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News-Ticker zum Krieg in Nahost

Tödliche Tragödie in Gaza: Keine Schüsse, sondern Massenpanik?

Das US-Militär hat offenbar damit begonnen, Hilfsgüter über dem Gazastreifen abzuwerfen. Der News-Ticker zum Krieg in Israel.

  • Nach Angriff der Huthi-Miliz: Gefährliche 21.000-Tonnen-Ladung erregt weltweit große Sorgen
  • Zahlreiche Tote im Gazastreifen: Widersprüchliche Angaben nach Tragödie im Gazastreifen
  • Katastrophe in Gaza: Abkommen über Geiseln zwischen Israel und Hamas gefährdet
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung in Nahost informieren wir in unserem neuen Newsticker.

Update vom 3. März, 12.48 Uhr: Neue Informationen zum tödlichen Vorfall um einen Hilfskonvoi in Gaza: Der Tod Dutzender Palästinenser bei der geplanten Verteilung von Gütern ist nach Angaben des israelischen Militärs auf ein Massengedränge zurückzuführen.

Anders als von Hamas-Seite angegeben, seien die meisten Todesfälle nicht auf Schüsse des israelischen Militärs zurückzuführen, sagte ein Militärsprecher heute. Vielmehr seien die meisten Opfer in dem Gedränge erdrückt worden, aus dem heraus israelische Soldaten angegriffen worden seien.

Diese hätten daraufhin Warnschüsse abgegeben und einzelne Plünderer erschossen, die die Soldaten bedroht hätten. Das habe eine vorläufige Untersuchung durch das Militär ergeben, der eine weitere Untersuchung durch eine unabhängige Kommission folgen solle. Unabhängig prüfen ließen sich diese Angaben zunächst nicht.

Israelische Soldaten im Einsatz im Gazastreifen (Aufnahme vom 2. März 2024)

Huthi-Miliz greift im Israel-Gaza-Krieg an – gefährliche Frachter-Ladung erregt Sorgen

Update vom 3. März, 8.39 Uhr: Die Huthi-Miliz sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten „Achse des Widerstands“ und hat seit Kriegsbeginn ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden verstärkt. Der nach einem Huthi-Angriff gesunkene britische Frachter „Rubymar“ ist dem US-Militär zufolge jetzt eine Gefahr.

Die rund 21.000 Tonnen Dünger an Bord „stellen ein Umweltrisiko im Roten Meer dar“, hieß es jetzt in einer Erklärung von Centcom. Satellitenbilder des Unternehmens Maxar Technologies zeigen, dass Treibstoff aus dem Frachter austritt. Der Website TankerTrackers zufolge droht „eine Umweltkatastrophe in den (jemenitischen) Hoheitsgewässern und im Roten Meer“. Auch Greenpeace warnte bereits vor einer „Umweltkatastrophe“.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Update vom 2. März, 20.55 Uhr: Die mögliche Einigung auf eine Freilassung von Geiseln und auf eine befristete Feuerpause im Gaza-Krieg hängt nach Angaben der US-Regierung allein an der islamistischen Hamas. Der Rahmen für einen solchen Deal stehe und die Israelis hätten diese „mehr oder weniger akzeptiert“, sagten hochrangige US-Regierungsvertreter am Samstag in Washington. „Die Israelis haben den Elementen der Vereinbarung grundsätzlich zugestimmt. Jetzt liegt der Ball im Feld der Hamas.“

Die Gespräche liefen noch, betonten die US-Vertreter. In den vergangenen Wochen seien erhebliche Fortschritte erzielt worden. Doch noch gebe es keine Einigung. Ziel sei weiterhin, diese möglichst bis zum Beginn des Ramadan zu erreichen. Die den Muslimen besonders heilige Festperiode beginnt um den 10. März. 

Krieg in Nahost: US-Militär wirft Hilfsgüter über dem Gazastreifen ab

Update vom 2. März, 16.17 Uhr: Die USA haben Medienberichten zufolge damit begonnen, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen aus der Luft mit Hilfsgütern zu versorgen. Die Sender CNN und NBC berichteten am Samstag unter Berufung auf Regierungskreise, drei Transportflugzeuge des US-Militärs hätten insgesamt 66 Pakete mit Zehntausenden Mahlzeiten über dem Krisengebiet abgeworfen. 

Luftwaffen-Einsatz im Gazastreifen – Israel zerstört Abschussrampen für Raketen

Update vom 2. März, 11.15 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Samstag Abschussrampen für Raketen im Gazastreifen zerstört. Von dort seien am Donnerstag die israelische Stadt Sderot und am Freitag Zikim beschossen worden. Beide Orte liegen in unmittelbarer Nähe zu dem umkämpften Küstenstreifen. Zudem hätten Bodentruppen bei Kämpfen gegen die islamistische Hamas seit Freitag im Zentrum des Gazastreifens und in westlichen Bereichen der im Süden gelegenen Stadt Chan Junis mindestens 28 Gegner getötet sowie Waffen und militärische Ausrüstung gefunden. Dabei sei auch eine neuartige Waffe eingesetzt worden, zu der die Armee jedoch auch auf Nachfrage keine weiteren Details nennen wollte. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Die Lage für die Zivilisten im Gazastreifen ist desolat. Wegen der vielen zivilen Opfer und der massiven Zerstörungen in dem kleinen Küstengebiet steht Israel stark in der Kritik. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde gab die Zahl der Toten seit Kriegsbeginn am Samstag mit 30.320 an, mehr als 71.500 Menschen seien verletzt worden. Tausende werden noch unter Trümmern vermutet. Um die katastrophale Versorgungslage zu verbessern, wollen die USA Hilfsgüter aus der Luft abwerfen. 

Krieg in Israel: Luftwaffe startet Angriffe gegen Hisbollah im Libanon

Update vom 2. März, 7 Uhr: Das israelische Militär hat im Süden Libanons nach eigenen Angaben erneut Militäranlagen der Schiiten-Miliz Hisbollah angegriffen. Die Armee gab am Freitagabend bekannt, dass Kampfflugzeuge und die Artillerie zwei Einrichtungen der vom Iran unterstützten Miliz in der Gegend von Ramyah attackiert hätten. „Eine Anzahl von Terroristen“ habe eine der Militäranlagen verlassen, woraufhin sie angegriffen und getötet worden seien, hieß es. Die Angaben konnten unabhängig nicht überprüft werden.

Die israelische Nachrichtenseite Ynet zitierte unterdessen am Abend eine der Hisbollah nahestehende Quelle, wonach das israelische Militär ein Dorf im Süden des Libanon angegriffen habe. Auch diese Angabe konnte nicht unabhängig überprüft werden. Zudem habe die Hisbollah die Verantwortung dafür übernommen, erneut Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert zu haben, berichtete die israelische Nachrichtenseite weiter.

Update vom 1. März, 21:31 Uhr: Nicaragua hat beim Internationalen Gerichtshof (IGH) Klage gegen Deutschland wegen Beihilfe zum Völkermord eingereicht. Es geht um den Vorwurf, mit dem Zahlungsstopp an das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) „das Begehen von Völkermord zu begünstigen“. Deutschland komme damit seiner Verpflichtung nicht nach, „alles zu tun, um die Begehung von Völkermord zu verhindern“, erklärte die nicaraguanische Regierung in einem am Freitag eingereichten Antrag an den IGH und forderte eine Eilentscheidung.

Nach Vorwürfen, wonach UNRWA-Mitarbeiter an dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas-Bewegung auf Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen sein sollen, haben zahlreiche wichtige Geberstaaten ihre Beiträge für das Hilfswerk eingestellt. Neben Deutschland gehören dazu unter anderem die USA, Großbritannien und Schweden.

USA will zum Schutz der Zivilbevölkerung Lebensmittel und Hilfsgüter künftig aus der Luft abwerfen

Update vom 1. März, 20.37 Uhr: Nach der Katastrophe im Zuge eines Angriffs auf einen Hilfskonvoi wollen die USA die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern. So soll die Zivilbevölkerung im Krisengebiet mit Hilfslieferungen aus der Luft durch die US-Luftwaffe versorgen. Man werde sich in den kommenden Tagen mit Jordanien und anderen zusammentun und weitere Lebensmittel und Hilfsgüter aus der Luft abwerfen, kündigte US-Präsident Joe Biden am Freitag im Weißen Haus an. 

Krieg in Israel: Sieben Hamas-Geiseln sollen durch Bombardierung gestorben sein

Update vom 1. März, 20.33 Uhr: Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat erneut die Tötung mehrerer Geiseln durch das israelische Militär gemeldet. Mehrere Hamas-„Mudschaheddin“ und sieben „feindliche Gefangene“ seien infolge von „Bombardierungen“ durch Israel in den vergangenen Wochen getötet worden, erklärte ein Sprecher der Essedin-al-Kassam-Brigaden, des bewaffneten Flügels der Hamas, am Freitag. Die Hamas hatte bei ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober rund 250 Menschen in den Gazastreifen entführt, etwa 130 werden dort bis heute als Geiseln festgehalten.

Nach früheren israelischen Schätzungen sind 31 dieser Geiseln inzwischen tot, unter ihnen sechs Soldaten. In der Erklärung der Hamas vom Freitag war nun von möglicherweise „mehr als 70“ durch die israelische Armee getöteten Geiseln die Rede. Die Gründe für diese Differenz waren zunächst unklar. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig verifizieren. Vertreter von Ägypten, Katar und den USA versuchen derzeit, eine erneute Feuerpause im Gazastreifen zu erreichen. 

Israels Armee geht weiter gegen islamistische Hamas in Chan Junis vor

Update vom 1. März, 15.17 Uhr: Israels Armee geht nach eigenen Angaben weiter gegen die islamistische Hamas in Chan Junis im Gazastreifen vor. In der vergangenen Woche habe es auch Einsätze in Gebieten in der Stadt gegeben, in denen zuvor noch keine Militäroperationen stattgefunden hätten, teilte die Armee am Freitag mit. Dort seien Razzien in den Häusern hochrangiger Hamas-Mitglieder ausgeführt und unter anderem Raketen und Sprengstoff sichergestellt worden, hieß es weiter. „Die Soldaten stießen im Herzen eines Wohnviertels auf Dutzende Terroristen und eliminierten sie mithilfe von Panzerfeuer, Nahkampf und gezieltem Beschuss aus der Luft.“ 

Die Armee teilte weiter mit: „Bei einem gezielten Angriff auf terroristische Infrastruktur im Westen von Chan Junis nahmen die Truppen Dutzende Terroristen fest, die sich zum Zeitpunkt des Einsatzes in einer Schule versteckt hielten.“ Zudem seien fünf Bewaffnete getötet worden, die nach Angaben der Armee eine Bedrohung für die Soldaten darstellten. Die Äußerungen der Armee ließen sich zunächst allesamt nicht unabhängig überprüfen.

Auch andernorts gingen die Kämpfe dem israelischen Militär zufolge weiter. Im Zentrum des Küstengebiets hätten Soldaten „im Laufe des vergangenen Tages mehrere Terroristen getötet“. Weiterhin wurden demnach mehrere Orte angegriffen, von denen aus am Donnerstag Raketen Richtung Israel abgefeuert worden seien. In israelischen Orten nahe dem Gazastreifen hatte es am Donnerstag wieder Raketenalarm gegeben.

Katar macht Israel für „abscheuliches Massaker“ in Gaza verantwortlich

Update vom 1. März, 12.35 Uhr: Nach dem Tod Dutzender Menschen bei der Ankunft eines Hilfskonvois im Gazastreifen hat auch der Golfstaat Katar Israel scharf kritisiert. Es habe sich um ein „abscheuliches Massaker“ gehandelt, das Israel verübt habe, hieß es in einer Mitteilung des katarischen Außenministeriums vom Donnerstagabend. Die internationale Gemeinschaft müsse Israel dazu zwingen, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten und das palästinensische Volk vor Verstößen schützen, so die Regierung in Doha, die eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen über eine weitere Feuerpause zwischen Israel und der Hamas spielt.

Der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen zufolge sollen mehr als hundert Menschen getötet und mehrere Hunderte verletzt worden sein, als verzweifelte Menschen versuchten, an Hilfsgüter zu gelangen. Wie genau es zu der Katastrophe kam, war zunächst unklar. Nach palästinensischer Darstellung starben viele Menschen durch israelische Schüsse. Das israelische Militär machte hingegen das Gedränge und Chaos in erster Linie verantwortlich. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 1. März, 10.53 Uhr: Israelischen und syrischen Medienberichten zufolge haben israelische Kampfflugzeuge die syrische Stadt Baniyas im Westen des Landes attackiert. Dabei sei ein Gebäude der iranischen Revolutionsgarde ins Visier genommen worden. Laut den Medienberichten war das Ziel die Tötung von drei hochrangigen iranischen Kommandeuren im Gebäude. Eine Bestätigung für den Tod der Kommandeure gibt es bislang nicht. Auch hat sich Israel nicht geäußert.

Nach tödlichem Vorfall in Gaza: USA blockieren Resolution gegen Israel

Update vom 1. März, 9.58 Uhr: Die USA haben im UN-Sicherheitsrat eine Resolution blockiert, die Israel für die Katastrophe im Gazastreifen während der Lieferung von Hilfsgütern verantwortlich machen würde. Die Resolution wurde von Algerien eingeführt, wie die israelische Zeitung Times of Israel berichtete. Darin wurde betont, das Land sei „zutiefst besorgt“ und die Situation sei entstanden, nachdem israelische Soldaten das Feuer eröffnet hätten.

Der palästinensische UN-Botschafter Riyad Mansour sagte laut der Zeitung, alle Mitglieder des UN-Sicherheitsrats außer der USA hätten der Resolution zugestimmt. Der amerikanische Vize-Botschafter Robert Wood teilte mit, man wolle an der Formulierung der Resolution arbeiten und „sehen, ob wir zu einer Erklärung kommen können“.

Update vom 1. März, 9.20 Uhr: Nach der tödlichen Katastrophe bei der Ankunft von Hilfsgütern im Gazastreifen werden die Rufe nach einem sofortigen Waffenstillstand zwischen Israels Armee und der Hamas immer lauter. Zunächst hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in der Nacht zum Freitag auf X (ehemals Twitter) zur „Einhaltung des Völkerrechts“ und betont, „ein Waffenstillstand muss sofort in Kraft treten, damit die humanitäre Hilfe verteilt werden kann“.

Auch UN-Generalsekretär António Guterres bekräftige seine Forderung nach einer sofortigen humanitären Waffenruhe ebenso wie nach der bedingungslosen Freilassung der in den Gaza-Streifen verschleppten israelischen Geiseln.

Entsetzen über tödlichen Vorfall im Gazastreifen: „Ein weiteres Blutbad unter Zivilisten“

Erstmeldung: Gaza/Tel-Aviv – Während die genauen Umstände der tödlichen Katastrophe bei der Ankunft eines Hilfsgüterkonvois im Gazastreifen weiter unklar sind, sieht sich Israel mit massiven Vorwürfen konfrontiert. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zeigte sich in der Nacht zum Freitag auf der Plattform X (vormals Twitter) empört über die Bilder, „die uns aus Gaza erreichen, wo Zivilisten von israelischen Soldaten ins Visier genommen wurden“.

„Ich bin entsetzt über die Nachrichten über ein weiteres Blutbad unter Zivilisten in Gaza, die verzweifelt humanitäre Hilfe brauchen“, schrieb der EU-Außenbeauftragte Borrell auf X. „Diese Todesfälle sind absolut inakzeptabel.“

Der palästinensische UN-Botschafter Riad Mansur warf Israel die vorsätzliche Tötung von Palästinensern vor. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari wies die Vorwürfe aber zurück: „Es gab keinen Angriff des israelischen Militärs auf den Hilfskonvoi.“ Der Weltsicherheitsrat in New York konnte sich bei einem Treffen zunächst auf keine gemeinsame Stellungnahme verständigen. 

Widersprüchliche Angaben zu Tod zahlreicher Menschen im Gazastreifen

Der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen zufolge sollen bei dem Vorfall mehr als hundert Menschen getötet und mehrere Hunderte verletzt worden sein. Laut dem palästinensischen UN-Botschafter Mansur hatten sich Tausende Menschen bei der Ankunft der Hilfsgüter im Norden Gazas versammelt. „Und dann begann die israelische Armee plötzlich, auf sie zu schießen, und den uns vorliegenden Informationen zufolge haben Dutzende von ihnen Kugeln im Kopf. Es ist nicht so, als würde man in den Himmel schießen, um Menschen zurückzuhalten, wenn Verwirrung und Chaos herrschten. Es wurde absichtlich gezielt und getötet“, sagte Mansur am Donnerstag in New York. Seine Behauptungen ließen sich zunächst ebenso wenig unabhängig überprüfen wie die widersprüchlichen Angaben von israelischer Seite. 

Das israelische Militär stellte den Vorgang nämlich völlig anders dar. Die Armee habe am Morgen einen Lastwagenkonvoi mit humanitären Hilfsgütern koordiniert, der Bewohner im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens erreichen sollte, sagte Armeesprecher Hagari. Bei der Ankunft seien zahlreiche Menschen auf die Lastwagen gestürmt und es sei zu chaotischem Gedränge gekommen. „Einige fingen an, andere gewaltsam zu schubsen und zu Tode zu trampeln und plünderten die humanitären Hilfsgüter“, sagte der Armeesprecher. 

Ein anderer Sprecher des israelischen Militärs, Peter Lerner, sagte dem Fernsehsender CNN, nach ersten Erkenntnissen habe sich kurze Zeit darauf eine Gruppe von Menschen israelischen Soldaten genähert. Das Militär habe daraufhin Warnschüsse in die Luft abgegeben. Die Gruppe habe sich den Soldaten jedoch weiter genähert und eine Bedrohung dargestellt, woraufhin die Soldaten das Feuer eröffnet hätten. Laut israelischen Medienberichten sollen sie auf die Beine gezielt haben. Eine Handvoll Menschen sei bei dem Vorfall verletzt worden, sagte Lerner. Der Vorgang werde untersucht. Auch Hagari betonte: „Wir haben weder auf Hilfesuchende noch auf den humanitären Konvoi geschossen, weder am Boden noch aus der Luft.“

Katastrophe in Gaza könnte Geisel-Deal zwischen Israel und Hamas beeinflussen

Die US-Regierung steht mit der israelischen Regierung wegen des Vorfalls in Kontakt und verlangt Antworten. Es sei das Verständnis der USA, dass eine Untersuchung im Gange sei, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Donnerstag (Ortszeit). „Wir werden diese Untersuchung genau verfolgen und auf Antworten drängen.“ Man habe keine gesicherten Erkenntnisse über die Geschehnisse, so Miller. Die „Tragödie“ könne die Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas komplizierter machen.

Das Geschehen zeige, warum eine schnelle Einigung auf eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln in den Händen der islamistischen Hamas notwendig sei, betonte der Sprecher des US-Außenministeriums. Die USA würden sich „sehr dafür einsetzen, eine Einigung zu erzielen“.

Auch die israelische Regierung bemüht sich nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unermüdlich, die Geiseln freizubekommen. Es sei allerdings zu früh, um zu wissen, ob eine Einigung über die Freilassung der Entführten und eine Feuerpause im Gaza-Krieg zustande kommen wird, sagte Netanjahu am Donnerstagabend. Eine seiner zentralen Forderungen sei, eine Liste mit den Namen aller Geiseln zu bekommen, die im Rahmen eines Deals freigelassen würden. Diese habe er bisher nicht erhalten. Ein Durchbruch in den Verhandlungen und ein Abkommen in den kommenden Tagen seien daher zunächst ungewiss, sagte er. Die Armee werde den Krieg gegen die Hamas bis zum Sieg fortführen. 

Krieg in Israel: Bundesregierung stockt humanitäre Hilfe auf 

Angesichts des Leids der Menschen in Gaza stockt die Bundesregierung unterdessen die humanitäre Hilfe um weitere 20 Millionen Euro auf. Das kündigte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Berlin an. Diese Summe reiche aber bei Weitem nicht aus. Die Zahl der Lastwagen, die lebensrettende Nahrungsmittel, Medikamente und andere Hilfsgüter nach Gaza bringen, sei in den vergangenen Wochen stark zurückgegangen. „Das ist nicht akzeptabel. Die israelische Regierung muss umgehend sicheren und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe ermöglichen“, forderte die Ministerin. UN-Generalsekretär Guterres sagte: „Die verzweifelten Zivilisten in Gaza brauchen dringend Hilfe, auch die im belagerten Norden, wo die Vereinten Nationen seit mehr als einer Woche keine Hilfe leisten konnten.“ (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © -Handout/Israeli Army/AFP

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