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Finanziert von US-Lobbyist

Trauzeugen-Affäre: Wie weit reicht das grüne „Öko-Netzwerk“ um Habeck und Graichen?

Die Trauzeugen-Affäre ist nur die Spitze des Eisbergs: Hinter Graichen und Habeck steht ein mächtiges Netzwerk der Öko-Lobby. Wie weit reicht ihr Einfluss?

Berlin - Einflussreiche Geldgeber aus den USA, mächtige Politiker aus Deutschland und ganz viel Vetternwirtschaft? Nach der Aufdeckung des Filz-Skandals um Patrick Graichen kommen die Grünen nicht zur Ruhe. Denn hinter dem Staatssekretär von Robert Habeck soll ein mächtiges Netzwerk der Öko-Lobby agieren, dessen Einfluss die Trauzeugen-Affäre weit überragt und das seit mehr als zehn Jahren die Energiewende in Deutschland maßgeblich mitvorantreibt. Dabei gerät jetzt zunehmend Graichens früherer Arbeitgeber ins Blickfeld, die Denkfabrik Agora Energiewende. Doch wie groß ist der Einfluss auf die Politik und die Grünen tatsächlich? Die Meinungen gehen in diesem Punkt unter Experten auseinander.

Trauzeugen-Affäre geht weiter: Netzwerk um Habeck und Graichen

Seit knapp zwei Wochen steht das Netzwerk der Grünen um Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im Kreuzfeuer der Kritik. Nachdem bekannt geworden war, dass sein Staatssekretär Patrick Graichen bei der Vergabe des Chefpostens bei der bundeseigenen Deutschen Energie-Agentur (Dena) an Michael Schaefer beteiligt war, obwohl dieser sein Trauzeuge ist, hagelte es Rücktrittsforderungen aus der Opposition. Der Vorwurf: Filz und Vetternwirtschaft im Ministerium. Am Mittwoch mussten Habeck und Graichen im Bundestag Rede und Antwort stehen - und verloren dabei teilweise die Fassung.

Pflegen eine intensive Beziehung zum Agora-Netzwerk: Staatssekretär Patrick Graichen und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

Die Rufe nach Konsequenzen lehnte Habeck bislang ab. Doch trotz der stundenlangen Befragung im Parlament ist die Trauzeugen-Affäre für den Grünen noch nicht ausgestanden. Im Gegenteil. Denn nun werden sämtliche Verbindungen der Grünen in den Lobbybereich ausgeleuchtet. In der Bild sprachen Unionspolitiker bereits von „Clan-Strukturen“ und CDU-Generalsekretär Mario Czaja zog Vergleiche zur Mafia. Doch selbst bei Lobby Control hält man dies - trotz aller berechtigter Kritik an einzelnen Vorgängen - für überzogen und „unangemessen“, wie der Verein mitteilte.

Die Trauzeugen-Affäre - was steckt dahinter?

Hintergrund ist die Auswahl eines neuen Geschäftsführers für die bundeseigene Deutsche Energie-Agentur (Dena). Die Wahl fiel auf Michael Schaefer, dem Trauzeugen von Habecks Staatssekretär Patrick Graichen. Dieser hatte die Verbindung erst spät im Auswahlprozess offengelegt. Mittlerweile wird die Stelle neu ausgeschrieben.

Doch es gibt weitere personelle Verflechtungen im Wirtschaftsministerium. Graichens Schwester, verheiratet mit dessen Staatssekretärs-Kollegen Michael Kellner, arbeitet wie auch ihr Bruder beim Öko-Institut - einer Forschungseinrichtung, die Aufträge vom Bund bekommt. Das Ministerium betont, Kellner und Graichen seien nicht an Ausschreibungen beteiligt gewesen, auf die sich das Öko-Institut hätte bewerben können. Außerdem soll die Zahl der erteilten Ministeriumsaufträge an das Öko-Institut seit der Regierungsbeteiligung der Grünen zurückgegangen sein.

Agroa Energiewende: Denkfabrik nimmt zentrale Rolle im Netzwerk um Graichen ein

Was genau ist also los? Tatsächlich ist die Denkfabrik Agora Energiewende keine Unbekannte. Seit mehr als zehn Jahren beeinflusst das Netzwerk die Politik in Deutschland. Gegründet wurde sie 2012 von dem Grünen-Politiker Rainer Baake. Ihr Ziel: Die Gesellschaft klimaneutral zu gestalten. Ihr Aufstieg beginnt umgehend, erst recht als Baake überraschend ein Jahr später vom damaligen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zum Staatssekretär berufen wird. Seinen Chefposten bei Agora übernimmt: Patrick Graichen. Er gilt bereits damals als Ziehsohn von Baake, der ihn viele Jahre zuvor über den Umweltminister Jürgen Trittin kennengelernt hatte.

Im Wirtschaftsministerium konnte Baake deutliche Spuren hinterlassen. So soll er klimabewegte Beamte eingestellt haben und seine Hauptziele erfolgreich vorangetrieben haben: den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Atomausstieg. Der heute 67-jährige Volkswirt, so berichtet es jetzt der Spiegel, habe schon damals klare Vorstellungen davon gehabt, wie die Energiewende vollzogen werden müsste: mit der Umstellung von Wirtschaft und Gesellschaft von fossilen Brennstoffen auf Ökostrom. Dazu zählten nicht nur Autos, sondern auch Wärmepumpen und industrielle Prozesse, heißt es weiter in dem Bericht.

Schwierige Beziehung: Wie viel Einfluss nahm das Netzwerk auf die Grünen?

Eine Blaupause für spätere Jahre also? Gut möglich, doch Baake bleibt nicht viel Zeit. Denn mit dem Wechsel an der Ministeriumsspitze auf Peter Altmaier (CDU) gerät sein Ansatz ins Stocken. Die neu eingestellten Beamten bleiben, doch Baake zieht sich zurück - und arbeitet einige Jahre später wieder im Agora-Netzwerk. Zusammen mit Graichen liefert er Papiere zur Umgestaltung auf die klimaneutrale Gesellschaft, vor allem auch an die Grünen, die es bei der Bundestagswahl 2021 dann in die Bundesregierung schaffen.

Graichen verlässt Agora und wird im Hause von Habeck neuer Staatssekretär. Wieviel Einfluss die Denkfabrik auf den Koalitionsvertrag genommen hat, bleibt Spekulation. Die Verbindung in die Politik ist aber intensiv. Laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerkes Deutschland (RND) gehen Politiker aus allen Parteien und Ministerien bei der Lobbyorganisation ein und aus. Teilweise sitzen sie auch im „Rat der Agora“ zusammen.

Filz und Vetternwirtschaft bei Öko-Lobby: Hal Harvey finanziert das Netzwerk der Grünen

Die Denkfabrik ist dabei nicht nur bestens vernetzt, sondern auch vorzüglich finanziert. Neben Zuschüssen aus deutschen Ministerien erhält die Organisation auch viele Spenden in Millionenhöhe. Die größten Geldgeber: Bernhard Lorentz, der ehemalige Chef der Mercator-Stiftung, und der US-Manager Hal Harvey, der seit drei Jahrzehnten Umwelt- und Klimaorganisationen auf der ganzen Welt mit Geld versorgt. Er sehe in Europa den Schlüssel, um eine klimaneutrale Welt zu erreichen und leite deswegen ungeheure Summen über den Atlantik, schreibt der Spiegel. Die Zeit nannte den Mann sogar einmal den „mächtigsten Grünen auf der Welt“.

Er ist der mächtigste Grüne der Welt.

Die „Zeit“ über Agora-Finanzier Hal Harvey

Geheim sind die Geldflüsse allerdings nicht. Laut RND-Bericht schlüsselt die Agora auf der Homepage seine Einnahmen und Geldgeber auf. Demnach flossen allein im vergangenen Jahr rund 19 Millionen Euro an die Organisation, die damit Referenten anwerben und ihre Arbeit finanzieren konnte.

Auch CDU und FDP betreiben eigene Lobby-Netzwerke

Ungewöhnlich ist das im Übrigen nicht. Bei der Agora handelt es sich qua Gründungsziel eher um einen grünen Lobbyverein. Doch ähnliche parteinahe Organisationen gibt es laut dem Spiegel auch bei CDU oder FDP. Bei der Union setzt man verstärkt auf den Thinktank Epico, die von Bernd Weber geleitet wird, einem Mitglied im Wirtschaftsrat der CDU. Im Beirat sitzt Unionsfraktionsvize Andreas Jung. Auch diese Organisation erfreut sich privater Geldgeber, auch aus dem Ausland. Und im Umfeld der FDP agiert die 2014 gegründete Denkfabrik Prometheus von Ex-Abgeordneten Frank Schaeffler, der unter anderem gegen zu starke Umweltauflagen für Unternehmen kämpft, ebenfalls finanziert mit inländischen und ausländischen Firmengeldern.

Angriff auf Habeck: Grüne wittern gezielte Hetzjagd in der Trauzeugen-Affäre

Vor diesem Hintergrund wittern immer mehr Grüne eine gezielte Hetzjagd, die die Opposition gegen Graichen und Habeck veranstaltet. Nach der stundenlangen Regierungsbefragung stellte sich Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch kämpferisch hinter Habeck, der einen beispiellosen Absturz in den Umfragen erlebt, und bewertete die Angriffe als „Kampagnen gegen den Klimaschutz“, wie tagesschau.de berichtete. Doch die Zeit fossiler CDU-Lobbyisten in Staatsämtern sei abgelaufen, wettert er weiter - und man könne froh über Habeck in diesem Amt sein: Dieser habe „das Land gut durch den Winter gebracht“.

Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit

Olaf Scholz spricht zur Energiepolitik.
Olaf Scholz (SPD) ist der neunte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Politisch wird er dem konservativen Flügel der Sozialdemokraten zugerechnet. Lange Zeit galt er als reiner „Scholzomat“ – ein Spitzname, den er sich wegen seiner mechanisch wirkenden Sprechblasen in seiner Zeit als Generalsekretär unter Kanzler Gerhard Schröder verdiente. Kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine kündigte er in einer Sondersitzung des deutschen Bundestages einen Wandel der deutschen Politik an: „Wir erleben eine Zeitenwende.“  © Britta Pedersen/dpa
Robert Habeck auf Deutschlandtour.
Robert Habeck ist Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz im Kabinett Scholz sowie Stellvertreter des Kanzlers. Vom 27. Januar 2018 bis zum 14. Februar 2022 hatte er zusammen mit Annalena Baerbock den Bundesvorsitz der Partei Bündnis 90/Die Grünen inne. Habeck ist auch als Schriftsteller tätig. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea Paluch veröffentlichte er mehrere Romane, u.a. Hauke Haiens Tod (2001). © Soeren Stache/dpa
Jörg Kukies kommt zu Beginn der Sitzung des Bundeskabinetts im Kanzleramt.
Am 7. November 2024 hat Jörg Kukies das Amt des Finanzminister übernommen. Der Sozialdemokrat Kukies ist derzeit Staatssekretär im Kanzleramt und gilt als einer der wichtigsten Berater von Kanzler Scholz. Er ist sein Mann für Wirtschaft und Finanzen und verhandelt für ihn die Abschlussdokumente der G7- und G20-Gipfel.  © Michael Kappeler/dpa
Christian Lindner im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022.
Christian Lindner ist Bundesminister der Finanzen im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker ist seit dem 7. Dezember 2013 Bundesvorsitzender der Liberalen. Schon 2017 sah es lange so aus, als würde die FDP an der Regierung beteiligt sein. Doch nach vierwöchigen Sondierungsgesprächen zur Bildung einer Jamaika-Koalition erklärte Lindner die Verhandlungen schließlich für gescheitert. Seine Begründung: „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren!“ © Emmanuele Contini/Imago
Nancy Faeser (SPD), alte und neue Landesvorsitzende der SPD in Hessen und Bundesinnenministerin, freut sich über ihre Wiederwahl.
Nancy Faeser führt im Kabinett Scholz als erste Frau das Bundesministerium des Innern und für Heimat. Die Juristin ist seit dem 2. November 2019 Vorsitzende der SPD Hessen. Zuvor war sie 16 Jahre lang Abgeordnete des Hessischen Landtags und ab 2019 als Vorsitzende der hessischen SPD-Fraktion auch Oppositionsführerin. Zudem war sie Spitzenkandidatin der SPD bei der Landtagswahl in Hessen 2023. Als Abgeordnete im Landtag erhielt sie zwei Drohbriefe, die mit NSU 2.0 unterschrieben waren. © Andreas Arnold/dpa
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. © Thomas Imo/Imago
Marco Buschmann FDP, Bundesjustizminister, stellt Eckpunktepapier zum Selbstbestimmungsgesetz vor.
Marco Buschmann war bis zum 7. November 2024 Bundesminister der Justiz im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker war von Oktober 2017 bis Dezember 2021 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion. Im Herbst 2020 warnte er während der Corona-Pandemie vor einer Verfassungskrise. Buschmann war auch Mitkoordinator der erfolgreichen Verfassungsklage der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP gegen den Berliner Mietendeckel. Nach dem Rauswurf von Finanzminister Christian Lindner verließ Buschmann die Ampel.  © Jürgen Heinrich/Imago
Volker Wissing, Bundesverkehrsminister FDP, vor der Kabinettssitzung im Berliner Kanzleramt Bundeskanzleramt in Berlin
Volker Wissing wurde nah dem Ampel-Aus für sein Ausscheren aus dem Kurs von FDP-Parteichef Christian Lindner belohnt. Der Bundesminister für Digitales und Verkehr erhielt zusätzlich das Justizressort. Einer der letzten großen Ampel-Fans in der FDP zog nach dem Koalitionsbruch Konsequenzen: In einem beispiellosen Schritt trat er aus der Partei aus und bleibt bis zu den geplanten Neuwahlen als Parteiloser im Amt. Der Jurist war vom 19. September 2020 bis zum 23. April 2022 Generalsekretär der FDP. Wissing gibt als Hobby Weinbau an, vor allem im familieneigenen Weingut.  © Stefan Boness/Imago
Hubertus Heil besucht die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Spandau.
Hubertus Heil ist im Kabinett Scholz Bundesminister für Arbeit und Soziales – ein Amt, das der SPD-Politiker bereits seit dem 14. März 2018 innehat. Heil ist seit Dezember 2019 stellvertretender Bundesvorsitzender der Sozialdemokraten. Von November 2005 bis November 2009 und von Juni bis Dezember 2017 war er Generalsekretär seiner Partei. Heil spricht sich für einen Mindestlohn von mindestens 12 Euro aus, eine Erhöhung des Rentenalters auf über 67 Jahre lehnt er ab. © M. Popow/Imago
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen.
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen. © Michael Kappeler/dpa
Verteidigungsministerin Lambrecht besucht Marder-Kompanie
Bis zum 19. Januar 2023 hatte Christine Lambrecht das Amt der Verteidigungsministerin inne. Die SPD-Politikerin stand zumeist unter einem immensen Druck. Kritische Stimmen warfen ihr fehlende Sachkenntnis, die schleppend angelaufene Beschaffung für die Bundeswehr, aber auch ihr Auftreten in der Öffentlichkeit vor. Irritation rief schließlich eine Neujahrsbotschaft hervor, in der sie begleitet von Silvesterfeuerwerk in Berlin über den Ukraine-Krieg sprach. © Robert Michael/dpa
Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft läuft beim Treffen der G7 Agrarminister zum Eingang des Schlosses Hohenheim.
Cem Özdemir ist Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft im Kabinett Scholz. Özdemir ist der erste Bundesminister mit türkischem Migrationshintergrund. Von November 2008 bis Januar 2018 war er Bundesvorsitzender der Grünen. Im Dezember 2021 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ gewählt. Nach dem Ampel-Aus übernahm er auch das Ministerium für Bildung und Forschung.  © Bernd Weißbrod/dpa
Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, spricht beim hybriden Gipfeltreffen „Women7-Summit“.
Elisabeth „Lisa“ Paus ist seit dem 25. April 2022 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett Scholz. Sie ist die Nachfolgerin von Anne Spiegel, die zuvor von diesem Posten zurückgetreten war. Paus gehört zum linken Parteiflügel der Grünen. Sie ist seit 2009 Abgeordnete im Deutschen Bundestag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergibt im Schloss Bellevue anlässlich des Amtswechsels im Bundesfamilienministerium die Entlassungsurkunde an Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen), bisherige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Vorgängerin von Lisa Paus war Anne Spiegel, die am 25. April 2022 die Entlassungsurkunde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erhielt. „Es war zu viel“, hatte die Grünen-Politikerin vorher bekennen müssen. Ihr Verhalten als Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität in Rheinland-Pfalz nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 wurde vom Untersuchungsausschuss des Landtags bis ins Detail untersucht. Die Kritik wurde zum Sturm – ihr Amt als Bundesfamilienministerin gab Spiegel deshalb auf. In ihrer Rücktrittserklärung betonte Spiegel, dass sie das Amt nicht länger belasten wolle und entschuldigte sich für begangene Fehler. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, beantwortet auf einer Pressekonferenz Fragen von Journalisten zum Infektionsgeschehen und zur Impfentwicklung.
Karl Lauterbach ist Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Scholz. Der SPD-Politiker ist Professor am Universitätsklinikum Köln und dort Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie. Wegen seines Bundestagsmandats ist er derzeit beurlaubt. Während der Pandemie ist er für viele zu einer Reizfigur geworden. Als Minister konnte er sich mit seiner Forderung nach einer allgemeinen Corona-Impfpflicht nicht durchsetzen.  © Wolfgang Kumm/dpa
Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz beim Treffen der G7 Klima-, Energie- und Umweltministerinnen und -minister.
Steffi Lemke hat im Kabinett Scholz den Posten als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz inne. Die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen absolvierte ein Studium der Agrarwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, das sie 1993 als Diplom-Agraringenieurin abschloss. Von 2002 bis 2013 war sie politische Bundesgeschäftsführerin ihrer Partei. © Chris Emil Janssen/Imago
Bettina Stark-Watzinger im Portrait bei der Bundespressekonferenz zum Thema Veroeffentlichung des nationalen Bildungsberichts Bildung in Deutschland.
Bettina Stark-Watzinger ist Bundesministerin für Bildung und Forschung im Kabinett Scholz. Seit 2017 ist sie Abgeordnete im Deutschen Bundestag und seit März 2021 Vorsitzende der FDP Hessen. Ihr Studium der Volkswirtschaftslehre an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main schloss sie 1993 als Diplom-Volkswirtin ab. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der Karl-Hermann-Flach-Stiftung. © Imago
Svenja Schulze SPD, Bundesministerin fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aufgenommen im Rahmen der Konferenz fuer globale Ernaehrungssicherheit im Auswaertigen Amt in Berlin.
Svenja Schulze ist Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland im Kabinett Scholz. Die SPD-Politikerin ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), ver.di, im Naturschutzbund Deutschland (NABU) und im Verein Slowfood. Sie ist Mitbegründerin des Netzwerkes „Frauenzeiten“. © Florian Gaertner/Imago
Klara Geywitz im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022. Kabinettssitzung in Berlin.
Klara Geywitz ist Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Kabinett Scholz. Zudem ist sie Beauftragte der Bundesregierung für den Berlin-Umzug und den Bonn-Ausgleich. Im Dezember 2019 wurde sie zu einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD gewählt. Geywitz gehört seit 2014 dem Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit an. © Emmanuele Contini/Imago
Wolfgang Schmidt hisst die Regenbogenfahne am Bundeskanzleramt in Berlin.
Wolfgang Schmidt ist Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes im Kabinett Scholz. In dieser Funktion ist er außerdem Beauftragter der Nachrichtendienste des Bundes. Schmidt, der seit 1989 der SPD angehört, gilt als engster Vertrauter von Olaf Scholz. © Christian Spicker/Imago

Ähnlich argumentiert Habeck in der Causa. Er räumte ein, dass Graichen speziell in der Trauzeugen-Affäre einen Fehler gemacht habe. Doch deswegen müsse man nicht zurücktreten, stellte Habeck klar und betonte ebenfalls, dass das Land Graichen auch viel zu verdanken habe. Denn wenige Wochen nach Amtsübernahme brach der Ukraine-Krieg aus - und der Staatssekretär musste das tun, was im Gegensatz zu seinen Thesen im Papier stand: den Atomausstieg vorübergehend verlängern, fossile Brennstoffe auf der Welt auftreiben und den Betrieb der Kohlekraftwerke verlängern.

Rubriklistenbild: © Kay Nietfeld/dpa

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