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Forsa-Umfrage
Wird er Kanzlerkandidat der CDU? Warum NRW-Chef Hendrik Wüst Friedrich Merz sehr gefährlich werden kann
Merz kommt bei den Wählerinnen nicht an, das zeigt die Analyse einer Umfrage. Konkurrent Wüst indes präsentiert sich souverän im TV-Talk „Maischberger“.
Berlin – Friedrich Merz, als CDU-Chef der Hauptanwärter auf die Kanzlerkandidatur der Union, steckt weiter im Umfrage-Tief. Seine Persönlichkeitswerte haben sich sogar verschlechtert: Nur 23 Prozent der Befragten einer Forsa-Umfrage für RTL/ntv gaben an, Merz bei einer Direktwahl wählen zu wollen. Im Januar waren es in der Umfragereihe noch 28 Prozent. Eine weitere Erhebung für den Stern zeigt eine Schwäche besonders deutlich: Viele Frauen in Deutschland haben offenbar ein Problem mit Merz – und auch bei den Wählerinnen und Wählern der Mitte gibt es wohl Vorbehalte.
„In allen Altersgruppen erhält Merz bei den Frauen deutlich geringere Werte als bei den Männern“, erklärte Forsa-Chef Manfred Güllner laut Stern. Besonders bei Frauen zwischen 18 und 29 Jahren schneidet der CDU-Vorsitzende schlecht ab, nur neun Prozent würden für ihn stimmen. Auch in den anderen weiblichen Altersgruppen wird nie der männliche Durchschnitt von 28 Prozent Zustimmung für Merz erreicht. Am meisten punktet Merz der Erhebung zufolge bei Männern im Alter von 45 bis 59, bei denen 29 Prozent Zustimmung zu Buche standen. Offen ist, ob andere Anwärter diese Schwäche nutzen könnten.
Merz schwächelt in Umfrage bei weiblichen Wählern – was macht Wüst?
Hendrik Wüst, der als potenzieller Alternativ-Kandidat gehandelt wird, erklärte zuletzt in der ARD-Sendung „Maischberger“, er sei „gerne Ministerpräsident in NRW“ – erst einmal also kein Bekenntnis zu einer möglichen Bewerbung für die Kanzlerkandidatur. Wüst betonte aber zugleich, dass bei einem Kanzlerkandidaten auch auf Chancen bei der Wählerschaft geachtet werden müsse: „Wichtig ist, wer Wählergruppen erreichen kann.“
Wüst passt eher in die Rolle eines Brückenbauers: Er koaliert in seiner Landesregierung mit den Grünen – und sandte vor diesem Hintergrund auch einen Seitenhieb gen CSU-Chef Markus Söder. Wüst weiß sich als junger Familienvater in Szene zu setzen und brachte trotz interner Widerstände eine Frauen-Quotierung für die ersten Listenplätze der Europawahl durch. Mögliche Indizien für ein besseres Standing beim weiblichen Teil der Bevölkerung. Allerdings scheint Merz‘ Problem größer.
Ein hypothetischer Direktwahl-Kanzlerkandidat Merz könnte laut der Forsa-Erhebung sogar nur 52 Prozent der CDU-Wählerschaft der vergangenen Bundestagswahl für sich begeistern. Mit 58 Prozent ist der Rückhalt bei der aktuellen Anhängerschaft kaum höher. Bei den CDU-Mitgliedern würden sich immerhin 77 Prozent für den potenziellen CDU-Kandidaten entscheiden. Wie Wüst abschneiden würde, ist nicht bekannt: Er war in den letzten Forsa-Umfragen noch keine Auswahloption.
Merz liegt in Umfrage zwar vor Scholz – liegt aber in einem Punkt weit hinter Pistorius
„Für Merz würden sich vor allem die Wahlberechtigten entscheiden, die sich selbst im rechten politischen Spektrum verorten“, sagte Güllner weiter. Bei einer Selbsteinordnung der Befragten in politische Lager entlang der Links-Rechts-Achse gaben in der Forsa-Umfrage 47 Prozent der sich als rechts einstufenden Befragten und nur 29 Prozent der Mitte an, sie würden bei einer hypothetischen Kanzlerdirektwahl Merz wählen. Auch hier klafft also eine Lücke im Wählerpotenzial der Volksparteien CDU/CSU.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Was die Umfrage jedoch deutlich zeigt: Trotz des mutmaßlichen Frauenproblems liegt Merz in der Kanzlerpräferenz vor dem aktuellen Amtsinhaber Olaf Scholz (15 Prozent) und Vizekanzler Robert Habeck (18 Prozent). Denkbar ist, dass ein anderer SPD-Politiker bessere Chancen gegen die CDU-Kandidaten hätte: Den aktuellen SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius bezeichneten 51 Prozent der Umfrageteilnehmer als vertrauenswürdig. Friedrich Merz erreichte in diesem Punkt nur 28 Prozent.
Ähnliche Tendenzen zeigte das ZDF-Politbarometer, bei dem Pistorius mit 1,6 Punkten (auf einer Skala von +5 bis -5) klar vorne lag. Wüst wurde mit einem Durchschnittswert von 0,7 Punkten eingestuft, darauf folgte Markus Söder mit 0,1 Punkten. Merz bildete unter den betrachteten CDU-Politikern das Schlusslicht mit minus 0,4 Punkten. (lismah)