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Angriff in Mannheim

Chef der Polizei-Gewerkschaft: „Vorfall zeigt, wie schnell eine alltägliche Einsatzsituation eskalieren kann“

Ein Angreifer, sechs Verletzte, darunter ein Polizist, zwischen Leben und Tod. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei spricht über Mannheim im Interview.

Mannheim – Ein schreckliches Verbrechen am Freitagmittag auf dem Marktplatz in Mannheim: Mit einem Messer hat ein Mann Teilnehmer einer islamkritischen Kundgebung auf dem Mannheimer Marktplatz angegriffen und sechs Menschen verletzt. Der Angriff soll offenbar dem Islam-Kritiker Michael Stürzenberger gegolten haben. Ein Polizist ringe um sein Leben, sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Freitagabend. 

Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Michael Mertens, analysiert im Interview mit IPPEN.MEDIA den Vorfall, schildert die besonderen Belastungen für Polizisten und Polizistinnen in solchen Extremsituationen und warnt vor weiteren Angriffen.

Was bedeutet der Angriff in Mannheim für die Innere Sicherheit hierzulande?
Der dramatische Vorfall zeigt, wie schnell eine alltägliche Einsatzsituation eskalieren kann – mit dramatischen Folgen für die vor Ort eingesetzten Polizistinnen und Polizisten. Wären sie nicht sofort mutig eingeschritten, hätte der Angreifer einen noch viel größeren Schaden anrichten können. Meine Gedanken sind deshalb jetzt erst einmal bei meinem jungen Kollegen, der bei dem Angriff lebensgefährlich verletzt ist. Ich hoffe, dass er keinen Dauerschaden davontragen wird. Denn so einen Angriff vergisst man nie, sein ganzes Leben lang nicht.
Glauben Sie, dass solche Vorfälle angesichts der allgemein angespannten Sicherheitslage, vor allem vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts, öfter vorkommen könnten?
Wir leben in einem politischen aufgeheizten Klima, trotzdem sollten wir kein Szenario herbeireden. Deshalb rate ich dringend dazu, erst einmal die Ermittlungsergebnisse zu den genauen Hintergründen der Tat abzuwarten. Aber wir müssen natürlich alles dafür tun, damit es nicht erneut zu einem ähnlich dramatischen Ereignis kommt. Die Polizei wird deshalb im Vorfeld von politischen Veranstaltungen noch genauer schauen hinschauen, welche Gefahren drohen. Und wie sie alle Beteiligten besser schützen und die Eigensicherung verbessern kann.
Wie müssten die Sicherheitsbehörden aus Ihrer Sicht reagieren, um ggf. vorbereitet zu sein?
Unsere Kolleginnen und Kollegen Sie sind gut vorbereitet und geben alles. Sie riskieren ihr Leben, um andere zu schützen. Tatsache ist aber auch, dass die Polizei von der Politik stiefmütterlich behandelt wird. Wir können nicht überall Präsenz zeigen, wo das eigentlich erforderlich ist. Deshalb ist jetzt die Politik am Zuge. Sie muss endlich ein Sondervermögen Innere Sicherheit auf den Weg zu bringen, damit wir die Polizistinnen und Polizisten zur Verfügung haben, die wir brauchen, um unsere Demokratie zu schützen. Das sage ich ganz bewusst auch an die Innenminister gerichtet, die jetzt schon wieder an der Sparschraube drehen. Und wir müssen als uns Gesellschaft endlich klar von jeder Form von Gewalt distanzieren. Gewalt darf nicht zum Mittel der politischen Auseinandersetzung werden! Nirgendwo!

Rubriklistenbild: © Uwe Anspach/Britta Pedersen/dpa(2)

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