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Iran-Israel-Konflikt

Iran greift Israel mit Hyperschallraketen an: Drohende Eskalation?

Iran hat Hyperschallraketen auf israelisches Gebiet geschossen. Die Flugabwehr Israels bewältigt diese schwer abzufangenden Waffen nur mit teilweisem Erfolg.

Haifa – In der Nacht zum Montag (16. Juni) hat der Iran erneut Raketen auf Israel abgefeuert. Dabei sollen auch zwei Hyperschallraketen zum Einsatz gekommen sein. Nach Angaben des britischen Sicherheitsunternehmens Ambrey schlugen die Raketen in der nordisraelischen Hafenstadt Haifa ein. Mit dem Einsatz der Hyperschallraketen gleitet der Israel-Konflikt mit dem Iran in ein neues Stadium der Eskalation.

Israel im Krieg mit Iran: Raketen fliegen, Menschen werden evakuiert

Lichtblitze durchzucken den nächtlichen Himmel über Tel Aviv.
Lichtblitze durchzucken den nächtlichen Himmel über Tel Aviv. Ausgelöst werden sie vom Iron Dome, dem Raketenschutzschirm über Israel, der hier ballistische Geschosse aus dem Iran abfängt. © Ohad Zwigenberg/dpa
Ein israelischer Soldat überwacht die Evakuierung der nahe Tel Aviv gelegenen Stadt Ramat-Gan nach einem Raketenangriff aus dem Iran.
Ein israelischer Soldat überwacht die Evakuierung der nahe Tel Aviv gelegenen Stadt Ramat-Gan nach einem Raketenangriff aus dem Iran. © Ilia Yefimovich/dpa
Erdölanlage in Teheran von Israel angegriffen.
Erdölanlage in Teheran von Israel angegriffen. © IMAGO/FatemehBahrami
Gebäude, das bei einem israelischen Angriff auf den Bezirk Narmak im Osten Teherans schwer beschädigt wurde.
Iran von Raketen aus Israel angegriffen – Gebäude stark beschädigt. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Gebäude, das bei einem israelischen Angriff auf den Bezirk Narmak im Osten Teherans schwer beschädigt wurde.
Israelischer Angriff beschädigt Gebäude in Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Tote und Verletzte in Nordisrael nach iranischem Raketenangriff.
Tote und Verletzte in Nordisrael nach iranischem Raketenangriff. © IMAGO/Samir Abdalhade
Eine stark beschädigte Wohnung in einem Wohnhaus, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde
Eine stark beschädigte Wohnung in einem Wohnhaus, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Ariel Schalit/dpa
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Der Iron Dome in Aktion
Der Iron Dome in Aktion: Raketen aus dem Iran, die in Richtung Tel Aviv flogen, werden von dem Flugabwehrsystem Israels abgefangen.  © Oded Balilty/dpa
dem Iron Dome gelingt es offenbar nicht, alle Raketen aus dem Iran abzufangen.
Doch auch dem Iron Dome gelingt es offenbar nicht, alle Raketen aus dem Iran abzufangen. Immer wieder kommen ballistische Geschosse durch und richten wie hier in Tel Aviv große Schäden an. © Baz Ratner/dpa
Raketenangriffe aus dem Iran
Aufgrund der Raketenangriffe aus dem Iran müssen immer wieder Gebäude und Bezirke in Tel Aviv und anderen Teilen Israels evakuiert werden. Diese Personen mussten ihr Wohnhaus in der israelischen Millionenmetropole aufgrund eines Raketeneinschlags verlassen. © Baz Ratner/dpa
Israelische Sicherheitskräfte inspizieren zerstörte Gebäude, die von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurden.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Bewohnerinnen und Bewohner Israels suchen während der Luftangriffe aus dem Iran Schutz
Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner Israels suchen während der Luftangriffe aus dem Iran Schutz in offiziellen Bunkeranlagen, von denen es im ganzen Land mehrere gibt. In Tel Aviv wurde eine Tiefgarage zu einem Luftschutzbunker für die Bevölkerung umfunktioniert. Eine Frau hat sich ihr Kind umgebunden und kühlt den Nachwuchs mit einem Hand-Ventilator, während sie auf das Ende der Raketenangriffe aus dem Iran wartet. © Baz Ratner/dpa
Flammen steigen aus einem Öllager im Iran auf, nachdem es mutmaßlich von einer israelischen Rakete getroffen wurde.
Flammen steigen aus einem Öllager im Iran auf, nachdem es mutmaßlich von einer israelischen Rakete getroffen wurde. © Vahid Salemi/dpa
Nach einer Explosion im Süden Teherans, Iran, steigt starker Rauch aus einer Ölanlage auf.
Nach einer Explosion im Süden Teherans, Iran, steigt starker Rauch aus einer Ölanlage auf. © Vahid Salemi/dpa
Israelische Luftangriffe in Teheran
Israelische Luftangriffe in Teheran. © IMAGO/Khoshiran
Israelischer Luftangriff auf Treibstoffdepot im Teheraner Stadtteil Shahran.
Israelische Luftangriffe über Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Flammen erleuchten die Skyline hinter dem ikonischen Milad Tower in Teheran.
Israelische Luftangriffe über Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Mostafa Alkharouf
Rettungsteams durchsuchen Trümmer nach iranischer Rakete in Bat Yam, nahe Tel Aviv.
Rettungsteams durchsuchen Trümmer nach iranischer Rakete in Bat Yam, nahe Tel Aviv. © IMAGO/Mostafa Alkharouf
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Nir Keidar
Folgen des iranischen Raketenangriffs in Bat Yam, nahe Tel Aviv
Aufräumarbeiten nach iranischem Raketenangriff in Bat Yam – Nahe Tel Aviv, Israel. © IMAGO/Mostafaf Alkharouf
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Nir Keidar
ranische Rakete trifft Bat Yam, Israel – Vorort von Tel Aviv
Bat Yam, Vorort von Tel Aviv, wurde am 15. Juni 2025 erheblich beschädigt, als es von einer iranischen Rakete getroffen wurde © IMAGO/Mostafaf Alkharouf
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel – einem Vorort von Tel Aviv
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel.  © IMAGO/Faiz Abu Rmeleh
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel.
Ein Gebäude in der Stadt Bat Yam, einem Vorort von Tel Aviv, wurde am 15. Juni 2025 erheblich beschädigt © IMAGO/Faiz Abu Rmeleh
Helfer versammeln sich vor einem Gebäude, das bei einem israelischen Angriff in Teheran zerstört wurde.
Helfer versammeln sich vor einem Gebäude, das bei einem israelischen Angriff in Teheran zerstört wurde. © IMAGO/Iranian Red Crescent
Das iranische Luftabwehrsystem feuert in der Nähe des Milad Tower Schüsse ab, die auf israelische Drohnen gerichtet sind.
Israelische Luftangriffe in Teheran. © IMAGO/Khoshiran
Das oberste Stockwerk eines Wohnhauses in Teheran, das bei einem Angriff der israelischen Armee beschädigt wurde
Das oberste Stockwerk eines Wohnhauses in Teheran, das bei einem Angriff der israelischen Armee beschädigt wurde © Vahid Salemi/dpa

Israel im Krieg: Iran greift mit Hyperschallraketen an – Versagt Iron Dome?

Bei den eingesetzten Raketen könnte es sich um das iranische Modell „Fattah“ (persisch: Eroberer oder Siegesbringer) handeln. Die „Fattah“ ist eine ballistische Langstreckenrakete, die Teheran im Jahr 2023 vorgestellt hatte. Iran deklariert sie selbst als Hyperschallrakete. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Irna erreiche die „Fattah“ eine Geschwindigkeit von bis zu 18.500 km/h und eine Reichweite von rund 1400 Kilometern.

Die „Fattah“-Rakete hat einen speziellen Gefechtskopf, der sich von der Rakete abtrennt, wenn sie aus dem Weltall wieder in die Erdatmosphäre eintritt. Dieser Teil heißt MaRV, das steht für „manövrierfähiger Wiedereintrittskörper“. Das Besondere: Der Gefechtskopf kann nach dem Abtrennen noch seine Flugbahn etwas ändern. Dadurch fliegt er nicht einfach geradeaus, sondern kann kleine Richtungswechsel machen, um Abwehrsystemen auszuweichen.

Die „Fattah“-Rakete: Ein Überblick

TypMittelstreckenrakete; laut Iran Hyperschallrakete
HerkunftslandIran
HerstellerIslamische Revolutionsgarde
Länge15,3 Meter
Geschwindigkeitmax. Mach 13-15
Reichweite1.400 Kilometer

Irans Hyperschallrakete: Die „Fattah“ gegen Israel

Ob beim aktuellen Angriff auf Haifa tatsächlich zwei „Fattah“-Raketen eingesetzt wurden, ist bislang nicht unabhängig bestätigt. Die semi-offizielle iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete zuerst, dass die Islamischen Revolutionsgarden möglicherweise die „Fattah“ eingesetzt hätten.

Bereits im Oktober 2024 hatte Israel einen ähnlichen Angriff aus dem Iran erlitten. Auch damals vermuteten Beobachter den Einsatz einer Hyperschallrakete. Laut iranischem Staatsfernsehen sei es den Luftstreitkräften der Revolutionsgarden dabei gelungen, mit der „Fattah-1“ die israelische Luftabwehr zu durchbrechen.

Iran entsendet Raketen: Brände und Rauch in Haifa

Der jüngste Angriff verdeutlicht ein wachsendes Problem: Israels hochentwickelte Raketenabwehrsysteme, darunter Iron Dome, David’s Sling und Arrow, können bei massiertem Beschuss an ihre Belastungsgrenze geraten. Auch beim Angriff in der Nacht auf den 16. Juni wurden die Systeme zwar aktiviert, dennoch kam es nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom zu mehreren Einschlägen im Landesinneren, darunter im dicht besiedelten Zentrum des Landes. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachtete nach Angriffen auf Haifa Brände und Rauch über der Stadt.

Dem Iron Dome gelingt es offenbar nicht, alle Raketen aus dem Iran abzufangen. Immer wieder kommen ballistische Geschosse durch und richten wie hier in Tel Aviv große Schäden an.

Iran-Israel-Konflikt: Neue Stufe der militärischen Eskalation?

Warum es zu den vermehrten Treffern in Wohngebieten und den vergleichsweise hohen Opferzahlen kommt, lasse sich derzeit nicht abschließend sagen. Doch es gibt plausible Erklärungen, wie der Raketen- und Nahostexperte Fabian Hinz vom Londoner Thinktank IISS der Welt erklärt hat. In früheren Angriffswellen habe der Iran verstärkt militärische Ziele ins Visier genommen, oft in weniger dicht besiedelten Regionen.

Weil die Treffgenauigkeit insbesondere der iranischen Langstreckenraketen gering sei, könnten diese in dicht besiedelten Gebieten eher Schäden verursachen als an entlegenen Basen, die von freiem Feld umgeben sind. Doch inzwischen ziele der Iran offenbar bewusst auf Israels Bevölkerungszentren.

Mit dem Einsatz von Hyperschallraketen betritt der Iran eine neue Stufe der militärischen Eskalation. Waffen wie die „Fattah“ sind extrem schnell und manövrierfähig und damit schwer abzufangen. Der Einsatz dieser Rakete, wäre ein strategischer Wendepunkt: Der Iran könnte Israels Raketenabwehr gezielter durchbrechen. Das hätte nicht nur militärische, sondern auch psychologische Folgen und erhöht das Risiko eines Flächenbrands im Nahen Osten erheblich. (lw)

Rubriklistenbild: © Leo Correa/AP/dpa

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