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Großbritannien verriegelt die Grenzen: Es wird künftig deutlich schwieriger, dorthin zu migrieren. Die neuen Vorschriften treffen auch Deutsche.
London – Nicht nur in Deutschland unter der neuen Regierung von Union und SPD gibt es Pläne, die Migration einzudämmen. Auch Großbritannien verschärft massiv die Einwanderungsregeln. Am Montag (12. Mai 2025) stellt die britische Regierung ein sogenanntes „Immigration White Paper“ vor. Premierminister Keir Starmer will laut Regierung während einer Pressekonferenz ankündigen, dass das Leben in Großbritannien „ein Privileg“ sei, das man sich verdienen müsse.
Regierungswechsel in Großbritannien: „Gescheitertes Einwanderungssystem geerbt“
Der Regierungswechsel im vergangenen Jahr liegt den geplanten Veränderungen zugrunde. Starmer werde das „Ende von Großbritanniens gescheitertem Experiment mit offenen Grenzen verkünden“, teilte die Regierung mit. Die Zuwanderung in Großbritannien war nach dem Brexit 2020 entgegen den Ankündigungen der damaligen Regierungen massiv gestiegen. 2024 lag die Nettozuwanderung bei 728.000, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete.
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„Wir haben ein gescheitertes Einwanderungssystem geerbt, in dem die Vorgängerregierung die Freizügigkeit durch ein Experiment des freien Marktes ersetzt hat“, sagte die britische Innenministerin Yvette Cooper in einer Erklärung. „Wir ergreifen entschlossene Maßnahmen, um Kontrolle und Ordnung im Einwanderungssystem wiederherzustellen.“
Neue Einreise-Regeln in Großbritannien auch für deutsche Staatsbürger relevant
Die neuen Regeln sind auch für deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger relevant. So wird etwa das zur Bekämpfung des Pflegenotstands eingeführte „Care Worker Visa“ für Pflegeberufe in dieser Form abgeschafft. Für das zentrale Arbeitsvisum („Skilled Worker Visa“) soll grundsätzlich wieder ein Hochschulabschluss verlangt werden. Für Berufe, die diese Qualifikation nicht vorsehen, soll die Aufenthaltserlaubnis zeitlich stark begrenzt werden. Die Arbeitgeber sollen stärker auf die Qualifikation von britischen Arbeitskräften setzen.
Künftig wird es außerdem schwerer, die britische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Die Frist, um die britische Staatsbürgerschaft beantragen zu können, soll zudem im Grundsatz von fünf auf zehn Jahre steigen. Für diejenigen, die einen „dauerhaften Beitrag zur Wirtschaft und Gesellschaft nachweisen“ können, soll es laut Regierung schneller gehen – etwa für Krankenschwestern, Ärzte, Ingenieure und KI-Führungskräfte. Außerdem sollen höhere Anforderungen an die Kenntnisse der englischen Sprache gelten.
Viele Zuwanderer nach Großbritannien zuletzt aus Nicht-EU-Ländern
Durch Großbritanniens Austritt aus der Europäischen Union kam der Großteil der Zuwanderer in das Land zuletzt nicht mehr aus europäischen Staaten, während die Migration aus Hongkong oder der Ukraine stark anstieg. Für EU-Bürgerinnen und Bürger wurde die Einreise in den ehemaligen Mitgliedstaat sogar deutlich komplizierter. Das betrifft beispielsweise auch jüngere Menschen, die zum Studieren oder für einen Austausch nach Großbritannien kommen wollen.
Auf einem Gipfeltreffen am 19. Mai in London sollen die Reisefreiheiten zwischen der EU und Großbritannien diskutiert werden. Beide Seiten streben eine Wiederannäherung in mehreren Bereichen an, auch im Handel und militärisch – eine Rückkehr zur Vor-Brexit-Zeit wird es aber nicht geben. (cgsc mit dpa)