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Verlust für Schwarzmeerflotte

Kriegsschiff „Nowotscherkassk“ auf der Krim zerstört – Bericht veröffentlicht Opferzahlen

Das russische Kriegsschiff „Nowotscherkassk“ wird bei einem Angriff der Ukraine getroffen. Nun werden Opferzahlen öffentlich.

Update vom 28. Dezember, 19.20 Uhr: Beim Angriff der Ukraine auf das Landungsschiff „Nowotscherkassk“ im Krim-Hafen von Feodossija sollen 74 russische Seeleute getötet worden sein. Das berichtet Radio Free Europe unter Berufung auf die Zeitung Novosti Sevastopolya, die die Nachricht, in der sie sich auf offizielle Angaben bezogen habe, inzwischen wieder gelöscht haben soll. Die Pressestelle der Schwarzmeerflotte Russlands hatte zuvor gemeldet, dass es nach den Luftangriffen vom 26. Dezember zu einer Explosion gekommen sei, die vermuten lasse, dass auf dem Schiff gelagerte Munition detoniert sei.

Ukraine-Krieg: Viele Vermisste nach Angriff auf russisches Kriegsschiff

Update vom 28. Dezember, 13.20 Uhr: Neben den Schäden, die das Landungsschiff „Nowotscherkassk“ erlitten hat, soll auch ein weiteres Schiff in Mitleidenschaft gezogen worden sein – es wurde teilweise beschädigt und havarierte. Dabei handelt es sich um das alte Trainingsschiff UTS-150, wie der US-finanzierte Sender Radio Liberty in Russland berichtet. Die Aussage wird durch Satellitenbilder gestützt, die am Dienstag (26. Dezember) um 11.25 Uhr Ortszeit aufgenommen wurden.

Update vom 27. Dezember, 11.36 Uhr: Nach dem Angriff auf das russische Landungsschiff „Nowotscherkassk“ im Krim-Hafen von Feodossija werden offenbar noch immer 33 Seeleute vermisst. Darüber hinaus wurden 19 Seeleute während des Angriffs durch die ukrainischen Luftstreitkräfte verwundet. Das berichtete der russische Telegram-Kanal Astra unter Berufung auf seine Quellen.

Astra meldete, dass sich während des Angriffs insgesamt 77 Matrosen auf dem Schiff befunden hätten. Dem von Moskau eingesetzten Krim-Statthalter Sergej Aksjonow zufolge ist eine Person ums Leben gekommen, vier weitere wurden demnach verletzt.

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben das russische Kriegsschiff „Nowotscherkassk“ auf der Krim zerstört. (Archivfoto)

Ukrainische Luftwaffe greift russisches „Nowotscherkassk“ auf der Krim an

Erstmeldung vom 26. Dezember: Moskau/Feodossija – Ein Drohnenangriff aus der Ukraine hat in der Nacht zum Dienstag die Hafenstadt Feodossija auf der Krim das russische Kriegsschiff „Nowotscherkassk“ getroffen. Der Kommandeur der ukrainischen Luftstreitkräfte, Mykola Oleschtschuk, sprach auf Telegram sogar von der Versenkung des Landungsschiffs. Diese Angaben konnten bislang aber nicht unabhängig verifiziert werden. Moskau bestätigte zwar den Angriff. Zum Ausmaß der Schäden an dem Schiff gab es jedoch keine Angaben. Laut Behörden starb ein Mensch, zwei weitere wurden verletzt. Die komplette Versenkung der „Nowotscherkassk“ wäre eine weitere Demütigung Moskaus – bereits 2022 wurde das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, die „Moskwa“, zerstört.

„Nowotscherkassk“ auf der Krim versenkt? Kriegsschiff von der Ukraine schon einmal beschädigt worden

Bereits kurz nach Kriegsausbruch, am 24. März 2022, wurde die „Nowotscherkassk“ im Hafen von Berdjansk bei einem ukrainischen Raketenangriff auf das Projekt-1171-Schiff „Saratow“ beschädigt. Der russische Kommandant des Flottenstützpunkts Sewastopol bestätigte damals, dass bei diesem Vorfall Besatzungsmitglieder getötet wurden. Beim aktuellen Angriff eineinhalb Jahre später wurden Angaben aus Moskau zufolge zwei ukrainische Kampfjets von der russischen Flugabwehr vernichtet, die die „Nowotscherkassk“ angegriffen hätten.

Name:Nowotscherkassk
Baujahr:1987
NATO-Bezeichnung: Ropucha-Klasse
Art:Landungsschiffe
Besatzung:87 Mann

Angriff auf die Krim: „Nowotscherkassk“ hatte Platz für 18 Panzer, Lkw und hunderte Soldaten

Die „Nowotscherkassk“ gehört zur sogenannten Ropucha-Klasse, die sowjetische Bezeichnung ist Projekt 775. Sie zählt zu einer Gruppe von Landungsschiffen, von denen Ende der Achtziger bis Anfang der Neunziger Jahre 28 Stück in Polen für die sowjetische Marine gebaut wurden. Die Schiffe wurden vor allem für Strandlandungen konzipiert und können eine Fracht von 500 Tonnen befördern. Die „Nowotscherkassk“ verfügt über Bug- und Heckzugänge zum Be- und Entladen von Fahrzeugen.

Das Schiff bietet Platz für zehn russische Kampfpanzer und 340 Soldaten oder 12 BTR-Transportpanzer und 340 Soldaten bzw. zusätzlich 3 weitere Kampfpanzer. Außerdem können drei Luftlandepanzer 2S9 Nona-S und vier Militär-Lkw auf dem 630 Quadratmeter großen Fahrzeugdeck Platz finden, das sich über die gesamte Länge des Rumpfes erstreckt. Ob die militärischen Fahrzeuge tatsächlich an Bord waren, ist derzeit unklar.

Das folgende Video zeigt eine Ausfahrt des Schiffes „Nowotscherkassk“ nahe der türkischen Küste:

„Nowotscherkassk“ mit leichter Bewaffnung – Landungsschiff auf der Krim von der Ukraine zerstört

Mit dem Profil eines Landungsschiffs zeigt auch der Blick auf die Bewaffnung der „Nowotscherkassk“ eine verhältnismäßig geringe Schlagkraft – ganz im Gegensatz zu Kriegsschiffen der USA, wie etwa die USS Carney, deren Bewaffnung dem Kriegsschiff einen entscheidenden Vorteil verschafft. Im Fall des russischen Landungsschiffes ist diese Bewaffnung an Bord:

  • Artillerie 57 mm AK-725 (2200 Schuss)
  • 122 mm MS-73 Grad-M Werfer (320 Schuss)
  • 2 × 4fach-Starter für Strela-3 (Kurzstrecken-Boden-Luft-Rakete)

Zuletzt meldete die Ukraine im Oktober die Beschädigung mehrerer Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim. Ein Raketenschiff des Typs „Bujan“ und das Patrouillenschiff „Pawel Derschawin“ sollen mit neuen „experimentellen Waffen“ von ukrainischen Seedrohnen attackiert worden sein, hieß es in ukrainischen Medien. Ziel sei ebenfalls das U-Boot „Alrossa“ gewesen. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt, Michael Raswoschajew, behauptete auf Telegram, Hintergrund der Explosionsgeräusche seien Übungen gegen Unterwassersabotagetrupps. 

Übrigens: Erst kürzlich wurde ein russisches Super-U-Boot durch die Ostsee geschmuggelt. Die Bundespolizei hatte den Konvoi noch gesehen. (Jakob Koch)

Rubriklistenbild: © Konstantin Mihalchevskiy / Imago

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