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Urteil kippt Plan
Reaktionen auf Heizungsgesetz-Stopp: Scholz zieht sich zurück, FDP feiert „verdiente Quittung für Grüne“
Nächste Klatsche für die Ampel: Die Verfassungsrichter bremsen das umstrittene Heizgesetz. Einige Ampel-Partner scheinen nicht unerfreut darüber zu sein.
Berlin – Die einen jubeln, die anderen knirschen mit den Zähnen: Nach dem Eilantrag von CDU-Politiker Thomas Heilmann hat das Bundesverfassungsgericht die Verabschiedung des Heizungsgesetzes im Bundestag gestoppt. Die Opposition triumphiert. Heilmann nannte den Gerichtsbeschluss auf Twitter „einen großen Erfolg für unseren Parlamentarismus“. Er habe „massive Mängel“ an dem Gesetz gesehen und beklagte eine „unzulässige Fristverkürzung“, die es ihm als Abgeordneten unmöglich mache, die Vorlage zu prüfen. Einige Ampel-Politiker stimmen der Kritik teilweise zu. Besonders auf Twitter gibt es viele Reaktionen zum vorerst gebremsten Heizgesetz, wie Buzzfeed berichtet.
Habecks Heizungsgesetz im Eilverfahren gestoppt – CDU triumphiert
Heilmann hatte das Verfahren bei Einreichung des Eilantrags Ende Juni als „verfassungswidrig“ bezeichnet und der Ampelkoalition vorgeworfen, mit einem „Last-minute-Gesetzespaket“ die Wärmewende zu ruinieren. Der CDU-Politiker ging laut eigenen Angaben „ausdrücklich nicht gegen das inhaltliche Ziel des Gesetzes, sondern gegen das sehr mangelhafte parlamentarische Verfahren“ vor.
Heilmanns Parteichef Friedrich Merz nannte die Entscheidung der Verfassungsrichter auf Twitter eine „schwere Niederlage für die Bundesregierung von Olaf Scholz“. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt drückte sich gegenüber der Afp ähnlich aus. Die Ampel solle „in sich gehen“ und das „Murks-Gesetz endlich einstampfen“, sagte Dobrindt mit Blick auf das Heizungsgesetz.
+++ EIL +++ Das #BverfG hat gerade meinem Antrag auf einstweilige Anordnung gegen das zu schnelle #GEG-Verfahren statt gegeben! Das ist ein großer Erfolg für unseren Parlamentarismus & in diesem konkreten Fall auch für den Klimaschutz! Weitere Infos dazu morgen bei der #BPK
— Thomas Heilmann MdB (@ThomasHeilmann) July 5, 2023
Heizungsgesetz kommt doch nicht vor Sommerpause – SPD reagiert gelassen
Scholz erreichte die Nachricht über das Gerichtsurteil beim Hoffest der Fraktion am Kanzleramt. Nachdem der Kanzler, SPD-Chef Lars Klingbeil und Fraktionschef Rolf Mützenich informiert worden waren, zogen sie sich laut Bild umgehend zu Beratungen zurück. Weiter schreibt die Zeitung, dass am Mittwochabend keine Lösung innerhalb der Ampel gefunden worden sei. Kurz vor Mitternacht seien die Fraktionsspitzen zu einem Krisen-Gipfel zusammengekommen.
Bislang bewahrte die SPD allerdings Ruhe. Mützenich sagte dem Spiegel: „Wir nehmen die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Kenntnis und werden diese Woche im Bundestag nicht mehr entscheiden. Über das weitere Vorgehen und wann die 2./3. Lesung des GEG stattfinden wird, beraten die Fraktionsvorsitzenden der Ampel am Donnerstag.“ SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch gab sich mit Blick auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ebenfalls gelassen. Diese betreffe „nicht den Inhalt des Gesetzes“, sagte Miersch der Rheinischen Post. Über eine Sondersitzung des Bundestags müsse „nun beraten werden.“
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Heizungsgesetz vorerst gestoppt: FDP äußert sich positiv zum Gerichtsurteil und stichelt gegen Grüne
Positiv bewerteten FDP-Mitglieder den Gerichtsbeschluss. Der Abgeordnete Frank Schäffler schrieb auf Twitter: „Das BverfG kippt den Zeitplan zum Heizungsgesetz. Das ist gut so. Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit. Es war falsch, den Grünen hier auf den Leim zu gehen.“ Er nannte den Beschluss eine „herbe Klatsche für die parlamentarische Demokratie“.
FDP-Fraktionschef Christian Dürr wertete den vorläufigen Stopp des Heizungsgesetzes durch das Bundesverfassungsgericht als Beleg für umfangreiche Änderungen an der Novelle. „Die Entscheidung unterstreicht daher, dass das Gebäudeenergiegesetz vom Kopf auf die Füße gestellt wurde“, so Dürr. Die FDP werde den Gerichtsbeschluss selbstverständlich respektieren. FDP-Vize Wolfgang Kubicki bezeichnete den Stopp für eine Bundestagsabstimmung über das Heizungsgesetz als „verdiente Quittung für die Grünen, die in dieses Verfahren einen unerklärlichen Druck hineingegeben haben“, sagte Kubicki den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Habecks umstrittenes Heizungsgesetz sollte vor der Sommerpause in den Bundestag
Das geplante Heizungsgesetz der Ampel-Koalition sieht ein Verbot für Gas- und Ölheizungen vor. Ab 2024 dürften nur noch Heizungen eingebaut werden, die zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden – wie etwa eine Wärmepumpe. Ursprünglich sollte das Heizungsgesetz noch vor der Sommerpause verabschiedet werden. (bohy)