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Sascha Schnürer holt Direktmandat für Landtag

CSU trotz deutlicher Verluste zufrieden: „Unredlich, die Ergebnisse zu vergleichen”

Stimmkreis Landkreis Mühldorf: Alle Ergebnisse und Stimmen zur Landtagswahl 2023
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Wichtig war für Landrat und CSU-Kreisvorsitzenden Max Heimerl (links) diesmal nur eines: das Direktmandat im Landtag zu gewinnen. Das ist dem Kandidaten Sascha Schnürer gelungen.

Der Direkt-Kandidat der CSU, Sascha Schnürer, hat das Landtagsmandat im Landkreis Mühldorf gewonnen. Warum die CSU trotz erheblicher Verluste gegenüber der Wahl von 2018 alles andere als unzufrieden ist.

Mühldorf – Am Wahlsonntag (8. Oktober) fiel Sascha Schnürer um 22.30 Uhr ein Stein vom Herzen. Endlich, nach langem Warten, kam das Ergebnis aus Waldkraiburg: Er war auch hier vorne. Jetzt stand fest: Schnürer hat für die CSU das Direktmandat für den Bayerischen Landtag gewonnen. Am Ende hatte Schnürer 34,5 Prozent der Erststimmen, Markus Saller (Freie Wähler, 25,3 Prozent) und Oliver Multusch (AfD, 17,6 Prozent).

„Ich bin total glücklich, dass es geklappt hat“, freut sich Schnürer. „Ich danke den Wählern, dass sie mir das Vertrauen geschenkt haben. Ich habe ja das erste Mal kandidiert.“ Wichtig sei, dass er gewonnen hat. „Es ist gut, dass wir wieder einen Vertreter aus der CSU im bayerischen Landtag haben.“ 

Landkreis Mühldorf ist wieder im Landtag vertreten

Auch der CSU-Kreisvorsitzende Max Heimerl stellt das Mandat in den Vordergrund: „Wir haben mit Sascha Schnürer einen politischen Newcomer ins Rennen geschickt, der es souverän gewonnen hat.“ Das sei das wichtigste Wahlziel gewesen: „Damit der Landkreis wieder im Landtag vertreten ist. Deswegen bin ich sehr zufrieden.“

Insgesamt holte die CSU in Mühldorf 37,3 Prozent der Gesamtstimmen. 2018 waren es noch 45,9 Prozent. CSU-Kreisvorsitzender Heimerl verweist dazu auf die Rahmenbedingungen: Seit 2022 hätte die CSU keinen amtierenden Landtagsabgeordneten gehabt und auch die Affären der Freien Wähler um Hubert Aiwanger und Markus Saller hätten eine Rolle gespielt. 

„Natürlich war ich nervös“

„Natürlich war ich nervös“, schildert Schnürer seine Gefühlslage am Wahlabend. Gerade, weil die Ergebnisse aus Mühldorf und Waldkraiburg so lange auf sich warten ließen. Mühldorf ist die Heimatstadt von Markus Saller. „Da haben wir mit einem starken Ergebnis für ihn gerechnet“, sagt Schnürer. Und Waldkraiburg ist eine AfD-Hochburg im Landkreis. 

Um 21.30 Uhr kam das Ergebnis aus Mühldorf. Schnürer lag in Summe bereits mit 3.860 Stimmen vorne. Eine Stunde später kam Waldkraiburg. Auch hier lag er vorne. „Ich bin sehr, sehr glücklich, dass es so ausgegangen ist.“ 

„Es ist unredlich, die Ergebnisse zu vergleichen“

Dr. Marcel Huber hatte vor fünf Jahren noch 48,8 Prozent der Erststimmen erzielt. Schnürer holte jetzt 34,5 Prozent. Sowohl für Schnürer als auch für den CSU-Kreisvorsitzenden Heimerl sind diese Ergebnisse nicht vergleichbar: Schnürer sei ein „junger, neuer Kandidat“, Huber zuletzt Staatsminister gewesen. Heimerl: „Deshalb ist es unredlich, die Zahlen miteinander zu vergleichen.“

Das hatte auch Schnürer im Wahlkampf schon mitbekommen: „Ich habe einfach gemerkt, dass die Bekanntheit nicht da ist wie bei Kandidaten, die schon seit vielen Jahren in der Kommunalpolitik verwurzelt sind.“ Hinzu komme, dass er sich bewusst mit markanten Aussagen zurückgehalten habe, auch wenn diese Aufmerksamkeit bringen: „Ich habe für mich einen anderen Weg gewählt.“

Ergebnis der AfD hat nicht überrascht

Das Ergebnis der AfD hat Schnürer nicht überrascht: „Das war zu spüren. Warum sollte da gerade der Landkreis Mühldorf eine Ausnahme machen? Ich bin froh, dass wir in den großen Städten die Nase vorne haben.“ Er möchte jetzt wie sein Vorgänger eine „ruhige, sachorientierte Politik, eine Politik, die versöhnt und nicht entzweit“ machen. 

Für Heimerl ist das Abschneiden der AfD „absolut bedenklich“: „Da kann man nicht zur Tagesordnung übergehen. Das muss man sich ganz genau anschauen.“ Es seien nicht alles rechtsextremistische Wähler: „Da sind sicher viele dabei, die man als CSU zurückerobern kann und zurückerobern muss.“ Viele Themen seien aus Sicht dieser Wähler nicht zufriedenstellend gelöst. Hier sei die CSU gefordert, sich noch mehr dafür einzusetzen und den Druck zu erhöhen, dass die Themen zur Zufriedenheit der Leute gelöst werden. „Dann bin ich überzeugt, dass wir diese Wähler der AfD auch wieder zurückgewinnen können.“ Nicht mit Bashing, sondern mit einer richtigen Politik. 

Ruhig arbeiten, Probleme lösen und Vertrauen schaffen

Das sieht auch Schnürer so: „Aus meiner Sicht haben wir seit Jahren Probleme nicht genau angesprochen und dann entsprechend gelöst. Aus diesem Grund ist da viel Protest dabei.“ 

Nach der ersten Siegesfeier am Wahlabend hat Schnürer bereits einen vollen Terminkalender: Am Dienstag (10. Oktober) habe er dann die erste Fraktionssitzung. Für ihn gelte es jetzt: „Schnell angehen, ruhig arbeiten, Probleme lösen und somit Vertrauen schaffen.“ 

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