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Ukraine-Krieg
Mitten in der Luft: Ukrainische „Mini-Drohne“ schießt anscheinend russischen Kampfhubschrauber ab
Eine „Mini-Drohne“ und etwas Explosivmaterial könnten für den Absturz eines russischen Helikopters verantwortlich sein. Gleichzeitig wächst die Zustimmung für Verhandlungen in der Ukraine.
Kiew – Dem ukrainischen Militär ist es anscheinend gelungen, mit einer Kleinstdrohne einen russischen Helikopter abzuschießen. Das berichteten das US-Portal Forbes und die ukrainische Kyiv Post am Donnerstag (1. August) übereinstimmend unter Berufung auf russische Militärblogger. Offenbar wurde am Mittwoch (31. Juli) nahe der von Russland besetzten Stadt Donezk in der Ostukraine ein Helikopter vom Typ Mi-8 abgeschossen. Den Berichten zufolge wurde der Hubschrauber in Bodennähe von einer mit Sprengstoff bestückten Mini-Drohne getroffen. Einige Unklarheiten bestehen trotzdem noch.
Helikopter bei Donezk zerstört – Militärblogger tippen auf Ukraine-Drohne
Der Autor des Forbes-Berichts ist sich auf Basis der Militärblogger-Berichte offenbar relativ sicher, dass der Rotor des Helikopters von einer Quadrocopter-Drohne getroffen wurde. Demnach würden ukrainische Drohnenpiloten seit Monaten versuchen, einen Helikopter mit einer Mini-Drohne zu zerstören.
Nun soll es ihnen, berichteten die Militärblogger, sogar weit hinter der Front in der Nähe von Donezk gelungen sein. Die Absturzstelle soll etwa zwölf Kilometer hinter der Front liegen. Das wäre deutlich außerhalb der üblichen Reichweite dieser Drohnen, die im Ukraine-Krieg eingesetzt würden, schrieb Forbes. Daher, so mutmaßte das Portal, brauche es wohl eine zweite Drohne als Relaisstation.
Ukraine-Geheimdienst will Drohnenangriff weder bestätigen noch dementieren
Zweifel an der Erfolgsgeschichte säen Berichte darüber, dass der Hubschrauber von einer fehlgeleiteten russischen Flugabwehrrakete getroffen sein worden könnte. Von keiner Kriegspartei gibt es bisher eine Stellungnahme zu dem Vorfall. Gegenüber der Kyiv Post wollte der ukrainische Geheimdienst den Vorgang weder bestätigen noch dementieren. Laut dem Forbes-Bericht sollen ukrainische Drohnen-Piloten allerdings seit September versucht haben, russische Helikopter im Flug zu attackieren. Das sei bisher allerdings an der hohen Geschwindigkeiten der Hubschrauber gescheitert.
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Selenskyj: Gebietsabtretungen wären Sieg für Putin
An der Front gerät das ukrainische Militär allerdings zunehmend unter Druck: Munition ist knapp, Soldaten hatten teils Monate lang keinen Fronturlaub und Russland wirft mehr und mehr Menschen und Material an die Front. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hoffte im Interview mit der französischen Tageszeitung Le Monde, dass Russland am für November geplanten Friedensgipfel teilnimmt. Gleichzeitig warnte er, dass Russlands Präsident Wladimir Putin einen Gebietsverzicht der Ukraine, wie er ihn aktuell zur Friedensbedingung macht, als Sieg betrachten würde.
Ukraine-Umfrage: Immer mehr für Friedensverhandlungen mit Russland
Hinter der Front wird die Zivilbevölkerung regelmäßig Ziel russischer Raketen- und Drohnenangriffe. Den zermürbenden Effekt dieser Angriffe fing eine Umfrage der US-Denkfabrik Carnegie im Juni ein: So sind etwa 22 Prozent der Befragten dafür, den Krieg an der aktuellen Frontlinie einzufrieren. Je nachdem, wie weit sich Russland im jeweils abgefragten Szenario zurückzieht, sind 39 bis 43 Prozent für eine Verhandlungslösung.
Im unwahrscheinlichen Fall, dass Russland sich komplett aus der Ukraine zurückzieht, sind 96 Prozent dafür, den Krieg sofort zu beenden. Zu Beginn des Krieges befürworteten noch 70 Prozent der Befragten, bis zum vollständigen Sieg zu kämpfen. Gleichzeitig würden nur acht Prozent der Befragten eine Abrüstung der Ukraine unterstützen. (kb)