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Göring-Eckardt widerspricht vehement
Grüne „Migrationsleugner“: Spahn legt in ARD nach – „Wir sind über dem Limit“
Kann die CDU beim Thema Zuwanderung punkten? Unionsfraktionsvize Spahn schießt sich bei „hart aber fair“ auf die Grünen ein.
Köln – Vor der Bundestagswahl 2025 hat Jens Spahn (CDU) den Grünen vorgeworfen, sich in weiten Teilen wie „Migrationsleugner“ zu verhalten. Mit vielen Grünen könne man kaum über die Folgen von Zuwanderung – insbesondere von jungen Männern aus dem arabisch-muslimischen Kulturraum – sprechen, sagte der ehemalige Gesundheitsminister in der ARD-Talkshow „hart aber fair“.
Spahn machte die Grünen für den Erfolg der rechtspopulistischen AfD verantwortlich. „Die Stärke der AfD wäre ohne die Grünen, ohne grüne Politik und ohne grüne Leugnung des Problems nicht denkbar“, so der stellvertretende Vorsitzende der CDU-CSU-Bundestagsfraktion.
„hart aber fair“: Spahn kritisiert Grüne und verteidigt Merz
Weiter stellte Spahn unmissverständlich fest: „In jeder Kita, in jeder Schule, in jeder mittelgroßen Stadt auf dem Marktplatz, am Bahnhof sehen wir ja: Wir sind über dem Limit dessen, was geht, mit über dreieinhalb Millionen Menschen, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind.“ Es gehe jetzt darum, das Problem der illegalen Migration zu benennen und diese zu begrenzen.
Spahn verteidigte Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) für dessen Forderungen: Doppelstaatler sollten nach Straftaten die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen werden. Die Wirkung dieser Worte beschrieb die Deutsch-Syrerin Nahla Osman bei „hart aber fair“ als ohnmächtig. „Ich fühle mich als Bürgerin zweiter Klasse, ich fühle mich als Deutsche auf Probe“, sagte die im Verband deutsch-syrischer Hilfsvereine tätige Juristin.
Grünen-Politiker Göring-Eckardt weist Spahn-Vorwürfe zurück
Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt wies die Spahn-Vorwürfe vehement zurück. Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages habe immer dafür plädiert, sich strukturell auf Migration einzustellen – statt so zu tun, als handele es sich um ein vorübergehendes Phänomen. Zudem mahnte sie in der ARD-Sendung: „Das Falscheste, war wir machen können, ist, dass wir unsere Probleme auf Migrantinnen und Migranten schieben. Das ist der Anfang von allem Übel“, warnte Göring-Eckardt.
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Zustimmung erhielt Spahn von Christoph Schwennicke, Mitglied der t-online-Chefredaktion: „Ich würde mir das Wort Migrationsleugner nicht zu eigen machen, aber Herr Spahn hat schon einen Punkt.“ Spahn habe bereits 2015 als einziger in der Union der Politik der bedingungslosen offenen Grenzen widersprochen. „Er hat sich gegen eine Selbsthypnose gestellt, der das Land irgendwie ein Stück weit unterworfen war“, sagte Schwennicke. Diese politische Konstellation habe den Nährboden für die AfD geschaffen.
Spahn hatte die Grünen immer wieder für ihre Politik kritisiert. Unter anderem behauptete er, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Frankreich um Energie angefleht habe. Eine mögliche Zusammenarbeit mit den Grünen ist ein strittiges Thema in der Union. Auch CSU-Chef Markus Söder und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hatten sich bereits eine heiße Diskussion geliefert. (Jan-Frederik Wendt)