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Entwicklungen im Krieg

Putin trifft US-Sondergesandten – Waffenruhe-Gespräche gehen weiter

News aus dem Ukraine-Krieg: Ein US-Sondergesandter ist für Gespräche nach Moskau gereist. Pistorius äußert sich zu Problemen mit deutschen Waffen. Der Ticker.

Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg und Gespräch zwischen Putin und Witkoff ist beendet. In unserem neuen Ukraine-Ticker halten wir Sie weiter auf dem Laufenden.

Update, 17.36 Uhr: Das Gespräch zwischen Steve Witkoff und Wladimir Putin ist weiterhin im Gange. Das Treffen findet in der russischen Nationalbibliothek in St. Petersburg statt, wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet. Putin empfing den US-Sondergesandten dieses Mal vor laufenden Kameras. Obwohl es das bisher dritte Treffen der beiden ist, gab es bis jetzt keine Pressefotos, auf denen beide zusammen zu sehen sind.

Update, 17.12 Uhr: Auch US-Präsident Donald Trump äußerte sich über das Gespräch zwischen seinem Berater Steve Witkoff und Präsident Wladimir Putin. Auf seiner Social-Media-Seite Truth Social erklärte Trump: „Russland muss sich bewegen. Zu viele Menschen sterben, Tausende pro Woche, in einem schrecklichen und sinnlosen Krieg – ein Krieg, der niemals hätte stattfinden dürfen und auch nicht stattgefunden hätte, wenn ich Präsident gewesen wäre!!!“

Währenddessen ist das Treffen zwischen Witkoff und Putin im Gange, wie der Pressedienst des Kremls mitteilte. Zuvor hatte der Pressesprecher des Präsidenten, Dmitri Peskow, das Treffen angekündigt.

Putins Zirkel der Macht im Kreml – die Vertrauten des russischen Präsidenten

Zu den Scharfmachern im Ukraine-Krieg gehört auch Ramsan Kadyrow.
Zu den Scharfmachern im Ukraine-Krieg gehört auch Ramsan Kadyrow, der als Oberhaupt der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus eigene Truppen befehligt. „Putins Bluthund“, der für seinen brutalen Führungsstil im muslimisch geprägten Tschetschenien bekannt ist, tat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine als einer der glühendsten Kriegsbefürworter hervor. Mehrfach kritisierte er nach russischen Niederlagen die militärische Führung seines Landes scharf und forderte weitreichende Konsequenzen. © Yelena Afonina/imago
Am 2. März 2007 wählte das tschetschenische Parlament ihn auf Putins Vorschlag zum Präsidenten des Landes
Am 2. März 2007 wählte das tschetschenische Parlament ihn auf Putins Vorschlag zum Präsidenten des Landes, nachdem er das 30. Lebensjahr vollendet hatte, das Mindestalter für die Wahl des tschetschenischen Oberhaupts. Im März 2015 erhielt Kadyrow den russischen Orden der Ehre. Kadyrows diktatorische Amtsführung ist geprägt von schweren Menschenrechtsverletzungen, Korruption und einem ausufernden Personenkult. Seit Oktober 2022 ist er darüber hinaus Generaloberst der russischen Streitkräfte. © Yelena Afonina/imago
Der russische Außenminister Sergei Lawrow ist so etwas wie „Putins rechte Hand“.
Der russische Außenminister Sergei Lawrow ist so etwas wie „Putins rechte Hand“. Seit März 2004 im Amt, verteidigt Lawrow seit Beginn des Ukraine-Kriegs immer wieder die Behauptung, dass Russland die Ukraine von den dort regierenden Nazis befreien zu wollen. Anfang Mai 2022 versuchte Lawrow im italienischen Fernsehen das Argument zu entkräften, als Jude könne der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kein Nazi sein: „Adolf Hitler hatte auch jüdisches Blut. Das heißt überhaupt nichts. Das weise jüdische Volk sagt, dass die eifrigsten Antisemiten in der Regel Juden sind.“ © Imago
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt Lawrow seine Vorwürfe, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland.
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt Lawrow seine Vorwürfe, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland. „Wenn wir über das sprechen, was in der Ukraine vorgeht, so ist das kein hybrider, sondern schon fast ein richtiger Krieg, den der Westen lange gegen Russland vorbereitet hat“, sagte Lawrow während einer Afrika-Reise im Januar 2023, die ihn u. a. auch nach Angola führte. Der Westen wolle alles Russische zerstören, von der Sprache bis zur Kultur, so Lawrow. © Imago
Als „Putins Marionette“ kann Dmitri Medwedew gelten.
Als „Putins Marionette“ kann Dmitri Medwedew gelten. Der Gefolgsmann des russischen Präsidenten war von 2008 bis 2012 Präsident Russlands und anschließend bis 2020 Ministerpräsident der Russischen Föderation. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs macht Medwedew, inzwischen Vizechef des russischen Sicherheitsrates, ein ums andere Mal mit Verschwörungserzählungen und martialischen Äußerungen über die Ukraine und den Westen auf sich aufmerksam. Unter anderem drohte er mit dem „Verschwinden der Ukraine von der Landkarte“. © Artyom Geodakyan/imago
Der promovierte Jurist, der einst als Stimme der Vernunft galt, hat sich inzwischen zu einem radikalen Hetzer entwickelt.
Der promovierte Jurist, der einst als Stimme der Vernunft galt, hat sich inzwischen zu einem radikalen Hetzer entwickelt. Gerne droht der Vizechef des russischen Sicherheitsrates den Nato-Staaten mit einem Angriff oder gar mit Atomschlägen. Im Sommer 2022 bezeichnete er die Regierung in Kiew als „vereinzelte Missgeburten, die sich selbst als ‚ukrainische Regierung‘ bezeichnen“, die US-Regierung waren für ihn „Puppenspieler jenseits des Ozeans mit deutlichen Anzeichen senilen Wahnsinns“. Ende 2022 versuchte er sich als Prophet für das Jahr 2023: In Deutschland entsteht demnach ein „Viertes Reich“, die EU zerfällt, in den USA bricht ein Bürgerkrieg aus. © Yekaterina Shtukina/imago
Seit vielen Jahren an Putins Seite ist Dimitri Peskow. Schon im Jahr 2000 wurde er stellvertretender Pressesprecher des Präsidenten. Als Putin 2008 Ministerpräsident wurde, wechselte Peskow das Büro. Vier Jahre später kehrte er dann ins Präsidialamt zurück. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs setzte die EU ihn auf die Sanktionsliste und ließ sein gesamtes Vermögen einfrieren.
Seit vielen Jahren an Putins Seite ist Dimitri Peskow. Schon im Jahr 2000 wurde er stellvertretender Pressesprecher des Präsidenten. Als Putin 2008 Ministerpräsident wurde, wechselte Peskow das Büro. Vier Jahre später kehrte er dann ins Präsidialamt zurück. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs setzte die EU ihn auf die Sanktionsliste und ließ sein gesamtes Vermögen einfrieren. © Sergei Ilnitsky/AFP
Alina Kabajewa ist wahrscheinlich so etwas wie „Putins Ballerina“.
Alina Kabajewa ist wahrscheinlich so etwas wie „Putins Ballerina“. Die frühere Spitzensportlerin galt in der Rhythmischen Sportgymnastik jahrelang als Nonplusultra. Ihre Erfolge (Olympiagold 2004 in Athen, neun WM- sowie 15 EM-Titel) sprechen für sich. Von 2007 bis 2014 war sie Abgeordnete der Russischen Staatsduma für die Partei „Einiges Russland“, seit September 2014 ist sie Vorsitzende des Verwaltungsrates der Nationalen Mediengruppe (NMG). Sie gilt Medienberichten zufolge als Geliebte des russischen Präsidenten und soll mit diesem mehrere Kinder haben, was von Kabajewa und russischen Regierungsstellen aber dementiert wird. © Imago
Schon seit Jahren gilt Kabajewa als heimliche Geliebte oder gar Ehefrau des russischen Präsidenten.
Schon seit Jahren gilt Kabajewa als heimliche Geliebte oder gar Ehefrau des russischen Präsidenten. Eine offizielle Bestätigung aus Russland hat es aber nie gegeben. Der britischen Regierung zufolge steht sie „in enger persönlicher Beziehung zu Putin“. Kabajewa soll mehrere Kinder von Putin haben, was von Kabajewa und russischen Regierungsstellen aber dementiert wird. 2015 soll sie in Lugano Zwillinge zur Welt gebracht haben, andere Quellen berichten von einer Geburt eines Jungen im Kanton Tessin und einer weiteren Geburt eines Sohnes in Moskau. Gesichert ist, dass Kabajewa nach 2015 für einige Jahre aus dem öffentlichen Rampenlicht verschwand und auch heute nur äußerst selten öffentlich auftritt. © Valery Sharifulin/imago
Wladimir Solowjow ist Putins Chefpropagandist im Ukraine-Krieg.
Wladimir Solowjow ist Putins Chefpropagandist im Ukraine-Krieg. Seine seit 2012 im Sender Rossija 1 ausgestrahlte politische Talkshow „Sonntagabend mit Wladimir Solowjow“ gilt als vielleicht wichtigste innerrussischen Propagandasendung. Im Dezember 2022 drohte er dort zahlreichen europäischen Ländern mit militärischen Interventionen, weil diese die Ukraine unterstützen würden und Teil des europäischen Nazismus seien. Auch forderte er wiederholt den Einsatz von russischen Atombomben gegen Nato-Staaten. Im April 2022 bezeichnete er die Massaker von Butscha sowie Srebrenica als inszeniert. © Sergei Karpukhin/imago
Solowjow wird in seiner Sendung oft laut
Solowjow wird in seiner Sendung oft laut, beschimpft die deutsche Regierung, streut deutsche Wörter ein und imitiert dabei eine schroffe Nazi-Aussprache. Einmal bezeichnete er Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) als „Miss Ribbentrop“. Joachim von Ribbentrop war deutscher Außenminister unter Adolf Hitler, den Solowjow im Februar 2021 in seiner Sendung einmal als „sehr mutigen Menschen“ und „tapferen Soldaten“ bezeichnet hatte. Von seiner 2014 geäußerten Meinung, „Gott verbietet, dass die Krim nach Russland zurückkehrt“, hat er sich nach dem Euromaidan, der Revolution der Würde, schnell distanziert. © Artyom Geodakyan/imago
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wird von einem engen Weggefährten des Präsidenten geleitet.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wird von einem engen Weggefährten des Präsidenten geleitet. Schon in den 1970er Jahren war Alexander Bortnikow zeitgleich mit Putin in St. Petersburg für den KGB im Einsatz. Putin, der einst selbst Direktor des FSB war, ernannte ihn im Mai 2008 zum Chef des Geheimdienstes und sicherte sich so maximalen Einfluss. Es gilt als gesichert, dass Putin auch als Präsident entscheidende Befehle selbst übermittelt.  © Alexei Druzhinin/imago
Der FSB dient vor allem dazu, die Opposition gegen Putins Machtelite zu unterdrücken.
Der FSB dient vor allem dazu, die Opposition gegen Putins Machtelite zu unterdrücken. Ein Beispiel ist der Anschlag auf den Kremlkritiker Alexej Nawalny, der nach Angaben des Recherchekollektivs Bellingcat zuvor monatelang von FSB-Agenten verfolgt worden war. Unter Bortnikow wurde die Macht des FSB durch mehrere Reformen immer stärker ausgeweitet. Zudem soll der FSB die prorussischen Separatisten im Osten des Landes unterstützt haben. Nach der Annexion der Halbinsel Krim ging der FSB gegen Medien und Kultur vor. © Mikhail Metzel/imago
Seit November 2012 hat der Armeegeneral Sergei Schoigu das Amt des russischen Verteidigungsministers inne.
Seit November 2012 hat der Armeegeneral Sergei Schoigu das Amt des russischen Verteidigungsministers inne. In Schoigus Amtszeit fallen zunächst die militärische Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine, die Annexion der Krim 2014 sowie das Eingreifen Russlands in den syrischen Bürgerkrieg aufseiten des Assad-Regimes. Wegen der Intervention zugunsten der Separatisten im Donbass eröffnete die Ukraine 2014 ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen ihn. Seit Februar befehligt Schoigu als Verteidigungsminister die russischen Truppen im Ukraine-Krieg. © Pavel Golovkin/dpa
Schoigus Verhältnis zu Putin gilt bisher als sehr eng.
Schoigus Verhältnis zu Putin gilt bisher als sehr eng. So verbringt er regelmäßig seinen Sommerurlaub zusammen mit dem russischen Präsidenten im südsibirischen Tuwa – Schoigus Heimatregion, wo sich die beiden, wie hier im Jahr 2017, auch schon mal ein Sonnenbad in einer Pause vom Angeln gönnen. Ob das auch in Zukunft so bleiben wird, ist offen. So wies das „Institute for the Study of War“ in einem Bericht im Herbst 2022 darauf hin, dass Putin Schoigu für die Fehler im Ukraine-Krieg verantwortlich macht. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Putin seinen Vertrauten doch noch zum Sündenbock macht.  © Alexei Nikolsky/dpa
Russia s First Deputy Prime Minister Andrei Belousov
Schoigus Nachfolger soll der bisherige Vize-Regierungschef Andrej Beloussow werden. Die militärische Komponente im Verteidigungsministerium bleibe auch nach der Ernennung Beloussows unverändert. „Heute gewinnt auf dem Schlachtfeld derjenige, der offener für Innovationen und deren Umsetzung ist“, erklärte Kremlsprecher Peskow Putins Entscheidung für einen Zivilisten an der Spitze des Verteidigungsministeriums. Beloussow sei nicht nur Zivilbeamter, sondern habe auch viele Jahre erfolgreich in der Politik gearbeitet und Putin in Wirtschaftsfragen beraten. © IMAGO/Alexander Astafyev
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist heute nur noch unter seinem Namen Kirill I. bekannt.
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist heute nur noch unter seinem Namen Kyrill I. bekannt. Bürgerlich heißt der Patriarch allerdings Wladimir Gundjajew – und hat eine bewegte Vergangenheit. Unter dem Decknamen „Michailow“ hat er laut dem schweizerischen Bundesarchiv in den 1970er Jahren in Genf als Agent für den früheren sowjetischen Auslandsgeheimdienst KGB gearbeitet. Diese Vergangenheit verbindet ihn mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. © Sergei Chirikov/dpa
Seit Februar 2009 ist Gunjajew als Kyrill I. Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche.
Seit Februar 2009 ist Gundjajew als Kyrill I. Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche. Er gilt als enger Verbündeter Putins, dessen Regentschaft er im Zuge der Präsidentschaftswahl in Russland 2012 als „Wunder Gottes“ bezeichnete. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs fällt er zunehmend durch Hasspredigten auf. Einmal bezeichnete er die Gegner Russlands als „Kräfte des Bösen“, zudem sprach er der Ukraine ihr Existenzrecht ab. Verbal lässt Kyrill I., anders als im April 2017 in Moskau, jedenfalls keine Tauben fliegen.  © Alexander Zemlianichenko/dpa
Der rechtsnationalistische Ideologe Alexander Dugin darf getrost als „Putins Denker“ bezeichnet werden.
Der rechtsnationalistische Ideologe Alexander Dugin darf getrost als „Putins Denker“ bezeichnet werden. Dugin, der viele Bücher geschrieben hat, gilt als antiwestlicher Hassprediger und Kämpfer für die Idee einer slawischen Supermacht. In seinem Buch „Grundlagen der Geopolitik“ sprach er sich gegen die Ukraine als souveränen Staat aus. Kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs wurde diese Rhetorik aufgegriffen, als Putin das ukrainische Staatsgebiet in einem Aufsatz infrage stellte. © Kirill Kudryavtsev/afp
Dugin wurde 1987 Mitglied der radikal-nationalistischen und antisemitischen Gruppierung Pamjat
Dugin wurde 1987 Mitglied der radikal-nationalistischen und antisemitischen Gruppierung Pamjat. Größere Bekanntheit erlangte er in den 1990er Jahren, als er über Radio und Fernsehen seine Ideologie verbreitete. Zugleich war Dugin auch Mitglied von esoterischen und okkulten Zirkeln. Unklar ist, wie nahe Dugin dem russischen Präsidenten steht. Putins Äußerungen geben aber oft die Rhetorik Dugins wider. Als Beispiel sei das Konzept „Noworossija“ („Neurussland“) geannnt, das Russland benutzt hat, um die Krim-Annexion zu rechtfertigen. Damals gab Dugin in einem Interview auch unmissverständlich kund, wie nun vorzugehen sei: „Töten, töten, töten, das ist meine Meinung als Professor.“ © afp
Zum engsten Putin-Zirkel gehört auch Nikolai Patruschew.
Zum engsten Putin-Zirkel gehört auch Nikolai Patruschew. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates war lange Jahre Leiter des Inlandsgeheimdienstes FSB und gilt als radikaler, europafeindlicher Hardliner. Patruschew verbindet viel mit Putin: Sie sind etwa gleich alt, beide kommen aus dem heutigen Sankt Petersburg, vor allem aber entstammen sie beide dem sowjetischen Geheimdienst KGB. Patruschew wird als engster Vertrauter Putins wahrgenommen und soll von diesem zu seinem Stellvertreter für den Fall einer zeitweiligen Verhinderung der Amtsausübung erkoren worden sein © Zubair Bairakov/imago
Patruschew wird als „Falke“ des Ostens beschrieben.
Patruschew wird als „Falke“ des Ostens beschrieben. Im Herbst 2021 bezeichnete er die Ukrainerinnen und Ukrainer als „Nicht-Menschen“. Noch Ende Januar 2022 bestritt er jede Kriegsabsicht Russlands als „komplette Absurdität“. Ende Februar 2022 beschuldigte er in einem Manifest die USA und die EU, in der Ukraine eine „Ideologie des Neonazismus“ zu unterstützen.  © Aram Nersesyan/imago
Als Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR ist Sergei Naryschkin für seine bissigen Kommentare bekannt.
Als Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR ist Sergei Naryschkin für seine bissigen Kommentare bekannt. Kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges warf er den USA und anderen westlichen Staaten vor, Russland zerstören zu wollen: „Die Masken sind gefallen. Der Westen will Russland nicht nur mit einem neuen Eisernen Vorhang umgeben“, zitierte der SWR Anfang März 2022 seinen Chef. „Wir reden über Versuche, unseren Staat zu zerstören, über seine ‚Annullierung‘, wie heutzutage in einem ‚toleranten‘ liberal-faschistischen Umfeld gesagt wird.“ Naryschkin gehörte zu jenen, die schon damals behaupteten, zwischen Russland und dem Westen tobe ein „heißer Krieg“. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Wenige Tage vor Beginn dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Naryschkin im Gespräch mit Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten.
Wenige Tage vor Beginn dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Naryschkin im Gespräch mit Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten. Der SWR-Chef sprach sich damals versehentlich für eine russische Einverleibung der Volksrepubliken Luhansk und Donezk aus. Putin korrigierte ihn bei der im Staatsfernsehen übertragenen Sitzung und betonte, dass die Frage nicht gestellt sei. „Wir sprechen über die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit oder nicht“, kanzelte Putin den SWR-Chef ab. © Valery Sharifulin/imago
Zu den engsten Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin zählt der russische Unternehmer Jewgeni Prigoschin.
Zu den engsten Vertrauten Wladimir Putins zählte Jewgeni Prigoschin. Russlands Präsident und der erfolgreiche Geschäftsmann kannten sich lange. Als Putin noch KGB-Offizier war und in der St. Petersburger Stadtverwaltung arbeitete, soll er in Prigoschins Restaurant eingekehrt sein. Deshalb trug der in den chaotischen 1990er Jahren in Russland zu Reichtum gekommene 61-Jährige den Beinamen „Putins Koch“. Auch wegen Raubes saß er in Haft.  © Mikhail Metzel/imago
Inzwischen ist Prigoschin vor allem als Warlord der berüchtigten Schattenarme „Wagner“ im Auftrag des Kreml international gefürchtet.
Lange war Prigoschin vor allem als Warlord der berüchtigten Schattenarme „Wagner“ im Auftrag des Kreml international gefürchtet. Putin ließ ihn lange schalten und walten, als hätte diese Schattenarmee, eine paramilitärische Organisation mit vielen verurteilten Verbrechern, längst das Zepter der Macht in der Hand. Vom 23 bis 24. Juni 2023 kam es zu einem Aufstand der Wagner-Gruppe in Russland. Danach bezeichnete ihn Putin als „Verräter“. Am 23. August 2023 kam Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. © Vyacheslav Prokofyev/imago

Trump-Berater Witkoff und Putin treffen sich um über den Ukraine-Krieg zu sprechen

Update, 15.26 Uhr: Der US-Sondergesandte Steve Witkoff wird den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Freitag treffen. Das bestätigen mehrere russische Medien. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, es soll in dem Gespräch um eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg gehen, wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet. Gegenüber Journalisten sagte Peskow: „Es wird ein solches Treffen geben.“ Weiter erklärte der Kreml-Sprecher: „Die sorgfältige Arbeit geht weiter. Natürlich wird Witkoff als Sondergesandter von Präsident Trump Putin etwas von seinem Präsidenten überbringen. Putin wird sich das anhören. Die Gespräche über verschiedene Aspekte der Ukraine-Regelung werden fortgesetzt.“

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff (l.) und der russische Präsident Wladimir Putin vor ihrem Treffen.

Update, 14.34 Uhr: Die Ukraine dementiert die Berichte über mutmaßliche Probleme mit deutschen Waffen ebenfalls. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew, hat die Qualität der an sein Land gelieferten deutschen Waffen stattdessen gelobt. „Die deutschen Waffen gehören zu den besten, die wir haben“, sagte Makeiev dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Freitag. Weiter erklärte er, diese seien „den russischen Waffen weit überlegen“.

Pistorius widerspricht Berichten über mangelnde Qualität deutscher Waffen in der Ukraine

Update, 14.08 Uhr: Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zeigte sich überrascht angesichts von Medienberichten über Schwierigkeiten bei deutschen Waffen in der Ukraine. Am Rande des Treffens der Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe am Freitag in Brüssel erklärte Pistorius: „Die Berichte habe ich mit Erstaunen zur Kenntnis genommen“.

Der Minister betonte, dass er sich in regelmäßigem Austausch mit den ukrainischen Partnern befinde. Weiter sagte Pistorius, dass „Meldungen wie diese oder Beschwerden über unser Material“ ihm nicht bekannt seien. Zuvor hatten NDR, WDR und die Süddeutsche Zeitung über ein internes Bundeswehrpapier berichtet. Laut diesem Dokument soll die ukrainische Armee erhebliche Probleme mit deutschem Kriegsgerät haben.

Update, 13.29 Uhr: Die Ukraine soll aus beschlagnahmten russischen Vermögen 2,1 Milliarden Euro erhalten. Das erklärte die EU-Botschafterin der Ukraine Katarina Mathernova in einem Beitrag im sozialen Netzwerk X. Von den gut 2 Milliarden Euro sollen eine Milliarde an die ukrainische Verteidigungsindustrie gehen. Weiter erklärte die EU-Botschafterin: „Wir warten nicht darauf, dass Russland den Frieden will – die Ukraine muss ihre Bevölkerung jeden Tag schützen.“ Unterdessen ist der US-Sondergesandte Steve Witkoff in Russland, um sich erneut mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen.

Trump-Berater Witkoff in Russland: Drittes Putin-Treffen steht wohl bevor

Update, 12.44 Uhr: Steve Witkoff soll in St. Petersburg zu seinem dritten Russlandbesuch eingetroffen sein. Das berichten mehrere russische Staatsmedien. „Ja, ich kann bestätigen, dass er in Russland angekommen ist“, zitierte die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. Gefragt nach einem möglichen Treffen zwischen Witkoff und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte Peskow demnach, der Kreml werde darüber informieren, wenn es dazu komme. Weiter soll sich Witkoff mit Alexej Dmitrijew getroffen haben, Direktor des „Russian Direct Investment Fonds“, wie die russische Nachrichtenagentur Tass schreibt.

Update, 10.58 Uhr: Der US-Sondergesandte Steve Witkoff ist einem Medienbericht zufolge nach Moskau gereist und soll voraussichtlich den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen. Das berichtete die US-Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf eine Quelle, die mit dem Thema vertraut sei, sowie das Tracking-Portal Flightradar. Das Treffen könne demnach schon heute stattfinden. Die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete mit Verweis auf das Tracking-Portal, dass Witkoff in St. Petersburg gelandet sei.

Sollte bis Ende des Monats keine Feuerpause im Ukraine-Krieg erreicht sein, könnte US-Präsident Donald Trump zusätzliche Sanktionen gegen Russland verhängen, berichtete Axios mit Verweis auf eine anonyme Quelle. US-Präsident Donald Trump will ein Ende des Ukraine-Kriegs erreichen. Er hatte sich nach Medienberichten Ende März über Putin geärgert und gesagt, er sei „stinksauer“.

Update, 10.16 Uhr: Offenbar kommt es im Ukraine-Krieg zu größeren Problemen bei der Verwendung von Waffensystemen aus Deutschland. Das deckte eine Recherche von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung auf. Demnach berichtete der stellvertretende Militärattaché der Deutschen Botschaft in Kiew von Herausforderungen bei der Panzerhaubitze 2000, bei Leopard-Kampfpanzern der älteren und neueren Generation sowie bei der Flugabwehr vom Typ IRIS-T. Das Bundeswehr-Papier, aus dem die Medien zitieren, war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Kritische Stimmen monierten unter anderem den Verschleiß durch die starke Nutzung.

Update, 10.09 Uhr: Kiew ist im Ukraine-Krieg weiter auf Unterstützung des Westens angewiesen. Nun will Deutschland mehr als 1100 Radarsysteme zur Bodenüberwachung sowie weitere Flugabwehrraketensysteme vom Typ IRIS-T liefern. Dies sei Teil von mittel- und langfristigen Planungen, erklärte der geschäftsführende Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bei einem Treffen zur Koordinierung weiterer Militärhilfen für die Ukraine in Brüssel.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Kurzfristig werden nach Angaben von Pistorius in diesem Jahr vier weitere Iris-T-Systeme plus 300 Lenkflugkörper und 100 Bodenüberwachungsradare geliefert. Hinzu kommen weitere 100.000 Schuss Artilleriemunition, 300 Aufklärungsdrohnen, 25 Marder-Schützenpanzer, 15 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1A5 sowie 120 bodengebundene Luftverteidigungssysteme vom Typ Manpads und 14 Artilleriesysteme. Bereits in den vergangenen Tagen wurden zudem aus eigenen Beständen 30 weitere Patriot-Lenkflugkörper an die Ukraine geliefert.

Nato-Truppen für Ukraine: Großbritannien erwägt Unterstützung bei Friedenssicherung

Update, 9.18 Uhr: Offenbar erwägt Großbritannien, im Rahmen von Friedensmissionen für fünf Jahre Truppen in die Ukraine zu entsenden. Das berichtet The Telegraph. Die Militärführung möchte mit der Stationierung dazu beitragen, die ukrainische Armee auszubilden und neu aufzustellen, um Wladimir Putin von einer weiteren Invasion abzuhalten. Hintergrund sind Überlegungen zur Sicherung eines möglichen Friedens nach dem Ukraine-Krieg.

Schwere Verluste im Ukraine-Krieg: Russland verliert mindestens 1210 Soldaten in 24 Stunden

Update, 8.36 Uhr: Russland erleidet im Ukraine-Krieg offenbar weiter schwere Verluste. Laut Angaben der ukrainischen Behörden starben allein in den vergangenen 24 Stunden 1.210 Soldaten aus Russland an der Front. Der ukrainischen Luftabwehr soll es außerdem gelungen sein, 122 Drohnen des Feindes abzuschießen. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sollen mehr als 930.000 russische Soldaten in den Kämpfen gefallen sein.

Die Angaben zu russischen Verlusten im Ukraine-Krieg stammen aus der Ukraine und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Russland selbst macht keine Angaben zu eigenen Verlusten. Die Verluste in der Übersicht:

  • Soldaten: 930.210
  • Flugzeuge: 370
  • Hubschrauber: 335
  • Panzer: 10.580
  • Drohnen: 32.200

Update, 6.20 Uhr: Die Ukraine wirft dem russischen Militär die Erschießung von vier weiteren ukrainischen Soldaten nach ihrer Gefangennahme vor. Ein von einer Drohne aufgenommenes Video dokumentiere dieses Kriegsverbrechen, schrieb der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez bei Telegram.

Auf den Bildern ist zu sehen, wie Soldaten mit erhobenen Händen aus einem zerstörten Haus kommen und sich auf Befehl ihrer Gegner ins Gras legen. Anschließend schießen diese auf die am Boden Liegenden – erst in den Rücken und dann in den Kopf. „Nach vorläufigen Informationen geschah dies am 13. März in der Nähe des Dorfes Pjatychatky“, schrieb Lubinez.

Update vom 11. April, 6.00 Uhr: Großbritannien stellt der Ukraine ein weiteres Militärpaket im Wert von mehr als 500 Millionen Euro zur Verfügung. Bestandteil der auch von Norwegen finanzierten Hilfe sind Mittel für Radarsysteme, Panzerabwehrminen und „Hunderttausende Drohnen“, wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte. Großbritanniens Verteidigungsminister John Healey will die Details heute beim Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel vorstellen, das er gemeinsam mit dem geschäftsführenden Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius leitet.

Update, 21.50 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland nach einem Raketenangriff auf die Millionenstadt Dnipro fehlenden Friedenswillen vorgeworfen und gefordert, den internationalen Druck auf Moskau zu erhöhen. „Es ist eine Taktik des Drucks nötig - Druck auf Russland, damit Terror und Krieg enden“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. 

Bei dem Raketenangriff am Abend auf die Industriestadt im Osten der Ukraine wurde nach seinen Angaben mindestens ein Mensch getötet. Fünf weitere Personen wurden demnach verletzt.

Update, 20.00 Uhr: Die USA und Russland haben bei Gesprächen in der Türkei das Ziel bekräftigt, zur Verbesserung der diplomatischen Beziehungen die Arbeit ihrer Botschaften zu normalisieren. So seien Garantien für den reibungslosen Zahlungsverkehr der diplomatischen Vertretungen finalisiert worden, teilte der russische Unterhändler und Botschafter in den USA, Alexander Dartschijew, den Nachrichtenagenturen in Moskau zufolge mit. Das US-Außenministerium bestätigte die Einigung. 

Update, 16.59 Uhr: In Brüssel kam heute die „Koalition der Willigen“ zur Beratung über Unterstützung für die Ukraine nach einem möglichen Waffenstillstand im Krieg mit Russland zusammen. Die Gruppe von europäischen Verteidigungsministern sprach dabei über Konzepte für Sicherheitsgarantien für das von Russland überfallene Land. Mit diesen wolle man die Ukraine in eine Position bringen, in der sie einem Waffenstillstand zustimmen könne, ohne Angst vor einem erneuten russischen Angriff zu haben.

Laut dem britischen Verteidigungsminister John Healey gehe es vor allem um die Sicherung des Luftraums und der Seewege. Einen Frieden an Land wolle man ebenfalls unterstützen. Aus Deutschland nahm der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, an dem Treffen teil.

Selenskyj spricht zu China-Soldaten im Ukraine-Krieg: Handelt sich „nicht um Einzelfälle“

Update, 16.26 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erneut zu den im Ukraine-Krieg festgenommenen chinesischen Soldaten geäußert. „Es ist völlig klar, dass es sich hierbei nicht um Einzelfälle handelt, sondern um systematische russische Bemühungen, insbesondere auf dem Territorium und innerhalb der Gerichtsbarkeit Chinas, Staatsbürger dieses Landes für den Krieg zu rekrutieren“, so Selenskyj in einem Beitrag auf X. Er forderte erneut, dass Russland daran gehindert wird, den Krieg auf diese Weise auszuweiten.

Update, 15.04 Uhr: Unterdessen hat Moskau die Vorwürfe aus Kiew zu einer Verwicklung Chinas in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zurückgewiesen. „Das ist nicht so. China nimmt eine ausgewogene Position ein, China ist unser strategischer Partner, Freund, Genosse, und China hat immer eine sehr, sehr ausgewogene Position eingenommen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

China weist Selenskyjs Angaben zurück – Chinesische Soldaten in der Ukraine gefangen genommen

Update, 14.31 Uhr: China hat Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wonach Peking von der Rekrutierung seiner Bürger für den Ukraine-Krieg wusste, deutlich zurückgewiesen. Die „relevanten Parteien“ in dem Konflikt sollten von derartigen „unverantwortlichen Äußerungen“ Abstand nehmen und stattdessen Chinas Rolle korrekt anerkennen, erklärte das Außenministerium in Peking am Donnerstag. Selenskyj oder die Ukraine wurden nicht explizit genannt. Der ukrainische Präsident hatte zu Beginn der Woche die Gefangennahme von zwei mutmaßlich für Russland kämpfenden chinesischen Soldaten in der Region Donezk bekanntgegeben.

Erstmeldung: Kiew/Brüssel – Während die USA bei der Hilfe für die Ukraine zögern, kommen im Brüsseler Nato-Hauptquartier Verteidigungsminister aus Mitgliedstaaten der sogenannten „Koalition der Willigen“ zusammen.

Ukraine-Verbündete treffen sich in Brüssel

Die von Frankreich und Großbritannien geführte Gruppe will beim Treffen am Donnerstag (15.00 Uhr) ihre Pläne zur Unterstützung des von Russland angegriffenen Landes vorantreiben. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie der Ukraine ein Höchstmaß an Sicherheit gegeben werden könnte, wenn sie sich auf einen Waffenstillstand einlassen sollte.

Dazu wird sowohl an einem Konzept für die Überwachung eines möglichen Waffenstillstands als auch an Plänen für eine noch stärkere Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte durch Ausbildung und Waffenlieferungen gearbeitet. Im Idealfall soll die Armee so schlagkräftig werden, dass Russland keine weiteren Aggressionen wagt. Im Gespräch ist zudem, zwecks Abschreckung europäische Streitkräfte an der Westgrenze der Ukraine zu stationieren.

Ukraine fasst chinesische Kämpfer auf russischer Seite

Nach der Gefangennahme von zwei aufseiten der russischen Armee in der Ukraine kämpfenden Chinesen erhebt die Führung in Kiew schwere Anschuldigungen gegen Peking. Es handle sich nicht um Einzelfälle, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. „Wir haben auch Informationen über andere chinesische Bürger in der russischen Armee mit Namen und Kampfnamen sowie Beschreibungen der konkreten Art und Weise, wie diese Soldaten in das russische Besatzungskontingent gelangten.“

In einer Pressekonferenz kurz zuvor hatte Selenskyj die Zahl der Chinesen in der russischen Armee mit mindestens 155 angegeben. Zu diesen Kämpfern habe man inzwischen alle Angaben, einschließlich der Passdaten, sagte er. Russland werbe diese Männer über soziale Netzwerke wie TikTok an und die Regierung in Peking wisse davon. Die beiden chinesischen Gefangenen, die inzwischen in Kiew befragt würden, werde die Ukraine nur im Austausch gegen eigene Kriegsgefangene freigeben, sagte Selenskyj auf der Pressekonferenz.

Selenskyj äußert sich zu chinesischen Kämpfern: China weist Vorwürfe zurück

In seiner Videobotschaft betonte Selenskyj, es stehe im Widerspruch zur offiziellen Position Pekings, dass Chinesen aufseiten der russischen Besatzer kämpfen. Chinas Führung habe immer vor einer Eskalation des Kriegs gewarnt – aber die Beteiligung chinesischer Kämpfer stelle genau eine solche Eskalation dar. Daher sei eine harte Reaktion erforderlich.

China, das sich offiziell neutral gibt, hatte den Vorwurf zurückgewiesen, dass eigene Bürger an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt seien. Dies seien haltlose Behauptungen, hieß es. Die chinesische Regierung habe ihre Bürger stets aufgefordert, sich von Gebieten mit militärischen Konflikten fernzuhalten.

Chinesen auf russischer Seite werden in Luhansk ausgebildet

Zuvor hatten ukrainische Medien unter Berufung auf Armeekreise berichtet, einer der kürzlich bei Kämpfen in der Ukraine gefangengenommenen Chinesen habe umgerechnet mehr als 3100 Euro bezahlt, um russischer Soldat zu werden. Er sei durch die Aussicht auf einen russischen Pass motiviert worden. Nach Russland reiste er demzufolge als Tourist ein. Die russische Armee zahlt üblicherweise ein Handgeld von umgerechnet mehreren Tausend Euro, um neue Soldaten anzuwerben.

Laut dem Online-Portal Ukrainska Pravda soll die Grundausbildung im besetzten ostukrainischen Gebiet Luhansk nach Angaben des Gefangenen ohne Übersetzer stattgefunden haben. Die Verständigung sei durch Gesten und mittels automatischer Übersetzungen auf dem Telefon erfolgt. Bei Kämpfen um die Ortschaft Bilohoriwka in der Region Luhansk sei der Mann dann in ukrainische Gefangenschaft geraten. Wegen fehlender Sprachkenntnisse sei seine Gruppe in eine aussichtslose Lage gekommen und habe sich ergeben müssen.

Unterdessen veröffentlicht der ukrainische Generalstab jeden Tag neue Zahlen zu Russlands Verlusten. Demnach sollen allein in den vergangenen 24 Stunden etwa 1270 russische Soldaten bei Kampfhandlungen getötet oder schwer verletzt worden sein. Die Gesamtzahl der Opfer steigt demnach auf knapp 927.580 tote und verwundete Soldaten. Auch diese Daten lassen sich unabhängig nicht überprüfen.

DatumVerluste am TagVerluste insgesamt
11. April (Fr)1210930.210
10. April (Do)1420929.000
9. April (Mi)1270927.580
8. April (Di)1290926.310
7. April (Mo)1350925.020
6. April (So)1330923.670

Auch beim Militärequipment hat Russland große Verluste zu verzeichnen. Mittlerweile soll Kreml-Chef Wladimir Putin über 10.500 Panzer im Ukraine-Krieg verloren haben. Bei den gepanzerten Kampffahrzeugen sollen sogar über 22.000 vom ukrainischen Militär zerstört worden sein. Der Ukraine-Krieg hat sich als große Materialschlacht entpuppt. Die Verhandlungen über einen Waffenstillstand zwischen Moskau und der Ukraine verlaufen weiterhin schleppend. (Red mit Agenturen)

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