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News-Ticker
Israels Bodenoffensive im Libanon: Das ist die aktuelle Lage
Israelische Truppen sind in den Süden des Libanon eingerückt. Ziel der Bodenoffensive ist die radikal-schiitische Hisbollah. Was bislang bekannt ist.
Beirut – Es hatte sich am Montag (30. September) angedeutet: Die Ampel-Bundesregierung (SPD, Grüne und FDP) hatte eilig eine Bundeswehr-Maschine nach Beirut entsandt, um Angehörige von Botschaftsmitarbeitern aus dem Libanon zu holen.
Am Abend verbreitete sich die Nachricht dann in internationalen Medien: Israel hat seine Bodenoffensive im Süden des Libanon gestartet. So sollen Spezialkräfte der IDF, wie die israelische Armee genannt wird, in die südlichen Provinzen des Nachbarlandes eingerückt sein und vereinzelte Kommandoaktionen durchführen. Darüber, dass große Panzer-Verbände die Grenze überschritten hätten, war am späten Montagabend (Stand: 23 Uhr) nichts bekannt.
Israels Bodenoffensive im Libanon: Wird auch Beirut zum Ziel der IDF?
Erste Hinweise deuten dagegen an, dass selbst die libanesische Hauptstadt mit ihren rund 2,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern direkt am Mittelmeer Ziel einer Bodenoffensive sein könnte. So hat ein Sprecher der israelischen Armee über soziale Medien die Einwohnerinnen und Einwohner der südlichen Vororte von Beirut zum Verlassen ihrer Häuser und Wohnungen aufgefordert.
Ziel könnte dort die Hisbollah-Hochburg Dahijeh sein. „Sie befinden sich in der Nähe von Hisbollah-Einrichtungen, und die israelische Armee wird mit Gewalt gegen sie vorgehen. Zu Ihrer Sicherheit und der Sicherheit Ihrer Familienangehörigen müssen Sie diese Gebäude sofort evakuieren und sich mindestens 500 Meter von ihnen entfernen“, teilte ein Sprecher der IDF mit. Aus Washington hieß es, die USA seien von Israel über „begrenzte Operationen“ informiert worden.
Laut „heute journal“ des ZDF hatten die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) ihre Panzertruppen an der Grenze zuletzt massiv verstärkt. Eine Panzerdivision war dort bereits seit den brutalen Hamas-Überfällen auf israelische Dörfer an 7. Oktober 2023 stationiert. Eine Division umfasst nach Bundeswehr-Verständnis etwa 12.000 Soldaten. Laut ZDF wurden zuletzt zwei weitere Panzerbrigaden an die libanesische Grenze geschickt. Eine Brigade hat nach Bundeswehr-Verständnis rund 4500 Soldaten.
Israelische Bodenoffensive in den Libanon? Schwere Luftangriffe bei Litani-Fluss
Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen des Libanon erfuhr, gab es am Montagabend schwere israelische Luftangriffe des israelischen Militärs in der Nähe des Litani-Flusses, der etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze liegt. Dort hatten sich in den vergangenen Monaten israelische Panzertruppen bei der Grenzstadt Kirjat Schmona gesammelt. Von dieser sind es bis nach Beirut rund 65 Kilometer Luftlinie. Der Litani-Fluss liegt ziemlich genau dazwischen auf halber Höhe. Weil die israelische Armee gedenkt, über diesen vorzustoßen?
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Bislang alles Spekulation. Die IDF bestätigte über einen Armee-Sprecher zumindest Truppenbewegungen. Wie der Nahostexperte Dr. Jan Busse von der Universität der Bundeswehr in München im „heute journal“ erklärte, gehe es der IDF in ersten Schritten jetzt wohl darum, restliche Raketenstellungen und Unterstände der Hisbollah im Südlibanon zu zerstören, die aus der Luft nicht zerstört werden konnten. Ob dann die ganz große Bodenoffensive bis nach Beirut folgt, wie im Libanonkrieg 1982, war zuletzt bezweifelt worden. Damals fielen hunderte Soldaten aus Israel, als sie sich mit ihren Panzern das Mittelmeer entlang der libanesischen Hauptstadt näherten. Die Hisbollah soll über mindestens 25.000 militärisch gut ausgebildete Kämpfer verfügen.
Die libanesische Armee hat derweil laut Militärkreisen Soldaten von der Grenze zurückgezogen. Einige Soldaten seien von der sogenannten Blauen Linie abgezogen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur. Konkrete Zahlen oder von welchen Orten die Soldaten abgezogen seien, wurden nicht genannt. Der Libanon ist hoch verschuldet, auch die regulären Streitkräfte sind deshalb unterfinanziert und insgesamt schwach. Es fehlt ihnen an Ressourcen, die Ausrüstung ist veraltet, selbst die Lebensmittel sind teilweise knapp. Einigen Beobachtern zufolge existiert die Armee derzeit nur dank der Militärhilfen der USA, die seit 2006 mehr als drei Milliarden US-Dollar umfassten.