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Auftritt in New York

Hisbollah-Krieg im Libanon: Netanjahu trifft vor UN-Rede kalter Wind

Israel befindet sich im Krieg mit der Hisbollah im Libanon. Netanjahu wird seine Strategie in einer Rede vor der UN verteidigen. Die Kritik nimmt jedoch zu.

Update vom 27. September, 16.10 Uhr: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bei seiner Rede vor der UN-Vollversammlung dem Iran mit Gegenschlägen gedroht, sollte Teheran Ziele in Israel angreifen. „Ich habe eine Botschaft an die Tyrannen in Teheran: Wenn ihr uns angreift, werden wir euch angreifen“, sagte Netanjahu vor der Vollversammlung in New York. „Es gibt keinen Ort im Iran, den der lange Arm Israels nicht erreichen kann. Und das gilt für den gesamten Nahen Osten.“ 

Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, spricht in der 79. Generaldebatte der UN-Vollversammlung und zeigt Karten des Nahen Ostens.

Der Weltgemeinschaft hielt Netanjahu vor, sie habe den Iran beschwichtigen wollen und die Augen verschlossen - sowohl vor der Unterdrückung der Menschen im Innern wie vor der externen Aggression der Machthaber in Teheran. „Diese Beschwichtigung muss jetzt ein Ende haben“, rief Netanjahu.

UN-Vollversammlung in New York – Rede von Netanjahu mit Spannung erwartet

Update vom 27. September, 9.57 Uhr: Kurz vor einer mit Spannung erwarteten Rede von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor der UN tobt die Debatte um eine Waffenruhe im Libanon weiter. So rief Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz auf, dem Vorschlag für einen sofortigen 21-tägigen Waffenstillstand zuzustimmen. „Eine umfassende regionale Eskalation würde niemandem dauerhafte Sicherheit bringen“, warnte die Grünen-Politikerin bei der UN-Generaldebatte in New York laut der Nachrichtenagentur dpa

Eine Staatengruppe um die USA und Deutschland hatte in der Nacht zum Donnerstag zusammen mit einflussreichen arabischen Ländern eine 21-tägige Waffenruhe in Nahost gefordert. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte im Anschluss deutlich, dass man die Hisbollah weiter angreifen werde. Nachdem die USA betont hatten, dass der Vorschlag mit Tel Aviv abgestimmt worden sei, ruderte Netanjahu ein wenig zurück und zeigte sich weiter „gesprächsbereit“. Der Premier ist mittlerweile in den USA eingetroffen. In New York will er heute vor der Generalversammlung in einer Rede seinen Kurs erläutern.

Vor Rede von Netanjahu: Abbas fordert vor der UN in New York von Israel eine Waffenruhe

Update vom 26. September, 17.20 Uhr: Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat die Mitgliedsstaaten der UN aufgerufen, keine Waffen mehr an Israel zu liefern. „Stoppen Sie dieses Verbrechen, hören Sie auf, Kinder und Frauen zu töten, beenden Sie den Völkermord, hören Sie auf, Waffen an Israel zu liefern“, so Abbas am Donnerstag während der Generaldebatte zur UN-Vollversammlung. „Dieser Wahnsinn darf nicht fortgesetzt werden. Die ganze Welt ist dafür verantwortlich, was unserem Volk im Gazastreifen und im Westjordanland widerfährt.“ Am Freitag wird eine Rede von Premierminister Benjamin Netanjahu zu dem Thema erwartet.

UN-Versammlung: Lage in Israel bleibt angespannt

Erstmeldung: New York – Angst vor einer weiteren Eskalation: Die geopolitische Lage Israels bleibt massiv angespannt. Während der Krieg in Gaza weiterhin tobt, eskalieren die Konflikte mit dem Libanon und der Hisbollah. Angesichts der jüngsten militärischen Auseinandersetzungen musste der israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu eine geplante Rede vor der UN-Generalversammlung zuletzt mehrfach verschieben. Doch am Freitag (27. September) soll der Auftritt in New York endlich stattfinden. Doch dem Regierungschef schlägt angesichts seines harten Vorgehens im Nahen Osten immer mehr kalter Wind ins Gesicht.

„Netanjahu kommt bei der UN fast als Persona non grata an“, sagte Alon Liel, ehemaliger Generaldirektor des israelischen Außenministeriums, dem US-Magazin Newsweek. Eigentlich sei Netanjahu für seine dramatische Rhetorik und die Fähigkeit bekannt, internationale Auftritte in innenpolitische Vorteile umzuwandeln. Doch auf der internationalen Bühne steige die Ungeduld mit Netanjahu, hieß es in dem Bericht weiter.

Rede vor UN in New York: Netanjahu kommt wegen Libanon-Krieg als Persona non grata

In der Vergangenheit hat Netanjahu seine Reden mit visuellen Effekten untermalt, um seine Botschaften zu verstärken. Von der Comic-Bombe bis zu den Bauplänen von Auschwitz-Birkenau, seine Auftritte bleiben im Gedächtnis. Doch ob diese Strategie in der aktuellen Lage fruchtet, bleibt fraglich. „Er ist ein Meister der Redekunst“, sagte der israelische Politikkommentator Tal Schneider zu Newsweek. Dem Vernehmen nach wolle Netanjahu wohl seine Rede vor der UN in New York in Englisch halten – im festen Glauben, damit die Welt von seiner Sichtweise zu überzeugen. Doch dies zeige er, wie „wenig er den Bezug zur Realität hat“, fügte Schneider hinzu. Bereits in der Vorwoche war bekannt geworden, dass es zwischen US-Präsident Joe Biden und Netanjahu erhebliche Misstöne gibt.

UN-Generalversammlung: Baerbock und Abbas treten vor Netanjahu auf

In der laufenden Woche sprechen bei der Generaldebatte etwa 120 Staats- und Regierungschefs. Bei vielen Reden stehen der Nahost-Konflikt und der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine im Zentrum. Vor Netanjahu werden auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas eine Ansprache halten, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Die beiden Reden finden in der Nacht zu Freitag statt. Am Morgen folgt dann Israels Premier.

Auf welche Schwerpunkte sich Netanjahu in seiner UN-Rede konzentriert, blieb im Vorfeld unklar. Doch er plant höchstwahrscheinlich, bei den Vereinten Nationen für Israels militärische Aktionen in Gaza zu werben, während er gleichzeitig globale Unterstützung gegen die Hisbollah sucht und Iran für die Unruhen in der Region verantwortlich macht. Doch die internationale Gemeinschaft, angeführt von den USA und Deutschland, fordert eine Waffenruhe, um Raum für diplomatische Lösungen zu schaffen.

Israel im Krieg mit der Hisbollah im Libanon: Welt fordert von Israel Verzicht auf Bodenoffensive

Die humanitären Auswirkungen der Konflikte sind verheerend. Im Libanon wurden nach Angaben der libanesischen Behörden mehr als 600 Menschen getötet, während Zehntausende auf der Flucht sind. Ein Ende der Kämpfe sei nicht abzusehen, berichtete die Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag. Nachdem Israels Armee bislang vor allem mit Luftschlägen gegen die Hisbollah-Miliz vorgegangen ist, könnte die Militärführung nun eine Bodenoffensive vorbereiten. Parallel dazu dauert der Krieg in Gaza weiter an. Die Verluste sind dort noch viel höher.

Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert

Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Am 7. Oktober 2023 feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel ab. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel verkündet. © Hatem Moussa/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus zu sehen.  © Ilia Yefimovich/ dpa
Israelischer Soldat mit Hund im Israel Krieg
Ein israelischer Soldat geht mit seinem Hund zwischen Autos in Deckung.  © Ohad Zwigenberg/ dpa
Israelische Polizisten evakuieren Frau und Kind im Israel Krieg
Israelische Polizisten evakuieren eine Frau und ein Kind von einem Ort, der von einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Tsafrir Abayov/ dpa
Militante Palästinenser fahren im Israel Krieg mit einem Pickup, auf dem womöglich eine entführte deutsch-israelische Frau zu sehen ist.
Militante Palästinenser fahren mit einem Pickup, auf dem möglicherweise eine deutsch-israelische Frau zu sehen ist, in den Gazastreifen zurück. Die islamistische Hamas hatte mitgeteilt, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. © Ali Mahmud/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Angehörige der Feuerwehr versuchen, nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen das Feuer auf Autos zu löschen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Menschen suchen in Trümmern nach Überlebenden nach massive Raketenangriffen aus Gazastreifen auf Israel.
Menschen suchen zwischen den Trümmern eines bei einem israelischen Luftangriff zerstörten Hauses nach Überlebenden.  © Omar Ashtawy/ dpa
Verlassene Stätte des Festivals Supernova nach dem Angriff der Hamas
Bei dem Rave-Musikfestivals Supernova im israelischen Kibbuz Re’im sterben rund 270 Besucher:innen. So sieht die verlassene Stätte nach dem Angriff aus.  © JACK GUEZ / AFP
Feiernde Palästinenser nach Angriff der Hamas auf Israel
Palästinenserinnen und Palästinenser feiern in Nablus nach der großen Militäroperation, die die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gegen Israel gestartet haben.  © Ayman Nobani/ dpa
Hamas-Großangriff auf Israel - Gaza-Stadt
Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. Nach einem Angriff steigen bei einem Hochhaus in Gaza Rauch und Flammen auf. © Bashar Taleb/ dpa
Mann weint in Gaza bei Israel Krieg
Ein Mann umarmt einen Familienangehörigen im palästinensischen Gebiet und weint.  © Saher Alghorra/ dpa
Israelischer Soldat im Israel Krieg steht neben Frau
Am 8. Oktober beziehen israelische Soldaten Stellung in der Nähe einer Polizeistation, die am Tag zuvor von Hamas-Kämpfern überrannt wurde. Israelische Einsatzkräfte haben dort nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige getötet. © Ilan Assayag/ dpa
Nach Hamas Großangriff - Sa'ad
Israelische Streitkräfte patrouillieren in Gebieten entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza, während die Kämpfe zwischen israelischen Truppen und islamistischen Hamas-Kämpfern weitergehen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Palästinensisches Kind in einer Schule, die im Israel Krieg als Schutz dient
Ein palästinensisches Kind steht auf dem Balkon einer Schule, die von den Vereinten Nationen betrieben wird und während des Konfliktes als Schutzort dient.  © Mohammed Talatene/ dpa

Vor diesem Hintergrund wächst die internationale Empörung und die Forderungen nach einer Waffenruhe werden lauter. Die Staatengruppe um die USA und Deutschland drängt auf eine dreiwöchige Waffenruhe, um eine diplomatische Lösung zu ermöglichen. „Diplomatie kann keinen Erfolg haben, wenn der Konflikt eskaliert“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme. Doch ob Netanjahu auf diese Forderungen eingeht, bleibt ungewiss. Sein Umgang mit der internationalen Kritik und die anhaltenden militärischen Maßnahmen werfen Fragen auf.

Rede bei Generaldebatte der UN: Benjamin Netanjahu sieht sich vielen Kritikern gegenüber

„Netanjahu glaubt wirklich, dass seine Reden vor der UN die Geschichte verändern können – aber das tun sie nicht“, sagte Alon Pinkas, ehemaliger israelischer Generalkonsul in New York, zu Newsweek. Die Welt sehe Israel zunehmend kritisch, und Netanjahu steht vor der Herausforderung, das internationale Ansehen seines Landes zu wahren. „Israel wird nun als am Rande des Paria-Status stehend angesehen, und Netanjahu gilt als kriegshungriger Anführer“, sagte Pinkas. (jkf)

Rubriklistenbild: © Ohad Zwigenberg/Julia Demaree Nikhinson/dpa/Montage

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