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„Breakout-Dauer zu Ende“
„Brandgefährliche“ Situation: „Iran steht unmittelbar vor der Atombombe“
Die Angst vor einem Flächenbrand im Nahen Osten ist nach Irans Angriff auf Israel groß. Auch, weil das Mullah-Regime einer Atombombe wohl nahe ist.
Berlin – Es war ein beispielloser Angriff des Iran auf Israel, als die Mullahs am Wochenende Drohnen auf den jüdischen Staat abfeuerten. Die Angst vor einer Spirale der Gewalt ist groß. „Die Situation ist brandgefährlich“, sagte Experte Ulrich Schlie, Professor für Sicherheits- und Strategieforschung am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie an der Universität Bonn IPPEN.MEDIA am Montag (15. April): „Vieles wird davon abhängen, ob der Iran sich zu weiteren Provokationen entscheidet und wie seine Proxys reagieren.“
„Der Iran steht, nach allem, was wir wissen, unmittelbar vor der Bombe.“
Das Gefährliche: Obwohl der Iran immer wieder in Vergangenheit behauptet hat, nicht an einer Atombombe zu bauen, glaubt Experte Schlie nicht an diese Lippenbekenntnisse: „Der Iran steht, nach allem, was wir wissen, unmittelbar vor der Bombe.
Das Atomabkommen von 2015, das die Anreicherung nur noch in engen Grenzen erlauben sollte, ist in sich kollabiert und der Iran hat seine Vorräte an schwach angereichertem Uran seitdem signifikant erhöht“, warnte Schlie. „Die Breakout-Dauer, bis der Iran das für eine Atombombe notwendige Spaltmaterial herstellen kann, ist damit de facto wohl zu Ende.“
Iran: Friedliche Nutzung des fast waffenfähigen Urans nicht plausibel
Anfang diesen Jahres hat Irans Atomchef zwar erneut bekräftigt, dass sein Land nicht nach Nuklearwaffen strebe. „Der Besitz von Massenvernichtungswaffen hat nie einen Platz in der Sicherheits- und Verteidigungsdoktrin der Islamischen Republik Iran gehabt“, sagte Mohammed Eslami damals in einem Fernsehinterview. Er reagierte damals auf die Frage, ob es angesichts des Konflikts mit Israel nicht an der Zeit sei, eine Atombombe zu haben oder wenigstens einen Atomtest durchzuführen.
Doch die Angst, dass der Iran nur Lippenbekenntnisse liefert, wächst seit langem an. Eine friedliche Nutzung des fast waffenfähigen Urans sei nicht plausibel, warnten Experten. Teheran beteuerte, das Atomprogramm nur zivil zu nutzen. Aber laut der IAEA hat kein Land bisher soviel Uran angereichert, ohne daraus eine Atombombe zu machen.
Iran kommt der Atombombe näher: Behörden-Bericht schürt Sorge
Schon seit Februar ist bekannt, dass das Mullah-Regime seine Produktion von hoch angereichertem Uran in den vergangenen Monaten stark erhöht hat. Zwischen Ende Oktober 2023 und Anfang Februar 2024 seien 25 Kilogramm an fast waffenfähigem Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent hergestellt worden, stellte die IAEA Anfang 2024 in einem Bericht fest, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Im Quartal davor waren es weniger als sieben Kilogramm gewesen.
Irans gesamter Bestand an 60-prozentigen Uran sank zwar laut dem Bericht in den vergangenen Monaten leicht auf 121,5 Kilogramm, weil das Material mit niedriger angereichertem Uran vermischt wurde. Laut Experten kann diese Mischung aber ohne Probleme auf waffenfähiges Niveau gebracht werden. Für eine Atombombe sind laut Experten etwa 50 Kilogramm von mindestens 80- bis 90-prozentigem Uran nötig.
Atombombe des Iran: Israel sollte sich „auf Worst-Case-Szenario vorbereiten“
Neben dem Material hat das Land auch die technischen Möglichkeiten, eine Bombe zu bauen. Der ehemalige iranische Atomchef Ali Akbar Salehi erklärte ebenfalls bereits im Februar, dass sein Land über die technischen Fähigkeiten verfüge, solche Waffen zu entwickeln.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Seit Gründung der Islamischen Republik vor 45 Jahren gilt Israel als Irans Erzfeind. Immer wieder hatte die Staatsspitze dem jüdischen Staat mit Vernichtung gedroht. Israel seinerseits soll Nuklearwaffen besitzen, hat dies aber nie öffentlich gemacht. Schlie sagte IPPEN.MEDIA: „In der Strategie muss man immer auf das Schlimmste vorbereitet sein, deshalb ist Israel gut beraten, sich auch auf dieses Worst-Case-Szenario vorzubereiten.“ Bei den jüngsten Attacken des Iran bekam Israel indes auch Unterstützung aus dem arabischen Raum. (acm/dpa)