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Kanzlerkandidatur

Beflügelt vom Umfragehoch: Söder drängelt sich an Merz in K-Frage vorbei – „Könnte auch ich sein“

Nach den Landtagswahlen will die Union einen Kanzlerkandidaten präsentieren. CDU-Chef Merz ist eine Option – aber auch CSU-Chef Söder hält sich im Spiel.

Berlin – Markus Söder hat sich erneut als Kanzlerkandidat der Union ins Gespräch gebracht. Er sei bereit, die Ampel-Koalition abzulösen, „da bin ich bereit dazu, ob als Ministerpräsident oder Kanzlerkandidat“, sagte der bayerische Ministerpräsident am Donnerstagabend (5. September) im „heute journal“ des ZDF.

Mit Blick auf den Oppositionsführer im Bundestag und CDU-Chef Friedrich Merz sagte Söder, dass dieser es genauso könne. Er selbst „habe nur eben erklärt, dass einer von beiden infrage kommt, das wäre möglicherweise – könnte auch ich sein“, so Söder. Es bleibe aber dabei, dass Merz und er einen Vorschlag für den Kanzlerkandidaten machen.

CDU-Chef Friedrich Merz (l.) und CSU-Chef Markus Söder

Die beiden Vorsitzenden von CDU und CSU hatten vereinbart, die sogenannte K-Frage nach den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg gemeinsam zu beantworten und einen Vorschlag zu machen. In Brandenburg wird am 22. September gewählt.

Umfragen sehen Söder in K-Frage vor Merz

Mit Blick auf eine aktuelle Umfrage zur Kanzlerkandidatur, die ihn selbst vor Merz sieht, sagte Söder, daran sei zu sehen, „so schlecht und so absurd ist die Idee auch nicht, dass man überlegen könnte, dass wir mehrere gute Kandidaten haben“. Er bezog sich auf den ARD-„Deutschlandtrend“, demzufolge 41 Prozent der Befragten Söder zutrauen, ein guter Kanzlerkandidat für die Union zu sein, bei Merz sind es nur 23 Prozent.

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF-„Politbarometer“ liegen Söder und Merz jedoch näher beieinander. 29 Prozent der Befragten sehen demnach die größten Chancen auf ein gutes Abschneiden für die Union bei der nächsten Bundestagswahl mit einem Kanzlerkandidaten Söder, 23 Prozent mit Merz.

Kanzlerkandidat der Union? CSU-Chef Söder bringt sich in Stellung

Söder sagte im ZDF, am Ende komme es darauf an, „dass wir als Union – und zwar unabhängig von Eitelkeiten und Egos – die beste Lösung bieten“. Das einzige Ziel, die Ampel abzulösen, „das wird uns gelingen. Mit Friedrich Merz und mir wird das super klappen – so oder so“.

Bayerns Ministerpräsidenten seit 1945

Bundeskanzler Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) und Fritz Schäffer (r, CSU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn.
28. Mai 1945 – 28. September 1945: Fritz Schäffer (r, CSU) mit Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn. © dpa
28. September 1945 – 21. Dezember 1946: Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA.
28. September 1945 – 21. Dezember 1946 (erste Amtszeit): Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA. © IMAGO/Rolf Poss
21. Dezember 1946 –
 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde.
21. Dezember 1946 – 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde. © IMAGO
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück.
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück. © IMAGO
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen.
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen. © IMAGO
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU).
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU). © IMAGO
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU).
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel, der aus Altersgründen zurücktrat, und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU). © IMAGO
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl.
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl. © Heinz Gebhardt/IMAGO
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück.
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück. © IMAGO
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück.
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück. © IMAGO/Astrid Schmidhuber
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste.
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste. © IMAGO
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand.
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand. © Sammy Minkoff/IMAGO
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch.
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch. © Charles Yunck/IMAGO
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender.
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender. © IMAGO

Beim politischen Frühschoppen auf dem Gillamoos-Volksfest hat sich Söder mit Hinblick auf die K-Frage in Stellung gebracht. Der CSU-Chef sagte: „Für mich ist Ministerpräsident das schönste Amt. Aber ich würde mich nicht drücken, Verantwortung für unser Land zu übernehmen.“ Die Kandidatenkür bei der Union werde diesmal „definitiv anders laufen als 2021“, sagte Söder. „Damals war es schlicht und ergreifend der falsche Kandidat“, so Söder mit Blick auf den damaligen Kanzlerkandidaten Armin Laschet. Mit Friedrich Merz habe er keinen Dissens. „Wir sind eine Achse, Merz-Söder.“

Söder formulierte auch Erwartungen an das Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl. „30 Prozent für die Union wären zu wenig, um eine stabile, erfolgreiche Regierung zu bilden“, sagte er dem „Spiegel“. „Friedrich Merz hat selbst gesagt, das Potenzial für die Union läge bei 35 Prozent plus X. Ich teile diese Auffassung.“ Derzeit liegt die Union in den Umfragen zwischen 31 und 33 Prozent. (lrg/dpa)

Rubriklistenbild: © Michael Kappeler/dpa

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