News-Ticker
Heftige Kritik nach Netanjahu-Pressekonferenz: „Dieser Typ hat jetzt alles torpediert“
News zur Lage in Nahost: Israels Regierungschef Netanjahu gerät im eigenen Land unter Druck. Auf einer Pressekonferenz spricht er vom Krieg. Der Ticker.
Dieser News-Ticker zum Krieg im Nahen Osten ist beendet. Weitere Entwicklungen zum Konflikt zwischen Israel und den Hamas können Sie in unserem neuen News-Ticker nachlesen.
Update vom 3. September, 6.10 Uhr: Nach dessen gestriger Pressekonferenz wächst die Kritik an Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Netanjahus Aussagen hätten die aktuellen Verhandlungsbemühungen quasi zunichtegemacht: „Dieser Typ hat jetzt alles mit einer Rede torpediert“, wurde ein beteiligter US-Regierungsvertreter vom Sender CNN zitiert.
Auch US-Präsident Joe Biden, der weiterhin auf einen Geisel-Deal hofft, kritisierte Netanjahu. Auf die Frage, ob der israelische Regierungschef genug tue, um ein Abkommen zu erreichen, entgegnete Biden bei einem Auftritt in Washington: „Nein.“ Gleichwohl sei man einer finalen Vereinbarung zur Freilassung der restlichen Geiseln aus der Hand der Hamas „sehr nah“. Dazu befragt, was ihn nach den vielen erfolglosen Anläufen für einen Deal zu dieser Einschätzung bringe, antwortete Biden, die Hoffnung sterbe zuletzt.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Pressekonferenz von Netanjahu: Israels Regierungschef beharrt auf Philadelphi-Korridor
Update vom 2. September, 21.05 Uhr: Benjamin Netanjahu beharrt auf einer Kontrolle des sogenannten Philadelphi-Korridors, einem etwa 14 Kilometer langen Streifen an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. „Wir werden den Philadelphi-Korridor nicht aufgeben“, sagte Israels Ministerpräsident auf einer Pressekonferenz. Dies sei eine strategische und politische Notwendigkeit für Israel.
Ein Verbleib des israelischen Militärs in dem Gebiet dürfte ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln, die sich noch in der Gewalt der islamistischen Hamas befinden, äußerst schwierig machen. Sowohl die Hamas als auch Ägypten verlangen, dass Israel seine Truppen zurückzieht.
Netanjahu sieht „existenziellen Krieg Israels“ gegen den Iran
Update vom 2. September, 20.15 Uhr: Bei einer Pressekonferenz am Montagabend hat Benjamin Netanjahu vor Reporterinnen und Reportern gesagt, dass „wir uns einig sein müssen“, um im „existenziellen Krieg“ gegen den Iran und dessen Verbündete zu siegen. „Wir müssen als eine Person vereint gegen einen grausamen Feind stehen, der uns alle zerstören will, uns alle, ohne Ausnahme“, sagte er laut Times of Israel in Jerusalem. Der Tod von sechs Geiseln, der vor wenigen Tagen bekanntgeworden war, unterstreiche seinen Punkt, sagte Netanjahu.
Während Netanjahu sprach, demonstrierten Zehntausende Israelis gegen sein Vorgehen bei den Gesprächen über einen Geisel-Deal. Ein Generalstreik war für Montag ausgerufen worden, um den Druck auf die Regierung zu erhöhen und bald einem Abkommen zuzustimmen. Auch in der Nähe des Wohnhauses von Netanjahu kam es zu Protesten.
Proteste in Israel für Geiseldeal – Netanjahu kündigt Pressekonferenz an
Update vom 2. September, 17.30 Uhr: Benjamin Netanjahu hat eine Pressekonferenz für heute Abend, 19.15 Uhr (MESZ) angekündigt. Erst heute hat Joe Biden den israelischen Ministerpräsidenten aufgefordert, mehr für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln zu tun, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden. Er stehe kurz davor, einen endgültigen Vorschlag für ein solches Abkommen vorzulegen, sagte der US-Präsident laut Reuters den Medien.
Nach der Bergung von sechs getöteten Geiseln am Wochenende im Gazastreifen soll heute in Israel mit Protesten und einem Streik der Druck auf die Regierung verstärkt werden, ein sofortiges Abkommen zur Freilassung der noch lebenden Geiseln durchzusetzen. Wenige Stunden nach Beginn des Generalstreiks hat ein Gericht das unverzügliche Ende des Ausstands angeordnet.
Generalstreik in Israel: Druck auf Regierung für Geisel-Deal wächst
Update vom 2. September, 10.20 Uhr: Israel steht heute im Zeichen eines Generalstreiks. Zudem protestierten Dutzende extremistische, ultraorthodoxe Demonstranten vor dem Wehrpflichtbüro der israelischen Streitkräfte in Tel Hashomer gegen ihre Rekrutierung zum Militär. Dort werden im Laufe des Tages Haredi-Rekruten und -Einberufene erwartet.
Die Lage in Israel bleibt derweil weiter angespannt. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte haben Israels Kampfjets über Nacht in fünf Regionen im Südlibanon von der Hisbollah genutzte Gebäude angegriffen. Nach Angaben des Militärs wurden die Angriffe in Yaroun, Ayta ash-Shab, Hanine, Tayr Harfa und Blida durchgeführ
Generalstreik in Israel: Bevölkerung drängt auf Deal mit Hamas
Update vom 2. September, 7.55 Uhr: Mit einem Generalstreik soll Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu dazu gebracht werden, ein Abkommen mit der Hamas einzugehen. „Wir können nicht weiter zuschauen. Dass Juden in den Tunneln von Gaza ermordet werden, ist inakzeptabel“, wurde Gewerkschaftschef Arnon Bar David von der Nachrichtenseite ynet zitiert. „Wir müssen einen Deal (mit der Hamas) abschließen, ein Deal ist wichtiger als alles andere.“
Update vom 2. September, 6.20 Uhr: Bei den größten Massenprotesten seit Beginn des Gaza-Kriegs haben in Israel Medienberichten zufolge Hunderttausende ein sofortiges Abkommen mit der islamistischen Hamas gefordert. Nach dem Fund der Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen will Israels Gewerkschafts-Dachverband heute mit einem beispiellosen Generalstreik einen Tag lang das Land zum Stillstand bringen. Damit soll der Druck auf Regierungschef Benjamin Netanjahu erhöht werden, damit er einem Deal zur Freilassung der verbliebenen Geiseln zustimmt.
Update vom 1. September, 21.10 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben elf Menschen getötet worden. Das sagte der Sprecher der Zivilschutzbehörde in dem Palästinensergebiet, Mahmud Bassal, der Nachrichtenagentur AFP. In der Schule waren ihm zufolge palästinensische Vertriebene untergebracht. Die israelische Armee erklärte dagegen, sie habe eine angeblich „Kommandozentrale“ der Hamas auf dem Schulgelände ins Visier genommen. Die Informationen lassen sich jeweils nicht unabhängig verifizieren.
Kinderlähmung in Gaza aufgetaucht: WHO plant hunderttausende Impfungen
Update vom 1. September, 19.20 Uhr: Nachdem es kürzlich den ersten Fall von Kinderlähmung seit 25 Jahren im umkämpften Gazastreifen gegeben hatte, sollen in den kommenden Tagen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO rund 640.000 Kinder gegen das hochansteckende Poliovirus immunisiert werden. Üblicherweise werden zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen verabreicht.
Die Massenimpfung werde von den lokalen Gesundheitsbehörden, dem UN-Kinderhilfswerk Unicef und dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA durchgeführt, sagte eine WHO-Sprecherin. Start war an diesem Sonntag im zentralen Gazastreifen.
Update vom 1. September, 18.55 Uhr: Nicht nur im Gazastreifen, sondern auch im durch Israel besetzten Westjordanland gibt es Tote zu beklagen. Bei einem mutmaßlich palästinensischen Anschlag nahe Hebron wurden laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) drei israelische Polizisten getötet, zwei Männer und eine Frau.
Update vom 1. September, 18.35 Uhr: Der Fund sechs getöteter Geiseln im Süden des Gazastreifens verschärft die Kritik an Regierungschef Benjamin Netanjahu. Der israelische Gewerkschafts-Dachverband Histadrut rief für diesen Montag (2. September) zu einem eintägigen Proteststreik auf, von dem unter anderem auch der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv betroffen sein soll.
Einem Armeesprecher zufolge wurden die Geiseln nach erster Einschätzung von der Hamas getötet, kurz bevor die Armee sie erreichte. Die Hamas machte dagegen israelisches Bombardement für den Tod der Geiseln verantwortlich.
Getötete israelische Geisel: Benjamin Netanjahu entschuldigt sich bei Familie
Update vom 1. September, 16.35 Uhr: Benjamin Netanjahu hat sich bei der Familie der getöteten Geisel Alexander Lobanov dafür entschuldigt, dass die israelischen Streitkräfte diesen nicht lebend aus den Händen der Hamas befreien konnten. Wie sein Büro mitteilt, will der israelische Ministerpräsident im Verlauf des Tages auch mit den Hinterbliebenen der anderen fünf Opfer sprechen. In einer Stellungnahme ist zu lesen: „Der Ministerpräsident hat tiefes Bedauern ausgedrückt und sich bei seiner Familie dafür entschuldigt, dass es dem Staat Israel nicht gelungen ist, Alexander und die fünf weiteren Geiseln lebend zurückzubringen.“
Netanjahus Militärberater sei am Morgen von einem Besuch in Moskau zurückgekommen, dessen Ziel es gewesen sei, die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg voranzubringen. Dabei seien auch Lobanov und andere Geiseln Thema gewesen. Der zweifache Vater Lobanov hatte neben der israelischen auch die russische Staatsbürgerschaft.
Geiseln aus Gazastreifen tot geborgen: Israel führt Einsatz durch
Update vom 1. September, 14.00 Uhr: Nach der Bergung von sechs toten Geiseln in Gaza hat Oppositionsführer Jair Lapid in Israel zu einem Streik aufgerufen. Damit soll der Druck auf die Regierung für ein Geisel-Abkommen erhöht werden. Lapid rief seine Landsleute auf, sich im Laufe des Tages an einer Großdemonstration in Tel Aviv zu beteiligen.
Sechs Geiseln im Gazastreifen tot: Hamas beschuldigt Israel
Update vom 1. September, 11.00 Uhr: Die Hamas macht Israel für den Tod von Geiseln verantwortlich. Die israelische Regierung sei nicht willens, eine Vereinbarung über eine Waffenruhe abzuschließen, sagte der Hamas-Vertreter Issat al-Rischk. Die Hamas und der mit ihr Verbündete Islamische Dschihad hatten bei ihrem Überfall auf Israel im Oktober 2023 nach israelischen Angaben mehr als 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Die Gespräche über eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln stocken.
Update vom 1. September, 7.25 Uhr: Der deutsche Botschafter in Israel hat sich zum Fund der sechs toten Geiseln geäußert: „Wir alle wachen auf mit der schrecklichen Nachricht, dass sechs weitere tote Geiseln gefunden wurden, die von der Hamas getötet wurden“, schrieb Steffen Seibert auf der Plattform X. Die sechs Ermordeten seien in einem Tunnel im Gebiet Rafah im Süden Gazas gefunden und nach Israel überführt worden, teilte die Armee mit. Bei den Opfern handelt es sich um vier Männer und zwei Frauen: Hersh Goldberg-Polin (23), Alexander Lobanov (32), Almog Sarusi (27), Ori Danino (25), Carmel Gat (40) und Eden Jeruschalmi (24).
Update vom 1. September, 6.40 Uhr: Die israelische Armee hat die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen. Das gab das Militär am frühen Morgen bekannt. Am Vorabend hatte die Armee den Fund mehrerer Leichen bekanntgegeben, ohne nähere Details zu nennen.
Update vom 31. August, 22.15 Uhr: Bei der israelischen Militäroperation im Westjordanland gegen die palästinensische Hamas ist ein israelischer Soldat getötet worden. Nach Militärangaben kam er bei Zusammenstößen mit Hamas-Kämpfern ums Leben. Auch zwei Palästinenser sollen demnach bei den Kämpfen getötet worden sein.
Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert




Update vom 31. August, 19.35 Uhr: Der Kommandant des palästinensischen Islamischen Dschihads, Muhammad Qatrawi, soll im Gazastreifen getötet worden sein. Wie die Times of Israel unter Berufung auf Armeeinformationen berichtete, soll der Mitanführer der Terrororganisation bei einem Luftangriff am Donnerstag (29. August) gestorben sein.
Qatrawi soll an einer Vielzahl Raketenangriffen auf Israel beteiligt, sowie Angriffen auf israelische Truppen verantwortlich gewesen sein. Die Verteidigungsstreitkräfte Israel (IDF) veröffentlichten zudem ein Video des Angriffs.
Dutzende Tote im Israel-Krieg: Einsätze im südlichen Gazastreifen
Update vom 31. August, 17.11 Uhr: Viele Tote im Israel-Krieg: Parallel zu den Militäreinsätzen im Westjordanland gehen die Angriffe auch im Gazastreifen weiter. Bei den Attacken seien in den vergangenen zwei Tagen 89 Menschen getötet worden, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit. Damit sei die Zahl der getöteten Palästinenser in dem Küstenstreifen seit Beginn des Kriegs auf 40.691 gestiegen, hieß es. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.
Israels Armee bestätigte, ihre Einsätze im Zentrum und Süden des Gazastreifens fortgesetzt zu haben. In der Stadt Gaza hätten die Truppen mehrere „terroristische Zellen“ ausgeschaltet und „terroristische sowie militärische Strukturen“ zerstört, die eine Bedrohung für die Soldaten darstellten. Auch im Stadtteil Tal al-Sultan in Rafah sind sie nach Armee-Angaben gegen Terroristen vorgegangen. Sie fanden zudem eine große Menge an Waffen.
Krieg um Israel: Zusammenstöße im Westjordanland flammen immer wieder auf
Update vom 31. August, 13.02 Uhr: Israels großangelegter Militäreinsatz in Dschenin im nördlichen Westjordanland dauert palästinensischen Angaben zufolge an. Palästinensische Medien berichteten von schweren Zusammenstößen zwischen israelischen Einsatzkräften und bewaffneten Palästinensern. Bei einer Razzia im Osten der Stadt, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt, seien etliche Menschen festgenommen worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Der Agentur zufolge hinderten israelische Soldaten Mitarbeiter des palästinensischen Zivilschutzes daran, Wasser in eine Klinik zu bringen. Das Wasser wird demnach unter anderem für Dialysen benötigt. Der Leiter des betroffenen Krankenhauses warnte davor, dass der Dienst für nierenkranke Patienten eingestellt werden müsse, sollte weiterhin kein Wasser geliefert werden dürfen.
Laut Wafa sind durch den Militäreinsatz wichtige Wasserleitungen zur Versorgung der Klinik beschädigt worden. Mehrere Teile Dschenins sind demnach vom Wasser abgeschnitten. Mancherorts soll es zudem Stromausfälle geben. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.
Israel greift Ziele im Libanon an – Tote im Westjordanland
Update vom 31. August, 10.21 Uhr: Während im Gazastreifen Vorbereitungen für eine Massenimpfung von Kindern gegen das Poliovirus laufen, liefern sich die israelischen Streitkräfte im Krieg in Nahost an anderen Fronten weiter Gefechte. Nach einem erneuten Beschuss aus dem Libanon attackierte die Luftwaffe eine Reihe von Abschussvorrichtungen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Süden des Nachbarlandes, wie die Armee in der Nacht mitteilte. Im besetzten Westjordanland seien zudem in der Nacht bei zwei Anschlägen an der Siedlung Karmei Tzur zwei palästinensische mutmaßliche Terroristen getötet worden.
Krieg in Nahost: Israel mit Einsätzen im Libanon und Westjordanland – Terroristen ausgeschaltet
An einer Tankstelle nahe der israelischen Siedlung explodierte demnach ein Auto. Die herbeigeeilten Soldaten hätten einen Terroristen, der das Fahrzeug zuvor dorthin gesteuert hatte und versucht habe, die Sicherheitskräfte anzugreifen, „eliminiert“, teilte das Militär weiter über die Einsätze im Krieg im Nahen Osten mit. Drei Soldaten seien leicht verletzt worden. Bei einem weiteren Vorfall sei ein Terrorist mit seinem Auto gewaltsam in die Siedlung eingedrungen. Ein Mitglied des Sicherheitsteams habe daraufhin sein eigenes Auto in das des Angreifers gesteuert und den Mann getötet. Kurz darauf sei eine Bombe im Auto des Angreifers explodiert, hieß es weiter.
Update vom 30. August, 22.05 Uhr: Die US-Nichtregierungsorganisation Anera hat den Tod von vier Begleitpersonen eines Konvois im Gazastreifen bei einem israelischen Luftangriff gemeldet. „Ein israelischer Luftangriff tötete gestern vier Palästinenser im Leitfahrzeug eines Anera-Hilfskonvois, der Lebensmittel und Treibstoff“ für ein Krankenhaus transportiert habe, erklärte die Organisation am Freitag. Bei den Toten handele es sich nicht um Anera-Mitarbeiter, sondern um vier Palästinenser „mit Erfahrung aus früheren Einsätzen“ und im Sicherheitsbereich.
Die vier hätten sich gemeldet und darum gebeten, „das Kommando über das Leitfahrzeug zu übernehmen, da sie die Route für unsicher hielten und die Gefahr von Plünderungen“ gesehen hätten“, fuhr Anera fort. Die vier Männer seien nicht überprüft und ihr Einsatz sei im Voraus nicht koordiniert worden. Die israelischen Behörden hätten mitgeteilt, dass das Leitfahrzeug des Konvois „zahlreiche Waffen transportiert“ habe, erklärte die NGO weiter. Es habe keine Vorwarnung oder Kommunikation vor dem Luftangriff gegeben.
Die israelische Armee gab ihrerseits an, einen Angriff ausgeführt zu haben, nachdem „bewaffnete Angreifer die Kontrolle über das Fahrzeug übernommen haben“. Die „Anwesenheit bewaffneter Personen“ sei vor Abfahrt des Konvois nicht abgesprochen worden. Nachdem die Waffen „eindeutig identifiziert worden waren, wurde ein Angriff auf die bewaffneten Personen ausgeführt“, erklärte die Armee weiter. „Der Lastwagen erreichte sein geplantes Ziel.“
Israels Streitkräfte beenden Einsatz im südlichen Gazastreifen
Update vom 30. August, 14.15 Uhr: Israels Streitkräfte haben nach eigenen Angaben ihren Einsatz in Chan Junis und Dair al-Balah im südlichen Gazastreifen beendet. „Im Rahmen der Operation eliminierten die Truppen über 250 Terroristen“, teilte das Militär mit. Darüber hinaus habe man Tunnelrouten der Hamas mit einer Gesamtlänge von mehr als sechs Kilometern zerstört und die Leichen von sechs Geiseln geborgen.
Anwohner einiger Viertel im Süden des Gazastreifens, die zuvor zur Flucht aufgerufen wurden, dürfen nach dem Ende des Armeeeinsatzes dorthin zurückkehren, wie ein Sprecher der Armee auf der Plattform X auf Arabisch mitteilte.
Israel tötet Hamas-Anführer im Westjordanland: Drohnen-Angriff nahe der Stadt Dschenin
Erstmeldung vom 30. August: Tel Aviv/Gaza – Im Krieg gegen die radikal-islamische Hamas hat Israel am Freitag einen weiteren Zwischenerfolg vermeldet. Bei einem groß angelegten Militäreinsatz sei es den Truppen der IDF gelungen, einen weiteren Hamas-Führer zu töten.
Wie die israelische Armee erklärte, habe man bei dem Einsatz im nördlichen Westjordanland ein führendes Mitglied der Hamas getötet, das für die Stadt Dschenin zuständig gewesen sein soll. Wissam Chasim sei in einem Fahrzeug in der Gegend unterwegs gewesen, hieß es in einer Erklärung der Armee, des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet sowie der israelischen Polizei. Er habe Anschläge geplant und ausgeführt.
Der Hamas-Anführer und zwei weitere Mitglieder der Miliz sei bei einem Angriff mit einem „Fluggerät“ getötet worden. Augenzeugen berichteten von einer Drohne, die eine Rakete abgefeuert haben soll.
In dem Wagen seien Waffen und Sprengstoff gefunden worden. Israel hatte die großangelegte Militäraktion in mehreren Orten in der Nacht zu Mittwoch begonnen. Ein israelischer Armeesprecher begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen.
Die Hamas kontrollierte vor dem Terroranschlag am 7. Oktober vor allem den Gazastreifen. Im Westjordanland ist vor allem die Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ansässig. Der Krieg im Nahen Osten greift jedoch immer mehr auch auf Gebiete im Westjordanland über. Seitdem Überfall der Hamas auf Israel wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland 640 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet.
Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (mit Agenturen)
Rubriklistenbild: © Ohad Zwigenberg/AFP

