News-Ticker
„Ladung“ Raketen abgefeuert: Huthi-Rebellen greifen Israel an
Israels Armee nimmt einen Hamas-Vorposten ein. Laut den USA soll hat Israel täglichen Feuerpausen zugestimmt. Der News-Ticker zum Krieg in Israel und Gaza.
- Gewalt im Westjordanland: Palästinensische Behörden melden Tote nach Einsatz israelischer Armee
- Stundenlange Kämpfe: Israel meldet Einnahme von Hamas-Vorposten
- Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Konfliktparteien. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben zur Situation in Israel und im Gazastreifen aber teilweise nicht, insbesondere wenn sie von der Hamas kommen. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.
Dieser News-Ticker zum Krieg in Israel ist geschlossen. Weitere Entwicklungen zur Situation in Israel und dem Gazastreifen können Sie in unserem neuen News-Ticker nachlesen.
Update vom 9. November, 22.25 Uhr: Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben Gebiete in Israel angegriffen. „Eine Ladung“ Raketen sei auf verschiedene Ziele im Süden Israels abgefeuert worden, erklärte ein Sprecher der vom Iran unterstützten Rebellen am Donnerstagabend. Darunter seien auch „militärische Ziele“ in der Hafenstadt Eilat gewesen. Die Angriffe würden so lange fortgesetzt „bis die israelische Aggression gegen unsere Brüder in Gaza endet“, so der Sprecher.
Das israelische Militär hatte zuvor mitgeteilt, eine Rakete „im Gebiet des Roten Meeres“ außerhalb Israels abgefangen zu haben. In der Stadt Eilat am Roten Meer am südlichsten Punkt des Landes wurde Armeeangaben zufolge Raketenalarm ausgelöst.
Update vom 9. November, 21.45 Uhr: Der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian warnt mit Blick auf den Krieg in Israel vor einer Ausweitung des Konfliktes. „Wegen der massiven Ausweitung des Kriegs gegen zivile Bewohner Gazas ist die Ausweitung des Kriegsausmaßes nun unvermeidlich“, wird er in einer Mitteilung des Außenministeriums zitiert.
„Keine Waffenruhe“ – Armee-Sprecher beendet Verwirrung nach Meldung der US-Regierung
Update vom 9. November, 19.01 Uhr: Ein israelischer Armee-Sprecher hat bestätigt, dass man sich nicht auf eine Waffenruhe mit der Hamas geeinigt hätte. „Es gibt keine Waffenruhe. Ich wiederhole, es gibt keine Waffenruhe“, sagt Arme-Sprecher Oberstleutnant Richard Hecht. „Was wir tun, dieses Vier-Stunden-Fenster, das sind taktische, lokale Pausen für humanitäre Hilfe.“ Im Norden des Palästinenser-Gebietes sollen jeden Tag vier Stunden lang keine Einsätze ausgeführt werden, um Palästinensern zu ermöglichen, sich in Sicherheit zu bringen.
Israel beharrt auf Forderungen – Waffenstillstand nur gegen Freilassung der Geiseln
Update vom 9. November, 18.32 Uhr: Die israelische Regierung beharrt auf ihrer Forderung, dass es ein Waffenstillstand mit der Hamas nur gegen die Freilassung der von den Islamisten festgehaltenen Geiseln geben wird. „Die Kämpfe gehen weiter und es wird keine Feuerpause ohne die Freilassung unserer Geiseln geben“, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Büros des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Zuvor hatte das Weiße Haus verkündet, Israel habe täglichen vierstündigen „humanitären Pausen“ bei den Kämpfen im nördlichen Gazastreifen zugestimmt. Auf die Frage, ob es sich bei der Stellungnahme des Büros des Ministerpräsidenten um ein Dementi der US-Ankündigung handele, ging ein Sprecher Netanjahus am Donnerstag nicht ein.
Netanjahus Büro verwies auf einen Fluchtkorridor für Zivilisten im Gazastreifen vom Norden in den Süden, auf dem Israel den Menschen zurzeit täglich für einige Stunden eine sichere Passage zusagt. Am Mittwoch hätten 50 000 Menschen die Fluchtroute genutzt, hieß es.
Israel laut US-Regierung zu Feuerpausen im Krieg gegen Hamas bereit
Update vom 9. November, 16.50 Uhr: Israel hat nach Angaben des Weißen Hauses täglichen vierstündigen humanitären Pausen bei den Kämpfen im nördlichen Gazastreifen zugestimmt. Diese Pausen würden drei Stunden im Voraus angekündigt, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Donnerstag.
Update vom 9. November, 16.45 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben „etwa 50“ Hamas-Kämpfer in Gefechten nahe dem al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt getötet. Die IDF hatte immer wieder betont, dass die Hamas Waffen unter dem Krankenhaus lagert und es als Kommandozentrale nutze. „Die 162. Division hat in den letzten Tagen im Zentrum von Gaza-Stadt im Bereich des Militärviertels der Hamas operiert; Kräfte der Givati-Brigade haben etwa 50 Terroristen ausgeschaltet“, heißt es nun laut Sky News in einem Update der Armee. Die IDF erklärte außerdem, dass sie Dokumente des militärischen Geheimdienstes der Hamas sichergestellt habe.
Update vom 9. November, 15.50 Uhr: Erneut kommt es laut der israelischen Armee zu Gefechten an der Grenze zum Libanon. Die IDF teilt auf Telegram mit, man habe zwei „terroristische Panzer-Abwehr-Zellen“ identifiziert und sie beschossen. Ob es sich um Angehörige der Hisbollah handelt, mit denen es seit dem 7. Oktober immer wieder zu Kämpfen kam, wurde nicht erwähnt. Zudem teilte die IDF Aufnahmen, die den Beschuss als Reaktion auf den Angriff auf eine Drohne zeigen sollen.
Gewalt eskaliert auch im Westjordanland: Tote bei Militäreinsatz Israels
Update vom 9. November, 13.14 Uhr: Bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben heute mindestens sechs Menschen getötet worden. Wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte, wurden die sechs Palästinenser bei einer Razzia in Dschenin im Norden des Palästinensergebiets getötet. Die israelische Armee bestätigte zwar einen Einsatz in Dschenin, machte darüber hinaus zunächst aber keine weiteren Angaben.
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen vor gut einem Monat ist auch die Gewalt im von Israel besetzten Westjordanland eskaliert. Nach palästinensischen Angaben wurden seither mehr als 150 Palästinenser durch die israelische Armee oder radikale israelische Siedler getötet.
Israel meldet im Krieg Tötung von Hamas-Kommandeur
Update vom 9. November, 11.52 Uhr: Israels Armee soll nach eigenen Angaben einen Hamas-Kommandeur bei einem Luftangriff getötet haben. Laut Geheimdienst- und Armee-Informationen habe ein Kampfjet Ibrahim Abu-Maghsib, Chef der Panzerabwehr-Einheit, getötet. Wo im Gazastreifen der Luftangriff stattfand, wurde nicht mitgeteilt. Erst am Mittwoch soll die IDF mit Muhammad A‘sar einen weiteren Panzerabwehr-Kommandeur getötet haben.
Israel nimmt im Krieg in Gaza Hamas-Vorposten ein
Update vom 9. November, 10.43 Uhr: Nach langen Gefechten am Mittwoch soll die israelische Armee nach eigenen Angaben einen Vorposten der Hamas eingenommen haben. Infanterie-Truppen der „Nahal-Brigade“ sicherten demnach eine Gegend im Westen von Dschabalia im nördlichen Gazastreifen, wie unter anderem Sky News unter Berufung auf das Militär berichtet. Es sei zu Kämpfen „über der Erde und auf einem unterirdischen Weg“ gekommen, was darauf hindeutet, dass die Hamas während des Kampfes ihr Tunnelsystem benutzt haben könnte.
„Die Kämpfer haben den Vorposten nach zehn Stunden langen Kämpfen übernommen“, wird aus einer Mitteilung der IDF zitiert. Dabei seien „Terroristen ausgeschaltet, zahlreiche Waffen beschlagnahmt und Tunnelschächte der Terroristen freigelegt“ worden. Die Angaben der Armee lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Humanitärer Waffenstillstand im Gazastreifen? Berichte über Verhandlungen
Update vom 9. November, 8.51 Uhr: Anscheinend wird über einen dreitägigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen verhandelt. Die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) berichtet das, unter Berufung auf zwei ägyptische Quellen, eine Person aus Kreisen der Vereinten Nationen und einen westlichen Diplomaten. Alle blieben anonym.
Laut den Quellen versuchen Katar, Ägypten und die USA diesen Waffenstillstand zwischen der islamistischen Terrororganisation Hamas und der israelischen Regierung zu vermitteln. Im Gegenzug soll die Hamas etwa ein Dutzend israelische Geiseln freilassen. Hochrangige US-Beamte sollen demnach vorgeschlagen haben, die Dauer des Waffenstillstandes an die Anzahl freigelassener Geiseln zu koppeln.
Update vom 9. November, 06.45 Uhr: Angesichts der heftigen Gefechte mit der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens wollen die israelischen Streitkräfte die Flucht von Zivilisten in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens weiter ermöglichen. „Wir werden diesen humanitären Korridor in den Süden weiterhin aufrechterhalten“, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Mittwoch, 8. November. Dies gelte auch für Donnerstag, 9. November. Demnach hätten am Mittwoch schätzungsweise 50 000 Menschen den Evakuierungskorridor genutzt.
Bis Dienstag, 7. November, sollen seit Kriegsbeginn am 7. Oktober circa 530.000 Menschen aus dem Norden des Gazastreifen in den Süden geflohen sein. Das berichtete die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) unter Berufung auf Angaben des Palästinenserhilfwerkes der Vereinten Nationen UNRWA.
Update vom 8. November, 21.13 Uhr: Nach Angaben der israelischen Armee dringen die Streitkräfte immer tiefer in Gaza-Stadt ein und haben den Kampfverbänden der Hamas erheblichen Schaden zugefügt. „Wir intensivieren den Angriff auf Gaza-Stadt weiter und machen Tunnelschächte unbrauchbar, die neben zivilen Standorten verlaufen“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. „Wir haben die Luft- und Marineverbände der Hamas, die strategische Angriffe planten, hart getroffen.“ Man habe rund 700 RPG-Geschosse sichergestellt, die von der Hamas für Angriff auf Bodentruppen im Gazastreifen eingesetzt wurden.
Hagari sagte auch, dass am heutigen Mittwoch rund 50.000 Palästinenser den nördlichen Gazastreifen über einen humanitären Korridor, den die israelische Armee mehrere Stunden lang geöffnet hatte, Richtung Südgaza verlassen hätten. Der Führung der Hamas gehe der Rückhalt verloren. „Heute haben wir 50.000 Gaza-Bewohner gesehen, die nach Süden zogen. Sie verstehen, dass die Hamas die Kontrolle verloren hat“, so Hagari. Er sagte auch, es gebe derzeit keinen Waffenstillstand, sondern nur mögliche „humanitäre Pausen“, um der Zivilbevölkerung die Evakuierung zu ermöglichen.
Krieg in Israel: Netanjahu weist Gerüchte über Waffenstillstand zurück
Update vom 8. November, 20.03 Uhr: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Gerüchte über einen bevorstehenden Waffenstillstand gegen die Freilassung einiger Geiseln zurückgewiesen. „Ich möchte alle haltlosen Gerüchte, die wir aus allen möglichen Richtungen hören, vom Tisch wischen und eines klarmachen: Ohne die Freilassung unserer Geiseln wird es keinen Waffenstillstand geben“, zitiert die Times of Israel den Premierminister.
Netanjahu scheint damit auf Berichte anzuspielen, nach denen die Freilassung von 10 bis 15 Geiseln aus der Gefangenschaft der Hamas im Austausch für eine mehrtägige Feuerpause unmittelbar bevorstehe. Aus seinen Äußerungen ging allerdings nicht klar hervor, ob die Freilassung eines erheblichen Teils der Geiseln ausreichen würde, um eine Art Feuerpause statt eines Waffenstillstands herbeizuführen.
Krieg in Israel: Gerüchte über die Freilassung weiterer Geiseln kommen auf
Update vom 8. November, 19.34 Uhr: Möglicherweise steht die Freilassung weiterer Geiseln aus der Gefangenschaft der Hamas bevor. Nach Angaben einer Hamas-nahen Quelle laufen Gespräche über die Freilassung von zwölf Geiseln, darunter sechs Amerikaner, als Gegenleistung für eine dreitägige Feuerpause im Gazastreifen. Das berichtet die Times of Israel.
„Die Gespräche drehen sich um die Freilassung von zwölf Geiseln, die Hälfte davon Amerikaner, im Gegenzug für eine dreitägige humanitäre Feuerpause, die es der Hamas ermöglichen soll, die Geiseln freizulassen und Ägypten einen längeren Zeitraum für die Lieferung humanitärer Hilfe zu gewähren“, so die Quelle.
Israelischer Kriegsminister: Keine zeitliche Beschränkung des Krieges gegen die Hamas vorgesehen
Update vom 8. November, 17.55 Uhr: Israel behält sich vor, den Krieg gegen die Hamas so lange wie nötig fortzusetzen. Das sagte laut der Times of Israel der ehemalige israelische Verteidigungsminister Benny Gantz, der nach dem Terrorangriff der Hamas Teil des Kriegskabinetts unter Benjamin Netanjahu wurde. Gegenüber Journalisten sagte er heute in Tel Aviv, dass es hinsichtlich der zeitlichen Dauer der Operation im Gazastreifen „keine Einschränkungen“ gebe.
Der Krieg sei von existenzieller Bedeutung, sowohl im Hinblick auf die israelische Sicherheit als auch auf die Wahrung der zionistischen und demokratischen Werte des Staates. Daher seien Prognosen über seine Länge nicht möglich. „Wir können von unserem strategischen Ziel [der Vernichtung der Hamas] nicht abweichen“, sagte Gantz und fügte hinzu, dass die Hamas die zionistischen und demokratischen Grundlagen Israels bedrohe.
Israelischer Armee gelingt aktuell massiver Schlag gegen die Hamas im Gazastreifen
Update vom 8. November, 16.20 Uhr: Der israelischen Armee ist im Gazastreifen ein massiver Schlag gegen die Hamas gelungen, wie die Jerusalem Post berichtete. Sie hatte eine Stellung, von der aus Angriffe ausgeführt worden sein sollen, identifiziert und erkannt, dass diese über einen unterirdischen Tunnel mit einem Waffenlager verbunden war. Durch einen angeforderten Luftangriff sei die Struktur beschädigt worden. Hamas-Terroristen, die vor dem Bombardement auf ein benachbartes Hausdach geflohen waren, habe die Armee mit einem weiteren Luftangriff eliminiert.
Im Zuge dieser Operation sei außerdem eine weitere Hamas-Stellung zerstört worden, von der aus Mörsergranaten auf israelisches Territorium abgefeuert wurden. Durch einen angeforderten Luftschlag wurde die Stellung mitsamt der dort operierenden Terroristen vernichtet. Der Kommandant der 7. Brigade der Armee, die diese Operationen durchführte, gab nach den Einsätzen eine entschiedene Erklärung ab: „Es gibt kein Entrinnen: Jeder Terrorist, der der Brigade begegnet, wird eliminiert, und jeder Terrorist, der versucht zu fliehen, wird scheitern.“
Hochrangige Hamas-Funktionäre sprechen über Ziele und hoffen auf „dauerhaften“ Israel-Krieg
Update vom 8. November, 14.36 Uhr: Hochrangige Funktionäre der Hamas haben über die Ziele der Terrororganisation gesprochen. In einem Interview mit der New York Times sagten sie, dass sie auf einen „permanenten“ Krieg hoffen und sich nicht für die Verwaltung des Gazastreifens interessieren. Das Ziel des verheerenden Terrorangriffs vom 7. Oktober sei es gewesen, die Situation des israelisch-palästinensischen Konflikts grundlegend zu ändern und die Aufmerksamkeit auf die palästinensische Sache zu lenken, so Khalil al-Hayya, ein Mitglied des Politbüros der Hamas in Katar.
„Was die Gleichung [gemeint ist die grundlegende Situation] verändern könnte, war eine große Tat, und es war ohne Zweifel klar, dass die Reaktion auf diese große Tat groß sein würde“, sagt al-Hayya. Er und andere zitierte Hamas-Mitglieder weisen die Vorstellung zurück, dass sie den Gazastreifen regieren wollen. „Es ging nicht darum, die Situation in Gaza zu verbessern. Dieser Kampf dient dazu, die Situation komplett umzustürzen,“ so al-Hayya. „Ich hoffe, dass der Kriegszustand mit Israel an allen Grenzen dauerhaft wird und dass die arabische Welt auf unserer Seite steht“, wird Hamas-Medienberater Taher El-Nounou zitiert.
Krieg in Israel: Neue Zahlen zu palästinensischen Todesopfern veröffentlicht
Update vom 8. November, 13.11 Uhr: Es gibt neue, unbestätigte Zahlen zu den Opfern im Krieg Israels gegen die Hamas. Laut heute veröffentlichten Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums ist die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser seit Kriegsbeginn vor einem Monat auf 10.569 gestiegen. Mehr als 26.000 Menschen seien verletzt worden. Unter den Toten seien 4324 Kinder und Jugendliche.
Am Dienstag (7. November) hatte die Behörde noch von insgesamt 10.328 getöteten Palästinensern berichtet. Rund die Hälfte der Toten „der vergangenen Stunden“ sollen aus dem südlichen Gazastreifen stammen. Die Zahlen und Angaben des von der Terrororganisation kontrollierten Ministeriums lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Krieg in Israel: Armee forderte Palästinenser zur Flucht aus „erbittertem Kampfgebiet“ auf
Update vom 8. November, 12.05 Uhr: Israels Armee hat den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen auch am Mittwoch ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Die Armee erlaube zwischen 10.00 Uhr und 14.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MEZ) die Durchfahrt auf einer Verbindungsstraße Richtung Süden, schrieb ein Sprecher am Vormittag auf Arabisch auf der Plattform X. Er veröffentlichte dazu eine Karte, auf der die Straße eingezeichnet war. Der Sprecher rief die Menschen dazu auf, sich zu ihrer eigenen Sicherheit schnellstmöglich in Richtung Süden zu bewegen. „Der Norden des Gazastreifens wird als erbittertes Kampfgebiet betrachtet, und die Zeit zur Evakuierung läuft ab“, schrieb er.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Israels Militär steht offenbar kurz vor Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt
Update vom 8. November, 11.30 Uhr: Offenbar dringen israelische Soldaten immer tiefer in das Zentrum von Gaza-Stadt vor. Dies berichtet der Nachrichtensender Al Jazeera unter Berufung auf Augenzeugen. Die Truppen seien nur noch etwa 700 Meter vom Al-Shifa-Krankenhaus entfernt. Israel hat wiederholt behauptet, dass die Hamas in diesem Krankenhaus eine Kommandozentrale habe. Der Sender berichtet auch, dass „eine öffentliche Schule voller Vertriebener“ im Westen des Gazastreifens von israelischen Kanonenbooten aus beschossen worden sei.
Update vom 8. November, 10.45 Uhr: Die Hamas hat Angaben aus Israel bestritten, wonach israelische Bodentruppen militärische Erfolge verzeichneten und tief in die Stadt Gaza vorgedrungen seien. Vielmehr hätte die Hamas den israelischen Truppen schwere Verluste zugefügt, behauptete Hamas-Sprecher Ghasi Hamad in Beirut. Zahlreiche Soldaten seien getötet und viele Panzer zerstört worden. Die Hamas nutze ihr Tunnelnetz für Angriffe aus dem Hinterhalt.
Update vom 8. November, 10.15 Uhr: Seit mehreren Tagen läuft die Bodenoffensive in Gaza. Doch bei ihren Kämpfen treffen die israelischen Soldaten im Grunde nicht direkt auf die Hamas. „Wir sehen die Terroristen kaum. Sie sind im Untergrund und tauchen nur auf, um zu überfalle“, heißt es von den Truppen.
Israel zerstört Tunnelnetz der Hamas in Gaza
Update vom 8. November, 09.30 Uhr: Bei seinem Vormarsch im Norden Gazas hat sich das israelische Militär nach eigenen Angaben darauf konzentriert, das ausgedehnte Tunnelnetz der Hamas zu zerstören. Spezialeinheiten setzten Sprengsätze ein, um das sich über Hunderte Kilometer unter dem Gazastreifen erstreckende Tunnelnetz unschädlich zu machen, erläuterte Militärsprecher Daniel Hagari. Das Militär tötete dabei einen der führenden Waffenentwickler der Hamas, wie die Armee mitteilte. Muhsin Abu Sina war den Angaben nach unter anderem Experte für die Entwicklung von Raketen.
Opferzahlen im Krieg in Israel und Gaza steigen weiter
Erstmeldung vom 8. November: Gaza – Nach Angaben der israelischen Armee ist bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens ein Soldat der 401. Panzerbrigade getötet worden. Damit erhöht sich die Zahl der israelischen Soldaten, die seit Beginn der Bodenoffensive in Gaza ihr Leben verloren haben, auf 31.
Derweil ist die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums auf mehr als 10.300 gestiegen. Die palästinensischen Behörden machen dabei keinen Unterschied zwischen Kombattanten und Zivilisten. Allerdings sollen 4.237 Kinder unter den Opfern sein. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden im Gazastreifen täglich rund 160 Kinder getötet. „Das Ausmaß von Tod und Leid ist kaum vorstellbar“, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier. Bei ihrem Terrorangriff am 7. Oktober ermordete die Hamas nach israelischen Angaben mehr als 1.400 Menschen. Zudem verschleppte etwa 240 Geiseln in den Gazastreifen.
Hier ein Überblick über die Daten, die die UN auf Grundlage der Angaben zusammengestellt haben (Stand 7. November). Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
| Palästinensische Opfer | Israelische Opfer |
|---|---|
| Tote: 10.328 | Tote: ca. 1.400 |
| Verletzte: 25.956 | Verletze: ca. 5.400 |
Netanjahu bekräftigt Haltung zu Waffenruhe in Gaza
Nach dem mutmaßlichen Vordringen der israelischen Armee ins Zentrum der Stadt Gaza hat Regierungschef Benjamin Netanjahu erneut eine Waffenruhe ohne eine Freilassung von Geiseln ausgeschlossen. Solange die von der Hamas verschleppten Menschen nicht frei seien, werde es keine Lieferung von Treibstoff in das Gebiet, keinen Zugang für palästinensische Arbeiter nach Israel und keine Waffenruhe im Gazastreifen geben, sagte Netanjahu in einer Fernsehansprache.
US-Präsident Joe Biden hatte zuvor mit Netanjahu über die Möglichkeit von „taktischen Pausen“ bei den Kämpfen im Gazastreifen gesprochen, ohne jedoch eine Einigung zu erreichen. Einem Bericht von Axios zufolge hatte Biden dem israelischen Ministerpräsidenten erklärt, dass eine dreitägige Feuerpause zur Freilassung einiger Geiseln führen könnte.
Israels Armee im Zentrum von Gaza: Stützpunkt der Hamas gesichert
„Wir sind im Herzen der Stadt Gaza“, sagte Israels Verteidigungsminister Joav Gallant. Gaza sei der „größte je errichtete Terroristen-Stützpunkt der Welt“. Die Stadt im Norden des Gazastreifens war nach Angaben des israelischen Militärs zuvor umstellt worden. Ein Sprecher hatte kürzlich erklärt, das Küstengebiet sei nun in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt. Bei jüngsten Gefechten wurde nach Armeeangaben ein „militärischer Stützpunkt der Hamas-Terrororganisation im nördlichen Gazastreifen gesichert“. (red mit Agenturen)
Rubriklistenbild: © Ohad Zwigenberg/dpa

