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„Keine Leistungsausweitungen“
Aus für die Kindergrundsicherung? Im Haushalt 2025 bleibt wenig vom Grünen-Plan
Die Kindergrundsicherung läuft nur langsam an. Der Ampel-Haushalt 2025 sieht erste Änderungen vor, doch bis zur Einführung ist es noch ein weiter Weg.
Berlin – Nach zähen Verhandlungen der Bundesregierung gab die Ampel-Koalition am Freitag (5. Juli) die Einigung im Bundeshaushalt 2025 bekannt. Allerdings stehen noch Nachbesserung wie bei der Sicherheits- und Verteidigungspolitik bevor. Das ursprüngliche Prestigeprojekt der grünen Familienministerin Lisa Paus wankt. Denn im Haushalt lassen sich nur Einzelteile der Kindergrundsicherung finden, die ab 2025 eingeführt werden soll.
Haushalt 2025: Kindergrundsicherung der Ampel bröckelt – „Keine Leistungsausweitungen“
Ursprünglich sollte die Kindergrundsicherung viele Leistungen vereinen und ersetzen. Doch im Haushalt 2025 lassen sich Hinweise auf solche Pläne noch nicht finden. Ab dem 1. Januar sollen das Kindergeld und der Kindersofortzuschlag um fünf Euro steigen. Zusätzliche Sozialleistungen sind laut FDP-Fraktionschef Christian Dürr allerdings zunächst nicht vorgesehen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag (9. Juli) berichtete.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (l.) und Bundesfamilienministerin Lisa Paus (r.) sehen im Bundeshaushalt 2025 die Einführung der Kindergrundsicherung (Archivfoto).
„Mit der Einigung beim Bundeshaushalt haben alle drei Koalitionspartner festgelegt, dass es keine Leistungsausweitungen geben wird“, sagte Dürr der dpa. „Für die FDP galt immer, dass eine Kindergrundsicherung die Vielzahl an staatlichen Leistungen für Familien bündeln, digitalisieren und vereinfachen muss.“ Daran würden die Fraktionen weiter arbeiten und dazu gebe es auch Gespräche innerhalb der Koalition, so Dürr.
Kindergrundsicherung im Haushalt 2025 kaum zu finden – Ampel spricht von „Einführung“
Im Haushalt 2025 seien „zusätzliche 1,1 Milliarden Euro für den Kinderzuschlag verankert“ worden, wie das Handelsblatt ein ihm vorliegendes Schreiben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zitierte. Darin heißt es auch, dass der Kinderfreibetrag 2025 um 60 Euro auf 9600 Euro steigen soll.
„Die jetzige Haushaltseinigung gibt Rückenwind für die Verhandlungen im Bundestag“, sagte Paus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am Sonntag (7. Juli). Der Einzeletat ihres Ministeriums solle weiter wachsen, wodurch „eine weitere finanzielle Grundlage im Vorgriff auf die Einführung der Kindergrundsicherung gelegt“ werde.
Einen genauen Zeitpunkt, wann die Kindergrundsicherung in Kraft trete, hänge von den Verhandlungen im Parlament ab. Die Grünen-Fraktion habe mit Paus Unterstützung „Vorschläge unter anderem für eine Einführung der Kindergrundsicherung in zwei Stufen unterbreitet, um die Impulse der politischen Diskussion zur Kindergrundsicherung aufzugreifen und die Verhandlungen zu beschleunigen.“
Kindergrundsicherung im Haushalt 2025 – Technische Umsetzung für Ampel weiter unklar
Den Gesetzentwurf zur Kindergrundsicherung hat das Kabinett bereits im vergangenen September verabschiedet und befindet sich seit Monaten im parlamentarischen Verfahren. Am Freitag sagte Habeck über das Grünen-Projekt: „Über die Detailumsetzung der Kindergrundsicherung verhandeln die Fraktionen, und sie tun das mit großer Leidenschaft und Intensität. Das haben wir nicht zum Gegenstand unserer Gespräche gemacht.“ Der Bundesregierung gehe es nun um die ersten Schritte der Einführung.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Mit der Kindergrundsicherung will die Ampel alle Kinder, die auf Sozialleistungen Anspruch haben, erreichen. Nach Angaben der Regierung handelt es sich dabei um rund 5,6 Millionen Kinder. Die technische Umsetzung der Kindergrundsicherung ist immer noch unklar. Um das bisherige System mit der neuen Kindergrundsicherung abzulösen, hatte die Ministerin jährliche Kosten in Höhe von 2,4 Milliarden Euro angemeldet. Ob der Haushaltsentwurf für 2025 dies hergebe, war zuletzt fraglich.
Ampel-Pläne der Kindergrundsicherung: Habeck: „Versorgung sicherstellen“
Was von der ursprünglichen Ausarbeitung der Kindergrundsicherung von Paus fehlt, ist die Schaffung einer neuen Behörde, die innerhalb der Koalition stark umstritten war. Stattdessen fokussiert sich die Bundesregierung auf einen Check, der die Leistungsansprüche der Familien überprüfen soll. Zudem soll künftig ein Kinderchancenportal bedürftigen Familien helfen, Leistungen aus einem Bildungs- und Teilhabepaket auszusuchen.
Habeck hatte am Montag (8. Juli) auf seiner Sommerreise betont, dass ein wichtiges Ziel der Kindergrundsicherung bereits „quasi erreicht“ sei. Wegen der laufenden Debatte würden jetzt schon mehr Familien ihren Anspruch auf den Kinderzuschlag geltend machen als zuvor. „Wichtig ist doch, dass die Versorgung sichergestellt wird, also dass das Wasser in der Vase ist. Welche Farbe die Vase hat, ist mir an dieser Stelle egal“, sagte Habeck mit Blick auf die Ausgestaltung der Reform. (vk mit dpa Material)