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Kreml-Kritiker

Nawalny laut Russland-Behörde tot: Erster Bericht zur möglichen Todesursache

Der Putin-Kritiker Alexej Nawalny ist von russischen Behörden für tot erklärt worden. Es gibt erste Berichte zur möglichen Todesursache.

Update vom 19. Februar: In einem emotionalen Video hat sich Alexej Nawalnys Ehefrau Julia Nawalnaja zu Wort gemeldet. „Vor drei Tagen hat Wladimir Putin meinen Mann Alexej Nawalny getötet“, wirft sie dem russischen Präsidenten in dem kämpferischen Clip vor. Zudem erhebt sie die Anschuldigung, dass die russischen Behörden den Leichnam ihres Mannes „verstecken“ würden. Dadurch würde man Zeit schinden wollen, damit das Gift Novichok nicht mehr im Körper ihres toten Ehemannes nachweisbar sein soll.

Nach Angaben russischer Behörden starb Alexej Nawalny an einem Blutgerinnsel.

Erstmeldung vom 16. Februar: Russlands führender Oppositionskritiker Alexej Nawalny ist offenbar am 16. Februar 2024 gestorben. Sein Ableben bestätigte die russische Gefängnisbehörde in einem kurzen Statement. Auch die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete.

Demnach war der 47-Jährige am Freitag nach einem Spaziergang in einer sibirischen Strafkolonie zusammengebrochen. Dabei habe er sofort sein Bewusstsein verloren. Eintreffende Sanitäter hätten noch versucht, Nawalny wiederzubeleben. Dies sei allerdings ohne Erfolg geblieben. Zur Todesursache gibt es bislang keine genauen Informationen. In der Mitteilung heißt es lediglich: „Die Todesursachen werden derzeit ermittelt“. Das Medium RT berichtet allerdings unter Berufung auf einen Insider bereits, dass Nawalny in Folge eines gelösten Blutgerinnsels verstorben sei. Diese Informationen sind nicht bestätigt.

Alexej Nawalny ist tot: Erste Informationen zur Todesursache

Der Kreml hat bislang nicht auf die Meldung reagiert. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte nur, dass Wladimir Putin über den Tod Nawalnys informiert worden sei. Die Pressesprecherin des inhaftierten russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny, Kira Jarmysch, kann nach eigenen Angaben weder dessen Tod noch die Todesursache bestätigen. Dies teilt sie auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter)mit, nachdem die Gefängnisverwaltung über das Ableben des 47-Jährigen informiert hat. Nawalnys Anwalt Leonid Solowjow sagte der kremlkritischen Zeitung Nowaja Gaseta: „Auf Entscheidung von Alexej Nawalnys Familie kommentiere ich überhaupt nichts.“

Ein Bildschirm zeigt Alexej Nawalny 2023 bei der Urteilsverkündung während einer Besuchssitzung des Moskauer Stadtgerichts in der Strafkolonie Nr. 6 im Dorf Melechowo.

Statement der russischen Gefängnisbehörde zu Nawalnys Tod im Wortlaut:

„Am 16. Februar 2024 fühlte sich der Häftling Alexej Nawalny in der Strafkolonie Nummer 3 nach einem Spaziergang unwohl und verlor fast sofort das Bewusstsein. Das medizinische Personal der Anstalt traf sofort ein, es wurde ein Ambulanzteam gerufen. Es wurden alle erforderlichen Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt, die jedoch keine positiven Ergebnisse brachten. Die Ärzte des Rettungsdienstes stellten den Tod des Verurteilten fest. Die Todesursachen werden derzeit ermittelt.“

Nawalny war unter anderem wegen angeblichem „Extremismus“ zu insgesamt 19 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. International jedoch wird der Politiker, der 2020 nur knapp einen Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok überlebte, als politischer Gefangener eingestuft. Menschenrechtsorganisationen fordern seit langem Nawalnys Freilassung.

Todesursache ungeklärt: Nawalny stirbt in Putins Straflager

Nachdem er in Deutschland von den Folgen des Giftanschlags behandelt worden war, kehrte Nawalny am 17. Januar 2021 nach Russland zurück - und wurde noch am Flughafen verhaftet. Schon im vergangenen Dezember war der als politischer Gefangener eingestufte Politiker über mehrere Wochen verschwunden. Im Nachhinein erwies sich, dass die Justiz ihn aus dem europäischen Teil Russlands in ein Straflager im hohen Norden Sibiriens verlegt hat. Nawalny vermutete, dass er dort vor der anstehenden Präsidentenwahl im März möglichst isoliert werden sollte.

Nawalny führte immer wieder Klagen gegen den Strafvollzug wegen Verletzung seiner Rechte. Er nutzte die Gerichtsauftritte nicht zuletzt zur beißenden Kritik an Putins autoritärem System und Moskaus Krieg gegen die Ukraine. Zuletzt wurde Nawalny mit Beginn des Wahlkampfes zu den Verhandlungen nicht mehr zugeschaltet.

Nawalny wurde international als politischer Gefangener anerkannt. Die USA, die EU sowie die Bundesregierung hatten sich in den vergangenen Wochen immer wieder besorgt gezeigt und die russische Führung aufgefordert, über Nawalnys Verbleib zu informieren. Russland wies dies aber als Einmischung in seine inneren Angelegenheiten zurück. Der Kreml teilte auch mit, dass er sich nicht um das Schicksal von Gefangenen in Russland kümmern könne. (rist/dpa/reuters)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Sofya Sandurskaya

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