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„Zustände in deutschen Kitas unhaltbar“ – Linke fordert 200.000 neue Erzieher

Mehr Kinder denn je besuchen Tagesbetreuungen. Dennoch können viele nicht versorgt werden. Linken Geschäftsführerin Schubert will Kommunen unter die Arme greifen.

Berlin – Die Deutschen Kitas sind voll wie nie. Mehr Kinder als je zuvor besuchten 2023 eine Betreuungseinrichtung. Eine wirklich gute Nachricht ist das aber nicht. Denn: An allen Ecken und Enden fehlen den Einrichtungen die Erzieherinnen und Erzieher für die Kinder. Die Linke fordert deshalb nun 200.000 neue Stellen und mehr Hilfe vor Ort.

Rekordzahlen an Kinder in Betreuung

Zum 1. März 2023 waren fast 860.000 unter Dreijährige und knapp 2,7 Millionen über Dreijährige in einer Tagesbetreuung untergebracht, wie aus Zahlen des Bundesfamilienministeriums hervorgeht. Ein neuer Rekord. Für Familienministerin Lisa Paus (Grüne) erstmal etwas Positives: „Das ist eine gute Nachricht und zeigt: In unserem Land wächst das Bewusstsein dafür, wie wichtig frühkindliche Bildung ist. Immer mehr Eltern wünschen sich auch für die Allerjüngsten gute Betreuungsangebote“, so die Ministerin. Sie sagte aber auch, dass der Bedarf das Angebot weiterhin übersteige.

Das liegt unter anderem an zu wenig Personal. Für die Linke ist das nicht akzeptabel. „Es ist ein Skandal, dass unsere Kitas aus allen Nähten platzen und die Ampelregierung tatenlos zusieht. Es fehlen mehr als 400.000 Plätze für die Kleinsten und die Bundesregierung lässt Erzieher*innen, Eltern und Kinder mit dem Chaos allein“, sagt Bundesgeschäftsführerin Katina Schubert angesichts der Kitakrise gegenüber IPPEN.MEDIA.

Es fehlt an Erzieherinnen und Erziehern

Laut Schubert hat die Generation von morgen bessere Bildung und Betreuung verdient: „Die Bundesregierung bekommt das Personalproblem nicht in den Griff und stopft die Lücken mit unzureichend ausgebildeten Hilfskräften. Die Zustände in deutschen Kitas sind unhaltbar.“

Katina Schubert ist Bundesgeschäftsführerin der Linken. Gerade weil mehr Kinder als je zuvor in Kindertagesstätten sind, fordert die Politikerin nun deutlich mehr Mittel für ausreichend Erzieherinnen und Erzieher. 200.000 neue Stellen sollen geschaffen werden.

Zwar tut die Bundesregierung mit dem Kita-Qualitätsgesetz bereits etwas. Ministerin Paus kündigte an, damit in den kommenden zwei Jahren weitere vier Milliarden Euro für Kitas zur Verfügung zu stellen. „Dabei legen wir einen klaren Schwerpunkt auf die Fachkräftegewinnung und -sicherung“, so Paus.

Durch Erziehermangel ist Kindeswohl gefährdet

Für die Linken ist das aber zu wenig. „Wir brauchen sofort 200.000 zusätzliche Erzieherinnen – und das geht nur, wenn wir den Beruf endlich aufwerten, besser bezahlen und die Arbeitsbedingungen verbessern“, sagt die Berliner Linken-Abgeordnete und Geschäftsführerin Schubert. Finanzieren wollen Schubert und die Linke diese Stellen durch die Wiedereinführung der Vermögenssteuer. „Die Reichsten in diesem Land müssen endlich ihren gerechten Anteil leisten. Mit mehr als 60 Milliarden Euro jährlich könnten wir nicht nur die Kitas auf Vordermann bringen, sondern auch dafür sorgen, dass jedes Kind den Platz bekommt, den es braucht – und zwar gebührenfrei.“

Besonders im Fokus der Linken stehen die Kommunen, denen beim Thema Kita eine große Last zukommt. Diese müssen Schubert zufolge in die Lage versetzt werden, „ihrem Versorgungsauftrag gerecht zu werden und ausreichend finanziert werden“.

In einem offenen Brief wiesen jüngst auch 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf die Kitakrise hin und machten deutlich, dass durch die fehlenden Erzieherinnen und Erzieher das Kindeswohl gefährdet sei. Für die Linke umso mehr Anlass, zu handeln. „Die Kommunen sind das Rückgrat der frühkindlichen Bildung – und sie brauchen eine verlässliche, auskömmliche Finanzierung, um den Herausforderungen gerecht zu werden. Nur so können wir sicherstellen, dass kein Kind zurückgelassen wird.“

Rubriklistenbild: © Christoph Soeder

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