Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
Tausende auf den Straßen
Irans Präsident stirbt bei Helikopter-Absturz: Hunderttausende gedenken Raisi bei Trauerzügen
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist bei einem Helikopter-Absturz ums Leben gekommen. Jetzt nimmt die Bevölkerung Abschied vor seiner Beerdigung. Der News-Ticker.
Update vom 21. Mai, 21.11 Uhr: Nach dem Tod von Präsident Ebrahim Raisi haben im Iran die mehrtägigen Trauerfeierlichkeiten begonnen. Am Dienstag erwiesen den Staatsmedien zufolge Hunderttausende Anhänger in Täbris und Ghom dem Präsidenten die letzte Ehre. In Täbris folgte die Menge einem Lastwagen, auf dem die Särge der Absturzopfer aufgebahrt waren. Der Leichnam des Präsidenten soll am Donnerstag in dessen Heimatort Maschchad beigesetzt werden.
In Täbris schwenkten viele Trauernde iranische Flaggen und trugen Porträts des 63-jährigen Raisi und weiterer Absturzopfer. Irans Innenminister Ahmad Wahidi würdigte die Opfer in einer Rede als „Märtyrer“. Die Mitglieder der iranischen Regierung hätten die Ehre gehabt, „diesem geliebten Präsidenten, diesem fleißigen Präsidenten zu dienen“, sagte er.
Menschen nehmen an einem Trauerzug für den verstorbenen iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi, Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und weitere Minister teil, die bei einem Hubschrauberabsturz an einem nebelverhangenen Berghang im Nordwesten des Landes ums Leben gekommen sind.
Irans Präsident stirbt bei Helikopter-Absturz: Stabschef schildert Momente vor Unglück
Update vom 21. Mai, 17.37 Uhr: Der Stabschef des verunglückten iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi hat in einem Interview mit dem Staatsfernsehen Momente vor dem Absturz des Helikopters geschildert. „Das Wetter war wolkenlos, vollkommen klar und hell“, erzählte Gholam-Hussein Esmaili am Dienstag in einem Gespräch mit dem Staatssender. Er befand sich demnach im hinteren der drei Helikopter, die in Richtung der Provinzhauptstadt Tabris unterwegs waren.
Nach etwa einer halben Stunde Flugzeit sei ein Wolkenfeld zu beobachten gewesen. Der Pilot des Präsidenten-Helikopters, der in der Mitte der Flotte flog, habe daraufhin den Befehl erteilt, höher zu steigen. Nur kurze Zeit später habe Esmailis Pilot festgestellt, dass Raisis Helikopter fehlte. „Warum drehen wir um?“, habe der Stabschef gefragt. Der Co-Pilot antwortete, der Hubschrauber des Präsidenten sei verschollen. Die Besatzung ging davon aus, dass er notgelandet sei. Mehrere Minuten hätten beide Helikopter über dem Gebiet gekreist, der Funkverkehr sei schnell unterbrochen worden. Wegen der schlechten Sichtverhältnisse seien die beiden Helikopter kurze Zeit später nahe einer Kupfermine gelandet.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Update vom 21. Mai, 14.28 Uhr: Nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und weiterer Regierungsvertreter des Iran bei einem Flugzeugabsturz hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine Anteilnahme bekundet. „Unser Beileid gilt der Regierung der Islamischen Republik Iran und den Familien der beim Absturz Getöteten“, erklärte Scholz am Dienstag in einer Kondolenz an den Vizepräsidenten des Iran, Mohammad Mokhber. Der Kanzler schloss „mit stillem Gruß“.
Update vom 21. Mai, 13.55 Uhr: Teheran hat Staatstrauer für den am Sonntag bei einem Hubschrauberabsturz gestorbenen Präsidenten verhängt. Ebrahim Raisis Gegner betrauern seinen Tod aus einem anderen Grund: „Er hat es ihm ermöglicht, sich der Rechenschaft für seine vielen Verbrechen zu entziehen“, sagt Hadi Ghaemi, der Leiter des New Yorker Zentrums für Menschenrechte im Iran. So wie ihn bedrückt viele Oppositionelle im Exil, dass Raisis Opfer nun keine Gerechtigkeit erfahren werden.
„Er hätte wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt und in einem fairen Prozess für die zahllosen Gräueltaten, die er in vier Jahrzehnten begangen hat, zur Rechenschaft gezogen werden müssen“, erklärt Mahmood-Amiry Moghaddam, Direktor der in Norwegen ansässigen Gruppe Iran Human Rights, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. „Ebrahim Raisi war ein Symbol für die Straffreiheit von Kriminellen und den Mangel an Rechenschaftspflicht innerhalb des Systems der Islamischen Republik.“
Raisi war nach der islamischen Revolution 1979 schnell aufgestiegen. Für die Exil-Opposition ist sein Name unauslöschlich mit Massenhinrichtungen von Marxisten und anderen Linken 1988 verbunden, als Raisi stellvertretender Staatsanwalt des Revolutionsgerichts in Teheran war.
Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International beschuldigen Raisi, damals einem vierköpfigen „Todeskomitee“ angehört zu haben, das die Exekutionen genehmigte. Er stritt eine persönliche Beteiligung ab, lobte aber die Hinrichtungen. Im September 2020 forderten sieben UN-Sonderberichterstatter die iranische Regierung auf, die Verantwortlichen für die Tötungen zur Rechenschaft zu ziehen, da es sich um Verbrechen gegen die Menschlichkeit handeln könnte.
Raisi-Nacholger gesucht: Iran gibt Termin für Wahl bekannt
Update vom 21. Mai, 12.15 Uhr: Die Zentrale Wahlbehörde des Iran hat den Zeitplan für neue Wahlen im Land nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi bekannt gegeben. Demnach sollen die Wahlen am 28. Juni abgehalten werden, meldete die Nachrichtenagentur IRNA. Zwischen dem 30. Mai und 3. Juni können sich Kandidaten registrieren lassen. Vom 12. bis zum 27. Juni werden anschließend die Wahlkampagnen der Kandidaten laufen. Bis zur Wahl wird Raisis Stellvertreter Mohammad Mochber die Aufgaben des Präsidents übernehmen.
„Wir waren alle zerstört“: Iran trauert um Raisi
Update vom 21. Mai, 11.10 Uhr: Die Nachrichtenagentur Associated Press berichtet von den Trauerfeierlichkeiten für den iranischen Präsident Ebrahim Raisi und Außenminister Hossein Amir-Abdollahian. „Wir waren alle zerstört“, sagte ein Iraner aus der Hauptstadt Teheran. Ein weiterer Bewohner der Stadt sagte, sie seien traurig, dass sie einen starken Anführer verloren hätten. „Wir waren schockiert, einen solchen Charakter verloren zu haben, der Iran stolz gemacht und die Feinde gedemütigt hat“, sagte er. Vor allem in den vergangenen Monaten habe er es geschafft, die USA und Israel zu „demütigen“.
Viele der Menschen, die sich auf dem zentralen Platz der Stadt Täbris versammelten, schwenkten Fahnen und trugen Porträts des 63-jährigen Raisi und anderer Absturzopfer, wie Bilder der Nachrichtenagentur AFP zeigten. Auf einem Lastwagen wurden die mit der iranischen Flagge bedeckten Särge durch die Menschenmenge gefahren. In seiner Rede zu Beginn der Zeremonie würdigte Irans Innenminister Ahmad Vahidi die Opfer. Die Mitglieder der iranischen Regierung hätten die Ehre gehabt, „diesem geliebten Präsidenten, diesem fleißigen Präsidenten zu dienen“, sagte er.
Erstmeldung: Tabris – Der unerwartete Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi zusammen mit Außenminister Hossein Amir-Abdollahian hat den Iran schockiert. Raisi und Amir-Abdollahian kamen bei einem Helikopter-Absturz im Nordwesten des Landes nahe der Grenze zu Aserbaidschan am Sonntag (19. Mai) ums Leben. Die Umstände des Unglücks sind derzeit noch unklar.
Im Iran haben indes die Trauerfeierlichkeiten für die Opfer des Helikopter-Absturzes begonnen. Tausende Regierungsanhänger strömten laut Staatsmedien am Dienstag zum Auftakt der Zeremonie in der nordwestlichen Metropole Tabris, um Abschied von den Staatsmännern zu nehmen. Aufnahmen der Nachrichtenagentur Mehr zufolge bewarfen die Massen die Särge mit Blumen, während im Hintergrund Gebete vorgelesen wurden.
Laut der Nachrichtenagentur Tasnim sind weitere Trauerfeiern in der religiösen Hochburg und Pilgerstadt Ghom sowie in der Hauptstadt Teheran geplant. Raisi soll am Donnerstag im schiitischen Zentrum seiner Heimatstadt Maschhad, dem Heiligtum von Imam Resa, begraben werden.
Tod von Raisi bei Helikopterunglück: Iran ruft fünftägige Staatstrauer aus
Die Staatsführung im Iran rief eine fünftägige Staatstrauer aus. Zum Interims-Präsidenten wurde Raisis bisheriger Stellvertreter Mohammed Mochber ernannt. Die Spitzen von Regierung, Parlament und Justiz legten den 28. Juni als Termin für die Präsidentenwahl fest. Ein Anwärter auf das Präsidentenamt zeichnete sich zunächst nicht ab.
Iranische Behörden haben Untersuchungen über die Ursache des Helikopter-Absturzes eingeleitet. Der iranische Botschafter in Russland, Kazem Jalali, sagte gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, man müsse erst auf die Ergebnisse der Ermittlungen warten und solle davor keine Schlüsse ziehen. Außerdem sagte er, die iranische Außenpolitik werde sich nicht ändern, da sie unter der Autorität des religiösen Oberhaupts Ali Chamenei stehe.
Laut einem Bericht der US-Tageszeitung Politico waren US-Beamte nach dem Helikopterunglück eine Zeit lang besorgt, dass der Iran sofort die USA oder Israel zum Drahtzieher erklären könnte. „Einen Moment lang war es nicht unlogisch zu fragen: ‚Ist das der Beginn des Dritten Weltkrieges?‘“, sagte ein Beamter der Zeitung. Allerdings kamen aus Iran bislang keine derartigen Vorwürfe. Im iranischen Fernsehen spekulierten mehrere Gäste jedoch über eine angebliche Präsenz von Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad im benachbarten Aserbaidschan, die möglicherweise eine Sabotage durchgeführt hätten. (bb/dpa/AFP)