News-Ticker
Israelische Angriffe auf Damaskus – rund 30.000 Palästinenser seit Kriegsausbruch getötet
Israel greift Ziele im Libanon an. Im Gazastreifen steht die Rafah-Offensive steht laut Netanjahu bevor. Der News-Ticker.
- Vermutlich Angriffe Israels: Ziele bei Damaskus attackiert
- Vom Iran unterstützte Miliz: Hisbollah feuert „Raketensalve“ auf israelische Luftwaffenbasis ab
- Geplante Rafah-Offensive: Israels Militär legt Kriegskabinett Pläne für Einsatz im Gazastreifen vor
- Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.
HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung in Nahost informieren wir in unserem neuen Newsticker.
Update vom 29. Februar, 17.57 Uhr: Nachdem die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsorganisation von bislang 30.000 Toten im Gazastreifen berichtete, hat das Pentagon eine weitere Zahl veröffentlicht. Nach Angaben von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sind beim Krieg zwischen Israel und der Terrormiliz bisher 25.000 palästinensische Frauen und Kinder getötet worden. Diese Zahl nannte Austin während einer Anhörung im US-Kongress.
Update vom 29. Februar, 16.24 Uhr: Bei mutmaßlich israelischen Angriffen auf Ziele in Syrien und dem Libanon ist am Donnerstag Menschenrechtsaktivisten zufolge ein Mensch getötet worden. Mehr als ein Dutzend soll verletzt worden sein. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Wie die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, wurde ein Lastwagen nahe der syrischen Stadt Homs unweit der Grenze zum Libanon durch einen mutmaßlich israelischen Drohnenangriff getroffen. Dabei sei ein Mensch ums Leben gekommen. Syrischen Regierungskreisen zufolge soll es sich wohl um ein Fahrzeug der Schiiten-Miliz Hisbollah gehandelt haben.
Auch im Südwesten der syrischen Hauptstadt Damaskus wurden Explosionen gemeldet. Dabei wurde der Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge eine Luftabwehr- und Radarstellung ins Visier genommen. Es handle sich bereits um den 17. israelischen Angriff auf syrisches Gebiet seit Beginn des Gazakriegs im vergangenen Oktober, so die Aktivisten.
Seit Beginn des Kriegs in Israel: Mehr als 30.000 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet
Update vom 29. Februar, 10.00 Uhr: Im Gazastreifen sind seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas nach Angaben des örtlichen Gesundheitsministeriums mehr als 30.000 Palästinenser getötet worden. „Die Anzahl der Märtyrer übersteigt 30.000“, erklärte die Behörde in dem von der Hamas kontrollierten Palästinensergebiet. Darunter seien mindestens 79 Menschen, die in der Nacht zu Donnerstag getötet worden seien. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Der Krieg war durch den Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Hunderte Hamas-Kämpfer verübten Gräueltaten vorwiegend an Zivilisten und töteten nach israelischen Angaben etwa 1160 Menschen und verschleppten rund 250 Geiseln in den Gazastreifen. Israelischen Angaben zufolge hält die Hamas noch 130 Geiseln im Gazastreifen fest, 31 von ihnen sollen allerdings inzwischen tot sein.
Israel greift Ziele bei Damaskus an
Update vom 29. Februar, 7.26 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben nach Angaben von Aktivisten Ziele in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen. Zwei Standorte der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah und proiranische Milizen seien gestern Abend bombardiert worden.
Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Die Angriffe hätten zu Todesopfern geführt – Zahlen wurden nicht genannt. Aus dem syrischen Verteidigungsministerium hieß es indes, Luftabwehrsysteme hätten die meisten Raketen abgefangen. Israels Militär wollte sich nicht zu den Berichten äußern.
Hunger im Gazastreifen: USA wollen nun angeblich aus der Luft eingreifen
Update vom 29. Februar, 6.49 Uhr: Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden erwägt einem Medienbericht zufolge den Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft in den Gazastreifen. Das berichtet das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf vier US-Vertreter. Grund für die Überlegungen sei, dass Lieferungen auf dem Landweg in den Gazastreifen immer schwieriger würden. Die UN befürchten angesichts der israelischen Offensive schlimme Hungersnöte im Gazastreifen.
Angehörige der Hamas-Geisel marschieren auf Jerusalem
Update vom 28. Februar, 13.27 Uhr: Angehörige der israelischen Geiseln der Hamas marschieren auf Jerusalem. Sie wollen so ihrer Forderung nach einem Geisel-Deal Nachdruck verleihen. Der Marsch soll vier Tage dauern. Die Gruppe sei heute Morgen vom Kibbutz Re‘im losgegangen, teilte das Forum der Geiselfamilien mit, das den Marsch organisiert. Auch ehemals festgehaltene Geiseln marschieren laut dpa mit.
Re‘im war der Ort des Nova-Musikfestivals. Die Feier wurde zum Massaker: Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen ermordeten dort am 7. Oktober 364 Menschen und entführten Dutzende. Insgesamt hält die Hamas noch 134 Geiseln im Gazastreifen fest, von denen nach israelischen Schätzungen noch etwas mehr als 100 am Leben sein dürften.
Armee meldet im Israel-Krieg weitere getötete Hamas-Terroristen
Update vom 28. Februar, 11.13 Uhr: Die israelische Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihre Kämpfe im Gazastreifen fort. Bei einem Einsatz in Chan Junis seien fünf Terroristen durch das Abfeuern einer Rakete auf ein Fahrzeug getötet worden, teilte die Armee heute mit. Zudem seien bei Luftangriffen zwei Militärgelände in Chan Junis getroffen und Terroristen, die sich dort aufhielten, getötet worden.
Auch im Viertel Al-Saitun in der Stadt Gaza dauerte der Einsatz der israelischen Armee an. „Truppen töteten mehrere Terroristen und lokalisierten Waffen in der Gegend“, teilte das Militär mit. Zudem hätten israelische Soldaten im Gazastreifen acht Orte angegriffen, von denen aus in der Nacht Raketen Richtung Israel abgefeuert worden seien. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.
Israel-News: Fregatte „Hessen“ schießt offenbar Huthi-Drohnen ab
Update vom 28. Februar, 7.15 Uhr: Die Fregatte „Hessen“ hat erstmals einen Angriff der Huthi-Miliz abgewehrt. Das an der EU-Militärmission „Aspides“ beteiligte Schiff schoss gestern Abend zwei Drohnen kurz hintereinander ab.
Es war der erste scharfe Waffeneinsatz der Deutschen Marine in dem Einsatz, der als gefährlichste Marine-Mission in der Geschichte der Bundeswehr gilt. Die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen wollen mit dem Beschuss von Handelsschiffen im Roten Meer ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Israel-News: Hisbollah feuert „Raketensalve“ auf israelische Luftwaffenbasis ab
Update vom 27. Februar, 10.40 Uhr: Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben erneut zur Vergeltung für tödliche israelische Luftangriffe im Ostlibanon eine Raketensalve auf eine israelische Militärbasis abgefeuert. Der „Luftkontrollstützpunkt Meron“ sei mit einer „großen Raketensalve aus mehreren Abschussgeräten“ angegriffen worden, erklärte die Schiiten-Miliz am Dienstagmorgen. Es handele sich um „Vergeltung für die israelische Aggression am Rande von Baalbek“.
Die israelische Armee hatte am Montag erklärt, erstmals seit Beginn des Krieges im Gazastreifen Ziele im Osten des Libanon angegriffen zu haben. Zwei Hisbollah-Kämpfer seien bei dem Angriff auf Hisbollah-Ziele nahe der Stadt Baalbek getötet worden, hieß es aus Sicherheitskreisen. Die israelische Armee erklärte, es habe sich um „Vergeltung für den Abschuss einer Boden-Luft-Rakete auf eine israelische Drohne früher am Tag“ gehandelt.
Die Hisbollah hatte in der Folge am Montag bereits 60 Raketen auf einen israelischen Militärstützpunkt in den besetzten Golanhöhen abgefeuert.
US-Militär zerstört Kriegsgerät der Huthi-Miliz
Update vom 27. Februar, 6.20 Uhr: Bei ihrem Vorgehen gegen die Huthi-Rebellen im Jemen haben die US-Streitkräfte nach eigenen Angaben drei ferngesteuerte Boote, zwei Anti-Schiffs-Marschflugkörper und eine Angriffsdrohne der Miliz zerstört. Die Angriffsdrohne sei am Montag über dem Roten Meer abgeschossen worden, erklärte das für die Region zuständige US-Militärkommando Central Command im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter. Die ferngesteuerten Boote und die Marschflugkörper seien zerstört worden, bevor sie in Richtung Rotes Meer hätten starten können.
Sie hätten eine „akute Bedrohung“ für Handelsschiffe und Schiffe der US-Marine in der Region dargestellte, erklärte das US-Militär weiter. Die Zerstörung der Objekte sei deswegen ein Akt der Selbstverteidigung gewesen.
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz hat seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Oktober ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden verstärkt. Viele Reedereien meiden deswegen inzwischen die wichtige Seehandelsroute, über die normalerweise zwölf Prozent des weltweiten Seehandels abgewickelt werden.
Protest gegen Israel-Krieg: US-Kampfpilot zündet sich vor Botschaft an
Update vom 26. Februar, 7.00 Uhr: Ein Pilot der US-Luftwaffe hat sich aus Protest gegen den Israel-Gaza-Krieg vor der israelischen Botschaft in Washington, D.C. in Brand gesetzt. „Ich werde mich nicht länger an einem Völkermord beteiligen“, sagte der Mann in Militäruniform laut der Zeitung New York Times in einer Live-Übertragung im Internet. Dann habe er sich mit einer klaren Flüssigkeit übergossen, sich angezündet und „Freiheit für Palästina“ gerufen.
Der Mann sei in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden, nachdem Beamte des US-Geheimdienstes das Feuer gelöscht hätten, teilte die Feuerwehr mit. Der Zustand des Mannes sei weiterhin kritisch, sagte ein Polizeisprecher. Ein Sprecher der Luftwaffe bestätigte, dass es sich um einen Soldaten im aktiven Dienst handelt. Die örtliche Polizei und der Geheimdienst untersuchen den Vorfall.
Israels Militär legt Kriegskabinett vor Rafah-Offensive Pläne vor
Erstmeldung vom 26. Februar: Tel Aviv – Das israelische Militär hat vor der geplanten Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens dem Kriegskabinett seine weiteren Einsatzpläne vorgelegt. Wie das Büro des Ministerpräsidenten in der Nacht bekannt gab, habe das Militär dem Kabinett „einen Plan für die Evakuierung der Bevölkerung aus den Kampfgebieten im Gazastreifen und den kommenden Einsatzplan vorgelegt.“
Außerdem sei ein Plan für die Bereitstellung humanitärer Hilfe für den Gazastreifen gebilligt worden, „der die Plünderungen im Nordstreifen und in anderen Gebieten verhindern soll“, hieß es. Einzelheiten wurden in der kurzen Mitteilung nicht genannt. Auch Rafah, wo 1,5 Millionen Palästinenser auf engstem Raum und unter elenden Umständen Schutz vor den Kämpfen in den anderen Teilen des abgeriegelten Küstengebiets suchen, wurde in der Mitteilung nicht ausdrücklich erwähnt.
Netanjahu sieht „totalen Sieg“ für Israel beim Krieg in Gaza „in Reichweite“
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat derweil im Gaza-Krieg einen Sieg über die islamistische Hamas innerhalb von Wochen prophezeit, sobald die angekündigte Militäroffensive auf Rafah begonnen habe. Der „totale Sieg“ sei in Reichweite, sagte Netanjahu im US-Fernsehsender CBS. „Nicht in Monaten, sondern in Wochen, sobald wir mit der Operation beginnen“, sagte Netanjahu in der TV-Sendung „Face the Nation“. Sollte es zunächst zu einem Abkommen über eine Feuerpause kommen, werde es sich etwas verzögern, aber es werde geschehen.
International wird die geplante Offensive auf die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Rafah heftig kritisiert. Selbst Verbündete wie die USA rufen Israel zur Zurückhaltung auf. Netanjahu ist jedoch zur Offensive in Rafah fest entschlossen. Es sei unmöglich, sein Kriegsziel der Eliminierung der Hamas zu erreichen, wenn vier Hamas-Bataillone in Rafah verblieben, betonte der Regierungschef immer wieder. (red mit Agenturen)
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