Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Washington Post

Haley will gegen Trump weitermachen – und lästert über „zwei alte Männer“

Die Vorwahl in South Carolina ist der nächste wichtige Termin vor der US-Wahl. Trump-Herausforderin Nikki Haley wirft den Republikanern eine „Herdenmentalität“ vor.

Greenville, S.C. - Nikki Haley schlug am Dienstag einen trotzigen Ton an, als sie versprach, den republikanischen Vorwahlkampf nicht so bald aufzugeben und ihre Angriffe auf den Spitzenkandidaten Donald Trump zu verschärfen.

Trotz mittelmäßiger Umfragewerte und vor einer erwarteten Niederlage in ihrem Heimatstaat South Carolina an diesem Wochenende sagte die ehemalige Gouverneurin des Bundesstaates, sie sei „weit davon entfernt“, aus dem Rennen auszusteigen.
Haley schwor, mindestens bis nach dem „Super Tuesday“ im Rennen zu bleiben.

The Washington Post vier Wochen gratis lesen

Ihr Qualitäts-Ticket der washingtonpost.com: Holen Sie sich exklusive Recherchen und 200+ Geschichten vier Wochen gratis.

Haley vs. Trump vor US-Wahl: Umfragen deuten Niederlage an

Haley wurde in Iowa Dritte, in New Hampshire Zweite und belegte in den Vorwahlen in Nevada, bei denen Trump nicht antrat, einen peinlichen zweiten Platz hinter der Option „keiner dieser Kandidaten“. Öffentliche Umfragen zeigen, dass sie in South Carolina trotz ihrer Popularität als Gouverneurin dort deutlich gegen Trump verliert. Laut einer neuen Umfrage der Suffolk University und von USA Today, die am Dienstag veröffentlicht wurde, liegt Trump bei den wahrscheinlichen republikanischen Vorwahlwählern in diesem Bundesstaat mit 63 Prozent zu 35 Prozent vor Haley.

In ihrer Rede am Dienstag, in der sie sich mit David im Kampf gegen Goliath verglich, wandte sich Haley auch an die Republikaner, die sich hinter Trump gestellt haben, obwohl sie ihn hinter verschlossenen Türen verleugneten. Sie machte dafür eine „Herdenmentalität“ verantwortlich und argumentierte, dass viele ihrer republikanischen Kollegen dieser Mentalität nachgegeben hätten.

Ehemalige GOP-Präsidentschaftskandidaten wie der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, und Senator Tim Scott (South Carolina) kritisierten Trump während des Wahlkampfs, unterstützten ihn aber schnell, nachdem sie ihre Kandidaturen beendet hatten.

Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus

Donald Trump will wieder US-Präsident werden
Nun ist es raus: Donald Trump will 2024 erneut als US-Präsident antreten. Dann wird der Milliardär aus New York 78 Jahre alt sein. Trump hatte das Amt 2017 bis 2021 inne, verlor 2020 aber die Wahl und musste auf eine zweite Amtszeit verzichten. Die soll nun im dritten Anlauf gelingen. Trump wäre erst der zweite Präsident in der Geschichte der USA, dem ein solches Comeback gelingen würde. © Andrew Harnik/dpa
Nikki Haley tritt als US-Botschafterin bei der UN zurück und 2024 vielleicht noch einmal an
Nikki Haley war Trumps letzte verbliebene Rivalin. Doch am Ende zog auch sie sich aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaft zurück. Nach ihrer Serie von Niederlagen am Super Tuesday verkündete Haley ihren Ausstieg. Die ehemalige Gouverneurin des Bundesstaates South Carolinas wechselt ihre Haltung zu Donald Trump wie andere Leute die Kleidung. Als Botschafterin Trumps bei den Vereinten Nationen war sie enge Vertraute des Ex-Präsidenten, nach dem Sturm aufs Kapitol distanzierte sie sich. Dann sagte sie, sie werde nicht kandidieren, sollte Trump erneut antreten. Haley gilt als Establishment-Republikanerin, die für möglichst geringe Sozialausgaben, niedrige Steuern und eine aggressive Außenpolitik steht. © Evan Vuccid/dpa
Floridas Gouverneur Ron de Santis spricht nach dem Sieg bei den Midterms zu seiner Anhängerschaft
Als härtester Konkurrent für die Nominierung bei den Republikanern für die US-Wahl 2024 galt lange Ron DeSantis. Der Gouverneur Floridas feierte bei den Midterms einen klaren Sieg und wurde von der Wählerschaft im Amt bestätigt. Er galt als der Hoffnungsträger in der Partei. Das Rennen um die Präsidentschaftsnominierung hat er aber inzwischen aufgegeben. DeSantis hatte sich in der Vergangenheit als Trump-Fan inszeniert, geht mittlerweile aber auf Distanz zum Ex-Präsidenten. Hier zu sehen ist der Politiker mit seiner Frau Casey DeSantis und den drei gemeinsamen Kindern. © IMAGO/Luis Santana
Der erfahrene Politiker Asa Hutchinson tritt als Anti-Trump-Kandidat an
Er war bereits Staatsanwalt, Abgeordneter im Repräsentantenhaus, Behördenleiter der Anti-Drogenbehörde DEA und Gouverneur des Bundesstaates Arkansas. Jetzt wollte Asa Hutchinson 2024 republikanischer Präsidentschaftskandidat werden, doch nach der Vorwahl in Iowa zog er seine Kandidatur zurück. Hutchinson trat als Alternative zu Donald Trump an, denn seines Erachtens sollte dieser „nicht der nächste Anführer unseres Landes sein“. Hutchinson forderte Trump auf, seine Kandidatur aufgrund der Anklage gegen ihn in New York zurückzuziehen – eine Sicht, die die republikanische Wählerschaft nicht teilt. © SCOTT OLSON / AFP
Vivek Ramaswamy, Trump-Fan mit Anti-Woke-Agenda
Vivek Ramaswamy hatte Großes vor. Der 38-jährige, rechtslibertäre Tech-Unternehmer mit indischen Wurzeln wollte US-Präsident werden. Nach seinem enttäuschenden Abschneiden bei der Vorwahl in Iowa warf er aber das Handtuch und empfahl, Trump zu Wählen. Der Trump-Fan sieht die USA in einer „nationalen Identitätskrise“ und fordert eine „nationale Wiederbelebung“. Dazu will er z.B. das FBI und das Bildungsministerium abschaffen. Er wolle Trumps „America-First-Aganda auf die nächste Stufe bringen“.  © Anna Moneymaker / AFP
US-Wahl 2024: Ehemaliger Trump-Vertrauter Christie will ins Weiße Haus
Chris Christie hatte auch noch einmal Ambitionen auf das Weiße Haus angemeldet. Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaats New Jersey war einst ein enger Vertrauter von Donald Trump, hat sich aber mittlerweile von ihm losgesagt und kritisiert ihn sogar öffentlich. So bezeichnete er den früheren Präsidenten wegen dessen Haltung zum Ukraine-Krieg als „Feigling“ und „Marionette“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Christie wollte 2016 schon einmal Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden, zog nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen aber zurück. Diesmal gab er bereits vor den Vorwahlen der Republikaner auf. © Charles Krupa/dpa
Zu den krassen Außenseitern zählt auch Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt.
Zu den krassen Außenseitern zählte von Beginn an Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt. Der Republikaner, der am 4. Dezember aus dem Rennen ausstieg, ist seit dem 15. Dezember 2016 Gouverneur von North Dakota. Vor seiner politischen Karriere war er Softwareunternehmer, Microsoft-Manager und Risikokapitalgeber. Im April unterzeichnete Burgum ein Gesetz, das Abtreibungen in der sechsten Schwangerschaftswoche verbietet. Zudem hat er zahlreiche Gesetze unterzeichnet, die die Rechte von trans Menschen einschränken. © SCOTT OLSON/afp
Senator Tim Scott aus dem Bundesstaat South Carolina begreift seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen als Verkörperung des amerikanischen Traumes. In einem im April veröffentlichten Video spricht er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und fordert mehr Optimismus. Scott betont darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nennt er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung.
Tim Scott (blaues Hemd) hat sich aus dem Rennen um die Kandidatur verabschiedet. Am 12. November zog der Senator aus South Carolina seine Kandidatur zurück. In einem im April veröffentlichten Video sprach er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und forderte mehr Optimismus. Scott betonte darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nannte er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung. Seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen begreift Scott als Verkörperung des amerikanischen Traumes.  © ALLISON JOYCE
Mike Pence könnte 2024 bei der US-Wahl für das Amt des Präsidenten kandidieren.
Ausgestiegen ist auch Trumps ehemaliger Vizepräsident. „Dies ist nicht meine Zeit“, sagte Mike Pence am 28. Oktober 2023. Pence war in Umfragen weit abgeschlagen und hatte Medienberichten zufolge Probleme bei der Beschaffung von Geldern für seine Kampagne. „Wir wussten immer, dass dies ein harter Kampf sein würde, aber ich bereue nichts“, erklärte Pence. Mit kritischen Kommentaren nach den Midterms hatte sich der ultrakonservative Pence für einen möglichen Machtkampf innerhalb der Republikanischen Partei in Stellung gebracht. © IMAGO/Aimee Dilger
Larry Elder ist 2024 der erste schwarze Präsidentschaftskandidat bei den Republikanern
Am 26. Oktober zog sich Larry Elder zurück. Schon bei seinem ersten Versuch als Politiker war er gescheitert: 2021 versuchte der rechte Radiomoderator und Rechtsanwalt erfolglos, Kaliforniens demokratischen Gouverneur Gavin Newsom abzulösen. Elder vertritt rechtsradikale Ansichten, wie ein Abtreibungsverbot, glaubt, dass an Grenzen „Mauern funktionieren“, Antirassismus sowie Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion hingegen nicht. © SCOTT OLSON / AFP
Perry Johnson ist im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur.
Am 20. Oktober zog sich auch Perry Johnson aus dem Wahlkampf zurück. Er war im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur. Aufgefallen war der Unternehmer zuvor nur im Jahr 2022, als er für das Amt des Gouverneurs in Michigan kandidieren wollte. Wegen unsauberer Machenschaften wurde er allerdings von den republikanischen Vorwahlen vorzeitig ausgeschlossen. Johnson positionierte sich im Wahlkampf gegen Abtreibungen. Zudem kritisierte er die Höhe der Hilfsgelder, die die USA der Ukraine zur Verfügung stellen. Zugleich stellte Johnson aber klar, dass er Wladimir Putin nicht vertraue. © SCOTT OLSON/afp
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung sind bisher Ryan Binkley, Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez.
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung waren auch Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez. Auch sie haben ihre Kandidatur bereits wieder zurückgezogen. Im Rennen sind dagegen noch Ryan Binkley, John Anthony Castro und E. W. Jackson. Chancen auf eine Nominierung dürften sie allerdings kaum haben. Großer Favorit bleibt allen Anklagen und Prozessen zum Trotz weiter der frühere Präsident Donald Trump. Die Republikaner haben auf jeden Fall die Qual der Wahl. © ALLISON JOYCE/afp

Haley im US-Wahlkampf: „Habe keine Angst vor Trumps Vergeltung“

In ihrer Rede sagte Haley, dass sie im Gegensatz zu ihren früheren Gegnern „kein Bedürfnis verspüre, den Ring zu küssen“. „Ich habe keine Angst vor Trumps Vergeltung“, sagte sie. „Ich erwarte nichts von ihm.“ Haleys Versprechen, im Rennen zu bleiben, steht im Einklang mit ihren jüngsten Äußerungen auf der Wahlkampftour. Dennoch wurde sie immer wieder auf ihre Absicht angesprochen, den Kurs zu halten.

Nach South Carolina hat Haley Veranstaltungen in Michigan - dem nächsten Bundesstaat, in dem gewählt wird - und den „Super Tuesday-Wahlen“ in Minnesota, Colorado, Utah, Virginia, Washington, D.C., North Carolina und Massachusetts geplant. Nach der Veranstaltung am Dienstag kündigte ihre Kampagne einen neuen Anzeigenkauf an, der am Mittwochmorgen in Michigan anlaufen wird.

Zu Beginn der Vorwahlen hatte Haley erklärt, sie werde Trump unterstützen, falls er letztlich Präsidentschaftskandidat der Republikaner wird. Am Sonntag wollte sie in einem Interview mit der ABC-Nachrichtensendung „This Week“ nicht sagen, ob dies immer noch der Fall ist, obwohl sie von Moderator Jonathan Karl wiederholt darauf angesprochen wurde. Stattdessen sagte Haley, sie kandidiere gegen Trump, weil sie glaube, dass er nicht noch einmal Präsident werden sollte.

Am Dienstag bekräftigte sie dies noch einmal und sagte, Trump werde „von Tag zu Tag gemeiner und beleidigender“.

Präsidentschaftskandidatin Nikki Haley spricht während einer Wahlkampfveranstaltung

US-Wahl 2024: Trump-Team bezeichnet Haley als „jammernde Verliererin“

Im Vorfeld von Haleys Äußerungen hatte die Trump-Kampagne ein Memo verschickt, in dem sie Haley als „jammernde Verliererin, die auf eine alternative Realität versessen ist“ bezeichnete, die sich weigere, „sich mit ihrer bevorstehenden politischen Sterblichkeit auseinander zu setzen“.

In ihrer Rede am Dienstag ging Haley auf ihre bisherige Bilanz in den Vorwahlen ein und stellte fest, dass die Neinsager immer wieder behaupten, ihr „Weg zum Sieg sei schmal“. Die ehemalige UN-Botschafterin nahm dann andere große Kandidaten für das Weiße Haus ins Visier – US-Präsident Joe Biden. Während ihrer gesamten Kampagne hat Haley argumentiert, dass sowohl Trump als auch Biden „zu alt“ sind, um Präsident zu sein, ein Argument, das sie am Dienstag wiederholte.

„Trump und Biden sind zwei alte Männer, die nur noch älter werden“, sagte sie. „Sie sind Spalter in einer Zeit, in der Amerika verzweifelt und dringend einen Vereiniger braucht.“

Alfaro berichtete aus Washington.

Zu den Autoren

Mariana Alfaro ist Reporterin für das Team für politische Nachrichten der Washington Post. Die gebürtige El Salvadorianerin arbeitet seit 2019 für die Post. Zuvor absolvierte Mariana ein Praktikum bei der New York Times, dem Wall Street Journal, Insider und der Texas Tribune.

Dylan Wells ist Kampagnenreporterin bei The Washington Post. Zuvor berichtete sie über den Kongress und Wahlkämpfe bei USA Today, National Journal Hotline und CNN.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt und liegt jetzt in gekürzter Fassung vor.

Dieser Artikel war zuerst am 20. Februar 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © MCKENZIE LANGE/Staff/Imago

Kommentare