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Frist läuft am Freitag aus

Trump droht Putins Verbündeten mit Zoll-Ultimatum: Zwei Länder stehen besonders im Fokus

Trumps Ultimatum für Putin im Ukraine-Krieg läuft am Freitag ab. Dann sollen Sekundärzölle für Russlands Handelspartner folgen. Diese Länder wären betroffen.

Washington, D.C. – US-Präsident Donald Trump drängt weiterhin auf eine friedliche Lösung im Ukraine-Krieg. Nach dem Trump sein Wahlkampfversprechen bezüglicher einer schnellen Beendigung des Konflikts nicht erfüllen konnte, versucht der Republikaner jetzt Russlands Präsidenten Wladimir Putin unter Druck zu setzen. Ein vom US-Präsident an den Kreml-Chef gestelltes Ultimatum läuft am Freitag aus. Sollte Putin bis dahin keine nennenswerten Fortschritte in Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs vorweisen können, drohen Russlands wichtigsten Handelspartnern Sekundärzölle durch die USA. Diese Länder müssen besonders sorgenvoll auf die Deadline am Freitag blicken.

Ein Vertreter der Trump-Regierung bestätigte gegenüber dem US-Portal The Hill, dass man sich auf die Einsetzung von neuen Sanktionen gegen Russlands Handelspartner am Freitag vorbereite. Bei einem Treffen zwischen Putin und Trumps Sondergesandten Steve Witkoff sei laut dem US-Präsidenten zwar „großer Fortschritt“ erzielt worden, doch an der Einsetzung der Sekundärzölle gegen Russlands Handelspartner haben die Gespräche wohl nichts mehr geändert. „Die Umsetzung der Sekundärsanktionen wird noch am Freitag erwartet“, erklärte namentlich nicht genannte US-Beamte The Hill.

Donald Trumps berüchtigte Handschlag-Strategie

Handschlag auf Augenhöhe – und es wird ordentlich gequetscht: US-Präsident Donald Trump begrüßt Bundeskanzler Friedrich Merz vor dem Weißen Haus.
US-Präsident Donald Trump begrüßt Bundeskanzler Friedrich Merz vor dem Weißen Haus.  © SAUL LOEB / AFP
Donald Trumps Handschlag
Berühmt, berüchtigt und bekannt: Donald Trumps Handschlag ist eines der Markenzeichen des US-Präsidenten und vereint Machtspiel und Macho-Pose. Zu spüren bekamen das schon zahlreiche Politikerinnen und Politiker auf der ganzen Welt – hier Russlands Präsident Wladimir Putin im Juli 2017 in Hamburg. © imago
Auf dem G20-Gipfel in Hamburg traf er zum Handschlag-Foto mit Putin zusammen.
Donald Trump war noch frisch im Amt und genoss die mediale Aufmerksamkeit, die ihm durch seinen überraschenden Sieg bei der US-Wahl zukam. Auf dem G20-Gipfel in Hamburg traf er zum Handschlag-Foto mit Putin zusammen. © imago
Trump, hier als junger Mann mit Ex-Präsident Ronald Reagan
Mehrere Biografen Donald Trumps beschreiben, dass ihm sein Handschlag schon immer wichtig gewesen sei. Trump, hier als junger Mann mit Ex-Präsident Ronald Reagan, soll der Meinung sein, dass ein Handschlag darüber entscheidet, wer im anschließenden Gespräch Dominanz ausstrahlt und wer nicht. © IMAGO
Donald Trumps Handschläge, hier in der Praxis mit „Miss America 2025“ Abbie Stockard
Donald Trumps Handschläge, hier in der Praxis mit „Miss America 2025“ Abbie Stockard, beschäftigen die politische Medienlandschaft seit seinem Eintritt in die politische Arena. Die Washington Post beschrieb den Präsidenten als jemand, der „unbeholfene, intensive und manchmal geradezu seltsame Händedrücke“ gebe. © imago
James Comey. Der ehemalige Direktor des FBI
imago418416130.jpg © imago
Japans ehemaliger Premierminister geriet ebenfalls in die Handschlagfalle Donald Trumps
Japans ehemaliger Premierminister geriet ebenfalls in die Handschlagfalle Donald Trumps. Bei ihrem Treffen im Oval Office im Weißen Haus packte der US-Präsident zu - und ließ nicht mehr los. Ganze 19 Sekunden soll der Handschlag zwischen Trump und Abe gedauert haben. Japans Premierminister war von Trumps Händedruck sichtlich überrascht und reagierte mit nervösem Lächeln und ungläubigem Augenrollen. © imago
Donald Trump es offenbar auch bei Neil Gorsuch
Wie schon bei Comey versuchte Donald Trump es offenbar auch bei Neil Gorsuch, den Trump während seiner ersten Amtszeit zum Obersten Richter am Supreme Court ernannte. Beim Handedrücken zog Trump den Arm Gosuchs zu sich und brachte den obersten Richter sichtbar aus dem Gleichgewicht. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron
Den Höhepunkt des Händeschüttelns erlebte die Welt mit Donald Trump und Emmanuel Macron. Mehrfach während ihres Treffen schüttelten der amerikanische und der französische Präsident die Hände - fast immer in absonderlicher Art.  © IMAGO/Ron Sachs
Aufeinandertreffen mit Macron
Bei den Aufeinandertreffen mit Macron, wie hier beim G7-Gipfel in Kanada, wurde besonders deutlich, dass der Handschlag für Donald Trump vor allem ein Machtspiel ist. Frankreichs Präsident aber schien darauf vorbereitet und reagierte ebenfalls mit Angriff statt Verteidigung. Auf den Bildern war zu sehen, wie er Trumps Hand mit aller Kraft drückte, bis sogar seine Knöchel weiß wurden. Trump versuchte erfolglos, Macrons Arm zu verdrehen. © Evan Vucci/afp
Emmanuel Macron und Donald Trump
Emmanuel Macron beschrieb seine Reaktion auf Donald Trumps Handschlag-Taktik im Nachgang. „Mein Händedruck mit ihm war nicht unschuldig“, so Frankreichs Präsident. Man müsse Trump „zeigen, dass wir keine kleinen Zugeständnisse machen werden, auch nicht symbolische.“ Das galt für Macron offensichtlich selbst bei dem Austausch von Begrüßungsfloskeln. © Michael Kappeler/dpa
Emmanuel Macron und Donald Trump
Über die Jahre entwickelten die Alpha-Männer Emmanuel Macron und Donald Trump dann doch noch einen zivilisierten Händedruck. Den präsentierten sie der Weltöffentlichkeit in Rom, als beide Staatschefs zur Beerdigung von Papst Franziskus zu Gast waren. „Er ist ein toller Kerl - klug, stark und hält gerne meine Hand“, beschrieb Trump Macron, der „ein sehr guter Mensch“ und ein „sehr harter Kerl“. © imago
G7-Gipfel in Kanada
Ähnlich wie bei Emmanuel Macron wurde auch der Handschlag zwischen Donald Trump Marc Trudeau zum Politikum. Kanadas Premierminister wollte wie schon Frankreichs Präsident nicht klein beigeben. Es entwickelte sich ein kurzes Handgemenge, dass Trudeau aber mit einem Lächeln quittierte. © Evan Vucci/dpa
UFC-Kommentator Joe Rogan
UFC-Kommentator Joe Rogan beschrieb in seinem Podcast „The Joe Rogan Experience“, wie er sich auf das Händeschütteln mit Donald Trump vorbereitet hätte. Der Kampfsport-Experte sagte, er habe damit gerechnet, dass ihn der US-Präsident durch einen Ruck aus dem Gleichgewicht habe bringen wollen. „Ich habe mich breiter gestellt, um eine feste Basis zu haben“, so Rogan. Der US-Präsident sei deshalb trotz mehrfacher Versuche mit seinem Trick an ihm gescheitert. © imago
Donald Trump verfügt noch über weitere Techniken, um die Begrüßungssituation
Doch Donald Trump verfügt noch über weitere Techniken, um die Begrüßungssituation für seinen Gegenüber maximal unangenehm zu gestalten. Eine davon präsentierte er 2018 in Brüssel beim Handschlag mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Als die beiden beim Nato-Gipfel aufeinandertrafen, packte Trump zu und lehnte sich mit seinem Oberkörper nach vorne. Stoltenberg reagierte mit diesem Eindringen in seinen persönlichen Raum mit dezentem Rückzug. © imago
Bundeskanzlerin Angela Merkel r CDU trifft US Praesident Donald Trump im Rahmen des G20 Gipfels
Beim Handschlag mit Altkanzlerin Angela Merkel hielt sich Donald Trump vornehm zurück. Die Bundeskanzlerin bekam beim G20-Gipfel einen eher unterkühlten Händedruck vom US-Präsidenten. © Inga Kjer/dpa
UN Generalversammlung in New York
Ganz gesittet gestaltete sich 2017 in Donald Trumps Heimatstadt New York das Händeschütteln. Bei der UN-Generalversammlung traf Trump auf António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen. © Shealah Craighead/dpa
Sprecherin der Demokraten im US-Repräsentantenhaus musste der Rede zur Lage der Nation lauschen, die Trump im Kongress hielt
Nancy Pelosi beschloss, bei ihrem Handschlag mit Donald Trump den Spieß umzudrehen. Die damalige Sprecherin der Demokraten im US-Repräsentantenhaus musste der Rede zur Lage der Nation lauschen, die Trump im Kongress hielt. Pelosi streckte ihm im Anschluss die Hand mit soviel Ablehnung entgegen, wie ein Blick und eine Geste nur ausstrahlen können. © imago
Elon Musk bei seiner Verabschiedung aus den Regierungsdiensten im Oval Office
Wer die Gunst Donald Trumps genießt, der bekommt beizeiten einen ganz speziellen Händedruck vom US-Präsidenten. Trump legt dann liebevoll seine linke Hand auf die rechte seines Gegenübers und tätschelt diese. In den Genuss dieser Geste kam Elon Musk bei seiner Verabschiedung aus den Regierungsdiensten im Oval Office. © imago
Modi bei seinem Besuch Donald Trumps im Weißen Haus.
Den doppelten Händedruck für besonders gute Freunde bekam auch Indiens Premierminister Modi bei seinem Besuch Donald Trumps im Weißen Haus. © imago
Besuch Bolsonaros in Mar-a-Lago
Zu den guten Freunden Donald Trumps gehörte auch Brasiliens ehemaliger Präsident, Jair Bolsonaro. Der hatte sich im Wahlkampf mit seinem Rechtspopulismus und Skandalen den Spitznamen „Tropen-Trump“ erarbeitet. Der US-Präsident quittierte das im März 2020 bei einem Besuch Bolsonaros in Mar-a-Lago mit dem doppelten Händedruck. © imago
Als guter Freund Donald Trumps gilt schon lange Rudy Giuliani
Als guter Freund Donald Trumps gilt schon lange Rudy Giuliani. Bei einem Treffen mit Trump im Jahr 2016 schien der ehemalige Bürgermeister New Yorks auch auf den besonderen Handschlag mit dem damaligen Kandidaten der Republikaner für das Präsidentenamt zu hoffen. Trump gönnte seinem Ex-Anwalt diese Ehre aber offenbar nicht. © imago
Vizepräsident JD Vance bekam beim Handschlag von Donald Trump
Sein Vizepräsident JD Vance bekam beim Handschlag von Donald Trump ein Augenzwinkern oben drauf. © imago
US-Präsident Trump im Nahen Osten - Katar
Bei seinem Staatsbesuch in Katar bemühte Donald Trump sich offensichtlich um Zurückhaltung. Das galt auch für seinen Händedruck, den hier der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, während eines Staatsdinners im Lusail-Palast entgegen nahm. © Alex Brandon/dpa
Keir Starmer und Donald Trump
Großbritanniens Premierminister Keir Starmer reiste vor kurzem zum Antrittsbesuch nach Washington DC. Im Weißen Haus traf er auf Donald Trump. Der Handschlag blieb folgenlos und unspektakulär. © Carl Court/dpa
Cyril Ramaphosa und Donald Trump
Auf den absonderlichen Handschlag zwischen Cyril Ramaphosa und Donald Trump im Weißen Haus folgte der Eklat im Oval Office. Trump beschuldigte den südafrikanischen Präsidenten, in seinem Land einen Völkermord an weißen Landbesitzern geschehen zu lassen. Um seine Behauptungen zu untermauern, konfrontierte der US-Präsidenten seinen Amtskollegen sogar mit gefälschten Videomaterial. © imago

Ablauf von Trumps Ultimatum für Putin: Trump-Regierung bereitet Sekundärzölle vor

Eine genaue Auflistung der Länder ist jedoch nicht ganz einfach. „Wenn wir innerhalb von 50 Tagen keine Einigung erzielen, werden wir sehr hohe Zölle verhängen“, sagte Trump. „Zölle von etwa 100 Prozent“, hatte Trump noch Mitte Juli angekündigt. Das Ultimatum verkürzte er wenig später auf 10 Tage. Hier liegt das Problem. Trump ändert seine Meinung schnell – so schnell, dass seine Regierung oft nicht hinterherkommt.

Das Weiße Haus erklärte auf Nachfrage von CNN, dass diese 100 Prozent Sekundärzölle alle Staaten betreffen würden, die russisches Öl importierten. Das Pentagon gab an, dass man an den Details noch arbeiten würde. Trump selbst sagte wiederum vor wenigen Tagen, dass er nicht sicher sei, ob Russland ernsthafte Schäden durch die Sekundärzölle erleiden würde. „Ich weiß nicht, ob ihn [Putin] die Sanktionen stören. Wissen Sie?“, sagte Trump gegenüber Reportern. „Ich weiß nicht, ob das irgendeinen Effekt hat. Aber wir werden es tun.“

US-Präsident Donald Trump hat Russlands Präsident Wladimir Putin für Freitag ein Ultimatum gestellt. Danach sollen Sekundärzölle folgen.

Ultimatum für Putin läuft am Freitag aus: Diese Länder sind von Trumps Sekundärzöllen bedroht

Im Fokus der Sekundärzölle dürften vor allem China und Indien stehen, welche nach wie vor am meisten Öl von Russland beziehen. Indien nahm Trump bereits zu Beginn der Woche ins Visier und erhöhte die Strafzölle für das Land auf 50 Prozent. „Sie kaufen russisches Öl, sie befeuern die Kriegsmaschinerie“, begründete Trump seine Entscheidung. Indien bezeichnete die Öl-Importe wiederum als „Notwendigkeit“, um die Energiepreise im Land zu stabilisieren. Als drittes Land wäre die Türkei stark von Trumps Sekundärzöllen betroffen. Die drei Länder zusammen importieren inzwischen den überwiegenden Großteil von russischem Öl.

Aber auch EU-Mitglieder wie Ungarn oder die Slowakei importieren nach wie vor noch Öl aus Russland und könnten somit von den Zöllen betroffen sein. Beide Länder haben ihre Öl-Importe aus Russland nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs zwar drastisch reduziert, jedoch nicht komplett eingestellt.

  • China
  • Indien
  • Türkei
  • Ungarn
  • Slowakei
  • Myanmar

Länder, die nach dem Importverbot der EU für russisches Öl noch Rohöl aus Russland importiert haben. Quelle: Center for Research on Energy and Clean Air

Sekundärzölle wegen Importen aus Russland: Weitere Länder könnten in Trumps Visier rücken

Sollten Trumps Sekundärzölle sich nicht nur auf Länder beschränken, die Rohöl kaufen, sondern auch den Import von Ölprodukten berücksichtigen, würden auch noch weitere ins Visier des US-Präsidenten rücken:

  • Brasilien
  • Singapore
  • Saudi-Arabien
  • Vereinigte Arabische Emirate
  • Libyen
  • Taiwan
  • Tunesien
  • Ägypten
  • Malaysia
  • Ghana
  • Südkorea
  • Nigeria

Länder, die nach dem Importverbot der EU für russisches Öl noch Ölprodukte aus Russland importiert haben. Quelle: Center for Research on Energy and Clean Air

Trumps Ultimatum für Putin läuft aus: Sekundärzölle würden auch den USA schaden

Doch auch die USA selbst könnten durch Trumps Sekundärzölle Schaden nehmen. Die Trumps-Regierung arbeitet aktuell unter anderem an einem Handelsabkommen mit China. Infolge der Verhandlungen wurden auch die US-amerikanischen Strafzölle für China zwischenzeitlich pausiert. Sollten die USA am Freitag 100 Prozent Sekundärzölle gegen China ergeben, dürfte das die Verhandlungen schwer beschädigen.

Deswegen zweifeln diverse Beobachter noch daran, ob die Zölle wirklich wie angekündigt eingeführt werden. Das Akronym Taco hat sich im andauernden Zollstreit zum geflügelten Wort entwickelt. „Trump always chickens out“ (dt. „Trump macht immer einen Rückzieher“), werfen die Kritiker dem US-Präsidenten vor. Ob er dieses Mal wieder einen Rückzieher machen wird, kann Trump der Welt am Freitag nach dem Ablauf des Ultimatums an Putin zeigen. (fdu)

Rubriklistenbild: © Montage: Alex Brandon/Mikhail Metzel/dpa

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