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Nachfolger von Trudeau
Mark Carney: Trumps Pläne machen Kanadas neuen Regierungschef zum Star
Kanada hat einen neuen Premierminister: Mark Carney plant, die Wirtschaft wieder auf den richtigen Pfad zu führen und Trump die Stirn zu bieten.
Ottawa – Kanada bekommt einen neuen starken Mann: Mark Carney übernimmt am 14. März das Amt des Premierministers. Der frühere Notenbankchef wird den Amtseid am Vormittag (11.00 Uhr Ortszeit) ablegen. Es ist davon auszugehen, dass er sehr schnell Neuwahlen in Kanada ausrufen wird, die ohnehin spätestens bis Oktober stattfinden müssen.
Carney war am 9. März von der regierenden Liberalen Partei zum Nachfolger von Trudeau als Parteichef gewählt worden. Mit der Führung der Mitte-Links-Partei übernimmt der 59-Jährige auch das Amt des Regierungschefs – und wird sich in dieser Rolle mit der aggressiven Zollpolitik und den Annexionsdrohungen von US-Präsident Donald Trump auseinandersetzen müssen.
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Trudeau-Nachfolger: Mark Carney zeigt klare Kante gegen Donald Trump
Schon in seiner Rede nach seiner Wahl zeigte Carney klare Kante gegen Trump, der immer wieder davon spricht, Kanada zum 51. US-Bundesstaat machen zu wollen. „Kanada wird niemals in irgendeiner Form Teil Amerikas werden“, betonte Carney. Die Nation erlebe zwar „dunkle Tage“ – man werde die Herausforderung aber bewältigen. „Im Handel wie im Eishockey: Kanada wird siegen!“, sagte Carney. Im Februar hatte Kanadas Eishockey-Nationalmannschaft das brisante Finale des Vier-Nationen-Turniers gegen die USA gewonnen.
In seinem Wahlkampf um den Parteivorsitz hatte Carney versprochen, die „Wirtschaft wieder auf Kurs“ zu bringen und vor allem Trump die Stirn zu bieten. Trudeau-Nachfolger Carney gilt als krisenerprobt. So verwies er explizit darauf, dass er erst die kanadische Zentralbank durch die Finanzkrise von 2008 und 2009 und später die Bank of England durch die Turbulenzen nach dem Brexit-Votum gesteuert habe. „Ich weiß, wie man Krisen bewältigt“, so Carney, der zuletzt als UN-Sondergesandter für Klimaschutz fungiert hatte.
Kanada als 51. Bundesstaat der USA: Trumps fixe Idee von der Expansion
Seit dem Machtwechsel in der US-Politik gibt es starke politische und wirtschaftliche Spannungen mit der Regierung Trumps, die Kanada massiv unter Druck setzt. In einem Beitrag auf Truth Social hat Trump die Grenze zwischen den Nachbarländern zuletzt als „künstliche Trennlinie“ bezeichnet. „Wenn Sie sie entfernen und sich dieses großartige Ganze von Kanada und den USA ansehen, gibt es nichts Vergleichbares auf der Welt“, schrieb der US-Präsident, um kurz danach alle Einfuhren von Stahl und Aluminium mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent zu belegen. Kanada kündigte daraufhin Gegenzölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Güter an.
Die wirtschaftliche Verflechtung zwischen den beiden Nachbarn ist enorm: Im vergangenen Jahr importierten die USA Waren im Wert von umgerechnet 380 Milliarden Euro aus Kanada, in umgekehrter Richtung beliefen sich die Einfuhren auf rund 322 Milliarden Euro. Zwar ist Kanada der zweitgrößte Flächenstaat der Erde, dafür liegt die Bevölkerungszahl der etwas kleineren USA fast neunmal höher. Die Wirtschaftsleistung ist sogar dreizehnmal so hoch wie in Kanada.
Trudeau-Nachfolger: Kanadas neuer Premier Mark Carney in Stichpunkten
Name
Mark Joseph Carney
Geboren
16. März 1965
Geburtsort
Fort Smith, Kanada
Ehepartnerin
Diana Fox (verh. 1994)
Partei
Liberale Partei Kanadas
Amt
Premierminister von Kanada (seit 14. März 2025)
Vorherige Ämter
Gouverneur der Bank of England (2013 bis 2020); Gouverneur der Bank von Kanada (2008 bis 2013)
Kanadas neuer Premierminister Mark Carney stellt sich Trump entgegen
Carney reitet nach Trumps Drohungen zwar auf einer patriotischen Welle, ist nach eigenen Worten aber sofort „bereit“, sich mit Trump zusammenzusetzen, um eine neue Handelsvereinbarung auszuhandeln und so weitere wirtschaftliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. Voraussetzung sei, „dass die kanadische Souveränität respektiert wird und wir an einem gemeinsamen Ansatz arbeiten“.
Die Menschen in Kanada stehen bei diesem Thema geschlossen hinter Carney. Seine klare Haltung scheint ihnen jedenfalls sehr zu gefallen. Das zeigt auch ein Blick auf die Umfragen zur Kanada-Wahl 2025. Galten die Liberalen noch vor wenigen Wochen als absolut chancenlos, sind sie dank Trump wieder gut im Rennen. (cs/AFP)