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Knapp ein Monat ohne Auftritt

Premiere nach Israel-Iran-Krieg: Ajatollah Chamenei zeigt sich erstmals wieder in der Öffentlichkeit

Der geistliche Führer des Irans, Ali Chamenei, zeigt sich seit langem wieder in der Öffentlichkeit. Offenbar sollen auch wieder Gespräche mit den USA geführt werden.

Teheran – Seit dem 12 Tage anhaltenden israelisch-iranischen Krieges ist der oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, erstmals wieder in der Öffentlichkeit erschienen. „Die Trauerzeremonie am Vorabend des Aschura-Festes fand heute Abend in Anwesenheit von Imam Chamenei statt“, wurde auf dem X-Konto des 86-Jährigen verkündet. Das Aschura-Fest ist einer der wichtigsten islamischen Trauertage für Schiiten.

Chamenei wegen Angriffen von Israel und USA im Bunker aufgehalten

Der Geistliche war zuletzt am 11. Juni bei einem Treffen mit Abgeordneten öffentlich aufgetreten. Israel hatte den Iran am 13. Juni angegriffen. In einem Staat, der auf symbolische Präsenz und religiöse Autorität baut, wog Chameneis Abwesenheit schwer. Im Krieg hatte Israels Verteidigungsminister Israel Katz dem iranischen Führer offen gedroht: Dieser könne „nicht weiter existieren“. Seine Abwesenheit hatte Raum für allerhand Spekulationen gegeben. Die New York Times berichtete, der 86-Jährige habe sich während des Krieges in einem Bunker aufgehalten, elektronische Kommunikationsmittel gemieden und mit seinen Kommandeuren über einen vertrauten Assistenten kommuniziert.

Israel im Krieg mit Iran: Raketen fliegen, Menschen werden evakuiert

Lichtblitze durchzucken den nächtlichen Himmel über Tel Aviv.
Lichtblitze durchzucken den nächtlichen Himmel über Tel Aviv. Ausgelöst werden sie vom Iron Dome, dem Raketenschutzschirm über Israel, der hier ballistische Geschosse aus dem Iran abfängt. © Ohad Zwigenberg/dpa
Ein israelischer Soldat überwacht die Evakuierung der nahe Tel Aviv gelegenen Stadt Ramat-Gan nach einem Raketenangriff aus dem Iran.
Ein israelischer Soldat überwacht die Evakuierung der nahe Tel Aviv gelegenen Stadt Ramat-Gan nach einem Raketenangriff aus dem Iran. © Ilia Yefimovich/dpa
Erdölanlage in Teheran von Israel angegriffen.
Erdölanlage in Teheran von Israel angegriffen. © IMAGO/FatemehBahrami
Gebäude, das bei einem israelischen Angriff auf den Bezirk Narmak im Osten Teherans schwer beschädigt wurde.
Iran von Raketen aus Israel angegriffen – Gebäude stark beschädigt. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Gebäude, das bei einem israelischen Angriff auf den Bezirk Narmak im Osten Teherans schwer beschädigt wurde.
Israelischer Angriff beschädigt Gebäude in Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Tote und Verletzte in Nordisrael nach iranischem Raketenangriff.
Tote und Verletzte in Nordisrael nach iranischem Raketenangriff. © IMAGO/Samir Abdalhade
Eine stark beschädigte Wohnung in einem Wohnhaus, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde
Eine stark beschädigte Wohnung in einem Wohnhaus, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Ariel Schalit/dpa
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Der Iron Dome in Aktion
Der Iron Dome in Aktion: Raketen aus dem Iran, die in Richtung Tel Aviv flogen, werden von dem Flugabwehrsystem Israels abgefangen.  © Oded Balilty/dpa
dem Iron Dome gelingt es offenbar nicht, alle Raketen aus dem Iran abzufangen.
Doch auch dem Iron Dome gelingt es offenbar nicht, alle Raketen aus dem Iran abzufangen. Immer wieder kommen ballistische Geschosse durch und richten wie hier in Tel Aviv große Schäden an. © Baz Ratner/dpa
Raketenangriffe aus dem Iran
Aufgrund der Raketenangriffe aus dem Iran müssen immer wieder Gebäude und Bezirke in Tel Aviv und anderen Teilen Israels evakuiert werden. Diese Personen mussten ihr Wohnhaus in der israelischen Millionenmetropole aufgrund eines Raketeneinschlags verlassen. © Baz Ratner/dpa
Israelische Sicherheitskräfte inspizieren zerstörte Gebäude, die von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurden.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Bewohnerinnen und Bewohner Israels suchen während der Luftangriffe aus dem Iran Schutz
Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner Israels suchen während der Luftangriffe aus dem Iran Schutz in offiziellen Bunkeranlagen, von denen es im ganzen Land mehrere gibt. In Tel Aviv wurde eine Tiefgarage zu einem Luftschutzbunker für die Bevölkerung umfunktioniert. Eine Frau hat sich ihr Kind umgebunden und kühlt den Nachwuchs mit einem Hand-Ventilator, während sie auf das Ende der Raketenangriffe aus dem Iran wartet. © Baz Ratner/dpa
Flammen steigen aus einem Öllager im Iran auf, nachdem es mutmaßlich von einer israelischen Rakete getroffen wurde.
Flammen steigen aus einem Öllager im Iran auf, nachdem es mutmaßlich von einer israelischen Rakete getroffen wurde. © Vahid Salemi/dpa
Nach einer Explosion im Süden Teherans, Iran, steigt starker Rauch aus einer Ölanlage auf.
Nach einer Explosion im Süden Teherans, Iran, steigt starker Rauch aus einer Ölanlage auf. © Vahid Salemi/dpa
Israelische Luftangriffe in Teheran
Israelische Luftangriffe in Teheran. © IMAGO/Khoshiran
Israelischer Luftangriff auf Treibstoffdepot im Teheraner Stadtteil Shahran.
Israelische Luftangriffe über Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Flammen erleuchten die Skyline hinter dem ikonischen Milad Tower in Teheran.
Israelische Luftangriffe über Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Mostafa Alkharouf
Rettungsteams durchsuchen Trümmer nach iranischer Rakete in Bat Yam, nahe Tel Aviv.
Rettungsteams durchsuchen Trümmer nach iranischer Rakete in Bat Yam, nahe Tel Aviv. © IMAGO/Mostafa Alkharouf
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Nir Keidar
Folgen des iranischen Raketenangriffs in Bat Yam, nahe Tel Aviv
Aufräumarbeiten nach iranischem Raketenangriff in Bat Yam – Nahe Tel Aviv, Israel. © IMAGO/Mostafaf Alkharouf
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Nir Keidar
ranische Rakete trifft Bat Yam, Israel – Vorort von Tel Aviv
Bat Yam, Vorort von Tel Aviv, wurde am 15. Juni 2025 erheblich beschädigt, als es von einer iranischen Rakete getroffen wurde © IMAGO/Mostafaf Alkharouf
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel – einem Vorort von Tel Aviv
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel.  © IMAGO/Faiz Abu Rmeleh
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel.
Ein Gebäude in der Stadt Bat Yam, einem Vorort von Tel Aviv, wurde am 15. Juni 2025 erheblich beschädigt © IMAGO/Faiz Abu Rmeleh
Helfer versammeln sich vor einem Gebäude, das bei einem israelischen Angriff in Teheran zerstört wurde.
Helfer versammeln sich vor einem Gebäude, das bei einem israelischen Angriff in Teheran zerstört wurde. © IMAGO/Iranian Red Crescent
Das iranische Luftabwehrsystem feuert in der Nähe des Milad Tower Schüsse ab, die auf israelische Drohnen gerichtet sind.
Israelische Luftangriffe in Teheran. © IMAGO/Khoshiran
Das oberste Stockwerk eines Wohnhauses in Teheran, das bei einem Angriff der israelischen Armee beschädigt wurde
Das oberste Stockwerk eines Wohnhauses in Teheran, das bei einem Angriff der israelischen Armee beschädigt wurde © Vahid Salemi/dpa

Nachdem sich die USA mit der Bombardierung dreier wichtiger Atomanlagen im Iran in den Krieg an der Seite Israels eingemischt hatten, schickte US-Präsident Donald Trump über soziale Medien Warnungen an Chamenei, dass die USA wüssten, wo er sich aufhalte, aber nicht vorhätten, ihn zu töten, „zumindest vorerst“.

Am 26. Juni, kurz nach Beginn des Waffenstillstands, gab der iranische Führer seine erste öffentliche Erklärung seit Tagen ab. In einer vorab aufgezeichneten Stellungnahme erklärte er, Teheran habe mit dem Angriff auf einen US-Luftwaffenstützpunkt in Katar „Amerika eine Ohrfeige verpasst“, und warnte vor weiteren Angriffen der USA oder Israels auf den Iran.

Iran setzt Kooperation mit IAEA aus

Die Gefahr vor einem weiteren Krieg ist für das Land allerdings offenbar noch lange nicht gebannt. Der Iran hatte zuletzt die Kooperation mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA ausgesetzt. Jetzt gaben die IAEA-Inspekteure das Land verlassen, wie die Organisation in Wien auf X mitteilte. Das Team sei während des jüngsten Krieges im Land geblieben und habe sich nun sicher auf den Weg nach Wien gemacht, teilte die Behörde mit. Laut Teheran soll die Kooperation mit der IAEA so lange ausgesetzt bleiben, bis die Sicherheit der iranischen Nuklearanlagen gewährleistet ist. Erst wenn die Bedingungen erfüllt sind, so der Nationale Sicherheitsrat über eine Wiederaufnahme der Zusammenarbeit entscheiden.

Im Zuge des Krieges warf Irans Regierung der IAEA vor, mit einem kritischen Bericht die israelischen Angriffe legitimiert zu haben. Daraufhin wurde IAEA-Chef Rafael Grossi als israelischer Spion diffamiert. Die iranische Tageszeitung Keyhan forderte sogar die „Verhaftung und Hinrichtung“ des Diplomaten. Dies löste im Westen große Empörung aus.

Irans Oberster Führer Ajatallah Ali Chamenei.

Laut Medienbericht neue Verhandlungen zwischen USA und Iran

Inzwischen gibt es wieder Berichte über mögliche neue Verhandlungen zwischen Washington und Teheran. Vor Ausbruch des Krieges hatten die USA und der Iran rund zwei Monate lang Gespräche über das Atomprogramm geführt. Sogar eine sechste Verhandlungsrunde war für nur zwei Tage nach Kriegsbeginn angesetzt. Wie das US-Nachrichtenportal Axios jedoch mitteilt, gibt es Vorbereitungen für ein Treffen zwischen Irans Außenminister Abbas Araghtschi und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff. Demnach könnten die beiden Diplomaten schon kommende Woche in Oslo zusammenkommen. Das genaue Datum ist noch nicht bekannt. Unklar bleibt aber, ob der Golfstaat Oman erneut als Vermittler auftreten wird. (erpe/dpa/AFP)

Rubriklistenbild: © Vahid Salemi/AP/dpa

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