Aktuelle Lage
Israel-Krieg: Heftige Kämpfe in Gaza - Hamas-Chef äußert sich
Hamas-Chef nennt Abkommen ohne Hamas „Wahnvorstellung“. Die Zahlen der Toten im Israel-Krieg steigen weiter an. Alle Entwicklungen im News-Ticker.
- Krieg in Israel und Gaza: Zahl der Toten in Israel und Gaza steigt weiter an
- Sanktionen gegen Terrororganisation: USA und Großbritannien verhängen Sanktionen gegen Hamas
- Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.
HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Aktuelle Informationen zur Lage in Nahost können Sie in unserem neuen Newsticker verfolgen.
Update vom 13. Dezember, 21.53 Uhr: Eine weitere Geisel der Hamas wurde für tot erklärt. Das teilte das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu mit. Demnach ist der 41 Jahre alte Tal Chimi in Gefangenschaft der Terrorgruppe gestorben. Chimi wurde am 7. Oktober als Geisel der Hamas in den Gazastreifen verschleppt und wohnte bis zu dem Terrorangriff in einem Kibbuz im Süden Israels. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder.
Update 13. Dezember, 20.26 Uhr: Trotz der hohen Verluste gibt sich die Hamas weiter kämpferisch. Jede Vereinbarung für Gaza, die sie ausschließe, sei nicht mehr als eine „Wahnvorstellung“, sagte der Hamas-Chef Ismail Haniyeh in einem Fernsehinterview. Während der Sendung vergangenen Mittwoch zeigte sich der Anführer der Terrororganisation offen für „jede Idee oder Initiative, die die (israelische) Aggression“ stoppen könnte. Das geht aus einem Bericht der Jerusalem Post hervor.
Todeszahlen bei Kämpfen im Gazastreifen steigen erneut an
Update vom 13. Dezember, 18.16 Uhr: Die Zahl der Toten im Israel-Krieg steigt weiter an. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde geht davon aus, dass bereits mehr als 18.000 Menschen im Gazastreifen infolge der Auseinandersetzungen getötet worden sind. Die Terrororganisation unterscheidet dabei aber nicht zwischen Hamas-Kämpfern und Zivilisten. Israel wiederum gibt an, man gehe von etwa 10.000 gestorbenen Zivilisten und 5.000 getöteten Hamas-Kämpfern aus. Die Zahl der getöteten Soldaten liege bei 105. Beim Terrorangriff am 7. Oktober und in dessen Folge sollen mehr als 1.300 Menschen in Israel getötet worden sein.
Sanktionen gegen Hamas wegen Krieg in Israel
Update vom 13. Dezember, 16.40 Uhr: Vor dem Hintergrund der andauernden Kämpfe in Nahost haben die USA und Großbritannien am Mittwoch neue Sanktionen gegen Mitglieder der radikalislamischen Hamas und ihre Verbündeten angekündigt. Diese richteten sich gegen „Schlüsselfiguren, welche die gewalttätige Agenda der Hamas umsetzen, indem sie die Interessen der Gruppe im Ausland vertreten und ihre Finanzen verwalten“, erklärte das US-Finanzministerium in Washington. Sowohl die USA als auch Großbritannien stufen die im Gazastreifen herrschende Hamas als Terrororganisation ein.
Die USA seien entschlossen, gemeinsam mit Verbündeten und Partnern die Möglichkeiten der Hamas einzuschränken „neue Anschläge zu finanzieren und die Region weiter zu destabilisieren“, sagte der im US-Finanzministerium für den Kampf gegen Terrorfinanzierung zuständige Staatssekretär Brian Nelson.
Londons Sanktionen zielen laut dem britischen Außenminister David Cameron darauf ab, der Hamas und dem mit ihr verbündeten Islamischen Dschihad den Zugang zu Finanzmitteln zu verweigern und die beiden militanten Organisationen weiter zu isolieren. Namentlich richten sich die Sanktionen gegen sieben Islamisten, darunter Mahmud Sahar, der als ein Führer der Hamas im Gazastreifen und als Mitgründer der Organisation gilt. Für London ist es das zweite Sanktionspaket, das seit dem Kriegsbeginn am 7. Oktober gegen die Hamas verhängt wurde, für Washington bereits das vierte.
Update vom 13. Dezember, 15.05: Nach Angriffen der Hisbollah auf Regionen in Nord-Israel, haben die israelischen Verteidigungskräfte Ziele im Süd-Libanon angegriffen. Wie die Armee mitteilte, hätten Kampfflugzeuge mehrere Standorte der Terrorgruppe attackiert. Auch Bodentruppen griffen wohl Stellungen entlang der libanesischen Grenze an. Bislang seien keine Berichte über Verletzte veröffentlicht worden, wie die Times of Israel berichtete.
Zehn israelische Soldaten bei Kämpfen im Gazastreifen gestorben
Update vom 13. Dezember, 13.40 Uhr: Die israelische Armee teilte am Mittwoch den Tod von zehn weiteren Soldaten mit, darunter auch zwei hochrangige Offiziere. Neun der Soldaten sollen in der Schlacht um Shejaiya getötet worden sein, einer der tödlichsten Einzelkämpfe seit Beginn des Einmarschs Israels in den Gazastreifen. Ein Stabsfeldwebel fiel nach Angaben der Armee bei Kämpfen im Norden Gazas. Dabei sollen drei weitere Soldaten schwer verletzt worden sein. Insgesamt sind bei Kämpfen im Gazastreifen damit 115 israelische Soldatinnen und Soldaten gestorben.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Lawrow ruft zu Friedenskonferenz im Krieg in Israel auf
Update vom 13. Dezember, 12.40 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow ruft zu einer internationalen Konferenz der Weltmächte und arabischer Vertreter auf, um den israelisch-palästinensischen Konflikt endgültig zu lösen. Dies berichtet das Portal timesofisrael.
„Der einzige Weg, dieses Problem für immer und auf gerechte Weise zu lösen, ist eine internationale Konferenz mit allen fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats“, so Lawrow vor russischen Senatoren. An der Konferenz sollten auch Vertreter der Arabischen Liga, der Organisation für Islamische Zusammenarbeit und des Golf-Kooperationsrates teilnehmen. Es ist unklar, ob er meint, dass Israel an der Konferenz teilnehmen sollte.
Proteste wegen Abkommen mit Hamas: Im Gazastreifen sitzen weiter Geiseln fest
Update vom 13. Dezember, 12.10 Uhr: Hunderte Menschen haben am Mittwoch in Jerusalem für ein neues Abkommen mit der islamistischen Hamas protestiert, damit die im Gazastreifen noch festgehaltenen Geiseln freikommen. Israelischen Medien zufolge bildeten Angehörige und Unterstützer eine Menschenkette vom Parlament bis zum Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Einige Angehörige hatten demnach dort in der Nähe in Zelten übernachtet. Sie waren am Tag zuvor nach Jerusalem marschiert.
Bei dem schlimmsten Massaker der Geschichte Israels ermordeten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen rund 1200 Menschen und verschleppten rund 240 weitere in den Gazastreifen. Im Rahmen eines Deals zwischen Israels Regierung und der Hamas wurden kürzlich insgesamt 105 Geiseln freigelassen. Im Austausch entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.
Israel-Krieg: 250 Stellungen der Hamas im Gazastreifen angegriffen
Update vom 13. Dezember, 10.50 Uhr: Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge innerhalb eines Tages mehr als 250 Stellungen im Gazastreifen angegriffen. Soldaten hätten am Dienstag „präzise Angriffe auf Terrorziele“ aus der Luft, am Boden und vom Meer aus durchgeführt, teilte das Militär am Mittwoch mit. Auch Terroristen, die aus dem Viertel Schedschaija Raketen Richtung Israel abfeuern wollten, seien beschossen worden.
Israels Armee gab am Mittwoch zugleich den Tod von zehn Soldaten bekannt, die am Dienstag im Gazastreifen ums Leben gekommen waren. Insgesamt wurden seit Beginn der Bodenoffensive bislang 115 israelische Militärangehörige getötet. Extremistische Palästinenser feuerten am Mittwoch erneut Raketen Richtung Israel. In Grenzorten nahe des Gazastreifens wurde Armeeangaben zufolge Raketenalarm ausgelöst.
Israel lehnt Waffenstillstand weiter ab: Lage im Gazastreifen wegen Einsatz gegen Hamas unverändert
Update vom 13. Dezember, 8.55 Uhr: Israel hat die Forderung der UN-Vollversammlung nach einem sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen kritisiert. „Die Hamas hat schreckliche Verbrechen begangen und diejenigen, die einen Waffenstillstand unterstützen, ermöglichen es der Hamas, weiter zu überleben und mehr Gräueltaten zu begehen“, sagte der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan während der Sitzung der UN-Vollversammlung.
Er forderte die Anwesenden auch dazu auf, den Chef der Hamas im Gazastreifen, Jihia Sinwar, anzurufen und von ihm zu verlangen, die Waffen niederzulegen, sich zu stellen und alle Geiseln freizulassen. „Dann wird es einen echten Waffenstillstand geben, der für immer gelten wird.“ Erdan hielt dabei auch ein Schild mit der Telefonnummer des Hamas-Büros in der Hand.
Die UN-Vollversammlung stimmte am Dienstagabend per Resolution für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen.
Acht Soldaten im Gazastreifen gestorben: Angaben von Israels Militär zur Bodenoffensive gegen Hamas
Update vom 13. Dezember, 7.15 Uhr: Acht weitere israelische Soldaten sind israelischen Angaben zufolge bei den Kämpfen im Gazastreifen gefallen. Darunter sei ein Oberstleutnant, der ein Infanterieregiment befehligte, teilt das Militär mit. Insgesamt seien seit Beginn der Bodenoffensive am 20. Oktober 114 Soldaten ums Leben gekommen.
Medienberichte zur Lage im Gazastreifen: Tunnel der Hamas werden durch Israels Militär geflutet
Update vom 13. Dezember, 5.50 Uhr: Die israelischen Streitkräfte testen laut Berichten von US-Medien die Flutung der Tunnel der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Es werde Meerwasser in einige Tunnel gepumpt, um herauszufinden, ob sich die Methode zur großflächigen Zerstörung des unterirdischen Systems eigne, berichtete der US-Fernsehsender CNN am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf einen mit der Angelegenheit betrauten US-Beamten.
Auch die US-Zeitung The Wall Street Journal berichtete über den Testlauf. Israel habe den USA mitgeteilt, dass nur Tunnel geflutet würden, in denen keine Geiseln vermutet würden. Der Nationale Sicherheitsrat der USA und die israelischen Streitkräfte äußerten sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht zu den Berichten.
Bei einer Pressekonferenz wurde US-Präsident Joe Biden am Dienstag zu den Flutungen befragt. Er antwortete: „Es ist sehr schwierig, was die Flutung der Tunnel angeht: Es wird behauptet, dass es ganz sicher keine Geiseln in diesen Tunneln gibt. Aber das weiß ich nicht mit Sicherheit.“ Dann fügte er hinzu: „Was ich sicher weiß: Jeder Tod von Zivilisten ist eine absolute Tragödie.“
UN-Vollversammlung fordert Waffenruhe in Gazastreifen – Deutschland enthält sich
Update vom 12. Dezember, 22.40 Uhr: Die UN-Vollversammlung hat per Resolution einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen verlangt. Das Papier erreichte am Dienstag in New York eine notwendige Zweidrittelmehrheit, Deutschland enthielt sich. Resolutionen der UN-Vollversammlung sind allerdings nicht rechtlich bindend, sondern gelten als symbolisch.
Update vom 12. Dezember, 21.50 Uhr: Bei einem israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im Westjordanland sind mehrere militante Palästinenser getötet worden. Vier seien bei einem Drohnenangriff ums Leben gekommen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod von insgesamt sechs Menschen. Zwei wurden demnach durch Schüsse getötet.
Israels Armee teilte indes mit, Terroristen hätten bei einer Razzia in Dschnenin Sprengsätze auf israelische Einsatzkräfte geschleudert. Mehrere Terroristen seien daraufhin bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Dutzende Palästinenser wurden den Angaben zufolge zudem festgenommen. Die Einsatzkräfte hätten Sprengsätze und andere Waffen sichergestellt. Sie demontierten demnach auch eine Produktionsstätte für Sprengstoff und fanden Tunnelschächte in der Gegend.
Biden mahnt Netanjahu: Israel verliert laut US-Präsident an Unterstützung
Update vom 12. Dezember, 20.42 Uhr: US-Präsident Joe Biden fordert von Israel einen Kurswechsel bei dem harten Vorgehen im Gazastreifen. Israel verliere wegen seiner wahllosen Bombardierung des Küstenstreifens an Unterstützung, sagt Biden vor Spendern seiner Wahlkampagne. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sollte eine Änderung der harten Linie in der Regierung herbeiführen, fügt er hinzu.
Israel habe die USA, die Europäische Union, „den größten Teil der Welt“, hinter sich. „Aber sie beginnen, diese Unterstützung durch wahllose Bombardierungen zu verlieren.“ Die Äußerungen sind die bislang kritischsten von Biden an Netanjahus Vorgehen im Gazastreifen.
Israelisches Militär birgt weitere Leichen von Geiseln
Update vom 12. Dezember, 19.11 Uhr: Israels Militär hat nach eigenen Angaben die Leichen zwei weiterer aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Menschen geborgen. Ihre toten Körper seien nach Israel zurückgebracht und dort identifiziert worden, teilte die Armee am Dienstag mit. Demnach handelt es sich um eine 27 Jahre alte Frau, die beim Hamas-Massaker auf dem Supernova-Festival entführt wurde sowie einen 36 Jahre alten Offizier der israelischen Armee. Auch er wurde demnach am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt. Die Familien der beiden seien am Dienstag informiert worden. Zur Todesursache machte die Armee in beiden Fällen zunächst keine Angaben.
Bei den Einsätzen, die zur Bergung der Leichen geführt hätten, sei auch der Sohn von Ex-Generalstabschef Gadi Eisenkot getötet worden. Eisenkot gehört Israels Kriegskabinett an. Israels Armee hatte den Tod seines 25-Jährigen Sohns in der vergangenen Woche publik gemacht.
Israel und USA uneinig über Zukunft des Gazastreifens
Update vom 12. Dezember, 17.49 Uhr: Israel und die USA sind sich nach Angaben des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nicht einig darüber, wie die Zukunft des Gazastreifens nach Ende des Kriegs aussehen soll. „Gaza wird weder Hamastan noch Fatahstan sein“, sagte Netanjahu am Dienstag nach Angaben seines Büros. Die USA wollen, dass die im Westjordanland regierende und von der Palästinenserorganisation Fatah dominierte Palästinensische Autonomiebehörde (PA) wieder die Kontrolle im Gazastreifen übernimmt. Israel ist dagegen. Die Hamas hatte die PA 2007 gewaltsam aus dem Küstenstreifen vertrieben.
Netanjahu hoffe auf eine Einigung zwischen Israel und den USA für den „Tag nach der Hamas“. Israels Regierungschef will demnach aber nicht zulassen, dass im Gazastreifen künftig Kräfte herrschen, die den Terrorismus unterstützen. Einige Vertreter der Fatah-Partei hatten Verständnis für das Hamas-Massaker am 7. Oktober in Israel geäußert. Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtaje sagte zudem kürzlich in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg, in dem von ihm bevorzugten Szenario werde die Hamas nach Ende des Kriegs Juniorpartner der PA im Gazastreifen.
Update vom 12. Dezember, 15.55 Uhr: Im Gazastreifen sind der dortigen Gesundheitsbehörde zufolge seit Beginn des Krieges 18.412 Menschen durch israelische Angriffe getötet worden. 50.100 Menschen seien verletzt worden. Die meisten Opfer sind den Angaben zufolge Frauen und Minderjährige. Zahlreiche Menschen werden vermisst, vermutlich liegen sie unter den Trümmern von Gebäuden, die durch massiven Beschuss zerstört wurden.
Update vom 12. Dezember, 14.35 Uhr: In der vergangenen Tagen ergaben sich nach israelischen Angaben immer mehr Hamas-Mitglieder. Zudem wurden bislang laut dem Nationalen Sicherheitsberater Zachi Hanegbi etwa 7000 Terroristen getötet.
„Ich denke, dass sie sich ergeben und mit erhobenen Händen herauskommen, zeigt, dass ihr Kampfgeist gebrochen ist“, sagte Generalstabschef Herzi Halevi bei einem Treffen mit dem Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar, in der Hamas-Hochburg Chan Junis. „Das beschleunigt unsere Erfolge, schließlich wollen wir schnell vorankommen.“
WHO nennt Gazastreifen eine „humanitäre Katastrophenzone“
Update vom 12. Dezember, 12.03 Uhr: Das Al-Ahli-Krankenhaus in der Stadt Gaza gleicht nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einer humanitären Katastrophenzone. Das Krankenhaus könne nur noch 40 seiner 80 Betten belegen, habe aber mehr als 200 Patienten, berichtete Richard Peeperkorn, der WHO-Vertreter für die von Israel besetzten palästinensischen Gebiete am Dienstag nach einem Besuch vor Ort.
Er sprach über Videoverbindung aus dem Gazastreifen mit Reportern in Genf. Er sei jahrelang in Afghanistan und anderen humanitären Krisensituationen im Einsatz gewesen, „aber so etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen.“
Update vom 12. Dezember, 11.20 Uhr: Bei einem israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens vier Menschen getötet worden. Sie seien bei einem Drohnenangriff ums Leben gekommen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod.
Ob die vier einer extremistischen Gruppierung angehörten, war zunächst unklar. Medienberichten zufolge soll mindestens ein Mitglied der Dschenin-Brigaden, die der Terrororganisation Islamischer Dschihad nahestehen, unter den Toten sein. Die israelische Armee äußerte sich auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur zunächst nicht.
Krieg in Israel: Chancen auf Feuerpause?
Update vom 12. Dezember, 10.12 Uhr: Parallel zu den Kämpfen im Gazastreifen laufen offenbar die Verhandlungen über eine mögliche Feuerpause im Krieg in Israel. Laut einer Meldung der arabischen Website Elaph sollen aktuell Geheimgespräche zwischen Katar und Israel stattfinden. Man hoffe darauf, weitere Geiseln aus der Hamas-Gefangenschaft zu befreien. Das bestätigte auch ein hochrangiger Beamter Israels gegenüber der Jerusalem Post. Demnach sei Israel bereit, bis zu 300 Palästinenser aus Gefängnissen zu entlassen, sollte die Hamas sich im Gegenzug bereit erklären, einen Großteil der Frauen und Kinder, die sich unter den 130 Geiseln befinden, freizulassen.
Erstmeldung vom 12. Dezember: Jerusalem/Tel Aviv – Noch immer läuft vor allem im Gazastreifen der Krieg in Israel. Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) scheinen im Kampf mit der Hamas weitere Teilerfolge erzielt zu haben. Ein IDF-Sprecher sagte am Dienstagmorgen (12.12.), man habe mehrere Raketenabschussbasen der Terrororganisation im Gazastreifen zerstören können. Israel befindet sich seit dem 7. Oktober unter Dauerbeschuss durch Raketen, vornehmlich abgefeuert durch die Hamas aus Gaza.
Vor allem rund um Chan Junis treffen die israelischen Streitkräfte auf heftigen Widerstand. Die Stadt in Südgaza gilt als Hochburg der Hamas. Dort vermutet die Armee auch den Chef der Terrororganisation, Jahja Sinwar. Der 61-Jährige ist seit 2017 Leiter der Terrororganisation und gilt als zweitmächtigstes Mitglied der Hamas. Geboren wurde Sinwar in Chan Yunis.
Heftige Kämpfe im Krieg in Israel vor allem im südlichen Gazastreifen
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu forderte die Kämpfer der Hamas auf, sich im Krieg in Israel zu ergeben. „Sterbt nicht für Sinwar!“, sagte der Regierungschef in einer Videobotschaft.
| Zur Person | |
|---|---|
| Name | Jahja Sinwar |
| Alter | 61 Jahre (geboren 1962 in Chan Yunis) |
| Position | Leiter der Hamas im Gazastreifen (seit 2017) |
Während im Süden des Gazastreifens weiterhin heftige Kämpfe toben, soll sich der Norden bereits unter Kontrolle der israelischen Armee befinden. Doch auch dort stoßen die Soldaten Israels offenbar immer noch auf Einrichtungen und Lager der Hamas. Laut dem Nachrichtenportal Times of Israel sollen Einheiten der IDF in Dschabaliya mehrere Gebäude geräumt haben und dabei unter anderem 250 Mörser sowie etliche Raketen und Panzerfäuste gefunden haben.
Krieg in Israel weitet sich auf Westjordanland aus
Doch nicht nur im Gazastreifen tobt der Krieg in Israel. Auch im Westjordanland kommt es immer häufiger zu Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa wurden vier Palästinenser bei einer Razzia in der Stadt Dschenin getötet. Eine weitere Person sei verletzt worden, berichtet zudem die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Die Zahl der Opfer im Krieg in Israel steigt kontinuierlich an. In den rund acht Wochen seit dem 7. Oktober sollen bereits mehr als 18.000 Menschen gestorben sein. Laut israelischen Angaben sollen mindestens 7.000 Kämpfer der Hamas getötet worden sein. (red mit Agenturen)
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