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Bürgerkrieg
„Heftige Gefechte“: Angriff pro-türkischer Kräfte auf kurdische Milizen in Nordsyrien
Die von der Türkei unterstützten Truppen haben laut eigenen Aussagen die umstrittene Stadt Manbidsch erobert. 26 Menschen wurden getötet.
Damaskus – Der Bürgerkrieg in Syrien hat weitere Opfer gefordert. Pro-türkische Kämpfer sollen bei einer Offensive in einer kurdisch kontrollierten Region in Nordsyrien nach Angaben von Aktivisten 26 Menschen getötet haben.
Die von der Türkei unterstützten Kämpfer hätten nach Gefechten mit dem Militärrat von Manbidsch mehrere Viertel der gleichnamigen Stadt erobert, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag (8. Dezember) mit. Der Militärrat ist mit den von den Kurden angeführten Demokratischen Kräften Syriens (SDF) verbündet, die von der Politik in den USA unterstützt werden.
Unterstützung aus Ankara: Pro türkische Kämpfer nehmen Manbidsch ein
Unter den Toten sollen sich neun pro-türkische Kämpfer und 17 Kämpfer des Militärrats befinden, fügte die Syrische Beobachtungsstelle hinzu. Deren Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden, die in London ansässige Organisation stützt sich aber auf ein weites Netzwerk von Quellen in Syrien. Die von der Türkei unterstützten Milizen hatten vor einer Woche bereits die Stadt Tal Rifaat sowie einige umliegende Dörfer unter ihre Kontrolle gebracht.
Die SDF berichteten von „heftigen Gefechten“ und erklärten, die Militärräte in Manbidsch und im benachbarten Al-Bab hätten den pro-türkischen Kämpfern „schwere Schläge“ versetzt. Die von Ankara unterstützten Einheiten erklärten im Onlinedienst Telegram, sie hätten „nach heftigen Kämpfen“ die Kontrolle über Manbidsch übernommen.
Nach 50 Jahren Diktatur: Islamisten erobern Damaskus und stürzen Machthaber Assad
Die islamistische Gruppierung Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Milizen hatten am Sonntag im Zuge ihrer Ende November gestarteten Offensive die syrische Hauptstadt Damaskus eingenommen und den seit dem Jahr 2000 herrschenden Machthaber Baschar al-Assad gestürzt. Der Anführer der SDF, Maslum Abdi, sprach von „historischen“ Momenten und begrüßte den Sturz von Assads „autoritärem Regime“.
Syrien-Rebellen stürzen Assad: Die Bilder des Machtwechsels
Der Assad-Clan hatte das Land seit über 50 Jahren mit eiserner Hand regiert. Baschar al-Assad hatte die Macht im Land im Jahr 2000 von seinem verstorbenen Vater Hafis al-Assad übernommen. Pro-demokratische Proteste 2011 ließ der Präsident brutal niederschlagen, damit begann der bis heute andauernde Bürgerkrieg in Syrien. In diesem herrschte seit einigen Jahren Stillstand - bis nun die HTS ihre Offensive startete. Die islamistische Miliz ist aus der Al-Nusra-Front hervorgegangen, dem syrischen Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida. Nach eigenen Angaben hat sie aber seit 2016 keine Verbindungen mehr zu Al-Kaida.
Bei der Offensive der Islamisten wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte 910 Menschen getötet. Darunter seien neben Kämpfern beider Seiten 138 Zivilisten.
Kreml gewährt Asyl: Machthaber Assad flieht nach Moskau
Nach dem Sturz von Assad wurde nach Angaben von AFP-Reportern in Damaskus die Empfangshalle seines Präsidentenpalastes in Brand gesetzt, seine Residenz wurde geplündert. Auch in der Botschaft des Assad-Verbündeten Iran, den Assad nach Angaben aus Teheran nicht um Hilfe gegen die Islamisten-Offensive bat, richteten Eindringlinge große Verwüstungen an. In mehreren Gebäuden von Sicherheitsbehörden in Damaskus brannte es. Ein AFP-Fotograf sah Flammen in dem Komplex der Sicherheitsbehörden, in dem auch der Militärgeheimdienst seinen Sitz hat.
Über den Aufenthaltsort von Assad herrschte nach dessen Flucht zunächst Unklarheit. Am Sonntagabend dann berichteten staatliche russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf eine Quelle im Kreml: „Assad und seine Familienmitglieder sind in Moskau angekommen.“ Russland, seit Jahren neben dem Iran ein enger Verbündeter Assads, habe dem gestürzten Präsidenten und seinen Angehörigen „aufgrund humanitärer Erwägungen“ Asyl gewährt. Weiter hieß es, dass die islamistischen Kämpfer „die Sicherheit der russischen Militärstützpunkte und diplomatischen Einrichtungen auf syrischem Territorium garantiert“ hätten. (afp/bg/dpa)