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„Absolut abenteuerlich“
Muss die AfD die Wagenknecht-Partei fürchten? Forsa-Chef wiegelt ab – aber gibt der CDU einen Rat
Könnte Wagenknecht mit ihrer neuen Partei eine Gefahr für AfD und CDU werden? Das bezweifelt Forsa-Chef Güllner und beruft sich auf eine eigene Umfrage.
Dabei wird die Wagenknecht-Partei als eine mögliche gefährliche Konkurrenz für die AfD und die CDU betrachtet. Denn Umfragen haben zuvor mehrmals bestätigt, dass etwa die AfD vor allem dank Protestwählern bundesweit sowie in mehreren Bundesländern Rekordwerte erreicht. Und genau diese Wähler könnten nun mit dem „Bündnis“ von Wagenknecht eine Ausweichmöglichkeit haben.
„Natürlich gibt es ganz viele Menschen, die wählen die AfD, nicht weil sie rechts sind, sondern weil sie wütend sind, weil sie verzweifelt sind“, sagte die jetzt ehemalige Linken-Politikerin am Montagabend im ZDF-„heute journal“. Auch das sei ein Grund, warum sie und ihre Mitstreiter mit dem neuen Projekt an den Start gehen würden. Die Vermutung: Wagenknechts Partei könnte tatsächlich zweistellige Werte erreichen.
Doch geht es nach dem Gründer und Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, sollte man an dieser Stelle lieber vorsichtig mit derartigen Thesen umgehen. Umfragen, die einen zweistelligen Wert sehen würden, halte er für „absolut abenteuerlich“, sagte der Forsa-Chef dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
In einer eigenen Umfrage des Instituts im Auftrag der Sender RTL und ntv unter 1001 befragten Personen gaben schließlich lediglich drei Prozent an, die Partei von Wagenknecht „auf jeden Fall“ wählen zu wollen. 17 Prozent erklärten, ihr Kreuz nur „vielleicht“ bei Wagenknecht machen zu wollen. Güllner zufolge dürfte Wagenknecht der AfD und der CDU nicht allzu gefährlich werden. „Nach unseren Erkenntnissen könnte Wagenknecht einen geringen Teil der bisherigen Linken-Wähler anziehen und auch nur wenige Stimmen von der AfD holen“, betonte er. Man müsse schließlich berücksichtigen, dass die AfD zu einem großen Teil das rechtsradikale Potenzial binde.
Der Forsa-Chef erinnerte in diesem Zusammenhang auch an Wagenknechts Sammelbewegung „Aufstehen“ aus dem Jahr 2018. Diese sei nach kurzer Zeit „kläglich gescheitert“. Für die Landtagswahlen im Osten riet er den Christdemokraten, sich eher auf Nichtwähler als auf AfD-Wähler zu konzentrieren. Es gebe immerhin mehr Nichtwähler als AfD-Wähler.
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Noch keine klare Linie in der CDU zu Wagenknecht-Partei: „Ist noch eine Blackbox“
Aus der CDU kommen indes erste Stimmen zum Umgang mit der Wagenknecht-Partei. „Es darf für die CDU keine Zusammenarbeit mit der Wagenknecht-Partei geben“, sagte der Vorsitzende der Jungen Union (JU), Johannes Winkel, dem RND. Auf einem Parteitag im Jahr 2018 habe man schließlich „Koalitionen und ähnliche Formen der Zusammenarbeit sowohl mit der Linkspartei als auch mit der Alternative für Deutschland“ abgelehnt.
„Die Wagenknecht-Partei ist noch eine Blackbox“, sagt der Brandenburger CDU-Chef Jan Redmann weiter. Man wisse noch nicht, „wie genau sie sich inhaltlich aufstellen wird, wer in den Ländern personell dahinter steht“. Klar seien aber „extreme Unterschiede“ zur CDU: „Alles Weitere sollten wir abwarten.“
Unionsfraktionsvize Sepp Müller appellierte: „Wir beschäftigen uns nicht mit anderen Parteien, sondern haben ausreichend Hausaufgaben bei uns.“ Offenbar gibt es in der CDU noch keine klare Linie mit Blick auf den Umgang mit Wagenknecht. Für die kritischen Landtagswahlen im Osten nächstes Jahr könnte Wagenknechts Partei aber auf jeden Fall ein wichtiger Faktor sein. (bb)