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News zur Lage in Nahost

Rafah-Offensive: Israel im Fall von Geisel-Deal zu Kompromissen bereit

Israels Armee rückt weiter auf die Stadt Rafah zu. Ein Geisel-Deal könnte eine entscheidende Rolle spielen. Die Lage im Krieg in Israel und Gaza im News-Ticker.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Krieg in Israel finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 7. Mai, 22.00 Uhr: Nach Ende des israelischen Militäreinsatzes in Rafah soll einem israelischen Medienbericht zufolge ein privates amerikanisches Sicherheitsunternehmen die Verwaltung des Grenzübergangs in der Stadt nahe Ägypten übernehmen. Darauf hätten sich Israel, die USA und Ägypten geeinigt, meldete die israelische Zeitung Haaretz am Dienstagabend. Um welches Unternehmen es sich konkret handeln soll, war zunächst unklar. Israels Regierung wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats in den USA, John Kirby, sagte, er wisse nichts davon.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 7. Mai, 19.07 Uhr: Israels Armee ist nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant bereit, im Falle eines Abkommens über die Freilassung von Geiseln bei der Offensive in Rafah Kompromisse einzugehen. „Aber wenn diese Option wegfällt, werden wir weitermachen und den Einsatz vertiefen“, sagte Galant nach Angaben seines Büros am Dienstagabend. Dies gelte für das gesamte Küstengebiet. Der militärische Druck werde zur Zerschlagung der Hamas führen. 

Rauch steigt am 6. Mai nach einem israelischen Angriff im südlichen Gazastreifen auf.

Update vom 7. Mai, 16.50 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat wegen der geplanten Großoffensive in Rafah eine Warnung an Israel ausgesprochen. Israel könne der Bevölkerung in der Stadt nicht ausreichend Schutz gewähren. „Eine Million Menschen können sich nicht in Luft auflösen“, schrieb Baerbock auf X (ehemals Twitter). „Sie brauchen Schutz. Sie brauchen dringend weiter humanitäre Hilfe.“ Dafür müsse man die Grenzübergänge Rafah und Kerem Shalom „unverzüglich“ wieder öffnen.

Update vom 7. Mai, 15.35 Uhr: Die proiranische Hisbollah hat nach eigenen Angaben mehrere Angriffsdrohnen auf Israel abgefeuert. Die Miliz habe es dabei auf israelische Soldaten im Jiftach, sowie das Luftverteidigungssystem „Iron Dome“ abgesehen, berichtete die dpa. Israels Armee habe bestätigt, dass fremde Flugobjekte in den Luftraum eingedrungen seien. Eines habe man erfolgreich abgefangen, weitere seien auf offenem Gebiet abgestürzt.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

USA bauen Pier für Hilfslieferungen in Gaza

Update vom 7. Mai, 14.20 Uhr: Die USA wollen den Bau eines Piers an der Küste von Gaza morgen (8. Mai) fertigstellen. Das berichtete die Times of Israel. Bereits am kommenden Donnerstag könnten so die ersten LKW mit Hilfsgütern die Küste des Gazastreifens erreichen. US-Präsident Joe Biden hatte den Pier bereits im März angekündigt.

Update, 12.55 Uhr: Die humanitären Organisationen der Vereinten Nationen haben Israels Vorrücken in Rafah im Süden des Gazastreifens verurteilt. Für die zur Räumung bestimmter Zonen in Rafah aufgeforderte Zivilbevölkerung gebe es keine sicheren Routen Richtung Norden und keine sicheren Zufluchtsorte mit ausreichend Sanitäranlagen und Nahrungsmittelversorgung. Dies seien Grundvoraussetzungen für Evakuierungen, sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani, am Dienstag in Genf. Wenn diese nicht erfüllt seien, handele es sich um Zwangsumsiedlungen, die Kriegsverbrechen darstellen könnten. „Es gibt starke Anzeichen dafür, dass (diese Militäroperation) auf eine Weise ausgeführt wird, die das internationale Völkerrecht verletzt“, sagte sie.

Türkei kritisiert Raffah-Offensive Israels

Update, 12.00 Uhr: Die Türkei hat den israelischen Militäreinsatz in der mit Flüchtlingen vollen Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen scharf kritisiert. Vizepräsident Cevdet Yilmaz wirft Israel erneut Kriegsverbrechen vor. „Mit dem Bodenangriff auf Rafah, nur einen Tag nachdem die Hamas den Vorschlag Katars und Ägyptens für ein Waffenruhe-Abkommen angenommen hat, hat Israel den Kriegsverbrechen, die es seit dem 7. Oktober in den palästinensischen Gebieten begangen hat, ein weiteres hinzugefügt“, schreibt Yilmaz auf der Online-Plattform X.

Die Regierung in Ankara werde sich weiterhin dafür einsetzen, dass die israelische Führung rechtlich bestraft werde, fügte er hinzu. In Rafah haben Hunderttausende Palästinenser vor den seit Monaten andauernden Kämpfen Zuflucht gesucht.

Update, 11.20 Uhr: Vertreter der Bundesregierung und der Europäischen Union haben sich besorgt über das Vorrücken der israelischen Armee auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens geäußert. Der deutsche Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth (SPD) sagte am Dienstag bei einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel, Israel müsse „das Völkerrecht auch in dieser Kriegssituation respektieren“. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell warnte vor einer hohen Zahl ziviler Opfer unter der palästinensischen Bevölkerung. Belgien brachte Sanktionen gegen Israel ins Gespräch.

Borrell bedauerte, dass der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu die Aufrufe der USA und der EU missachtet habe, Rafah nicht anzugreifen. „Ich fürchte, dass dies erneut viele Opfer bedeutet, zivile Opfer“, sagte der Spanier. „Es gibt keine sicheren Zonen im Gazastreifen“, betonte er.

Update, 9.45 Uhr: Bei einem Drohnenangriff der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah auf Israel sind nach Militärangaben zwei israelische Reservisten getötet worden. Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, die beiden 31-jährigen Soldaten seien am Vortag bei einem Vorfall an der Nordgrenze ums Leben gekommen. Die mit Sprengstoff beladene Drohne hatte am Montag ein Gebäude in der Stadt Metulla angegriffen. Nach Medienberichten war es der Armee nicht gelungen, den unbemannten Flugkörper abzufangen. Die Hisbollah hatte den Angriff für sich reklamiert.

Update, 8.15 Uhr: Die israelische Armee hat jetzt nach eigenen Angaben die „operative Kontrolle“ über die im Gazastreifen gelegene Seite des Grenzübergangs Rafah übernommen. Derzeit überwachten „Spezialkräfte“ den Übergang, erklärte die israelische Armee am Dienstag vor Journalisten. In dem Gebiet sei eine gepanzerte Einheit im Einsatz.

Die israelische Armee hatte die an der Grenze zu Ägypten gelegene Stadt zuvor aus der Luft angegriffen. Am Montag hatte Israel die Bewohner im Osten Rafahs zur Evakuierung aufgerufen. In Rafah haben mehr als eine Million Menschen Zuflucht vor den Kämpfen zwischen Israels Armee und der islamistischen Hamas gesucht.

Update, 7.45 Uhr: Das israelische Militär hat übereinstimmenden Medienberichten zufolge auf palästinensischer Seite des Grenzübergangs Rafah im Süden des Gazastreifens die Kontrolle übernommen. Die israelische Nachrichtenseite Ynet sowie die Zeitung „Haaretz“ berichteten am Dienstag (7. Mai), israelische Truppen seien im Osten von Rafah im Einsatz und der Rafah-Grenzübergang nach Ägypten sei auf der palästinensischen Seite unter „operativer israelischer Kontrolle“. Auch die zentrale Straße, die den Norden des Gazastreifens mit dem Süden verbindet, sei unter Kontrolle der israelischen Armee. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

Update, 5.00 Uhr: Die US-Regierung geht nach jetzigem Stand nicht davon aus, dass es sich bei den jüngsten Angriffen auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens um den Beginn einer großangelegten Offensive des israelischen Militärs handelt. Das teilte ein US-Regierungsvertreter am Montagabend (6. Mai, Ortszeit) in Washington mit. An den ernsthaften Bedenken der amerikanischen Seite wegen einer solchen Militäroffensive in dem dicht besiedelten Gebiet habe sich aber nichts geändert. Diese Position sei auch klar vertreten worden.

Update vom 7. Mai, 3.15 Uhr: Palästinensischen Medienberichten zufolge sind Israels Streitkräfte in der Nacht zu Dienstag (7. Mai) an den Grenzübergang Kerem Schalom vorgerückt. Der Fernsehsender der islamistischen Hamas berichtete, dass israelische Panzer den Übergang zum Gazastreifen aus einer Entfernung von 200 Metern beschießen. Der Übergang ist etwa drei Kilometer von der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen entfernt.

Laut dem gewöhnlich gut unterrichteten israelischen Journalisten Barak Ravid plant das Militär zudem, binnen weniger Stunden die Kontrolle über die palästinensische Seite des Grenzübergangs Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten zu übernehmen. Ein Militärsprecher berichtete am Abend über gezielte Angriffe auf Hamas-Ziele im östlichen Teil von Rafah. Auf die palästinensischen Berichte über Angriffe auch mit Panzern gab es vom Militär zunächst keine Reaktion.

Update, 22.48 Uhr: Wenige Stunden nach der Ankündigung der islamistischen Hamas, dem Vermittler-Vorschlag für eine Waffenruhe in Gaza zuzustimmen, hat die israelische Armee am späten Montagabend Ziele im Osten der Stadt Rafah angegriffen. Nach Angaben eines Armeesprechers handelte es sich um Einrichtungen der Hamas. Das Kriegskabinett von Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor entschieden, den Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens fortzusetzen, um den militärischen Druck auf die Hamas zu erhöhen und die israelischen Kriegsziele durchzusetzen.

Wie es in einer Stellungnahme von Netanjahus Büro weiter hieß, sei der Vorschlag der Hamas zu einer Waffenruhe weit von grundlegenden Forderungen Israels entfernt. Eine israelische Delegation werde aber nach Ägypten reisen, um die Möglichkeiten für eine Übereinkunft zu erhöhen, die für Israel zu akzeptieren sei. Ägypten und Katar hatten den Vorschlag vermittelt, über dessen Inhalt offiziell bisher wenig bekannt ist.

Israel vermutet „Trick“ hinter Waffenruhe mit Hamas

Update, 22.00 Uhr: Israels Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hält israelischen Medienberichten zufolge die Zustimmung der islamistischen Hamas zum Vermittler-Vorschlag für eine Waffenruhe in Gaza für einen „Trick“. „Es gibt nur eine Antwort auf die Tricks und Spiele der Hamas: einen sofortigen Befehl, Rafah zu erobern, den militärischen Druck zu erhöhen und Hamas weiter bis zur vollständigen Niederlage zu bedrängen“, sagte der Rechtsaußen-Politiker. Der Fernsehsender Channel 12 berichtete unter Berufung auf ungenannte israelische Regierungsvertreter, Israel habe die Antwort der Hamas von den Vermittlern erhalten und werte sie derzeit aus. Es solle im Verlauf des Abends eine Reaktion geben.

Auch die US-Regierung prüft eigenen Angaben nach die Zustimmung der islamistischen Hamas zu einem Vermittler-Vorschlag für eine Waffenruhe in Gaza. „Wir schauen uns derzeit diese Antwort an. Und wir besprechen sie mit unseren Partnern in der Region“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Der Frage eines Journalisten, welchen Inhalten des Vorschlags die Hamas genau zugestimmt habe, wich Kirby aus. Er werde nicht darauf eingehen, sagte er. „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass eine Einigung das absolut beste Ergebnis ist, nicht nur für die Geiseln, sondern auch für das palästinensische Volk. Und wir werden nicht aufhören, auf dieses Ergebnis hinzuarbeiten.“

Waffenruhe im Gaza-Krieg? Details des Vorschlags bislang noch nicht bekannt

Update, 20.00 Uhr: Bislang blieb unklar, welchen Inhalten eines Waffenruhe-Vorschlags die Hamas genau zugestimmt hat. Aus Hamas-Kreisen in der libanesischen Hauptstadt Beirut hieß es, es handele sich um eine „Schlüsselentwicklung“. Nicht geklärt war außerdem, ob es sich um einen Vorschlag handelt, dem auch Israel zugestimmt hat, da die Verhandlungen „indirekt“ geführt wurden. Der israelische Fernsehsender Channel 12 berichtete, Israel warte auf Angaben der Vermittler. Ein namentlich nicht genanntes Kabinettsmitglied sprach dem Sender zufolge von einem Täuschungsmanöver der Hamas, um Israel als Verweigerer darzustellen.

Update, 18.58 Uhr: Die Hamas hat einem ägyptisch-katarischen Vorschlag für eine Waffenruhe offenbar zugestimmt. Dies berichten mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf den Anführer der Terror-Organisation, Ismail Hanija. Dazu habe er mit dem Ministerpräsidenten Katars, Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, und dem ägyptischen Geheimdienstchef Abbas Kamel telefoniert. Eine Reaktion Israels steht bislang allerdings noch aus.

Update, 18.30 Uhr: Vor einer möglichen Rafah-Offensive hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu US-Präsident Joe Biden nach Angaben des Weißen Hauses versichert, den Grenzübergang Kerem Schalom nahe der Stadt Rafah für humanitäre Hilfe offenzuhalten. Netanjahu habe zugestimmt, sicherzustellen, dass Kerem Schalom für humanitäre Hilfe für Bedürftige offen sei, teilte das Weiße Haus am Montag nach einem Telefonat zwischen Biden und Netanjahu mit.

In dem Gespräch habe Biden auch noch einmal seine „klare Haltung zu Rafah“ bekräftigt. Die US-Regierung lehnt eine israelische Bodenoffensive in Rafah ab und hat das in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht. Dem Weißen Haus zufolge hat Biden Netanjahu auch über den Stand bei den stockenden Verhandlungen mit der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe unterrichtet. 

Grünen-Chef Nouripour kritisiert Rafah-Offensive: „Absehbare humanitäre Katastrophe“

Update, 17.00 Uhr: Grünen-Chef Omid Nouripour hat eindringlich vor einer geplanten Bodenoffensive der israelischen Armee in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt. Über eine Million Menschen hielten sich dort auf. „Und eine großflächige Offensive wäre eine absehbare humanitäre Katastrophe“, sagte Nouripour am Montag in Berlin. „Diese Großoffensive darf es so nicht geben.“ Nötig seien eine Waffenruhe, sichere Korridore und eine gesicherte humanitäre Versorgung sowie die Freilassung der Geiseln in den Händen der Hamas. 

Die israelische Armee habe die Menschen immer wieder aufgefordert, in den Süden des Gazastreifens zu gehen, betonte Nouripour. „Sie sind in den Süden gegangen, viele sind in den Süden gegangen und nun ist nicht klar, wohin sie denn gehen sollen, wenn jetzt die große Offensive auf Rafah beginnt“, sagte er unter Verweis auf die großflächige Zerstörung des Gazastreifens. 

Bundesregierung kritisiert drohende Rafah-Offensive

Update, 15.12 Uhr: Vor einer möglichen Rafah-Offensive hat die Bundesregierung vor den Folgen eines großen Militäreinsatzes der israelischen Streitkräfte im südlichen Gazastreifen gewarnt. „Diese Menschen brauchen Schutz. Sie brauchen natürlich humanitäre Unterstützung. Und die Bundesregierung und auch die Außenministerin haben bereits in der Vergangenheit wiederholt gesagt, dass eine groß angelegte Bodenoffensive auf Rafah eine humanitäre Katastrophe wäre, und zwar eine humanitäre Katastrophe mit Ansage“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes.

Zugleich verurteilte die Bundesregierung fortgesetzte Angriffe der islamistischen Hamas auf Israel aus dem Gazastreifen, machte allerdings auch klar, dass laufende Verhandlungen über eine Waffenruhe nicht gefährdet werden dürften. „Gleichzeitig erleben wir eine Situation, wo weit über 100 Menschen in Gefangenschaft, in Geiselhaft der Hamas sind, die befreit werden müssen“, sagte sie. Alle Seiten müssten nun „maximale Anstrengungen“ unternehmen. Die Evakuierung in Rafah war am Montagmorgen angelaufen. Betroffen sind schätzungsweise 100.000 Menschen.

Kritik an Rafah-Offensive: Frankreich spricht wegen Evakuierung von „Kriegsverbrechen“

Update, 14.00 Uhr: Die Evakuierung in Rafah vor der möglichen Offensive sorgt bei Frankreichs Regierung für Kritik. Die Regierung sei ein „starker Gegner“, heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums. „Frankreich bekräftigt, dass es entschieden gegen eine israelische Offensive auf Rafah ist, wo mehr als 1,3 Millionen Menschen in einer Situation großer Not Zuflucht suchen.“ Das Vorgehen der israelischen Regierung sei ein „Kriegsverbrechen“ an der Zivilbevölkerung.

Derweil erklärte die Hamas, dass die Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gazastreifen trotz der Evakuierung von Rafah und der drohenden Offensive fortgesetzt werden.

Evakuierung vor Rafah-Offensive: Kritik an Israel Vorgehen im Gazastreifen

Update, 12.20 Uhr: Die Ankündigung zur Evakuierung in Rafah sorgt für internationalen Reaktionen. Islamic Relief, ein gemeinnütziger Verein aus dem Vereinigten Königreich, erklärte nun, dass zahlreiche Menschen an den Folgen der Operation sterben könnten. Al-Mawasi sei zwar als sogenannte sichere humanitäre Zone ausgewiesen worden, allerdings sei die Region nicht sicher. Wegen der Offensive im Gazastreifen seien die Menschen weiterhin Angriffen und einem gravierenden Mangel an Nahrungsmitteln ausgesetzt, berichtet Al Jazeera.

Update, 11.30 Uhr: Als Reaktion auf die Aufforderung zur Evakuierung im Gazastreifen hat ein Hamas-Beamter von einer „gefährlichen Eskalation, die Konsequenzen haben wird“, gesprochen. Zuvor hatte Israels Militär die Einwohner des östlichen Teils der Stadt an der Grenze zu Ägypten dazu aufgerufen, sich in das einige Kilometer nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager am Mittelmeer zu begeben. Betroffen sind schätzungsweise 100.000 Menschen, wie ein Militärsprecher sagte. Das Lager befindet sich laut BBC auf einem schmalen Landstreifen und ist nur von wenigen Gebäuden umgeben. Die Region sei von Sanddünen und landwirtschaftlichen Flächen geprägt, heißt es weiter.

Vor Offensive in Rafah: USA drängen weiter auf friedliche Lösung

Update, 10.50 Uhr: Kann eine weitere Eskalation im Gazastreifen noch abgewendet werden? Unmittelbar vor einer möglichen Offensive in Rafah setzen sich die USA weiter für eine Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der Hamas ein. Bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Montagnachmittag wolle Burns „einen Weg finden, die Hoffnung für einen Deal am Leben zu halten“, berichtete die Times of Israel

Keine Alternative zu Militäreinsatz in Rafah

Update, 9.44 Uhr: Vor einer möglichen Offensive in Rafah hat der israelische Verteidigungsminister Joav Galant betont, dass es keine Alternative zum Militäreinsatz Israels gibt. Galants Büro teilte am Montag mit, der Verteidigungsminister habe dies in einem Telefonat seinem amerikanischen Amtskollegen Lloyd Austin gesagt. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur.

Vor der möglichen Offensive im südlichen Gazastreifen hat Israels Armee etwa 100.000 Einwohner des östlichen Teils von Rafah aufgefordert, die Region zu verlassen und eine „erweiterte humanitäre Zone“ aufzusuchen. Laut Betroffenen war ihnen erklärt worden, dass es sich über eine vorübergehende Maßnahme handeln soll. Jedoch wird befürchtet, dass dies der Beginn einer großangelegten Offensive in Rafah sein könnte.

Mögliche Offensive in Rafah droht: Israel fordert Einwohner zur Evakuierung auf

Update, 7.20 Uhr: Vor einem erwarteten Militäreinsatz hat Israels Armee mit der Evakuierung der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen begonnen. Das Militär rief die Einwohner des östlichen Teils der Stadt an der Grenze zu Ägypten dazu auf, sich in das einige Kilometer nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager am Mittelmeer zu begeben. Zuvor waren bei einem Angriff auf ein Haus in Rafah neun Palästinenser getötet worden. Dies teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit.

Attacke auf israelischem Boden: Drei Soldaten aus Israel getötet

Erstmeldung vom 6. Mai: Tel Aviv/Gaza – Die Hamas hat bei einem Raketenangriff auf einen Grenzübergang zum Gazastreifen drei israelische Soldaten getötet. Elf weitere Angehörige der Streitkräfte erlitten im südisraelischen Kerem Shalom Verletzungen, erklärte ein Sprecher des Militärs am Sonntagabend.

Der militärische Arm der Hamas reklamierte den Raketenangriff für sich. Ziel seien israelische Truppen gewesen, hieß es in einer Mitteilung der Kassam-Brigaden. Auf den gleichnamigen Grenzübergang waren demnach zehn Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert worden. Kerem Schalom ist der wichtigste Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern aus Israel in den Gazastreifen. Die Armee schloss ihn nach dem Raketenangriff vorübergehend für humanitäre Transporte. Das Militär bombardierte im Anschluss nach eigenen Angaben im Gazastreifen den Ort in der Nähe des Grenzübergangs Rafah zu Ägypten, von dem der Angriff ausgegangen war.

Bundesaußenministerin Baerbock sagte am Montag während ihres Besuchs im pazifischen Inselstaat Fidschi: „Der Beschuss eines der wichtigsten Zugänge für humanitäre Hilfe zeigt erneut, dass die humanitäre Versorgung der Menschen in Gaza den Terroristen der Hamas vollkommen egal ist.“ Die Islamistenorganisation zeige damit erneut ihr wahres Gesicht. Es sei ihr nie um die Menschen in Gaza gegangen. „Das Schicksal der Menschen in Gaza ist den Terroristen vollkommen egal.“ 

Indirekte Verhandlungen zwischen Hamas und Israel über Waffenruhe stocken

Unterdessen ist am Sonntag eine weitere Runde der indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Delegierten der Hamas sowie ägyptischen und katarischen Vermittlern in Kairo ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. Auf dem Tisch liegt ein Vorschlag, der eine mehrstufige Abmachung zwischen Israel und der Hamas vorsieht. Diese soll zur Freilassung der israelischen Geiseln, die in der Gewalt der Hamas sind, der Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen sowie zu einer Beendigung des Gaza-Kriegs führen.

Die Hamas betonte in einer Mitteilung, dass sie die Verhandlungen „im positiven Geist und verantwortungsvoll“ führe. Allerdings sind die Fronten verhärtet. Die Islamisten beharren auf einem Abkommen, in dem sich Israel von vornherein zur Beendigung des Krieges und zum vollständigen Abzug seiner Truppen aus dem Gazastreifen verpflichtet. Israel lehnt aber eine derartige Verpflichtung ab und möchte sich weitere militärische Handlungsmöglichkeiten vorbehalten. 

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (Redaktion mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Jamal Awad/Imago

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