Krieg in Nahost
Vermittler fordern Gaza-Abkommen – USA warnen Iran
Die Lage im Nahen Osten droht zu eskalieren. Die Vermittler drängen auf eine Waffenruhe in Gaza, die USA warnen den Iran. Die aktuelle Lage im News-Ticker.
Dieser News-Ticker zum Krieg im Nahen Osten ist beendet. Weitere Entwicklungen zur Situation in Israel, dem Iran und dem Gazastreifen können Sie in unserem neuen News-Ticker nachlesen.
Update vom 9. August, 5.00 Uhr: Die Vermittler bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg haben Israel und die Hamas mit energischen Worten zu einem Abkommen gedrängt. Beide Seiten seien aufgefordert worden, die Gespräche am 15. August in Doha oder in Kairo wieder aufzunehmen, „um alle verbleibenden Lücken zu schließen und ohne weitere Verzögerung mit der Umsetzung des Abkommens zu beginnen“, heißt es in einer vom katarischen Emir Tamim bin Hamad al-Thani, dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und US-Präsident Joe Biden unterzeichneten gemeinsamen Erklärung.
Unterdessen haben die USA den Iran nach Informationen des Wall Street Journal gewarnt, dass seine neu gewählte Regierung und seine Wirtschaft einen verheerenden Schlag erleiden könnten, sollte ein Großangriff gegen Israel erfolgen. Die Warnung sei Teheran sowohl direkt als auch über Mittelsmänner übermittelt worden, zitierte die Zeitung einen US-Beamten.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen
Update vom 8. August, 18.40 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind am Donnerstag nach palästinensischen Angaben mindestens 40 Menschen getötet worden. Unter anderem sind zwei Schulgebäude östlich der Stadt Gaza beschossen worden. Mindestens 15 Menschen wurden dabei getötet. Dutzende weitere erlitten Verletzungen, wie die Gesundheitsbehörden in Gaza mitteilten. Auch im Flüchtlingslager Al-Bureidsch seien 15 Palästinenser getötet worden, erklären örtliche Rettungskräfte laut der Nachrichtenagentur Reuters.
Israel behauptet, die Angriffe der Armee hätten militärischen Kommandozentren der Hamas gegolten. Die Hamas weist diese Behauptungen zurück.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Bei Nahost-Eskalation: Zypern zu Evakuierungen bereit
Update vom 8. August, 11.55 Uhr: Die Republik Zypern ist bereit, im Falle einer Eskalation im Libanon und Israel bei Evakuierungen von Bürgern der EU und anderen Staaten zu unterstützen. „Wir sind bereit zu helfen, falls es notwendig wird“, sagte der Sprecher der Regierung in Nikosia, Giannis Antoniou, der Deutschen Presse-Agentur. Zahlreiche Botschaften von EU-Ländern hätten bereits Kontakt mit der Regierung Zyperns aufgenommen, um Details der möglichen Evakuierungen zu besprechen. Darunter sei auch Deutschland, hieß es.
Zypern hat wiederholt bei verschiedenen Krisen im Nahen Osten als Drehscheibe für Hilfs- und Evakuierungsaktionen gedient. Es ist das EU-Land, das geografisch am nächsten zum Nahen Osten liegt. Der Evakuierungsplan mit dem Namen „Hestia“ sieht den Angaben nach vor, dass Flugzeuge aus EU-Staaten und Drittländern eigene Bürger und ihre Familienmitglieder aus dem Libanon oder Israel holen und nach Zypern bringen. Dazu stehen die Flughäfen von Larnaka und Paphos bereit. Zudem ist in dem Plan detailliert ausgearbeitet, wo die Evakuierten vorübergehend untergebracht würden, bis sie in ihre Heimatländer weiterfliegen.
Israel im Krieg: Weiteres ranghohes Hamas-Mitglied getötet
Update vom 8. August, 8.19 Uhr: Im Gazastreifen wurde nach Angaben des israelischen Militärs ein weiteres ranghohes Hamas-Mitglied getötet. Einem Bericht der Times of Israel zufolge gab Israels Militär an, Nael Sakhel am 24. Juli bei einem Luftangriff getötet zu haben. Sakhel soll an der Leitung von Anschlägen im Westjordanland beteiligt gewesen sein.
Sakhel war erstmals 2003 von Israel festgenommen und wegen seiner Beteiligung an einem Selbstmordattentat in Israel zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er wurde später im Rahmen eines Abkommens aus dem Jahr 2011, bei dem Israel 1.027 verurteilte Terroristen gegen den gefangenen Soldaten Gilad Shalit austauschte, freigelassen.
Update vom 8. August, 6.16 Uhr: Israel hat dem neuen Hamas-Chef Sinwar mit dem Tod gedroht: Armeechef Herzi Halevi kündigte gestern an, Israel werde den Nachfolger des im Iran getöteten Ismail Hanija eliminieren. In einer Erklärung Halevis hieß es mit Blick auf Sinwar: „Wir werden unsere Anstrengungen verstärken, um ihn zu finden, ihn anzugreifen und sie (die Hamas-Führung) dazu zwingen, den Leiter des politischen Büros“ der Hamas ein weiteres Mal zu ersetzen. Zuvor hatte sich Israels Außenminister Israel Katz bereits ähnlich geäußert.
Saudi-Arabiens Vize-Außenminister nennt Tötung von Hamas-Chef „Verletzung Souveränität des Irans“
Update vom 7. August, 20.20 Uhr: Saudi-Arabiens stellvertretender Außenminister bezeichnete die Tötung Ismail Hanijas, politischer Anführer der Hamas, in Teheran als „offensichtliche Verletzung Souveränität des Irans“, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Der Iran droht Israel mit einem Vergeltungsschlag. Beim letzten iranischen Angriff auf Israel beteiligte sich Saudi-Arabien noch an einer US-geführten Koalition, die den jüdischen Staat verteidigte.
Das US-Außenministerium betonte am Mittwochabend deutscher Zeit, dass man mit allen Partnern in der Region im Gespräch sei. Die USA wären bereit, Israel zu verteidigen, betonte ein Sprecher. Eine Warnung an ägyptische Fluggesellschaften deutete zuletzt an, dass der Iran bald eine Militäroperation in seinem Luftraum plant.
Ägypten verbietet Flüge über Iran am Donnerstagmorgen – Angriff auf Israel möglich
Update vom 7. August, 19.10 Uhr: Seit Tagen wird ein iranischer Angriff auf Israel erwartet. Am Mittwochabend gab die ägyptische Flugsicherung nun eine Warnung an Fluggesellschaften heraus, berichtete die britische Nachrichtenagentur Reuters. Demnach seien Flüge in den iranischen Luftraum von ein Uhr nachts bis vier morgens Londoner Zeit verboten. Eine Sperrung des Luftraums könnte auf eine Militäroperation hindeuten. Die iranische Führung kündigte nach der Tötung des politischen Anführers der Hamas, Ismail Hanija, einen Vergeltungsschlag an. Israels Regierung äußerte sich nicht zu dem Anschlag Ende Juli.
„So bereit wie nie“ – Israels Generalstabschef setzt auf Abschreckung gegen Iran
Update vom 7. August, 18.25 Uhr: Der Generalstabschef des israelischen Militärs Herzl Halevi stimmte am Mittwoch in die Abschreckungsrhetorik israelischer Politiker gegenüber dem Iran und den, mit ihm verbündeten, Terrormilizen ein. Bei einem Besuch auf Israels größter Luftwaffenbasis in der Nähe Tel Avivs sagte er, Israels Militär sei „so bereit wie nie“ und könne schnell „überall im Libanon, Gaza und im Mittleren Osten“ zuschlagen. Das berichtete die linksliberale israelische Tageszeitung Haaretz.
Türkei schließt sich Südafrikas Völkermord-Klage gegen Israel an
Update vom 7. August, 17.15 Uhr: Die Türkei schließt sich einer von Südafrika angestrengten Völkermord-Klage gegen Israel an. Ein entsprechender Antrag wurde von einer Delegation in Den Haag beim Internationalen Gerichtshof (IGH) eingereicht, wie Numan Kurtulmus, Sprecher des türkischen Parlaments, auf der Plattform X mitteilte. Die Türkei hatte den Schritt bereits im Mai angekündigt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der gute Beziehungen zur Hamas unterhält, hatte den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen wiederholt kritisiert.
Südafrika hatte Ende 2023 Klage gegen Israel eingereicht und dem Land die Verletzung der Völkermordkonvention vorgeworfen. Israel bestreitet die Vorwürfe. In einer vorläufigen Entscheidung ordnete der IGH zusätzliche Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung Gazas und die Ausweitung humanitärer Hilfe an.
Update vom 7. August, 15.40 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben erneut einen Kommandeur der Terrormiliz Hisbollah im Libanon getötet. Wie die IDF auf dem Kurznachrichtendienst X bekannt gab, wurde Hassan Fares Jeshi am Mittwochvormittag durch einen Drohnenschlag getötet. Der Kommandeur soll demnach für Raketenangriffen der Hisbollah gegen israelische Panzer im Norden Israels verantwortlich gewesen sein. Darüber hinaus griffen IDF-Kampfjets auch Gebäude der Hisbollah in dem Ort Aitarun an.
Israel setzt Angriffe auf Hisbollah im Libanon fort
Update vom 7. August, 14.11 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im Libanon sind dem libanesischen Gesundheitsministerium zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen. Der Angriff zielte demnach auf ein Motorrad in dem Ort Dschuaja im Süden des Landes. Ob es sich bei den Opfern um Mitglieder der Terrormiliz Hisbollah handelte, war zunächst nicht klar. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.
Die Hisbollah hatte in den vergangenen Tagen mit bevorstehenden Angriffen auf Israel gedroht. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hatte Vergeltung für den getöteten Kommandeur Fuad Schukr angekündigt. Es besteht die Befürchtung eines großen Angriffs der Hisbollah gemeinsam mit dem Iran auf Israel. Der Iran und die Hamas machen Israel auch für die Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija in der iranischen Hauptstadt verantwortlich. Israel hat zu diesem Vorwurf bislang öffentlich keine Stellung bezogen.
Update vom 7. August, 12.45 Uhr: Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa hat wegen des bevorstehenden iranischen Angriffs auf Israel weitere Flüge in den Nahen Osten gestrichen. Verbindungen nach Tel Aviv, Beirut, Teheran sowie nach Amman und Erbil wurden nach Angaben des Unternehmens bis einschließlich Dienstag, den 13. August, ausgesetzt. Zudem werde man den Luftraum über dem Irak und dem Iran nicht nutzen.
Krieg in Nahost: Hisbollah gratuliert neuem Hamas-Anführer Sinwar zur Ernennung
Update vom 7. August, 12.03 Uhr: Die im Libanon ansässige Terrormiliz Hisbollah hat dem neuen Anführer der Hamas, Jihia al-Sinwar, zu seiner Ernennung gratuliert. Sinwars Ernennung zum Leiter des politischen Büros der Organisation sei Beweis für Israels Versagen, heißt es in einem Statement der Hisbollah. Israel habe sein Ziel – die Tötung von Anführern und Funktionären der Hamas – nicht erreichen können.
Die Hisbollah sieht in der Ernennung Sinwars darüber hinaus eine „starke Botschaft“ an Israel und seine Verbündeten. Die Hamas setzte somit ihren „Weg des Widerstands und des Kampfes fort“. Auch die proiranischen Huthi im Jemen haben der Hamas zur Ernennung ihres neuen Anführers gratuliert. Ein Sprecher teilte auf X mit, die Huthi beteten, damit Sinwar die „göttliche Unterstützung“ erhalte, um der Verantwortung „in dieser historischen Phase in der Konfrontation mit Israel“ nachzukommen.
Sorgen vor Angriff des Irans – Israels Außenminister telefoniert mit Pistorius
Update vom 7. August, 11.10 Uhr: Der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant hat wegen des drohenden iranischen Angriffs auf Israel mit seinem deutschen Amtskollegen Boris Pistorius (SPD) telefoniert. Galant dankte seinem „Freund“ Pistorius in einem Beitrag auf X für die Unterstützung Israels: „Die freie Welt muss sich gegen den größten Destabilisator und Terrorismusexporteur – den Iran – zusammenschließen“, schrieb der israelische Verteidigungsminister weiter.
In dem Telefonat habe Gallant Pistorius über die „Sicherheitsentwicklungen und Bedrohungen informiert“, die der Iran und seinen verbündeten Milizen darstellen.
Update vom 7. August, 9.43 Uhr: Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, rechnet mit einem baldigen Angriff des Iran und seiner verbündeten Milizen auf Israel. „Wenn sie das sagen, wenn sie es auch öffentlich sagen, muss man sie wirklich ernst nehmen“, erklärte der Diplomat im ZDF-„Morgenmagazin“. Dass der Iran es ernst meint, sei bereits bei dem Angriff mit Drohnen und Raketen auf Israel im April deutlich geworden. Damit hätte Teheran „alle roten Linien“ überschritten.
Zudem brauche der Iran „keinen Grund, um Israel anzugreifen“, sagte Prosor mit Blick auf die Tötungen von Hamas-Chef Ismail Hanija und des hochrangigen Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schukr vergangene Woche. „Terror“ sei Teil der „iranischen Staatsräson“ nicht nur gegenüber Israel, sondern auch im eigenen Land sowie in den Ländern der Region wie Libanon, Syrien und Jemen.
Update vom 7. August, 6.18 Uhr: Kurz nach der Ernennung von Jihia al-Sinwar zum neuen Hamas-Chef hat Israel angekündigt, diesen „schnell eliminieren“ zu wollen. Der israelische Außenminister Israel Katz bezeichnete al-Sinwar als „Erzterroristen“. Seine Ernennung sei ein „weiterer zwingender Grund, ihn schnell zu beseitigen und diese abscheuliche Organisation vom Antlitz der Erde zu tilgen“, schrieb Katz auf der Plattform X.
Nach Tötung von Hanija: Sinwar wird neuer Hamas-Chef
Update vom 6. August, 22.00 Uhr: Knapp eine Woche nach der Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija hat die islamistische Terrorgruppe den Hamas-Führer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, zum neuen Anführer der Organisation bestimmt. Das teilte die Hamas auf der Plattform Telegram mit. Er sei nun der Leiter des politischen Büros der Hamas, hieß es. Sinwar gilt als Drahtzieher des Terrorangriffs der Hamas vom 7. Oktober 2023. Dabei wurden im Süden Israels rund 1200 Menschen getötet.
Sinwar steht ganz oben auf der israelischen Abschussliste. Er lebt an einem unbekannten Ort im Gazastreifen - es wird vermutet, dass er sich in den Tunnels der Organisation unter dem Küstengebiet versteckt hält. Sein Vorgänger Hanija residierte in Katars Hauptstadt Doha und galt als Chefdiplomat der Hamas.
Update vom 6. August, 20.48 Uhr: Der Chef der Schiiten-Miliz Hisbollah, Hassan Nasrallah, bezeichnet das Hinauszögern des angekündigten Vergeltungsschlags gegen Israel indes als „Teil der Strafe“. In einer Videobotschaft sagte der Generalsekretär der Gruppe vor tausenden Anhängern in der libanesischen Hauptstadt Beirut: „Das israelische Warten ist Teil der Vergeltung und Teil des Kampfes.“ Er betonte: „Unsere Vergeltung wird kommen. Nichts wird uns davon abhalten, egal, wie die Konsequenzen aussehen.“ Die Reaktion nach den Tötungen eines hochrangigen Hisbollah-Kommandeurs und des Hamas-Auslandschefs werde „stark und effektiv“ sein.
Baerbock äußert sich zu möglicher Eskalation: „Noch die Möglichkeit, das Ruder herumzureißen“
Update vom 6. August, 16.20 Uhr: Nach den Attentaten und Drohungen der vergangenen Tage sieht Außenministerin Annalena Baerbock immer noch eine Möglichkeit, eine weitere Eskalation in Nahost zu verhindern. Gleichzeitig mahnt sie die Deutschen in der Region, gefährliche Gebiete schnellstmöglich zu verlassen.
„Noch gibt es die Möglichkeit, das Ruder herumzureißen“, schrieb die Grünen-Politikerin auf der Plattform X. „Eskalation ist kein Automatismus.“ Der Krisenstab der Bundesregierung sei erneut im Auswärtigen Amt zusammengetreten, teilte die Ministerin mit. Sie schrieb weiter: „Alle Deutschen in der Region fordere ich auf, unsere Reisewarnungen ernst zu nehmen.“
Hamas finden Nachfolger für Hanija als Interimslösung: Neuwahlen geplant
Update vom 6. August, 14.48 Uhr: Nach dem Tod zweier Verbündeter Irans wird ein rascher Vergeltungsschlag gegen Israel erwartet. Fachleute halten dabei zwei Szenarien für möglich, wie ein Angriff des Iran auf Israel ablaufen könnte.
Update vom 6. August, 14.11 Uhr: Die Hamas hat offenbar einen Nachfolger für Ismail Hanija gefunden. Das berichtet der in Saudi-Arabien ansässige Nachrichtensender Al Arabiya unter Berufung auf ungenannte Quellen. Wie aus den Informationen hervorgeht, wird Muhammad Ismail Darwish an der Spitze des politischen Flügels der Hamas stehen, bis Neuwahlen abgehalten werden.
Währenddessen ist ein Bericht aufgetaucht, in dem eine Menschenrechtsorganisation Israel systematische Folter palästinensischer Häftlinge in Gefängnissen vorwirft. Die israelische Organisation Betselem hat in einem Bericht unter dem Titel „Willkommen in der Hölle“ Zeugenaussagen von 55 palästinensischen Ex-Häftlingen gesammelt. Diese beschreiben teilweise schwere Misshandlungen und Gewalt.
Hisbollah greift Israel an: Wohl noch nicht koordinierter Angriff mit Iran
Update vom 6. August, 12.23 Uhr: Weltweit wächst die Sorge vor der nächsten großen Eskalation in Nahost. Die vom Iran unterstützte libanesische Terrorgruppe Hisbollah erklärte, sie habe einen Schwarm Angriffsdrohnen gestartet und bekannte sich zu dem Angriff, bei dem in einer arabischen Stadt im Norden Israels zwei Menschen verletzt wurden, einer davon schwer.
Wie es scheint, ist der jetzige Angriff der Hisbollah auf Israel allerdings noch nicht die angekündigte Vergeltung. Wie Reuters auf Grundlage einer Quelle innerhalb der Gruppierung berichtet, könnte ein großangelegter Angriff weiter ausstehen. Bereits seit mehreren Stunden ertönen laut der Times of Israel im Norden des israelischen Staats immer wieder Sirenen, die vor Drohnenangriffen warnen.
Israel greift Hisbollah-Ziel an – Iran-Angriff droht
Update vom 6. August, 11.26 Uhr: Im Nahen Osten finden aktuell weiter kleinere Angriffe statt. Der mögliche Angriff des Iran auf Israel steht noch aus. Die israelischen Streitkräfte bestätigten, vor kurzem einen Luftangriff auf Maifadoun im Südlibanon durchgeführt zu haben. Ziel war nach eigenen Angaben ein von der Hisbollah genutztes Gebäude.
Die Hisbollah hatte gemeinsam mit dem Iran vor einigen Tagen Rache am israelischen Staat geschworen. Seit Ausbruch des Kriegs im Gazastreifen vor über 300 Tagen beschießt die Terrormiliz aus dem Libanon immer wieder den Norden des Nachbarlands Israel. Laut Angaben libanesischer Sicherheitsquellen, die von der Nachrichtenagentur AFP zitiert wurden, wurden bei dem jetzigen Angriff vier Mitglieder der Hisbollah getötet. Derweil erneuerte der Iran seine Drohungen gegen Israel.
Angriff auf Israel: Iran könnte Lage in Nahost eskalieren lassen
Update vom 6. August, 10.55 Uhr: Inwieweit ein möglicher Angriff des Iran auf Israel dazu betragen wird, dass die Region im Chaos versinkt, ist bislang unklar. Allerdings deuten die Huthi-Rebellen im Jemen an, dass das Ausmaß der Eskalation deutlich den Angriff aus dem vergangenen April übersteigen wird. Erwartet wird gegenwärtig ein Angriff an mehreren Fronten, der von den Mitgliedern der sogenannten Achse des Widerstands getragen werden könnte.
Das US-Nachrichtenportal Newsweek bezieht sich in einem Beitrag auf Insider-Informationen aus der Region, die deutlich machen sollen, dass sich auch die Huthi vermehrt an einem möglichen Iran-Angriff auf Israel beteiligen könnten. Zwar deutete der stellvertretende Informationsminister von Ansar Allah (so der offizielle Name der Gruppierung), Nasreddin Amer, keine Details über die Beteiligung der Gruppe an. Jedoch machte er deutlich, dass große Pläne im Gange seien. „Wir neigen in dieser Zeit dazu, wenig zu reden und viel zu handeln.“
Angriff des Iran auf Israel droht: Partner richten mahnende Worte an Tel Aviv
Update vom 6. August, 9.50 Uhr: Angesichts des drohenden Angriffs des Iran auf Israel haben Partner in der Region die Regierung in Tel Aviv zur Mäßigung bei einer möglichen Gegenreaktion aufgerufen. Israel solle „den Bogen nicht überspannen“, damit die Situation nicht in einen regionalen Krieg abgleite, lautete die Botschaft der Partner unter US-Führung nach Angaben des israelischen Kan-Senders.
Israel kann fest mit der Unterstützung der USA und anderer Verbündeter rechnen, wenn es darum geht, Raketen, Marschflugkörper und Drohnen des Iran sowie seiner Stellvertretergruppen mit modernen Abwehrsystemen abzufangen. „Denkt gut nach, bevor ihr zurückschlagt“, lautete die Botschaft an Israel nach Angaben von Kan weiter. „Das Ziel ist letztlich nicht, einen umfassenden Krieg auszulösen.“
Iran-Angriff auf Israel steht wohl bevor: Eskalation im Nahen Osten befürchtet
Erstmeldung vom 6. August, 6.34 Uhr: Tel Aviv/Teheran – Nachdem in Teheran ein Hamas-Anführer getötet wurde, steigt die Spannung im Nahen Osten weiter. Der Iran hat Israel für den Angriff beschuldigt und kündigte Vergeltung an. Dass ein Schlag kommt, ist ziemlich sicher. Der Iran setzte auch bei den vergangenen Vorfällen seine Drohungen um. Nur wann und wie, das ist die Frage. Der Iran wolle zwar keine Eskalation in der Region, Israel müsse aber definitiv bestraft werden, hatte der iranische Außenamtssprecher Nasser Kanaani gesagt.
US-Außenminister Antony Blinken gab am Sonntag (4. August) laut Axios an, dass der Iran innerhalb der nächsten 24 bis 48 Stunden angreifen könnte. Der Teheran hatte am Montag laut der Jerusalem Post bereits eine Warnung für seinen Luftraum herausgegeben, die auf einen baldigen Angriff hindeuten könnte.
Es mag aber auch sein, dass erst die Notsitzung der Organisation für Islamischen Zusammenarbeit (OIC) in Saudi-Arabien stattfinden soll, wo der Iran mit anderen islamischen Ländern über die Tötung des Hamas-Chefs Ismail Hanija beraten wolle. Die Angst begleitet die Region so oder so seit einigen Tagen durchgängig.
Unterdessen bereitet sich die Bundeswehr nach einem Bericht des Magazins Spiegel auf eine Evakuierung von Deutschen vor allem aus dem Libanon vor. Hintergrund seien Geheimdienstinformationen, die von einem Vergeltungsschlag des Iran gegen Israel in dieser Woche ausgingen. Die Analysten seien sich ziemlich sicher, dass dabei auch die pro-iranische Hisbollah vom Libanon aus massiv angreifen werde. Wenige Stunden vor der Tötung Hanijas hatte Israel auch Fuad Schukr und damit den ranghöchsten Kommandeur der vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon getötet.
Blinken gab bei einem Treffen mit der australischen Kollegin Penny Wong an, die USA würden diplomatische Gespräche zur Entschärfung des Zustands führen. Dennoch sicherte Blinken Israel auch seine Unterstützung im Falle eines Angriffs zu. Den letzten Angriff des Irans gegen Israel konnte ein breites Bündnis von verschiedensten Staaten, darunter die USA, abwehren.
Blinken nannte allerdings auch einen Waffenstillstand als Möglichkeit für „mehr dauerhafte Ruhe, nicht nur im Gazastreifen selbst, sondern auch in anderen Gebieten, in denen sich der Konflikt ausbreiten könnte“. Ein Militärvertreter der USA traf sich indes mit dem israelischen Außenminister Joaw Galant und IDF-Vertretern, um die Verteidigung gegen einen iranischen Schlag zu besprechen.
„Wir müssen auf alles vorbereitet sein – auch einen schnellen Übergang zur Offensive“, sagte Gallant laut der Nachrichtenseite The Jewish Chronicle. In Israel wurde auch darüber diskutiert, ob man nicht präventiv gegen den Iran vorgehen könne. „Jeden Befehl, den wir von der politischen Ebene erhalten, werden wir sofort ausführen“, sagte der IDF-Sprecher Daniel Hagari.
Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (Redaktion mit Agenturen)
Rubriklistenbild: © Abed Rahim Khatib/dpa
