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News zur Lage in Nahost

Streit um Rafah-Offensive: Israel reagiert auf US-Waffenstopp

Die israelische Armee rückt in Rafah im Süden des Gazastreifens vor. Die USA stoppen deswegen ihre Waffenhilfe. Der News-Ticker zum Israel-Gaza-Krieg.

Dieser News-Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung in Nahost informieren wir in unserem neuen Ticker.

Update vom 9. Mai, 19.42 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben genug Munition für die geplanten Einsätze etwa in Rafah. Der Sprecher des Militärs reagiert auf die Ankündigung der USA, im Falle einer Rafah-Offensive gewisse Waffenlieferungen zu stoppen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, sein Land sei bereit, notfalls allein zu kämpfen. „Wie ich bereits gesagt habe, werden wir, wenn es sein muss, mit unseren Fingernägeln kämpfen“, sagt Netanjahu in einer Videobotschaft. „Aber wir haben viel mehr als unsere Fingernägel, und mit dieser Willensstärke, mit Gottes Hilfe, werden wir gemeinsam siegreich sein.“

Hunderte Tonnen Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen unterwegs

Update vom 9. Mai, 14.30 Uhr: Brot statt Bomben: Ein Frachter mit Hunderten Tonnen Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist aus dem zyprischen Hafen von Larnaka ausgelaufen. Wie der zyprische Regierungssprecher Giannis Antoniou am Donnerstag im Rundfunk sagte, transportiere der Frachter „Sagamore“ dringend benötigte Hilfsgüter aus den USA, Großbritannien und Zypern und werde bald in Gaza eintreffen.

Das Heer der USA hatte in den vergangenen Tagen ein großes, schwimmendes Dock vor der Küste des Gazastreifens für die Lieferung von Hilfsgütern gebaut. Am Donnerstag sollte die Anlegestelle komplett fertig sein und künftig als Drehscheibe für die Lieferung von Hilfsgütern dienen. In Gaza gab es bislang keinen Hafen, der tief genug für größere Frachtschiffe ist. Derweil spitzt sich die Situation in der umkämpften Flüchtlingsstadt Rafah weiter zu. Israel steht hier kurz vor einer Offensive.

Israel-Gaza-Krieg: Armee greift proiranische Miliz in Syrien an

Update vom 9. Mai, 12.03 Uhr: Israel hat nach Angaben von Aktivisten und syrischen Staatsmedien in der Nacht zu Donnerstag erneut Ziele in Syrien angegriffen. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, dass dabei ein Zentrum und ein Trainingscamp einer proiranischen Miliz aus dem Irak getroffen worden seien. Der Angriff ereignete sich demnach südlich der Hauptstadt Damaskus. Das israelische Militär wollte die Berichte auf Nachfrage nicht kommentieren. Israels Luftwaffe bombardiert aber immer wieder Ziele im benachbarten Syrien und will damit verhindern, dass der Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten.

Wegen drohender Offensive: 80.000 Menschen flüchten aus Rafah

Update vom 9. Mai, 11.05 Uhr: Banges Warten auf die Offensive: Seit dem Vorrücken der israelischen Armee in die Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen Anfang der Woche sind nach UN-Angaben rund 80.000 Menschen aus der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt geflohen. Die Menschen seien nirgendwo sicher, mahnte das UN-Hilfswerk für Palästinenser auf X, ehemals Twitter, am Donnerstag. Die Belastung für die Betroffenen sei unerträglich.

Israels westliche Partner, allen voran die USA, haben die israelische Regierung wegen der erwarteten dramatischen humanitären Folgen eindringlich vor einem Militäreinsatz in Rafah gewarnt und im Falle eines Vorrückens mit dem Stopp von Waffenlieferungen gedroht. Israel will die islamistische Hamas nach den Massakern in Israel am 7. Oktober vollständig zerstören, deren führende Köpfe es in Tunneln unter Rafah vermutet, wo zu deren Schutz vermutlich auch israelische Geiseln festgehalten werden. 

News im Gaza-Krieg: Israel zeigt sich enttäuscht vom Waffenstopp der Biden-Regierung

Update vom 9. Mai, 10.26 Uhr: Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, hat sich „sehr enttäuscht“ über die Drohung von US-Präsident Joe Biden zu eingeschränkten Waffenlieferungen an Israel gezeigt. „Dies ist eine schwierige und sehr enttäuschende Äußerung von einem Präsidenten, dem wir seit Beginn des Krieges dankbar sind“, sagte Erdan laut der Nachrichtenagentur AFP. Bidens Äußerungen würden von Israels Feinden Iran, Hamas und Hisbollah als etwas interpretiert, „das ihnen Hoffnung auf Erfolg gibt“.

Update vom 9. Mai, 8.25 Uhr: Die militante Palästinensergruppe Hamas lehnt weitere Zugeständnisse bei den laufenden Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen ab. „Israel meint es nicht ernst mit einem Abkommen und benutzt die Verhandlungen als Vorwand, um in Rafah einzumarschieren und den Grenzübergang zu besetzen“, sagt der Vertreter des Hamas-Büros, Issat al-Rischk, in Katar. Die Gruppe werde nicht über den am Montag akzeptierten Waffenstillstandsdeal hinausgehen. Israel hatte zuvor erklärt, der Drei-Phasen-Vorschlag sei inakzeptabel, weil die Bedingungen verwässert worden seien.

Update vom 9. Mai, 6.36 Uhr: Nach dem Stopp der US-Waffenhilfe reagiert Israel mit Enttäuschung. Ranghohe israelische Beamte hätten darüber ihre „tiefe Frustration“ zum Ausdruck gebracht und davor gewarnt, dass dies die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und Freilassung von Geiseln gefährden könne, sagten zwei informierte Quellen dem Nachrichtenportal „Axios“. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden die Lieferung von US-Waffen an die Verbündeten ausgesetzt, weil Israel die international kritisierte Offensive in der Flüchtlingsstadt Rafah begonnen hatte.

Unterdessen setzte Israels Armee den Kampf gegen die islamistische Hamas im abgeriegelten Gazastreifen fort. Zur Stunde würden Stellungen der Hamas im mittleren Abschnitt des Küstengebiets angegriffen, teilte das israelische Militär in der Nacht zum Donnerstag mit. Israelische Soldaten waren in der Nacht zum Dienstag auch in Teile Rafahs an der Grenze zu Ägypten vorgerückt. Die Armee übernahm dort eigenen Angaben nach die Kontrolle des Grenzübergangs auf der palästinensischen Seite. „Die USA sagten, sie wollten, dass wir die Operation einschränken, dass wir uns mit einer großangelegten Invasion zurückhalten. Und Israel hat das getan und wird immer noch bestraft“, zitierte das Wall Street Journal Michael Oren, ehemals Botschafter Israels in Washington.

Israel-News: USA und Israel streiten weiter um Unterbrechung der Rafah-Offensive

Update von 20.20 Uhr: Laut Informationen aus israelischen Regierungskreisen diskutieren Israel und die USA über eine „Unterbrechung“ der Angriffe auf Rafah. Demnach hätten Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und CIA-Chef Bill Burns über eine mögliche Kampfpause gesprochen, berichtete die AFP. Voraussetzung dafür sei die Freilassung weiterer israelischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas.

Update von 19.15 Uhr: Die radikalislamische Hamas teilte am Mittwoch (8. Mai) mit, dass auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses ein weiteres Massengrab entdeckt worden sei. Darin sollen sich 49 Leichen befunden haben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP vor Ort mitteilte, habe er auf dem Gelände rund ein Dutzend Leichensäcke gesehen.

Benjamin Netanjahu (l.) und CIA-Chef Bill Burns diskutieren über eine mögliche Feuerpause in Rafah.

Verhandlungen über Waffenstillstand im Nahen Osten gehen weiter

Update von 14.25 Uhr: Obwohl durch Israels Vormarsch auf Rafah eine schnelle Befriedigung des Konflikts im Gazastreifen nahezu ausgeschlossen ist, wird aktuell weiter über einen möglichen Waffenstillstand verhandelt. Wie es nun aus israelischen Regierungskreisen heißt, gibt es allerdings bisher keine Anzeichen für einen Durchbruch. Teil des möglichen Deals soll auch der Austausch von Geiseln sein. Vor wenigen Tagen hatte die Hamas einen Vorschlag für eine Einigung unterbreitet, allerdings war dieser von Israel als ungeeignet abgetan worden.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update von 11.55 Uhr: Nach mehrtägiger Schließung ist der wichtige Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen Kerem Schalom wieder geöffnet worden. Zuvor war er nach den Raketenangriffen der Hamas am vergangenen Sonntag für humanitäre Transporte geschlossen worden. Trotz eines weiteren Raketenangriffs am Dienstag seien nun wieder Lastwagen aus Ägypten mit humanitärer Hilfe, darunter Lebensmittel, Wasser, Ausrüstung für Unterkünfte, Medikamente und von der internationalen Gemeinschaft gespendetes medizinisches Material, am Übergang eingetroffen, teilte die israelische Armee laut Deutscher Presse-Agentur mit.

Vorausgegangen waren zahlreiche Forderungen von westlichen Partnern Israels, den Übergang angesichts der Versorgungslage der Zivilisten im Gazastreifen wieder zu öffnen. Auch für den Übergang Rafah im Gazastreifen gibt es entsprechende Anliegen. Dessen palästinensischen Teil hatte die israelische Armee in der Nacht zu Dienstag unter ihre Kontrolle gebracht.

Palästinenser inspizieren ein beschädigtes Haus, nachdem israelische Kampfflugzeuge Gebäude in Rafah bombardiert haben.

Update von 11.05 Uhr: Wie am Mittwoch bekannt wurde, haben die USA bereits in der vergangenen Woche ihre Waffenlieferungen an Israel gestoppt. Hintergrund soll die Befürchtung gewesen sein, dass Israels Armee in die Stadt Rafah sowie in den südlichen Gazastreifen einmarschieren könnte. Mehrere Nachrichtenagenturen berufen sich bei den Informationen auf die Aussagen eines hohen US-Regierungsbeamten.

Erstmeldung vom 8. Mai, um 10.13 Uhr: Rafah/Tel Aviv – Kurz nachdem die radikal-islamische Hamas am Montagabend (6. Mai) angekündigt hatte, einem Geiseldeal mit Israel zuzustimmen, rückte das israelische Militär in die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vor. Die Stadt, die als letzte Hamas-Hochburg gilt, liegt schon seit Monaten im Fokus, denn Israel ist entschlossen, die dort verbleibenden Hamas-Bataillone auszulöschen. Die Weltgemeinschaft ist hingegen besorgt, dass ein solcher Schritt enorme Verluste unter den mehr als eine Million Zivilisten mit sich bringen könnte.

Immer wieder heißt es von anonymen US-Beamten in amerikanischen Medien, die israelischen Evakuierungspläne würden nicht überzeugen. Doch der israelische Vorstoß am Montagabend war ohnehin nicht die erwartete große Offensive. Mehrere US-Sender berichteten unter Berufung auf US-Beamte, es sei seine lediglich „sehr begrenzte“ Operation zum Sichern des Rafah-Übergangs zwischen Ägypten und Gaza.

So will Israel offenbar den Schmuggel von Waffen und Ressourcen zur Hamas verhindern. Später veröffentlichte die israelische Armee im Kurznachrichtendienst Telegram Aufnahmen von israelischen Panzern und Truppenfahrzeugen, die direkt am Grenzübergang patrouillieren. Einem Bericht der Zeitung Haaretz zufolge soll die Kontrolle des Übergangs später an eine nicht genannte private US-Sicherheitsfirma übergeben werden.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Israelis demonstrieren für Geiseldeal: Netanjahu-Regierung sieht bei Hamas-Angebot „Täuschung“

In Israel finden indes derzeit vor allem in Tel Aviv fast täglich Demonstrationen statt, die die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu dazu aufrufen, endlich einen Geiseldeal zu vereinbaren. Nach der Erklärung der Hamas forderten die Familien der Geiseln in Gaza, die Regierung müsse diese Chance nutzen, dem Deal ebenfalls zustimmen und so die Geiseln freibekommen. Tausende Menschen versammelten sich auf den Straßen. Es gab Konfrontationen mit der Polizei und mehrere Menschen wurden festgenommen.

Beamte der Netanjahu-Regierung sagten israelischen Medien, die Erklärung der Hamas sei lediglich eine „Täuschung“, um eine Operation in Rafah zu verhindern. Zudem ist der neue Entwurf, dem die Hamas zustimmt, offenbar ein anderer als der bisher vorgesehene. Doch auch der neue Entwurf wurde unter Beteiligung der Vermittler Ägypten und Katar ausgearbeitet.

Israel droht mit Ausweitung der Rafah-Offensive

Ein israelischer Beamter drohte gegenüber dem Sender Kan News, die Armee könne die Offensive in Rafah durchaus ausweiten. Denn, so der Vorwurf des Beamten, die Vermittler hätten sich bislang deutlich auf die Seite der Hamas geschlagen. In diesem Zusammenhang kritisierte der Offizielle nicht nur die Ägypten und Katar, sondern tatsächlich auch die USA.

Israelischen Medien zufolge befürchtet die Regierung von Netanjahu, dass die USA der Hamas ein Ende des Krieges garantiert haben. Für Israel gilt das als eine Bedingung, die nicht akzeptiert werden kann.

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (bb)

Rubriklistenbild: © Xinhua/Newscom World/IMAGO (Montage)

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