit der Schauspielerin Amber Heard liiert.
Von 2017 bis 2018 war Elon Musk mit der Schauspielerin Amber Heard liiert. © IMAGO/PacificCoastNews / Avalon
Einen weiteren Traum musste Elon Musk aber aufgeben: die menschliche Rohrpost.
Einen weiteren Traum musste Elon Musk aber aufgeben: die menschliche Rohrpost. Noch 2018 kündigte er in Begleitung seiner damaligen Freundin, der kanadischen Sängerin Grimes, den Hyperloop an. Ein Netz aus Vakuumröhren zwischen den Großstädten der USA sollte den öffentlichen Nahverkehr revolutionieren. 2022 wurde das Projekt eingestellt.  © Gene Blevins/dpa
Mit der Sängerin Grimes ging Elon Musk 2018 eine Beziehung ein.
Mit der Sängerin Grimes ging Elon Musk 2018 eine Beziehung ein. Zwei Jahre später bekam das Paar seinen ersten gemeinsamen Sohn. 2023 trennten sie sich. Seitdem streiten der Milliardär und die Sängerin vor Gericht um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. © IMAGO/RW
Neben den drei Kindern mit der Sängerin Grimes soll Musk fünf Kinder mit seiner ersten Ehefrau Justine Wilson haben.
Neben den drei Kindern mit der Sängerin Grimes soll Musk fünf Kinder mit seiner ersten Ehefrau Justine Wilson haben. Mit Shivon Zilis, Angestellte in Musks Firma Neuralink, hat er Zwillinge gezeugt. Insgesamt soll Musk zehn Kinder haben, die allesamt durch künstliche Befruchtung gezeugt wurden. © CHANDAN KHANNA/AFP
Eine wahre Erfolgsgeschichte unter den vielen Firmen, die Elon Musk betreibt, ist das Unternehmen SpaceX
Eine wahre Erfolgsgeschichte unter den vielen Firmen, die Elon Musk betreibt, wurde dagegen das Unternehmen SpaceX. Seit Jahren schickt die Firma hunderte Satelliten ins All und betreibt von dort „Starlink“, das schnellen Internetzugang überall auf der Welt bieten soll. © SPACEX via www.imago-images.de
Donald Trump beim Start einer Space X Rakete
Die Genauigkeit, mit der SpaceX in der Lage ist, Raketen ins All zu schießen, und wieder zu landen, begeisterte Donald Trump bereits in seiner ersten Amtszeit. Im Jahr 2020 besuchte der damalige US-Präsident gemeinsam mit seinem Vizepräsidenten Mike Pence den Start einer SpaceX-Rakete. © Linn/Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de
Schwer aktiv war Elon Musk seit jeher in den sozialen Medien.
Schwer aktiv war Elon Musk seit jeher in den sozialen Medien. Besonders auf Twitter kommentierte der Milliardär immer wieder das politische Geschehen der USA. Musk kritisierte die Verbannung Donald Trumps vom Kurznachrichtendienst nach dem Kapitolsturm am 6. Januar 2021. Ein Jahr später kaufte der Milliardär Twitter auf. Er teilte daraufhin ein Video, in dem er ein Waschbecken (englisch: sink) in die Twitter-Zentrale trug - kommentiert mit den Worten "Let that sink in“ (lass das sacken). 2023 benannte er das Unternehmen um in „X“. Die von Musk durchgeführten Änderungen sorgten für eine Flut von Abwanderungen aus dem bis dato größten Kurznachrichtendienst. © AFP
Elon Musk im November 2023 in die Kritik
Wegen antisemitisch anmutender Kommentare auf Twitter geriet Elon Musk im November 2023 in die Kritik. Er versuchte, seine Aussagen zu relativieren, doch bediente sich dabei antismetischer Verschwörungstheorien. Kurz darauf reiste Musk medienwirksam nach Israel. Dort besuchte er in Begleitung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Kibbutz Kfar Aza, den die Hamas beim Terroranschlag am 7. Oktober attackiert hatte.  © IMAGO
In den Vorwahlen der Republikaner zur US-Wahl 2024 unterstützte Elon Musk zunächst Ron DeSantis
In den Vorwahlen der Republikaner zur US-Wahl 2024 unterstützte Elon Musk zunächst Ron DeSantis. Der Gouverneur des US-Bundesstaates Florida galt als aussichtsreichster Gegenkandidat zu Donald Trump. Mit einem Interview auf X wollte Musk DeSantis zu Aufmerksamkeit verhelfen. Technische Pannen machten den Versuch aber zu einem ähnlichen Fehlschlag wie die ganze Kampagne DeSantis‘.  © ANGELA WEISS CHENEY ORR / AFP
Nach dem Attentat auf Donald Trump stellte sich Elon Musk endgültig hinter den Kandidaten der Republikaner.
Nach dem Attentat auf Donald Trump stellte sich Elon Musk endgültig hinter den Kandidaten der Republikaner. Es folgten zahlreiche Wahlkampfauftritte des Südafrikaners, auch mit der kommenden First-Lady Melania Trump. Deren Ehemann versprach dem Milliardär daraufhin eine einflussreiche Rolle in der US-Regierung. Musk solle sich um den Abbau der US-Bürokratie kümmern und Milliardenbeträge einsparen. © IMAGO/Jen Golbeck / SOPA Images
Im Wahlkampf nahm Donald Trump seine halbe Familie mit zu Elon Musks Raketenstart.
Im Wahlkampf nahm Donald Trump seine halbe Familie mit zu Elon Musks Raketenstart. Nach seinem Sieg bei der US-Wahl nutzte der kommende US-Präsident seine Rede dazu, minutenlang über die Schönheit und Präzision der SpaceX-Raketen zu philosophieren. © BRANDON BELL/AFP
Den Sieg Donald Trumps bei der US-Wahl feierte selbstredend auch Elon Musk.
Den Sieg Donald Trumps bei der US-Wahl feierte selbstredend auch Elon Musk. Für den Milliardär war damit der Weg frei ins Weiße Haus. In den Wochen nach der US-Wahl wich Musk nicht von der Seite Trumps und wurde laut Einschätzung der US-Medien zum einflussreichsten Mann in Trumps Umfeld. Vor allem die Auswahl des Kabinetts durch den kommenden US-Präsidenten soll Musk maßgeblich beeinflusst haben. © JIM WATSON/AFP
Trump verabschiedet Musk auf gemeinsamer Pressekonferenz
Doch dann kam es zum Streit zwischen Musk und Trump. Anlass war das Haushalts- und Steuergesetz, mit dem der US-Präsident zentrale Wahlversprechen umsetzen will. Vor allem die drohenden Rekordschulden sind Musk ein Dorn im Auge. Trumps Pläne trieben „Amerika in den Bankrott“, so Musk. © Evan Vucci/dpa
Mittlerweile gilt Elon Musk als reichster Mensch der Welt.
Mittlerweile gilt Elon Musk als reichster Mensch der Welt. Sein Vermögen wird laut Süddeutscher Zeitung auf über 400 Milliarden US-Dollar geschätzt (Stand: Dezember 2024). Politisch positioniert sich Musk seit Jahren als rechtskonservativer Hardliner. Nach dem Wahlsieg Donald Trumps posierte er in dessen Anwesen in Mar-a-Lago mit Brexit-Papst und Parteichef der rechten „UK Reform“ Nigel Farage (r) und dem Schatzmeisters der Partei, Nick Candy (l) vor einem Porträt des jungen Trumps. © dpa

Musk könnte Weidel als Besitzer von X mit Interview besondere Reichweite verschaffen

Dass Musk Inhaber der Plattform X ist und deshalb über Macht verfügt, Alice Weidel und dem Live-Interview besondere Aufmerksamkeit zu verschaffen, darauf geht die AfD-Politikerin nicht ein. Gerade darin sieht aber der Grünen-Politiker Konstantin von Notz das große Problem.

Elon Musk und Rechtsextreme in Europa hätten „unheilvolle Allianzen“ geschaffen, so von Notz zu Merkur.de: „Man verschafft einander Reichweite und arbeitet gemeinsam daran, demokratische Standards zu unterhöhlen und letztlich zu überwinden.“ Musk nehme „sehr bewusst Einfluss auf demokratische Willensbildungsprozesse im Vorfeld von Wahlen“ – nun eben auch vor der Bundestagswahl in Deutschland.

Der Vize-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag fordert deshalb eine weitere Regulierung sozialer Netzwerke wie X. „Klicklogiken und rein ökonomische Interessen von Techgiganten dürfen unsere Demokratie nicht unterhöhlen.“ Aufsichtsbehörden müssten gestärkt, Verstöße drastisch sanktioniert werden.

Die Grünen plädieren zudem als Alternative zu kommerziellen Online-Plattformen wie die von Elon Musk für die Schaffung von europäischen, öffentlich-rechtlichen Plattformen. (Paula Völkner/Stephanie Munk)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Dominika Zarzycka

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