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„Humanität durch Sozialstaat“

Kritik an Habeck: Zehn-Punkte-Plan der Grünen Jugend für Migration

Die Grüne Jugend formuliert einen Plan, der Habecks Konzepte zur Migrationspolitik kritisiert. Ihr Ziel: Humanität durch Sozialstaat.

Berlin – Kurz vor der Bundestagswahl 2025 legt sich die Grüne Jugend mit dem Kanzlerkandidaten ihrer Mutterpartei an. „Humanität durch Sozialstaat“ heißt es in dem Titel eines Zehn-Punkte-Plans, in dem die Jugendorganisation der Grünen fordert, Migration einfacher zu gestalten. Es ist eine direkte Antwort auf den Zehn-Punkte-Plan von Robert Habeck für eine „Sicherheitsoffensive“, in dem er unter anderem Vorschläge für den Umgang mit kriminellen Migranten nennt.

„Wer an Integration und Humanität in diesem Land interessiert ist, investiert in den Sozialstaat und beschließt keine rassistischen Anträge mit den Nazis im Bundestag“, sagt Sprecherin Jette Nietzard laut der Süddeutschen Zeitung in Richtung des Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz. „Deshalb legen wir einen Zehn-Punkte-Plan vor, der Lösungen benennt, statt Menschen gegeneinander auszuspielen.“

Die Bundesvorsitzenden der Grünen: Von Jürgen Trittin bis Ricarda Lang

Krista Sager und Jürgen Trittin von den Grünen
Im Dezember 1994 traten Krista Sager und Jürgen Trittin als Doppelspitze des noch jungen Zusammenschlusses namens „Bündnis 90 / Die Grünen“ an. Beide wurden zu Sprecherin und Sprecher des Bundesvorstands der Partei gewählt. Gemeinsam lenkten sie die Geschicke der Partei für zwei Jahre bis 1996. © Sepp Spiegl/imago-images
Jürgen Trittin blieb Sprecher der Grünen, von 1996 bis 1998 aber mit neuer Kollegin an seiner Seite: Auf Krista Sager folgte Gunda Röstel.
Jürgen Trittin blieb Sprecher der Grünen, von 1996 bis 1998 aber mit neuer Kollegin an seiner Seite: Auf Krista Sager folgte Gunda Röstel. © Jürgen Eis/imago-images
Gunda Röstel blieb für zwei weitere Jahre Sprecherin des Bundesvorstands der Grünen. Antje Radcke ersetzte den scheidenden Jürgen Trittin.
Gunda Röstel (l) blieb für zwei weitere Jahre Sprecherin des Bundesvorstands der Grünen. Antje Radcke ersetzte den scheidenden Jürgen Trittin. Von 1998 bis 2000 wurde die Partei damit von zwei Frauen an der Spitze geführt. © Sven Simon/imago-images
Fritz Kuhn und Renate Künast wurden zu Sprecher und Sprecherin des Bundesvorstands.
Im Jahr 2000 tauschten die Grünen ihr Führungspersonal komplett aus. Fritz Kuhn und Renate Künast wurden zu Sprecher und Sprecherin des Bundesvorstands. Ihre Amtszeit hielt aber nur ein Jahr bis 2001. © imago stock&people
Fritz Kuhn und Claudia Roth
Aus Bundesprechern wurden bei den Grünen im Jahr 2001 Bundesvorsitzende. Die ersten Beiden, die dieses Amt bekleideten, waren Fritz Kuhn und Claudia Roth. © Sven Simon/imago-images
Reinhard Bütikofer und Angelika Beer
Nur ein Jahr später der nächste Wechsel an der Spitze der Grünen. Reinhard Bütikofer und Angelika Beer rücken auf und bilden den Bundesvorstand der Partei von 2002 bis 2004. © imago-images
Claudia Roth als Vorsitzende der Grünen zurück - an der Seite von Reinhard Bütikofer
2004 kehrte Claudia Roth als Vorsitzende der Grünen zurück - an der Seite von Reinhard Bütikofer. Das Duo blieb bis 2008 im Amt. © Sven Simon/imago-images
Claudia Roth und diesmal Cem Özdemir das Führungsduo der Grünen
Claudia Roth blieb insgesamt bis 2013 im Amt. Ab 2008 mit neuem Co-Vorsitzenden: Cem Özdemir. © Jan Huebner/imago-images
Cem Özdemir blieb Parteivorstand. Von 2013 bis 2018 führte er die Grünen gemeinsam mit Simone Peter.
Cem Özdemir blieb Parteivorstand. Von 2013 bis 2018 führte er die Grünen gemeinsam mit Simone Peter. © Rüdiger Wölk/imago-images
nnalena Baerbock und Robert Habeck als Führungsduo den Vorstand der Grünen
Im Jahr 2018 übernahmen Annalena Baerbock und Robert Habeck als Führungsduo den Vorstand der Grünen. Nach dem Einzug der Grünen in die Bundesregierung legten sie ihre Ämter nieder und schlossen sich dem Kabinett von Bundeskanzlern Olaf Scholz an. © Chris Emil Janssen/imago-images
Omid Nouripour und Ricarda Lang
Es folgten Omid Nouripour und Ricarda Lang. Sie übernahmen den Vorsitz des Bundesvorstands der Grünen im Jahr 2022. Zwei Jahre später verkünden beide ihren Rücktritt als Reaktion auf zahlreiche Wahlschlappen ihrer Partei. Wer die Umweltpartei künftig führt, ist noch offen. © dpa

Grüne Jugend will Migrationsdebatte mit Sozialstaat begegnen

„Das Grundrecht auf Asyl ist nicht verhandelbar“, heißt es zu Beginn des Papiers der Grünen Jugend. Das Grundproblem, dass in der europäischen Asylregelung „Regeln nicht umgesetzt werden“, sei durch strengere Maßnahmen, „die am Ende Geflüchtete an den Außengrenzen in ihren Rechten massiv beschneiden“, nicht lösbar.

Stattdessen will die Grüne Jugend den Sozialstaat stärken, um damit „künstliche Verteilungskämpfe“ zu verhindern. „Wir wollen, dass Bevölkerungsgruppen nicht länger gegeneinander ausgespielt werden, denn es gibt keine Menschen zweiter Klasse“, heißt es. „Wer Nazis bekämpfen will, muss dafür sorgen, dass Demokratie sich lohnt.“

Vor allem die Finanzierung der Kommunen für bezahlbaren Wohnraum und Infrastruktur für Bildung steht im Fokus. Die Grüne Jugend forderte allerdings auch eine bessere Koordinierung und Finanzierung der europäischen Seenotrettung.

Jette Nietzard und Jakob Blasel, Bundesvorsitzende der Grünen Jugend (Archivbild)

„Abschiebungen sind keine Bestrafung“: Grüne Jugend schlägt alternativen Plan gegen Kriminalität vor

Zum Umgang mit kriminellen Migranten schrieb die Grüne Jugend: „Abschiebungen sind keine Bestrafung und dürfen nicht als solche eingesetzt werden.“ Wegen drohender Folter, Gewalt oder dem Tod in Kriegs- und Krisengebieten habe auch die Grüne in ihrem Wahlprogramm beschlossen, in diese Gebiete nicht abschieben zu wollen. Habeck forderte in seinem Papier, dass nicht-deutsche Gefährder und Schwerkriminelle „konsequent abgeschoben werden“ sollten.

„Die zunehmende Radikalisierung junger Männer, unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft, muss gesellschaftlich bekämpft werden“, schrieb die Grüne Jugend weiter. Es brauche außerdem ein diskriminierungsfreies Gesundheitssystem, das auch erlaube, Trauma niedrigschwellig aufzuarbeiten. Zudem solle für die schnellere Integration eine frühere Arbeitserlaubnis ermöglicht werden.

Habecks Zehn-Punkte-Papier stieß nicht nur in der Jugendorganisation auf. Mehrere Grünen-Politiker kritisierten, dass die Maßnahmen veröffentlicht wurden, obwohl die Partei sich nie darauf geeinigt hätte. Die Grünen sind in der Debatte um eine Migrationspolitik schon länger gespalten. Während in den sozialen Medien einige kritische Beiträge wieder gelöscht werden, geht die Diskussion intern weiter. (lismah)

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa | Michael Kappeler

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