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„Müde und demoralisiert“
Wegen hoher Verluste? Hamas-Chefs in Gaza fordern Geisel-Deal durch Anführer im Exil
Die Hamas in Gaza wendet sich an die Führung im Exil. Hohe Verluste sollen die Position der Hamas bei den Verhandlungen mit Israel beeinflussen.
Gaza-Stadt – Die Verhandlungen zwischen Hamas und Israel werden wieder aufgenommen. Für die Vermittler Katar, Ägypten und die USA ist das ein Fortschritt. Für die Freilassung der Geiseln forderte die Hamas einen dauerhaften Waffenstillstand. Nun kündigte die Terrorgruppe an, von ihrer Position abzuweichen. Gründe dafür könnten vor allem die hohen Verluste sein. Bereits im Mai und Juni sollen Hamas-Mitglieder die Führung im Exil aufgefordert haben, den Geisel-Deal anzunehmen.
Geisel-Deal mit Israel: Hamas wendet sich an Führung im Exil
Zwei hochrangige Hamas-Mitglieder im Gazastreifen sollen die im Exil lebende Hamas-Führung aufgefordert haben, den von den USA unterstützen Vorschlag für einen Waffenstillstand zu akzeptieren, wie die Times of Israel am Montag (8. Juli) berichtete. Das Medium beruft sich dabei auf interne Mitteilungen, die der Associated Press vorliegen. Ein Nahost-Beamter, der mit den laufenden Verhandlungen vertraut ist, sprach unter der Bedingung der Anonymität über die von der Hamas verschickten Nachrichten.
Hamas-Beamte sollen den Führer der Terrororganisation Ismail Haniyeh dazu gedrängt haben, die Hamas-Position bei den Verhandlungen mit Israel zu überdenken (Archivfoto).
Die hochrangigen Hamas-Beamte in Gaza wendeten sich an die Anführer der Terrorgruppe in Katar, wo sich der Hamas-Führer Ismail Haniyeh befindet. Die aus den Monaten Mai und Juni stammenden Mitteilungen weisen darauf hin, dass die Hamas-Kämpfer durch den Krieg deutliche Verluste hinnehmen mussten. In den Nachrichten wird die Exil-Hamas-Führung von den Beamten dazu gedrängt, den Vorschlag für einen Waffenstillstand und ein Geiselabkommen entgegen dem Hamas-Chef im Gaza, Yahya Sinwar, zu akzeptieren.
Hamas fordert Annahme von Geisel-Deal – Spaltung der Terrorgruppe?
Sinwar versteckt sich seit Ausbruch des Krieges und hält sich vermutlich in einem Tunnel auf. Seine Ablehnung des Geisel-Deals könnte darauf hindeuten, dass er sich entweder nicht über die Lage der Hamas im Israel-Krieg bewusst ist oder er diese nicht an die Verhandlungspartner außerhalb des Gazastreifens weitergibt, so die Times of Israel. Wie die Reaktion in Katar auf die Nachricht ausfiel, ist nicht bekannt. Allerdings deutet der Verlauf der Verhandlungen daraufhin, dass es ein Umdenken in der Hamas-Führung gegeben haben muss.
Zwei US-Beamte bestätigten der Times of Israel, dass ihnen die interne Spaltung innerhalb der Hamas bekannt sei. Die Spaltung, die hohen Verluste und der Druck auf die Vermittler in Ägypten und Katar könnten die Hamas dazu bewegt haben, ihre Forderungen abzuschwächen. Der Hamas-Sprecher Jihad Taha stritt die Vermutungen über eine Spaltung innerhalb der Hamas ab.
Verhandlungen mit Israel: Hamas rückt von Position ab
Erst am Sonntag (7. Juli) kündigte die Hamas ihre Bereitschaft zu Geisel-Verhandlungen mit Israel an, auch wenn es zu keiner dauerhaften Waffenruhe kommen würde. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu verlangt kurz vor der Wiederaufnahme indirekter Verhandlungen über ein Geiselabkommen im Gaza-Krieg das Recht zur Fortsetzung der Kämpfe gegen die Hamas. Seit Montag (8. Juli) wird über einen Geisel-Deal in Kairo verhandelt.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Hohe Verluste für Hamas: „Müder und demoralisierter Feind“
Über die Verluste der Hamas in Gaza sprach auch Leutnant Oriel Mashiach, Kommandeur des Sabar-Bataillons der Givati-Brigade, wie die Jerusalem Post berichtete. „Wir treffen auf einen müden und demoralisierten Feind“, so der Leutnant. „Wir haben das Gebiet vollständig unter Kontrolle und es scheint, als ob der Feind Mühe hat, zu kämpfen. Wir stehen Individuen gegenüber, die unabhängig agieren. Sie agieren auf eigene Faust, sind müde und erschöpft; einige ergeben sich, wenn sie uns sehen, während andere Selbstmord begehen“, berichtete er weiter.
Die israelischen Soldaten würden intensive Kämpfe führen. Zudem betonte er, dass es in Rafah keine Zivilpersonen mehr gäbe, „was wir sehen, sind die Terroristen“. Rafah gleicht seit den israelischen Angriffen einem Trümmerhaufen. Rund 1,4 Millionen palästinensische Menschen haben vor dem israelischen Angriff der Associated Press zufolge Schutz in Rafah gesucht. Laut UNO sollen sich jedoch noch rund 50.000 Palästinenserinnen und Palästinenser in Rafah aufhalten. (vk)