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Boris Pistorius macht sich trotz des Israel-Konflikts ein Bild von einer UN-Mission im Libanon. Dabei geht es auch um einen Raketeneinschlag.
Beirut – Boris Pistorius zeigt Präsenz im Krisenherd. Wie zuvor auch Parteifreund und Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die nach Ausbruch des Israel-Kriegs zum zweiten Mal in den Nahen Osten gereist ist. Beim Verteidigungsminister lautete das Ziel Libanon, also der nördliche Nachbar Israels. Dort besuchte der SPD-Politiker vor Ort stationierte deutsche Soldaten, die an der UN-Mission Unifil vor der libanesischen Küste beteiligt sind.
Pistorius besucht Libanon: Auf Fregatte „Oldenburg“ mit Bundeswehrsoldaten zusammengetroffen
An dieser nehmen aktuell 10.250 Soldaten aus 44 Ländern im Namen der Vereinten Nationen (UN) teil. Die Mission begann vor mehr als 40 Jahren infolge einer siebentägigen Militäroffensive Israels gegen palästinensische Kämpfer im Südlibanon im März 1978. Die Soldaten sollen den Frieden zwischen den beiden Ländern sicherstellen.
Insgesamt sind 140 deutsche Soldaten involviert, einige im Libanon, andere auf Zypern. Laut dem Verteidigungsministerium traf Pistorius auf der Korvette „Oldenburg“ auf die Bundeswehrsoldaten, dankte ihnen für ihren Einsatz und informierte sich über die Auswirkungen der Gewalteskalation zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenser-Organisation Hamas auf ihre Mission.
Am Sonntag war eine Rakete im Unifil-Hauptquartier im südlibanesischen Nakura eingeschlagen. Der Hintergrund des Vorfalls war zunächst unklar. Pistorius sprach von einem Irrläufer.
Pistorius im Nahen Osten: Warnung vor weiterer Eskalation im Nahost-Konflikt
Zugleich warnte der ehemalige Innenminister von Niedersachsen bei seinem Besuch auf davor, dass es zu einer weiteren Eskalation im Nahost-Konflikt kommen könnte, nachdem Hamas-Kämpfer knapp zwei Wochen zuvor bei einem Terrorangriff mehr als 1400 Menschen getötet und rund 200 verschleppt haben sollen. Die Armee Israels bereitet sich derweil mutmaßlich auf eine Bodenoffensive im Gazastreifen vor. Das Ziel: Die Hamas soll künftig nicht mehr in der Lage sein, das Land anzugreifen.
Pistorius erwähnte auch, dass die „Oldenburg“ für mögliche Evakuierungen deutscher Staatsbürger bereitstehe. Bereits zu Beginn der Woche hatte ein Sprecher des Außenministeriums mitgeteilt, dass rund 3000 Bundesbürger von Israel nach Deutschland gebracht worden seien. Unter anderem wurden Sonderflüge der Lufthansa organisiert.
„Die Lage wird als angespannt beschrieben“, betonte Pistorius im Hinblick auf den UN-Einsatz im Libanon. Allerdings hätten die Männer und Frauen derzeit keinen Anlass, sich um ihre Sicherheit zu sorgen. Die Soldaten würden sagen, dass sie gerne vor Ort und Teil des Kontingents seien.
Video: Hoffen auf Grenzöffnung im Gazastreifen nach Klinik-Explosion
Reisewarnung für Libanon: Briten machen es Deutschland und USA nach
Wie gefährlich das Leben auch im Libanon aktuell ist, verdeutlicht die Reisewarnung, die die britische Regierung am Donnerstag herausgab. Zuvor hatten bereits die USA ihren Bürgern von Reisen ins Land abgeraten. Saudi-Arabien rief seine Staatsangehörigen dazu auf, den Libanon sofort zu verlassen. Auch das Auswärtige Amt warnt davor, in das Land zu reisen.
Angehörige der von Hamas entführten Deutschen warben bei einem Treffen mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) für mehr Unterstützung durch die Bundesrepublik. „Wir sprachen darüber, dass wir wirklich erwarten, dass Deutschland nicht nur auf der Seite Israels steht und sich auf unsere Seite stellt, sondern aktiv handelt und eine Rolle in diesem Krieg übernimmt“, betonte Roni Roman anschließend. Sie bangt um ihre Schwester und deren Kind.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Israel-Krieg: Laut Militär mehr als 330 Hamas-Mitglieder verhaftet
Derweil vermeldete das israelische Militär, dass Sicherheitskräfte seit Beginn des jüngsten Konflikts bei Anti-Terroreinsätzen im Westjordanland 524 Verdächtige festgenommen hätten. Darunter seien mehr als 330 aktive Hamas-Mitglieder. Auch mehr als 50 Waffen seien konfisziert worden.
Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza sind im selben Zeitraum in dem abgeriegelten Küstenstreifen 3785 Tote zu beklagen, hinzu kommen 13.000 Verletzte. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee wirft Hamas zudem vor, die Zahl der Toten nach einer Explosion in einem Krankenhaus in Gaza, für die offenbar eine fehlgeleitete Rakete des Islamischen Dschihad verantwortlich sein, übertrieben zu haben. (mg, mit dpa und afp)