Nahost-Krieg
Israel ruft Bevölkerung zum Verlassen von Gaza-Stadt auf – Zahlen zu getöteten Hamas-Terroristen
Israels Streitkräfte nehmen Gaza-Stadt unter Beschuss. Die gesamte Bevölkerung soll die Stadt räumen. News-Ticker zum Krieg in Gaza.
Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Nahost-Krieg finden Sie in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 10. Juli, 22.31 Uhr: Die Außenminister Ägyptens und Jordaniens warnen Israel vor einer Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen und dem besetzten Westjordanland. Sowohl die Vertreibung innerhalb der beiden Palästinensergebiete als auch anderswohin sei für beide Länder eine „rote Linie“, sagte der jordanische Außenminister Aiman al-Safadi bei einem Treffen mit seinem ägyptischen Amtskollegen Badr Abdel-Atti in Kairo.
Abdel-Atti wirft Israel vor, eine systematische Politik der erzwungenen Umsiedlung von Palästinenserin zu betreiben. Sowohl Kairo als auch Amman lehnten das entschieden ab, sagte der Minister und fügte hinzu, Israels Vorgehen untergrabe das Prinzip, das einst als Grundlage für den Friedensschluss zwischen Israel und Ägypten gedient habe.
„Gefährliches Kampfgebiet“: Israel ruft alle Bevölkerung von Gaza zum Verlassen der Stadt auf
Update vom 10. Juli, 17.25 Uhr: Mit einer Flugblattaktion hat die israelische Armee am Mittwoch die Bevölkerung zum Verlassen der im Norden des Gazastreifens gelegenen Stadt Gaza aufgerufen. „Die Stadt Gaza bleibt ein gefährliches Kampfgebiet“, hieß es auf tausenden Flugblättern, die über der Stadt abgeworfen wurden. Alle Einwohner sollten sich über „Sicherheitskorridore“ Richtung Süden in Schutzunterkünfte begeben. Indes verurteilte die Bundesregierung den Israel zugeschriebenen Angriff auf eine Schule im südlichen Gazastreifen scharf.
Die Flugblätter waren an „Alle in der Stadt Gaza“ addressiert und zeigten Fluchtwege in den Süden auf. Die Warnung folgte auf drei bereits erfolgte Anordnungen zur Teil-Evakuierung. Durch die jüngsten Gefechte seien erneut 350.000 Zivilisten vertrieben worden, sagte der Chef des Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, vor der Flugblattverteilung laut AFP. Es gebe „absolut keinen sicheren Ort in Gaza“.
Israel-News: Angeblich 60 Prozent der Hamas-Kämpfer getötet
Update vom 10. Juli, 12.30 Uhr: Knapp neun Monate dauert der Krieg in Israel nun an. Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärte nun vor der Knesset, dass inzwischen 60 Prozent der Hamas-Terroristen getötet worden seien. Er fügte hinzu, dass das Militär zumindest die meisten der 24 Bataillone der Terrorgruppe eliminiert habe. Darüber berichtet unter anderem die Times of Israel.
„Die Sicherheitskräfte sind entschlossen, die Ziele des Krieges zu erreichen. Damit wir diese Dinge erreichen können, müssen wir unsere Unterstützung auf dem Schlachtfeld aufrechterhalten“, sagt er und spielt damit auf die Notwendigkeit an, die internationale Unterstützung während des Krieges in Israel und im Gazastreifen aufrechtzuerhalten
Weiterer Soldat bei Einsatz im Gazastreifen getötet: Israel setzt Manöver fort
Update vom 10. Juli, 6.20 Uhr: Bei den Zusammenstößen zwischen der israelischen Armee und der Hamas im Gazastreifen wurde ein weiterer israelischer Soldat getötet. Das israelische Militär teilte mit, der 21-jährige Soldat Tal Lahat sei bei Kämpfen im Zentrum der Stadt Gaza ums Leben gekommen. Die Zahl der israelischen Soldaten, die während der Bodenoffensive im Gazastreifen getötet wurden, ist somit auf 327 gestiegen.
Update vom 9. Juli, 19.23 Uhr: Israels Militär beginnt Medienberichten zufolge ab August damit, ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst einzuziehen. Verteidigungsminister Joav Galant habe dazu ein Gespräch mit Generalstabschef Herzi Halevi geführt und einer entsprechenden Empfehlung der Armee zugestimmt, berichteten israelische Medien unter Berufung auf Galants Büro. Wie viele streng religiöse Männer betroffen sind, war zunächst nicht klar.
Laut einem kürzlich ergangenen Urteil des höchsten Gerichts müssen fortan auch ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst verpflichtet werden. Es gilt als Rückschlag für die rechts-religiöse Führung des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 9. Juli, 16.21 Uhr: Israels Armee greift eigenen Angaben zufolge weiterhin Ziele in mehreren Gebieten im Gazastreifen an. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, dabei seien 16 Palästinenser getötet und Dutzende verletzt worden. Laut Wafa kamen bei einem israelischen Angriff auf ein Gebäude in der Stadt Gaza sechs Menschen ums Leben. Rettungskräfte hätten danach ein Kleinkind lebend geborgen.
Dem Bericht zufolge gab es zudem weitere, teils tödliche Angriffe auf die Stadt im Norden des Küstengebiets. Die israelischen Streitkräfte sind laut Militär seit einigen Tagen in der Stadt im Einsatz. Die Armee setze dort unter anderem ihren Einsatz in dem Viertel Schedschaija im Osten Gazas fort. Soldaten „lieferten sich Nahkämpfe mit Terrorzellen und eliminierten mehr als 150 Terroristen“, so das Militär. Die Angaben beider Kriegsparteien ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 9. Juli, 13.25 Uhr: Im Gazastreifen kam es erneut zu tödlichen Kämpfen. Dabei seien 16 Palästinenser getötet worden, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. In Gaza-Stadt geht Israels Militär gegen Ziele der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) vor, wie die dpa berichtete. „Bis jetzt haben die Einsatzkräfte Dutzende Terroristen eliminiert“, hieß es in einer Erklärung.
Laut Wafa kamen bei Angriffen auf Gebäude in der Stadt insgesamt sechs Menschen ums Leben. Ein Kleinkind sei lebend aus den Trümmern geborgen worden. Neben Gaza geht laut der israelischen Armee auch der Einsatz in Rafah weiter.
Kämpfe zwischen Israel und der Hamas überschatten Verhandlungen um Waffenruhe im Gazastreifen
Update vom 9. Juli, 10.55 Uhr: Ein Wiederaufflammen heftiger Gefechte zwischen Israels Armee und der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens überschattet die neu belebten Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln und eine Waffenruhe. Israel geht in der verwüsteten Stadt Gaza erneut am Boden und aus der Luft gegen Kämpfer der Hamas vor. In den vergangenen Wochen kehrten die israelischen Streitkräfte wiederholt in Gebiete zurück, in die sie zuvor eingedrungen waren und aus denen sie sich wieder zurückgezogen hatten.
Update vom 9. Juli, 8.40 Uhr: Israel soll mit dem Iran verbundene Ziele in Syrien angegriffen haben. Das berichtete die israelische Tageszeitung Haaretz unter Berufung auf die syrische Armee. Demnach habe es gegen 00.20 Uhr Ortszeit einen Angriff auf die nordsyrische Stadt Baniyas gegeben. Dabei sollen keine Personen getötet oder verletzt worden sein. Um welches Ziel es sich bei dem Angriff handelte, ist bislang nicht bekannt.
Chefs der CIA und Mossad fahren zu Verhandlungen über Waffenruhe im Gaza-Krieg
Update vom 9. Juli, 7.35 Uhr: Die Verhandlungen um eine Waffenruhe im Israel-Gaza-Krieg gehen am Mittwoch mit den Chefs des israelischen Geheimdienstes Mossad und der CIA weiter. Die Vertreter reisen zu den Verhandlungen nach Katar, berichtete die AFP unter Berufung auf Verhandlungskreise.
Update vom 9. Juli, 6.27 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben „mehrere Terroristen“ angegriffen, die „terroristische Aktivitäten“ ausgeführt und eine Schule in der Gegend von Nusseirat – im Zentrum des Gazastreifens – als „Deckung“ genutzt hätten. Bei dem Angriff der israelischen Luftwaffe sei Präzisionsmunition eingesetzt worden, der Angriff sei auf Grundlage von Geheimdienstinformationen ausgeführt worden, erklärte die israelische Armee in der Nacht zum Dienstag.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Update vom 8. Juli, 20.55 Uhr: Angesichts verstärkter Angriffe auf mehrere Viertel der Stadt Gaza hat die israelische Armee ihre Aufrufe zur Evakuierung erweitert. Ein Militärsprecher rief die Bewohnerinnen und Bewohner der Viertel Sabra, Rimal, Tal Al-Hawa und Al-Daradsch am Montag dazu auf, diese zu verlassen. Angaben der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde zufolge wurden in der Stadt dutzende Menschen getötet und verletzt.
Angriffe gab es unter anderem in der Nähe des Sitzes des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA in Gaza-Stadt. Die Armee erklärte, sie handele „aufgrund von Geheimdiensterkenntnissen, die auf die Anwesenheit von terroristischer Infrastruktur der Hamas und des Islamischen Dschihad schließen“ ließen.
Update vom 8. Juli, 16.48 Uhr: Am Montag sollen sich Israel, Ägypten und die USA in Kairo treffen, um über die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah und die Verhinderung des Waffenschmuggels über die Grenze zwischen Ägypten und Gaza zu diskutieren. Das berichtet die Nachrichtenseite Walla.
Am Sonntag hatte Premierminister Benjamin Netanyahu erklärt, dass es bei jedem Geiseldeal von wesentlicher Bedeutung sei, dass „der Waffenschmuggel an die Hamas von der Grenze zwischen Gaza und Ägypten nicht möglich sein wird“.
Update vom 8. Juli, 15.37 Uhr: Am Montag sollen bei Kämpfen zwischen den israelischen Streitkräften und der Hamas in Gaza nach palästinensischen Krankenhausangaben mindestens 15 Menschen getötet worden sein. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen, weil die Rettungskräfte wegen der Kämpfe viele Wohngebiete nicht erreichen können. In der Nacht war Israel nach eigenen Angaben weiter im Süden und Westen der Stadt Gaza vorgerückt.
Israel im Krieg – IDF rückt weiter auf Gaza-Stadt vor
Update vom 8. Juli, 15.28 Uhr: Israelische Truppen sollen nach eigenen Angaben ein Waffenlager der Hamas in einer Schule und einer Klinik in Gaza gefunden haben. Demzufolge fanden die Truppen auch Geheimdienstdokumente der Hamas, die zwischen Uniformen und Ausrüstung der UNRWA versteckt waren.
Update vom 8. Juli, 14.24 Uhr: Das israelische Militär ist nach eigenen Angaben weiter im Süden und Westen der Stadt Gaza vorgerückt. Die Streitkräfte hätten in dem Areal Anti-Terror-Operationen eingeleitet, teilte die Armee mit. Zivilisten habe die Armee vor Beginn des Einsatzes zum Verlassen des Gebiets aufgefordert.
Das Armee-Radio berichtete von Kämpfen mit Bewaffneten der islamistischen Hamas. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Das israelische Militär war im Laufe des Gaza-Kriegs schon mehrfach in der Metropole im nördlichen Abschnitt des abgeriegelten Küstengebiets vorgegangen. Bewohner der betroffenen Viertel zeigten sich dennoch von dem nächtlichen Vorstoß schockiert. Nach Angaben eines dpa-Korrespondenten sprachen sie von einer „Nacht des Terrors“.
Israel greift in südlichem Stadtteil von Gaza an: Anwohner berichten von schweren Angriffen
Erstmeldung: Gaza – Das israelische Militär hat eine neue Operation in Tel al-Hawa, ein südlicher Stadtteil von Gaza, gestartet. Das berichtet Times of Israel unter Berufung auf die israelischen Streitkräfte. Israel habe die Operation begonnen, nachdem sie Informationen über Aktivitäten und Infrastruktur der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad in dem Gebiet erhalten haben soll.
Anwohner von Gaza-Stadt berichteten, dass sie seither einige der schwersten Angriffe seit Beginn des Krieges erlebt haben sollen. Das israelische Militär habe aus verschiedenen Richtungen Panzerkolonnen in die Stadt geschickt, berichtet Times of Israel unter Berufung auf Bewohner der Stadt.
Dem Bericht zufolge gehe der Notfalldienst des Gazastreifens davon aus, dass es bei den Kämpfen Opfer gegeben habe. Aufgrund der Offensive in den Vororten habe der zivile Notfalldienst diese nicht erreichen können. Das israelische Militär hatte zu Beginn der Operation angegeben, die Bevölkerung gewarnt zu haben. Die Streitkräfte gaben außerdem an, humanitäre Korridore für die Palästinenser geschaffen zu haben, um das Gebiet zu verlassen.
Neben dem Kampf gegen die Terrorgruppe Hamas, geht Israel auch weiter gegen die Hisbollah im Libanon vor. Am Montag (8. Juli) soll erneut ein Mitglied der Miliz bei einem israelischen Drohnenangriff getötet worden sein. Das berichteten die israelischen Streitkräfte. Zuvor hatte die Hisbollah den Tod des Mitglieds der Miliz bekannt gegeben.
Unterdessen sollen zwischen den im Gaza-Krieg kämpfenden Seiten erneut indirekt Gespräche stattfinden. Eine israelische Delegation ist Medienberichten zufolge zu indirekten Gesprächen mit der islamistischen Hamas nach Kairo abgereist. Sie werde von Ronen Bar, dem Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, angeführt, berichtete das israelische Kan-Radio.
Die seit Monaten andauernden Gespräche, bei denen Ägypten, Katar und die USA vermitteln, zielen auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sowie auf einen Austausch von Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ab. Die Vermittler bemühen sich derzeit um Formulierungen, um die bestehende Kluft in strittigen Punkten zu überbrücken.
Netanjahu über Verhandlungen: „Jedes Abkommen wird Israel erlauben, die Kämpfe wieder aufzunehmen“
Am Sonntagabend ließ das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ein Dokument veröffentlichen, das festhält: „Jedes Abkommen wird Israel erlauben, die Kämpfe wieder aufzunehmen, bis alle Kriegsziele erreicht sind.“
Netanjahu versteht darunter die vollständige Zerschlagung der Hamas als militärische Formation und als Regierungsmacht im Gazastreifen. Kritiker interpretierten die von ihm als „unverhandelbar“ bezeichnete Bedingung als einen Versuch, die wieder aufgenommenen Verhandlungen in Kairo und Katar zu torpedieren.
In Israel demonstrierten am Sonntag (7. Juli), am sogenannten „Tag der Störung“, und forderten, dass die indirekten Verhandlungen über einen Geisel-Deal und eine Waffenruhe endlich zum Erfolg geführt werden. Auch verlangten Demonstrierende Neuwahlen in Israel.
Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (Redaktion mit Nachrichtenagenturen)
Rubriklistenbild: © Leo Correa/dpa

