„Jeder will mein Freund sein!“
Milliardäre schmieden Allianz in Mar-a-Lago: Jeff Bezos trifft Donald Trump und Elon Musk
Ein hochkarätiges Treffen in Florida, Politik trifft Technik. Mit dabei: Trump und Bezos. Plötzlich taucht dann auch noch Elon Musk auf.
Palm Beach – Am Mittwochabend (18. Dezember) trafen sich die Technologie-Giganten Jeff Bezos und Elon Musk mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump in dessen Mar-a-Lago-Resort in Florida zu einem Abendessen. Das hochkarätige Treffen erfolgt inmitten wachsender Bemühungen der Tech-Industrie, sich mit der neuen Regierung abzustimmen und Einfluss auf kommende politische Entscheidungen zu nehmen.
Jeff Bezos trifft Donald Trump und Elon Musk
Laut Berichten der New York Times aßen Bezos, Gründer von Amazon, und Musk, Tesla-CEO und Trump-Unterstützer, mit Trump zu Abend, wobei Musk überraschend mitten im Dinner zur Runde stieß. Die Washington Post bestätigte die Anwesenheit von Musk und hob hervor, dass dieses Dinner Teil einer Reihe von Treffen ist, bei denen Technologiegrößen versuchen, ihre Positionen und Interessen im Hinblick auf Trumps bevorstehende Amtszeit zu stärken. Ein Sprecher von Trumps Übergangsteam betonte ferner, dass Musk den designierten Präsidenten in Fragen der Bundesausgaben und Technologierichtlinien berät.
Eine Überraschung war die späte Ankunft von Elon Musk, wie berichtet wurde. Während Bezos bereits mit seiner Verlobten Lauren Sanchez und dem Ehepaar Trump Platz genommen hatte, stieß Musk im Laufe des Essens hinzu. Ein Instagram-Post eines Gastes vor Ort, zitiert in der Daily Beast, zeigte Musk, der sich zwischen Bezos und Trump setzte und eine nicht näher bezeichnete Spannung erzeugte.
Trotz der angespannten Beziehung, die ihre geschäftlichen Zankereien oft dominiert, gab es laut Insidern Gesprächsstoff genug für einen anregenden Abend. Eine Bezos nahe stehende Person verriet dem Daily Beast, dass es „kein böses Blut gab“ und es sich „um ein fantastisches Abendessen“ handelte, bei dem alle eine „wirklich großartige Zeit“ hatten.
Trump nach Treffen mit Musk und Bezos: „Jeder will mein Freund sein!“
Die BBC hob derweil die finanziellen Verbindungen zwischen Bezos und der amerikanischen Regierung hervor, zu denen bedeutende Verträge zwischen Amazons Cloud-Service und dem US-Auslandsgeheimdienst National Security Agency gehören.
Bezos ist nicht neu im politischen Geschäft. Trotz früherer Spannungen mit Trump, bei dem der Präsident ihn einst abfällig als „Jeff Bozo“ bezeichnete, scheint sich die Beziehung der beiden geändert zu haben. Die Washington Post, im Besitz von Bezos, verzichtete in diesem Jahr erstmals seit Jahrzehnten darauf, einen Präsidentschaftskandidaten offiziell zu unterstützen. In jedem Fall schien Donald Trump Gefallen an der Dreier-Runde gefunden zu haben. „Jeder will mein Freund sein!“, schrieb er am folgenden Tag auf seiner Plattform Truth Social.
Trump is having dinner with Jeff Bezos and Elon Musk tonight pic.twitter.com/TYyjSg94nN
— HOT SPOT (@HotSpot__Media) December 19, 2024
Auch Zuckerberg und Altman suchen Nähe zum nächsten US-Präsidenten
Die Präsenz von Bezos und Musk ist offenbar Teil einer breiter angelegten Annäherung namhafter technischer Führungspersönlichkeiten, darunter Mark Zuckerberg von Meta und Sam Altman von OpenAI, die kürzlich ebenfalls nach Florida reisten, um Trump zu treffen und ihren Einfluss geltend zu machen.
Es scheint, dass diese Treffen einen strategischen und symbolischen Auftakt für die zweite Ära Trump darstellen, die sich in einer politischen Landschaft bewegt, die stark durch technologische Innovation und wirtschaftliche Interessen geprägt ist. Die nächsten Monate werden zeigen, wie sich die neue Allianz auswirken wird und welche Impulse für den politischen und wirtschaftlichen Kurs der USA unter der neuen, alten Führung gesetzt werden. (chnnn)
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