News-Ticker
Israel im Krieg: Waffenruhe mit Hisbollah bröckelt – Netanjahu will „mit aller Kraft“ antworten
News-Ticker zur Lage in Nahost: Eine Feuerpause zwischen Israel und der Hamas steht im Raum – doch die Abmachung mit der Hisbollah bröckelt.
Dieser News-Ticker zum Nahost-Konflikt ist geschlossen. Weitere Entwicklungen zu den Kämpfen im Gazastreifen sowie der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah können Sie in unserem neuen News-Ticker nachlesen.
Update vom 2. Dezember, 22.49 Uhr: Bei den bisher schwersten israelischen Angriffen seit Beginn der Waffenruhe im Libanon sind Behördenangaben zufolge mindestens neun Menschen getötet worden. In der südlichen Stadt Haris meldete Libanons Gesundheitsministerium fünf Tote und einen Verletzten. Im Ort Talusah, rund vier Kilometer von der Demarkationslinie entfernt, waren es demnach vier Tote und zwei Verletzte. Details zur Identität der Opfer nannte die Behörde nicht.
Israels Militär erklärte, Terroristen sowie zahlreiche Abschussrampen und Einrichtungen der proiranischen Miliz bombardiert zu haben. Auch die Rampe, von der aus Stunden zuvor erstmals wieder Raketen der Hisbollah auf Israel abgefeuert worden waren, sei zerstört worden. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Netanjahu sagte zuvor, man werde „mit aller Kraft“ auf die Attacken antworten.
Israel und die Hisbollah haben sich schon wiederholt gegenseitig Verstöße gegen die Waffenruhe vorgeworfen. Die israelische Armee griff wiederholt Ziele aus der Luft und am Boden im Libanon an.
Hisbollah greift wohl erneut Israel-Stellung an – Netanjahu-Minister fordert „kräftigen Schlag“
Update vom 2. Dezember, 18.35 Uhr: Die Feuerpause zwischen Israels Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz steht wohl auf der Kippe. Nach mehreren kleinen Zwischenfällen und Verstößen gegen die Waffenruhe hat Israel auf Raketenbeschuss der Hisbollah reagiert und Ziele im Südlibanon angegriffen. Luftangriffe trafen die Stadt Talusah, wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete. Dabei soll es auch Opfer gegeben haben, hieß es zunächst ohne Details. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten.
Die Hisbollah attackierte im Gegenzug einen israelischen Außenposten im umstrittenen Grenzgebiet der Schebaa-Farmen. Die Gruppe sprach im Anschluss von einem „defensiven Warnangriff“. Israelischen Angaben zufolge hat die Hisbollah zwei Raketen auf den Außenposten abgefeuert. Niemand sei verletzt worden. Israels rechtsreligiöser Finanzminister Bezalel Smotrich bezeichnete den Hisbollah-Angriff als „schweren Fehler“. Sein Land müsse mit einem „kräftigen Schlag“ antworten.
Feuerpause auf der Kippe? Israel bestätigt Luftangriffe auf Ziele im Libanon
Update vom 2. Dezember, 15.50 Uhr: Trotz einer vereinbarten Feuerpause, sollen bei einem israelischen Luftangriff im Libanon zwei Personen ums Leben gekommen sein. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf libanesische Behördeninformationen.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 2. Dezember, 14.00 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben bestätigt, im Verlauf der vergangenen 24 Stunden Luftangriffe im Libanon durchgeführt zu haben. Die Angriffe sollen aufgrund von Aktionen der Hisbollah stattgefunden haben, „die eine Bedrohung für den Staat Israel darstellten und gegen die Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon verstießen“, zitiert die Times of Israel aus einer Meldung des Militärs. Mit dem Angriff habe man mehrere Militärfahrzeuge in einer Raketenfabrik der Miliz getroffen.
Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert




Update vom 2. Dezember, 10.30 Uhr: Die israelische Armee hat den Tod einer weiteren von der Hamas verschleppten Geisel erklärt. Bei dem Toten soll es sich um einen zum Zeitpunkt der Verschleppung am 7. Oktober 21-jährigen Soldaten gehandelt haben. Die Leiche des Mannes werde seit seinem Tod im Gazastreifen festgehalten.
Update vom 1. Dezember, 10.57 Uhr: Zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon herrscht aktuell eine Waffenruhe. Doch die ebenfalls mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im Jemen setzt ihre Angriffe auf Israel fort. Das israelische Militär will jetzt ein aus dem Jemen kommendes Geschoss abgefangen haben. Zuvor war in Zentralisrael Luftalarm ausgelöst worden. Das berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters. Die Huthis werden wie die Hamas vom Iran unterstützt.
Hamas-Delegation zu Gaza-Gesprächen in Kairo
Update vom 30. November, 22.15 Uhr: Vertreter der Hamas sind laut dpa-Informationen zu Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen in Kairo eingetroffen. Die Gespräche der Delegationen unter der Leitung des stellvertretenden Hamas-Chefs Chalil al-Haja, seien auf mehrere Tage angelegt, wie die Nachrichtenagentur aus Kreisen der Hamas-Vertreter erfuhr. Unter den Teilnehmenden sollen sich auch Vertreter der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas aus dem Westjordanland und des Palästinensischen Islamischen Dschihad sein. Bei den Gesprächen werde es voraussichtlich auch um die Freilassung der aus Israel verschleppten Geiseln gehen.
Update vom 30. November, 19.40 Uhr: Die islamistische Hamas hat erneut ein Video einer aus Israel entführten Geisel veröffentlicht. Darin ist ein 20-jähriger Soldat zu sehen, der auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt. In dem mit bedrohlicher Musik unterlegten Video in dunkler Umgebung ruft er den künftigen US-Präsidenten Donald Trump auf, sich für Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen einzusetzen.
Zudem solle Trump nicht „den Fehler“ von US-Präsident Joe Biden wiederholen, Israel Waffen zu liefern, die die Geiseln töten würden. In der Gewalt der Entführer sollen sich noch rund 100 Geiseln befinden, von denen viele jedoch schon tot sein dürften.
Die Geiselnehmer fügten mehrmals Szenen der Verzweiflung und von Weinkrämpfen des 20-Jährigen in das Video ein. Er sprach zunächst auf Hebräisch und warf dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu vor, die Geiseln im Stich gelassen zu haben. Auf Englisch wandte er sich dann direkt an Trump.
Unter welchen Umständen das Video entstand und ob der Mann aus freien Stücken oder unter Drohungen sprach, war zunächst unbekannt. Israelische Medien gingen davon aus, dass er einen vorgegebenen Text aufsagen musste. Die Aufnahme ist nicht datiert, der 20-Jährige sagt aber darin, er sei „seit mehr als 420 Tagen“ Gefangener der Hamas. Er war bei dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 verschleppt worden, am Samstag vor 420 Tagen.
Israel räumt Tötung von Mitglied internationaler Hilfsorganisation ein – Beteiligung an 7. Oktober
Update vom 30. November, 17.55 Uhr: Laut eigenen Aussagen hat die israelische Armee einen Angestellten der internationalen Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen gezielt getötet. Obwohl er für WCK tätig war, wird ihm eine Beteiligung am Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 mit 1.200 Todesopfern und etwa 250 Entführten vorgeworfen. Dieser Terrorakt war der Auslöser für den Krieg in Gaza.
Die Armee griff den Mitarbeiter basierend auf „glaubwürdiger Informationen über seinen Echtzeit-Standort“ an, während er sich in einem Fahrzeug befand. Israel hat wiederholt an Hilfsorganisationen appelliert, die Identitäten ihrer lokalen Mitarbeiter preiszugeben, um zu verhindern, dass Terroristen im humanitären Sektor Zuflucht suchen könnten.
Update vom 30. November, 16.32 Uhr: Die Friedensverhandlungen von Israel mit der Hamas werden überschattet von neuen Angriffen im Gazastreifen. So sollen bei israelischen Angriffen im Gazastreifen mehrere Dutzend Menschen ums Leben gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Acht Menschen seien südlich der Stadt Chan Junis bei einem israelischen Luftschlag getötet worden. Zudem seien am Morgen fünf Palästinenser bei einem Angriff auf ein Auto in der Nähe von Chan Junis im Süden des umkämpfen Küstengebiets getötet worden. Darunter sollen drei Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) sein. Diese äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht. Am Morgen hatten Vertreter Israels und der Hamas in Kairo wieder Gespräche über eine mögliche Waffenruhe aufgenommen.
Trotz Waffenruhe in Nahost: Israel greift weiter Hisbollah-Stellungen an
Update vom 30. November, 13.28 Uhr: Drei Tage nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah kommt es weiter zu vereinzelten Angriffen im Libanon. Bei einem israelischen Luftangriff seien drei Menschen im Südlibanon verletzt worden, meldete das libanesische Gesundheitsministerium. Libanesischen Medien zufolge war ein Auto Ziel des Drohnenangriffs. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
Die mühsam ausgehandelte Einigung über eine Waffenruhe sieht unter anderem vor, dass sich die Hisbollah gemäß einer UN-Resolution hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht. Israels Bodentruppen sollen zugleich innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus dem Libanon abziehen. Dennoch kommt es vereinzelt immer wieder zu Zwischenfällen.
Israel-Krieg: Trump pocht auf Waffenruhe im Gazastreifen
Update vom 30. November, 10.57 Uhr: Donald Trump macht Druck: Der designierte US-Präsident strebt noch vor seinem Amtsantritt am 20. Januar eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln an. Der republikanische Senator und Trump-Unterstützer Lindsey Graham sagte dem Nachrichtenportal Axios, Trump wolle einen Deal am besten noch vor seinem Einzug ins Weiße Haus erreichen. „Trump ist entschlossener denn je, dass die Geiseln freigelassen werden, und unterstützt eine Waffenruhe, die ein Geiselabkommen beinhaltet. Er möchte, dass dies jetzt geschieht“, wurde Graham zitiert.
Schätzungen zufolge soll nur etwa die Hälfte der rund 100 verbliebenen Geiseln im Gazastreifen noch am Leben sein. Am Samstag demonstrierten wieder Tausende in Tel Aviv für die Freilassung. Parallel dazu nahm Israel wieder Gespräche mit der Hamas über eine Waffenruhe auf.
Update vom 30. November, 6.42 Uhr: Nach Beginn der Waffenruhe im Libanon wächst die Hoffnung, dass auch im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas bald die Waffen schweigen könnten. Vertreter der islamistischen Miliz und der ägyptischen Regierung wollen Medienberichten zufolge am heutigen Samstag in Kairo die zuletzt stockenden Verhandlungen über eine Kampfpause im Gazastreifen und einen Gefangenenaustausch wieder aufnehmen. Auch für den designierten US-Präsidenten Donald Trump hat eine baldige Waffenruhe in Gaza laut einem seiner prominenten Unterstützer hohe Priorität. Derweil bekannte sich die neue Hisbollah-Führung trotz eines weiteren israelischen Luftangriffs zu der mit Israel vereinbarten Waffenruhe im Libanon.
Ägypten war neben dem Golfemirat Katar und den USA in den vergangenen Monaten als Vermittler in die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen involviert, da Israel und die Hamas aus Prinzip keine direkten Verhandlungen miteinander führen. Zuletzt waren die Gespräche ins Stocken geraten.
Mehr als 100 Tote bei Angriffen auf den Gazastreifen gemeldet
Update vom 29. November, 20.10 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sollen laut palästinensischer Angaben seit der Nacht zum Freitag mindestens 120 Menschen getötet worden sein. Die israelische Armee könne keine Stellungnahme zu dem Vorwurf abgeben, da exakte geografische Daten aufgrund der massiven Zerstörung fehlen würden. Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 29. November, 17.18 Uhr: Eigenen Angaben zufolge hat die israelische Armee Luftangriffe gegen die Hisbollah im Südlibanon geflogen. Dies räumte das Militär gerade einmal zwei Tage nach Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien ein. Grund für den Angriff seine „terroristische Aktivitäten“ und die „Verlegung eines Raketenwerfers“ der Hisbollah gewesen. Dazu teilte die Armee auf dem Kurznachrichtendienst X ein Video. „Die Gefahr wurde mit einem Luftangriff vereitelt“, hieß es weiter.
Israel verbietet Anwohnern nach Waffenruhe Rückkehr in den Südlibanon
Update vom 29. November, 12.45 Uhr: Israels Armee hat den Anwohnern mehrerer Orte im Südlibanon die Rückkehr bis auf weiteres verboten. Die Menschen sollen nicht zum Ziel werden, wie ein israelischer Militärsprecher auf Arabisch mitteilte. Er listete mehr als 60 Orte nahe der israelischen Grenze auf, die Teil eines Sperrgebiets sind, in das Libanesen derzeit nicht kommen dürfen.
Die mühsam ausgehandelte Einigung über eine Waffenruhe sieht unter anderem vor, dass sich die Hisbollah gemäß einer UN-Resolution hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht. Die Orte der Sperrzone liegen allesamt am oder südlich vom Litani-Fluss. Bis zum Morgen hatte ein 14-stündiges Zutrittsverbot für das gesamte Gebiet südlich des Flusses gegolten. Jetzt ist der Zutritt nicht mehr zu allen Orten dort verboten.
Israels Bodentruppen sollen innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus dem Libanon abziehen. Derzeit ist die Armee aber nach eigenen Angaben weiterhin im Süden des Nachbarlandes im Einsatz, um gegen Verstöße gegen die Waffenruhe-Vereinbarung vorzugehen. Die intensiven gegenseitigen Angriffe zwischen der Hisbollah und Israel haben seit Beginn der Feuerpause am Mittwochmorgen aufgehört. Es gibt aber weiter einzelne Zwischenfälle.
Update vom 29. November, 5.45 Uhr: Trotz eines israelischen Luftangriffs auf ein Waffenlager der Hisbollah im südlichen Libanon scheint die Waffenruhe mit der Miliz bislang weitgehend zu halten. Zwar warf Israels Militär der Hisbollah vor, seit Inkrafttreten der Feuerpause mehrfach gegen die Vereinbarung verstoßen zu haben – während umgekehrt die selbst nicht aktiv am Krieg beteiligte libanesische Armee, die eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des Abkommens spielt, Israel mehrerer Verstöße beschuldigte. Der monatelange intensive gegenseitige Beschuss zwischen der Hisbollah und Israel hat aber aufgehört.
Update vom 28. November, 21.30 Uhr: Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im Jemen droht Israel mit weiteren Angriffen - trotz der Waffenruhe mit der ebenfalls proiranischen Hisbollah. Die Miliz setze den Kampf in „sämtlichen Bereichen“ fort, darunter mit „militärischen Einsätzen“, sagte Anführer Abdel-Malik al-Huthi. „Es ist wichtig, auf die Erfolge an der libanesischen Front aufzubauen und sich in Richtung weiterer Eskalation zu bewegen, vor allem vom Irak und dem Jemen aus.“ Die Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen, wo Israel seit dem Angriff der Hamas Krieg gegen die islamistische Organisation führt, gehe weiter.
Bei Bruch der Waffenruhe: Netanjahu droht Hisbollah mit „intensivem Krieg“
Update vom 28. November, 21.20 Uhr: Israels Premier Benjamin Netanjahu hat der Hisbollah im Falle eines Bruchs der Waffenruhe mit einem „intensiven Krieg“ gedroht. Er habe der israelischen Armee angeordnet, entsprechend auf einen Bruch zu reagieren, sagte er am Donnerstag (28. November) in einem Interview mit dem israelischen Sender Channel 14.
Update vom 28. November, 17.55 Uhr: Die libanesische Armee hat Israel vorgeworfen, „mehrfach“ gegen die vereinbarte Waffenruhe verstoßen zu haben. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die Armee im Libanon berichtete, habe es am Donnerstag (28. November) insbesondere einen Luftangriff auf eine Anlage der Hisbollah-Miliz im Süden des Landes gegeben.
Israels Armee verbietet während Waffenruhe Zutritt ins Grenzgebiet zum Libanon
Update vom 28. November, 16.31 Uhr: Nach dem Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz hat Israels Armee mit Anbruch der Dunkelheit für rund 14 Stunden den Zutritt ins Grenzgebiet im Süden des Libanons verboten. Es sei untersagt, sich zwischen 17.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MEZ) und 07.00 (06.00 Uhr MEZ) vom Litani-Fluss aus in weiter südlich gelegene Gebiete zu begeben, teilte ein Sprecher der israelischen Armee auf der Plattform X mit. Menschen, die sich bereits in der Gegend im Süden befänden, sollten an ihrem Aufenthaltsort bleiben.
Update vom 28. November, 14.42 Uhr: Nach Angaben der IDF soll Israel einen Luftangriff auf eine Hisbollah-Einrichtung im Südlibanon durchgeführt haben. Das israelische Militär habe dort demnach zuvor eine Aktivität identifiziert, berichtet Times of Israel. „Die IDF ist im Südlibanon stationiert und handelt und vereitelt jeden Verstoß gegen das Waffenstillstandsabkommen“, fügte das Militär hinzu.
Lage in Nahost: Iran nennt Waffenruhe mit Hisbollah, Niederlage Israels
Update vom 28. November, 13.00 Uhr: Der Iran hat den Waffenstillstand im Libanon als eine Niederlage für Israel bezeichnet. „Der Waffenstillstand war eine strategische und demütigende Niederlage für das zionistische Regime Israel und ein Sieg für die Hisbollah und die Widerstandsfront“, sagte der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) Hussein Salami in einem Schreiben an Hisbollah-Generalsekretär Naim Kassim.
Dieser Sieg werde hoffentlich auch zu einem Sieg und schließlich zu einem Waffenstillstand in Gaza führen. Das iranische Außenministerium hatte den Waffenstillstand im Libanon begrüßt und gleichzeitig der Widerstandsfront im Libanon weitere Unterstützung zugesichert.
Feuerpause zwischen Israel und der Hisbollah hält weitgehend – trotzdem gibt es Verletzte im Libanon
Update vom 28. November, 11.45 Uhr: Trotz der kürzlich in Kraft getretenen Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hisbollah sind im Süden des Libanon mehrere Menschen verletzt worden. Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, wurden zwei Menschen durch israelischen Beschuss in der Ortschaft Markaba verwundet. Panzer hätten zudem die Dörfer Wasani und Kfar Schuba beschossen. Alle drei Ortschaften befinden sich nahe der israelischen Grenze im Südosten des Libanon.
Update vom 28. November, 10.20 Uhr: Bei einem neuen Angriff der israelischen Armee im zentralen Abschnitt des Gazastreifens sind nach Medienberichten mindestens neun Palästinenser getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, bei dem Artillerieangriff im Flüchtlingsviertel Nuseirat habe es auch mehrere Verletzte gegeben. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte. Nach Angaben von Einwohnern von Nuseirat wurde dort auch ein markanter Turm zerstört.
Update vom 28. November, 5.40 Uhr: Trotz der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon hat es dort Armeeangaben zufolge weiterhin vereinzelt Tote gegeben. Israelische Einsatzkräfte hätten im Süden des Landes Mitglieder der Hisbollah getötet, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Abend. Ihre Anwesenheit in der Gegend verstoße gegen das Abkommen. Jede Verletzung der Waffenruhe werde mit Feuer beantwortet. Libanesische Zivilisten warnte Hagari erneut, mit ihrer Rückkehr in die Gegend noch zu warten.
Update vom 27. November, 20.19 Uhr: Der Sprecher der israelischen Streitkräfte, Daniel Hagari, warnt die Hisbollah vor einem Bruch des Waffenruhe-Abkommens. Hagari erklärte laut Times of Israel während einer Pressekonfernez, dass jeder Bruch „mit Feuer beantwortet wird“. Der Sprecher mahnte: „Flugzeuge der Luftwaffe fliegen weiterhin über den Himmel des Libanon, sammeln Informationen und sind bereit, überall dort zu operieren, wo es nötig ist.“
Israel im Krieg: Kämpfe im Gazastreifen halten unvermindert an
Update vom 27. November, 19.56 Uhr: Während zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon seit den frühen Morgenstunden die Waffen ruhen, gehen die Kämpfe im Gazastreifen intensiv weiter. Bei einem israelischen Bombardement auf ein ehemaliges Schulgebäude in der Stadt Gaza seien acht Menschen getötet worden, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete zwölf Tote bei dem Angriff, darunter Frauen und Minderjährige. Es gebe zudem Verletzte. Nach palästinensischen Angaben sollen sich Vertriebene in dem Gebäude aufgehalten haben .Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Israels Armee teilte mit, sie habe ein hochrangiges Hamas-Mitglied bei dem Luftschlag getötet. Das Mitglied einer Scharfschützeneinheit habe in einem Raum des ehemaligen Schulgebäudes Waffen gelagert und sei in dem Raum auch tätig gewesen. Vor dem Angriff seien Maßnahmen getroffen worden, um die Zivilbevölkerung zu schonen.
Trotz Waffenruhe: Israel warnt Menschen im Südlibanon bereits jetzt in ihre Wohnorte zurückzukehren
Update vom 27. November, 18.31 Uhr: Nach Beginn einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz hat Israel Anwohner aus dem Süden des Libanons eindringlich davor gewarnt, bereits jetzt in ihre Wohnorte zurückzukehren. Es sei ihnen verboten, in zuvor von Israel evakuierte Gegenden zu kommen und sich den israelischen Soldaten, die dort noch immer stationiert sind, zu nähern, teilte ein Sprecher der Armee auf Arabisch auf der Plattform X mit. „Jede Bewegung in diese Bereiche bringt Sie in Gefahr.“ Seit den frühen Morgenstunden haben sich Tausende Menschen auf den Weg zurück in den Südlibanon gemacht.
Auch Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati appellierte an die Rückkehrer, sich Zeit zu lassen und auf die Anweisungen der libanesischen Armee zu warten.
Update vom 27. November, 17.36 Uhr: Israel soll gegen die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs Berufung eingelegt haben, Haftbefehle gegen Premierminister Benjamin Netanyahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant zu erlassen. Das berichtet Times of Israel unter Berufung auf Informationen des Büros des Premierministers. Demnach heiße es in der Erklärung von Netanjahus Büro, sollte der Gerichtshof die Berufung ablehnen, würde dies „den Freunden Israels in den USA und der Welt unterstreichen, wie voreingenommen der Internationale Strafgerichtshof gegenüber Israel ist“.
Lage in Nahost: Iran will Waffenruhe bei angedrohtem Gegenschlag auf Israel berücksichtigen
Update vom 27. November, 15.32 Uhr: Der Iran hat angekündigt, bei ihrem angedrohten Gegenschlag auf Israel Entwicklungen in der Region, wie das Waffenstillstandsabkommen im Libanon, berücksichtigen zu wollen. Das erklärte laut Times of Israel der iranische Außenminister Abbas Araghchi in Lissabon.
Teheran hat Israel wiederholt mit einer Reaktion auf den Angriff Ende Oktober gedroht. Israel hatte am 26. Oktober als Vergeltung für einen iranischen Angriff am 1. Oktober, Angriffe auf militärische Einrichtungen des Landes durchgeführt.
Experten sehen Herausforderungen der Waffenruhe zwischen Hisbollah und Israel
Update vom 27. November, 14.31 Uhr: Nach Eintreten der Waffenruhe zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und Israel sehen Experten erhebliche Herausforderungen für den Erhalt des fragilen Friedens. „Für Israel ist die Waffenruhe nicht unbedingt das Ende des Krieges, sondern eine Pause in den Kämpfen. Er wird Kräfte und Ressourcen für Israels andere Fronten in Gaza, im Westjordanland und im Iran freisetzen“, sagte Expertin Mairav Zonszein von der Denkfabrik Crisis Group.
Auch im Libanon könnten innenpolitische Spannungen anhalten. Viele der Vertriebenen des Landes werden möglicherweise monatelang nicht in ihre Heimat zurückkehren können, da Israel ganze Dörfer in der Grenzregion zerstört hat, sagte der Experte David Wood. „Unterdessen behaupten Hisbollahs innenpolitische Gegner, sie würden die Dominanz der Gruppe über die libanesische Politik nicht länger akzeptieren – ein Versprechen, das noch mehr Instabilität verspricht.“
Waffenruhe mit der Hisbollah: Israel bestätigt Truppenabzug binnen 60 Tagen
Update vom 27. November, 13.03 Uhr: Ein israelischer Militärrepräsentant hat den im Rahmen einer Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah geplanten Truppenabzug binnen 60 Tagen bestätigt. Es handele sich um einen schrittweisen Prozess, erklärte er im Gespräch mit Journalisten. Sollte alles nach Plan verlaufen, „werden nach 60 Tagen keine israelischen Bodentruppen mehr im Libanon verbleiben“.
Bedingung dafür sei aber, dass die proiranische Schiitenmiliz Hisbollah sich an die Vereinbarungen halte. „Wenn wir sehen, dass die Hisbollah zurückkommt oder versucht, ihre Fähigkeiten wieder aufzubauen – nicht nur im Süden des Libanons – dann werden wir das verhindern“, sagte er. Man werde auch mögliche Versuche des Waffenschmuggels konsequent unterbinden.
Lage in Nahost: Zwischenfälle nach Waffenruhe zwischen Hisbollah und Israel
Update vom 27. November, 12.45 Uhr: Das israelische Militär hat in den Stunden nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah mehrere Zwischenfälle verzeichnet. Ob diese als Verstöße gegen die vereinbarte Feuerpause gewertet werden, wurde nicht deutlich. In einer Mitteilung hieß es, das Militär habe im Südlibanon Verdächtige identifiziert und Schüsse in ihre Richtung abgegeben.
Ein Militärvertreter sagte, es habe mittlerweile mehrere Zwischenfälle gegeben. „Dies sind isolierte Vorfälle, die in den ersten Stunden oder Tagen passieren, bis die Menschen verstehen, was vor Ort geschieht.“ Gleichzeitig betonte er: „Wenn unsere Truppen bedroht werden, werden sie schießen.“
Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah: Reporterin bricht in Tränen aus
Update vom 27. November, 11.39 Uhr: Bei einer Live-Schalte im libanesischen Fernsehen sind einer Reporterin wegen der Waffenruhe die Tränen gekommen. Seit deren Ankündigung könne sie zum ersten Mal schlafen „mit einem Gefühl von Sicherheit für mein Baby, meine Familie und Mitbürger“, sagte die junge Reporterin des privaten Senders Al-Jadeed dabei. „Ich habe Trauer und Massaker erlebt. Ich habe Kinder gesehen, die als Gliedmaßen geborgen wurden.“
Waffenruhe zwischen Israel und Libanon: Bewohner kehren nach Beirut zurück
Update vom 27. November, 10.59 Uhr: Tag und Nacht flog Israels Armee in vergangenen Wochen Angriffe, die vor allem die Vororte südlich von Beirut trafen. Jetzt, wo vorerst Waffenruhe herrschen soll, kehren Bewohner unter Tränen nach Hause zurück. Unter den Bewohnern waren auch Anhänger der Hisbollah-Miliz, die gelbe Fahnen der Organisation in die Höhe hielten, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Einige sprachen dabei vom Sieg der Miliz über Israel. Ein Hisbollah-Anhänger erinnerte an den bei einem israelischen Luftangriff getöteten Hisbollah-Anführer und sagte, der materielle Verlust könne „wieder aufgebaut“ werden.
Erstmeldung: Tel-Aviv/Beirut/Gaza – Nach Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon hat die libanesische Armee angekündigt, „die notwendigen Schritte“ zur Umsetzung zu unternehmen. Daran arbeiteten die Streitkräfte in Abstimmung mit der UN-Beobachtermission Unifil im Libanon, teilte die Armee auf X mit.
Libanesische Soldaten sollen als Teil der Vereinbarung zur Waffenruhe im Grenzgebiet stationiert werden, um sicherzustellen, dass Hisbollah-Kämpfer sich hinter den Litani-Fluss zurückziehen und dort auch bleiben. Die Armee ist keine aktive Kriegspartei in dem Konflikt zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär.
Krieg zwischen Israel und der Hisbollah: Tausende Menschen wollen zurück in den Südlibanon
Seit den frühen Morgenstunden machen sich Tausende Menschen in vollgepackten Autos auf den Weg zurück in den Südlibanon, der in den letzten Wochen und Monaten unter massivem Beschuss der israelischen Armee stand. Auf sozialen Medien und im arabischen Fernsehen waren lange Staus auf den Straßen in Richtung Süden zu sehen.
Das Militär rief Bewohner aus dem Südlibanon zu Geduld auf. Sie sollten mit ihrer Rückkehr in ihrer Heimatorte bis zum Abzug der israelischen Streitkräfte gemäß der Feuerpausen-Vereinbarung warten. Ein israelischer Militärsprecher hatte zuvor bereits auf X geschrieben, Bewohner von Gegenden, für die es Aufforderungen zur Evakuierung gegeben habe, dürften vorerst nicht in ihre Dörfer zurückkehren.
Nach Waffenstillstand mit der Hisbollah: Hamas will Israel weiter bekämpfen
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach der Waffenruhe Israels mit der libanesischen Hisbollah-Miliz ihre grundsätzliche Bereitschaft für ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen bekräftigt. Ein Hamas-Vertreter sagte der Deutschen Presse-Agentur gleichzeitig, die Organisation bestehe auf ihren Bedingungen für eine Waffenruhe.
Man respektiere die Entscheidung der Hisbollah, aber das palästinensische Volk sei trotz des Leidens im Gazastreifen nicht bereit, seinen Widerstand gegen Israel aufzugeben, sagte er.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs sind die Bedingungen der Terrororganisation unverändert. Sie fordert unter anderem im Gegenzug für eine Freilassung von rund 100 Geiseln, eine umfangreiche Haftentlassung palästinensischer Gefangener sowie einen vollständigen Rückzug der israelischen Armee. Israel will seine Truppen in strategischen Positionen in dem abgeriegelten Küstenstreifen belassen.
Unsere interaktiven Karten zum Israel-Gaza-Krieg zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (red mit Agenturen)
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