Reaktionen im Ticker
Trumps Iran-Angriff: Ex-Ministerpräsident sieht „klaren Verstoß gegen Völkerrecht“ – Israel-Präsident reagiert
US-Präsident Donald Trump lässt iranische Atomanlagen angreifen. Merz, Macron und Starmer warnen nach Beratungen vor einer weiteren Eskalation.
Update, 6.45 Uhr: Israels Präsident Izchak Herzog hält die US-Angriffe auf den Iran für gerechtfertigt. Die Entscheidung über ein Eingreifen der USA sei getroffen worden, weil das iranische Atomprogramm eine Gefahr für die Sicherheitsinteressen „der gesamten freien Welt“ dargestellt habe. Die USA seien als Anführer dieser Welt durch das Atomprogramm tatsächlich gefährdet gewesen – „deshalb war es der richtige Schritt, dies zu tun“, sagte er dem TV-Sender CNN. Gegenüber Newsweek betonte Herzog, dass der Schlag gegen Fordo auch aus Sicht Israels notwendig gewesen sei: „Wir müssen uns verteidigen.“
Update vom 23. Juni, 5.20 Uhr: Carl Bildt hat einen anderen Blick auf die Welt als die meisten anderen Politiker des Westens: Der frühere Ministerpräsident von Schweden hat schon früh nach den US-Angriffen auf den Iran seine Meinung auf der Plattform X kundgetan: Er wolle keine Aussage aus der EU hören, dass die USA das Recht habe, sich zu verteidigen. „Dies ist ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht.“
Israel im Krieg mit Iran: Raketen fliegen, Menschen werden evakuiert




Update, 20.15 Uhr: Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen dringt Bundesaußenminister Johann Wadephul auf neue Gespräche. „Jeder weiß: Es muss eine Verhandlungslösung geben“, sagte der CDU-Politiker in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Der Iran müsse nach der Eskalation jetzt in direkte Gespräche mit den USA gehen, erklärte Wadephul. Deutschland und seine europäischen Verbündeten wollten diesen Prozess unterstützen. „Es gibt jede Möglichkeit, diesen Konflikt friedlich zu beenden“, betonte der Außenminister.
Iran soll laut Merz, Macron und Starmer Verhandlungen aufnehmen
Update, 19 Uhr: Nach den US-Angriffen auf die iranischen Atomanlagen haben die Regierungen in Berlin, Paris und London den Iran vor einer weiteren Eskalation gewarnt. „Wir rufen den Iran dringend auf, keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen, die die Region destabilisieren könnten“, hieß es am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer. Sie forderten den Iran auf, „Verhandlungen über ein Abkommen aufzunehmen, das alle Bedenken zu seinem Atomprogramm ausräumt“.
Update, 18.15 Uhr: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) berät sich zur Stunde erneut mit seinen europäischen Partnern über die Eskalation im Nahen Osten. Aus Regierungskreisen hieß es, dass Merz am späten Nachmittag erneut zu einer Telefonschalte mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premier Keir Starmer zusammengekommen sei. Merz hatte sich bereits am Vormittag mit den beiden europäischen Partnern zu den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen beraten. Ergebnisse der Abstimmungen waren auch am Abend zunächst noch nicht bekannt.
Reaktion aus den Niederlanden auf US-Angriff im Iran
Update, 17.35 Uhr: Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat die niederländische Regierung alle an dem Konflikt beteiligten Parteien zur Zurückhaltung aufgerufen. Verhandlungen seien der einzige Weg zu einem dauerhaften Frieden, sagte der amtierende Ministerpräsident Dick Schoof nach einer Dringlichkeitssitzung des Nationalen Sicherheitsrats in Den Haag. Zwei Tage vor dem mit Spannung erwarteten Nato-Gipfel in Den Haag betonte Schoof laut Angaben der Zeitung De Telegraaf zugleich, es sei „von größter Bedeutung, dass der Iran niemals eine Atommacht wird“.
Er rief die Regierung in Teheran auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Deeskalation ist jetzt von größter Bedeutung“, sagte Schoof. Mit Blick auf das Nato-Treffen sagte der Ministerpräsident: „Natürlich prüfen wir je nach aktueller Lage, was diese für den Nato-Gipfel bedeuten könnte.“ Zuvor waren in niederländischen Medien Überlegungen laut geworden, ob US-Präsident Donald Trump angesichts möglicher Vergeltungsangriffe des Irans seine Teilnahme absagen könnte. „Ich gehe davon aus, dass Donald Trump kommt; wir haben bislang keine gegenteilige Nachricht erhalten“, sagte Schoof nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP.
Reaktion nach US-Angriff auf Iran: Thorsten Frei pocht auf Deeskalation der Lage im Nahen Osten
Update, 16.28 Uhr: Nach den Luftangriffen der USA auf iranische Atomanlagen dringt Deutschland nach Angaben von Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) auf Deeskalation durch Verhandlungen. „Wir versuchen jede Möglichkeit der Diplomatie zu nutzen, um hier zu einer Lösung des Konfliktes zu kommen“, sagte Frei am Sonntag der ARD. Deutschland wolle gemeinsam mit Großbritannien und Frankreich einen Beitrag dazu leisten. „Aber ob das gelingt, vermag ich im Augenblick nicht zu sagen“, fügte er hinzu.
Der Iran habe die diplomatischen Gespräche der vergangenen Jahre über sein Atomprogramm „hauptsächlich“ dazu genutzt, „Zeit zu gewinnen“, sagte Frei der ARD. Es sei das Ziel der Regierung in Teheran gewesen, Atomwaffen und Mittelstreckenraketen zu entwickeln. Diese Raketen sollten Atomwaffen nicht nur „in weite Regionen des Nahen Ostens“, sondern „bis nach Europa“ bringen.
Grüne mit Bedenken über völkerrechtliche Legitimation nach Iran-Angriff Donald Trumps
Update, 14.40 Uhr: Grünen-Fraktionsvize Agnieszka Brugger fordert die USA nach ihrem Angriff auf iranische Atomanlagen auf, die völkerrechtliche Legitimation für ihr Vorgehen darzulegen. „Mit den Bombenangriffen auf die drei iranischen Atomanlagen ist Donald Trump ein immenses Risiko eingegangen. Die Lage ist extrem volatil und gefährlich“, warnte sie. „Militäreinsätze bezogen auf nukleare Anlagen sind besonders gefährlich und vom Völkerrecht nicht gedeckt.“
Brugger warnte weiter: „Es mehren sich insbesondere über die Hinweise aus den US-Geheimdiensten die Anzeichen, dass es aktuell keine neuen Erkenntnisse für einen unmittelbaren Angriff und eine sofortige Atombombe gegeben hätte.“ Deshalb sollte auch Israel dringend Beweise und Begründungen vorlegen, mit der die Militärschläge gerechtfertigt werden können. Gleichzeitig warb Brugger für eine diplomatische Lösung.
Hegseths Reaktion auf US-Angriff gegen Iran: „unglaublicher und überwältigender Erfolg“
Update, 14.19 Uhr: Der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth beschrieb die Operation bei einer Pressekonferenz am Sonntag als „unglaublichen und überwältigenden Erfolg“. Weiter erklärte Hegseth: „Wir haben das iranische Atomprogramm vernichtet. (…) Die nuklearen Ambitionen des Iran sind zunichtegemacht worden.“ US-Präsident Donald Trump habe dem iranischen Atomprogramm den „finalen Schlag“ versetzt. „Die amerikanische Abschreckung ist zurück.“
Der Verteidigungsminister bezeichnete die involvierten Soldaten als „Krieger“. Der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff enthüllte bei der Pressekonferenz den Namen der Operation gegen den Iran: „Operation Midnight Hammer“ (Operation Mitternachts-Hammer). Sieben B-2 Spirit Bomber der US Air Force seien involviert gewesen. Insgesamt wurden 14 GBU-57 Bunkerbrecher-Bomben abgeworfen. Die ins Visier genommenen Atomeinrichtungen im Iran hätten „äußerst schwerwiegende Schäden“ durch die Angriffe erlitten.
Update, 13.28 Uhr: Russland hat die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran als „unverantwortlich“ und völkerrechtswidrig verurteilt. „Die unverantwortliche Entscheidung, das Gebiet eines souveränen Staates mit Raketen und Bomben anzugreifen, mit welchen Argumenten auch immer, verletzt das Völkerrecht auf eklatante Art und Weise“, erklärte das russische Außenministerium am Sonntag (22. Juni). „Es zeigt sich bereits, dass eine gefährliche Eskalation begonnen hat, die mit einer weiteren Untergrabung der regionalen und globalen Sicherheit einhergeht“, hieß es weiter.
Die Linke mit scharfer Kritik an US-Angriff auf iranische Atomanlagen
Update, 13.12 Uhr: Die Linke hat den Angriff der USA auf iranische Atomanlagen als völkerrechtswidrig verurteilt. Zwar müsse eine iranische Atombombe „auf jeden Fall verhindert werden“, erklärte Parteichef Jan van Aken am Sonntag. „Das können aber keine militärischen Angriffe, sondern nur Verhandlungen und engmaschige Überwachungen vor Ort.“ Die Bundesregierung müsse daher alles daran setzen, die Gespräche mit dem Iran in Genf fortzusetzen und das „Fenster für eine diplomatische Lösung offenzuhalten“.
In der Nacht zum Sonntag hatten sich die USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingeschaltet und nach den Worten von US-Präsident Donald Trump die drei wichtigsten iranischen Atomanlagen in Natans, Fordo und Isfahan angegriffen. Seinen Angaben zufolge wurden die drei Anlagen „vollständig zerstört“. Van Aken erklärte dazu, vielleicht hätten die Angriffe einen Teil der Atomanlagen im Iran beschädigt. „Aber das verhindert doch keine iranische Atombombe, sondern wirft es bestenfalls um ein paar Jahre zurück.“ Nun müssten alle Seiten deeskalieren und von weiteren Angriffen absehen, forderte er.
Medwedew reagiert auf US-Angriff auf Iran und spricht von Lieferung „nuklearer Sprengköpfe“
Update, 12.49 Uhr: Dimitri Medwedew, enger Vertrauter Wladimir Putins, kritisierte den US-Angriff auf den Iran scharf. Auf den Social-Media-Plattformen Telegram und X äußerte sich der russische Politiker: „Die USA sind nun in einen neuen Konflikt verwickelt, und am Horizont zeichnet sich eine Bodenoperation ab.“ Weiter behauptete Medwedew, dass der Schaden durch den US-Angriff an den iranischen Atomanlagen nur gering ausfalle. „Die kritische Infrastruktur des Kernbrennstoffkreislaufs scheint nicht oder nur geringfügig beschädigt worden zu sein.“
Der Iran werde die Anreicherung von Uran und damit die zukünftige Produktion von nuklearen Waffen fortsetzen, betonte Medwedew. Außerdem seien einige Länder bereit, den Iran mit nuklearen Sprengköpfen zu beliefern: „Eine Reihe von Ländern ist bereit, Iran direkt mit eigenen Atomsprengköpfen zu versorgen.“ Um welche Länder es sich dabei genau handeln könnte, führte Medwedew nicht aus.
Wagenknecht über US-Angriffe auf den Iran: „heuchlerische Doppelmoral“
Update, 11.52 Uhr: BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen scharf verurteilt. Der Angriff der USA sei ein schwerer Völkerrechtsbruch, den die Bundesregierung scharf verurteilen muss, schrieb sie auf X. „Der Kriegseintritt der USA ist ein Verbrechen, das die gesamte Region ins Chaos stürzen könnte.“ US-Präsident Donald Trump zünde den Nahen und Mittleren Osten an.
Mit Bezug auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine schrieb sie, dass bei Russland das Völkerrecht zähle, bei Israel und den USA jedoch nicht. „Diese heuchlerische Doppelmoral macht den Westen in der ganzen Welt unmöglich!“, schrieb Wagenknecht.
Update, 11.13 Uhr: Die proiranische Huthi-Miliz im Jemen hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als „brutale und feige Aggression“ verurteilt. Sie seien „eine eklatante Verletzung“ der Souveränität Irans sowie „ein klarer Bruch“ internationalen Rechts, erklärte die vom Iran unterstützte Organisation. Der Angriff sei ein Teil der „grenzenlosen, verbrecherischen Unterstützung“ der USA für Israel.
Erst am Vorabend hatten die Huthi gewarnt, bei einem Eingriff der USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran wieder US-Schiffe im Roten Meer angreifen zu wollen. Der Angriff stelle den Anfang, nicht das Ende eines Kriegs dar, zitierte der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira ein ranghohes Mitglied des Huthi-Politbüros. „Die jemenitische Antwort an die USA ist nur eine Frage der Zeit“, sagte ein weiterer Vertreter dem arabischen Sender. Sollten die USA ihre Eingriffe einstellen, würde auch die Huthi keine Angriffe gegen sie starten. Er betonte, die Iraner hätten die Huthi nicht gebeten, einzuschreiten. Sie hätten die Entscheidung selbst getroffen.
Nahost-Eskalation: Irans Außenminister äußert sich erstmals zu US-Angriffen auf den Iran
Update, 10.56 Uhr: Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi reagierte auf den US-Angriff und schrieb auf der Social-Media-Plattform X: „Letzte Woche haben wir mit den USA verhandelt, als Israel beschloss, diese Diplomatie zu sprengen. Diese Woche haben wir Gespräche mit den E3/EU geführt, als die USA beschlossen, diese Diplomatie platzen zu lassen.“
Weiter erklärte Araghtschi: „Welche Schlussfolgerung würden Sie ziehen? Für Großbritannien und den Hohen Vertreter der EU ist es der Iran, der an den Verhandlungstisch ‚zurückkehren‘ muss. Aber wie kann der Iran zu etwas zurückkehren, das er nie verlassen, geschweige denn in die Luft gejagt hat?“
Update, 10.42 Uhr: Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Sonntagmorgen das Sicherheitskabinett der Bundesregierung einberufen. Dabei habe er die Aufforderung an den Iran bekräftigt, „sofort Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen“, teilte sein Sprecher Stefan Kornelius mit. Die Bundesregierung geht demnach davon aus, dass „große Teile des iranischen Nuklearprogramms durch die Luftschläge beeinträchtigt wurden“.
Update, 10.28 Uhr: Der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen kritisiert. „Der Versuch, die internationale Ordnung durch Zusammenarbeit, Kontrolle und Verträge zu stärken, wird um Jahrzehnte zurückgeworfen“, sagte er am Sonntag dem Berliner Tagesspiegel. Die Welt werde nun „noch unsicherer und das Handeln unberechenbarer“, fuhr er fort und verwies darauf, dass bereits mit Russlands Überfall auf die Ukraine eine neue Phase der Angriffskriege begonnen habe.
Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Führung im Iran „die nächsten Tage nicht überstehen wird“, sagte Mützenich der Zeitung. „Wahrscheinlich ist aber auch, dass die Region in eine Phase weiterer Kriege und Destabilisierung treten wird, mit den damit verbundenen Folgen für die Menschen und die natürlichen Lebensgrundlagen.“ Der Ansatz der europäischen Außenpolitik, den die Bundesregierung „zuletzt mit europäischen Partnern dankenswerterweise nochmals versucht hat“, sei jedenfalls „gescheitert“.
Update, 10.16 Uhr: Chris Murphy, ein demokratischer Senator im US-Kongress, kritisierte Donald Trumps Entscheidung, den Iran anzugreifen, scharf. Der Iran habe keine unmittelbare Gefahr für die USA dargestellt, laut US-Geheimdienstinformationen, schrieb Murphy auf der Social-Media-Plattform X. „Ich wurde letzte Woche über die Geheimdienstinformationen unterrichtet. Von Iran ging keine unmittelbare Bedrohung für die Vereinigten Staaten aus. Der Iran war nicht kurz davor, eine lieferbare Atomwaffe zu bauen. Die Verhandlungen, die Israel mit seinen Angriffen zum Scheitern brachte, hatten das Potenzial zum Erfolg.“
Reaktionen auf US-Angriff gegen den Iran: Merz wurde wohl nicht im Vorfeld über Luftangriff informiert
Update, 10 Uhr: Bundeskanzler Friedrich Merz wurde über die US-Angriffe gegen iranische Atomanlagen offenbar nur erst nach dem Start der Attacken informiert. Dies berichtet das Magazin Spiegel unter Berufung auf eigene Informationen. Demnach soll es nun im Laufe des Tages Nachbesprechungen geben.
Der Kanzler sei in der Nacht durch das Lagezentrum der Bundesregierung auf dem Laufenden gehalten worden, berichtet das Magazin weiter. Unter Berufung auf Regierungskreise heißt es, Merz’ außenpolitischer Berater Günter Sautter sei in ständigem Kontakt mit seinen Amtskollegen in London und Paris, Washington, Jerusalem sowie mit Vertretern der deutschen Botschaft in Iran. Außerdem soll es im Laufe des Vormittags eine Schaltkonferenz zwischen Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer geben.
Update, 9.50 Uhr: Die EU-Außenbeauftagte Kaja Kallas hat sich auf X zu den US-Angriffen gegen iranische Atomanlagen geäußert: „Es darf dem Iran nicht gestattet werden, eine Atomwaffe zu entwickeln, da dies eine Bedrohung für die internationale Sicherheit darstellen würde. Ich fordere alle Seiten auf, einen Schritt zurückzutreten, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und eine weitere Eskalation zu verhindern.“ Die EU-Außenminister würden am Montag (23. Juni) über die Lage beraten.
Reaktionen auf US-Angriff gegen Irans Atomanlagen: Starmer meldet sich zu Wort
Update vom 22. Juni, 9.10 Uhr: Der britische Premierminister Keir Starmer hat sich auf X zu den US-Angriffen gegen iranische Atomanlagen geäußert. Seine Reaktion fiel jedoch recht unpräzise und eher zurückhaltend auf. „Das iranische Atomprogramm stellt eine ernsthafte Bedrohung für die internationale Sicherheit dar. Es darf dem Iran niemals gestattet werden, eine Atomwaffe zu entwickeln, und die USA haben Maßnahmen ergriffen, um diese Bedrohung abzumildern“, schrieb Starmer. Weiter hieß es: „Die Stabilität in der Region hat Priorität. Wir fordern Iran auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und eine diplomatische Lösung zur Beendigung dieser Krise zu finden.“
Erstmeldung: Washington, D.C. / Teheran – In der Nacht zum Sonntag (22. Juni) haben die USA die iranischen Atomanlagen in Isfahan, Natans und Fordo angegriffen. Iranische Medien bestätigten diese Angriffe. US-Präsident Donald Trump erklärte, dass die bedeutendsten nuklearen Anreicherungsanlagen des Iran „vollständig und total zerstört“ worden seien.
Durch diesen Angriff mischen sich die Vereinigten Staaten aktiv in den Konflikt zwischen Israel und dem Iran ein. Die Reaktionen darauf sind unterschiedlich. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lobte die Entscheidung der USA: „Ihre mutige Entscheidung, die nuklearen Anlagen Irans mit der gewaltigen und gerechten Macht der Vereinigten Staaten ins Visier zu nehmen, wird die Geschichte verändern.“ Auch Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete den Schritt als historisch. Das Ziel sei es, „sicherzustellen, dass der Iran keine Atomwaffen besitzt – Waffen, die Israel, die Länder der Region und das nationale Sicherheitsinteresse der USA selbst gefährdet hätten“.
Im Gegensatz dazu äußerte sich UN-Generalsekretär António Guterres besorgt über die US-Angriffe. Er zeigte sich „zutiefst beunruhigt“ und warnte vor möglichen katastrophalen Konsequenzen für die Welt. „In dieser gefährlichen Stunde ist es von entscheidender Bedeutung, eine Spirale des Chaos zu vermeiden“, betonte er. Die Mitgliedsstaaten sollten ihre Verpflichtungen aus der UN-Charta ernst nehmen. Guterres fügte hinzu: „Es gibt keine militärische Lösung. Der einzige Weg nach vorne ist die Diplomatie. Die einzige Hoffnung ist der Frieden.“
Führende Demokraten kritisierten Trumps Entscheidung, den Iran anzugreifen, scharf und stellten die Rechtmäßigkeit des Militäreinsatzes infrage. Chuck Schumer, der demokratische Minderheitsführer im Senat, erklärte, kein Präsident solle das Recht haben, das Land ohne klare Strategie in einen Krieg zu führen.
Trump müsse dem Kongress und der amerikanischen Bevölkerung Rechenschaft ablegen: „Die Gefahr eines größeren, längeren und vernichtenderen Kriegs ist nun dramatisch angestiegen.“ Alexandria Ocasio-Cortez, Abgeordnete aus New York, bezeichnete Trumps Vorgehen ebenfalls als „katastrophal“ und als „schweren Verstoß gegen die Verfassung“.
Iran droht mit Konsequenzen für die USA
Der Iran drohte bereits mit Konsequenzen. Außenminister Abbas Araghtschi schrieb auf X: „Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben.“ Er betonte, dass der Iran sich im Einklang mit der UN-Charta und dem Recht auf legitime Selbstverteidigung alle Optionen offenhalte, um seine Souveränität, seine Interessen und sein Volk zu schützen.
Bereits am 13. Juni hatte Israel einen Großangriff auf den Iran gestartet und seitdem insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen bombardiert. Dabei wurden auch zivile Ziele getroffen, wobei die Zahl der Opfer unklar bleibt. Israel rechtfertigt sein Vorgehen mit dem fortgeschrittenen iranischen Atomprogramm. Der Iran reagiert mit Raketen- und Drohnenangriffen auf Israel.
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