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Treffen in Rio de Janeiro

Chinas Xi Jinping schwänzt BRICS-Gipfel – und überlässt seinem Rivalen die große Bühne

China gilt als dominierende Kraft im BRICS-Bündnis. Doch Xi Jinping bleibt dem Gipfel fern. Das schafft Raum für einen aufstrebenden Konkurrenten Pekings.

Dass Wladimir Putin nicht kommen würde, war klar. Dem russischen Präsidenten drohte eine Festnahme, beträte er brasilianischen Boden, um am diesjährigen Gipfeltreffen der BRICS-Staaten teilzunehmen. Gegen Putin liegt schließlich ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag vor, den Brasilien wohl auch vollstrecken würde. Überraschender ist da schon, was das chinesische Außenministerium in dieser Woche verkündete: Nicht Staatschef Xi Jinping werde nach Rio de Janeiro fliegen, sondern die Nummer zwei der chinesischen Hierarchie, Premierminister Li Qiang. Der am Sonntag (6. Juli) startende BRICS-Gipfel wäre der erste überhaupt, den Xi schwänzt.

Eine Begründung lieferte das chinesische Außenministerium nicht. Die meist gut informierte South China Morning Post aus Hongkong wusste allerdings schon vor ein paar Tagen unter Berufung auf Regierungsquellen zu berichten, dass Terminschwierigkeiten hinter der Absage steckten. Zudem habe Xi Brasiliens Präsident Lula da Silva bereits zweimal getroffen in den letzten Monaten – erst beim G20-Gipfel in Brasilia im November und zuletzt im Mai in Peking. Für Xi, der China eher selten verlässt (im vergangenen Jahr beispielsweise nur viermal), offenbar Grund genug, daheim in Peking zu bleiben.

Narendra Modi und Xi Jinping beim BRICS-Gipfel 2017 in Xiamen.

China dominiert die BRICS wirtschaftlich

Dabei sind die BRICS für Peking ein äußerst wichtiges Forum, von der „weltweit wichtigsten Plattform für die Solidarität und Zusammenarbeit zwischen Schwellen- und Entwicklungsländern“ sprach in Peking Außenamtssprecherin Mao Ning. China ist einer der Gründungsstaaten des Bündnisses, dem auch Brasilien, Russland, Indien und Südafrika sowie seit zwei Erweiterungsrunden Ägypten, Äthiopien, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Indonesien angehören. Peking war zudem treibende Kraft bei der BRICS-Erweiterung, die vor allem Russland und Indien kritisch sahen – weil mehr Mitgliedsstaaten einen Verlust an Einfluss für die bisherigen Mitglieder bedeuteten.

Auch ökonomisch ist China die dominierende Kraft. So lag das chinesische Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr höher als die Wirtschaftsleitung aller anderen neun BRICS-Staaten zusammen. Laut einer Prognose des Internationalen Währungsfonds könnte China diesen Vorsprung bis 2030 sogar noch leicht ausbauen. „China stellt die anderen Mitgliedsstaaten weit in den Schatten“, sagte Samina Sultan vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) unlängst auf einer Veranstaltung des Kiel Institut für Weltwirtschaft zum Thema BRICS.

Die BRICS

Das Akronym steht für die Staaten Brasilien, Russland, Indien und China, die sich 2006 zu BRIC zusammenschlossen, 2010 kam Südafrika hinzu (BRICS). Seither sind weitere Länder wie Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate beigetreten, weshalb die Allianz nun oft als BRICS+ bezeichnet wird. Die Vereinigung des sogenannten Globalen Südens repräsentiert mittlerweile rund 45 Prozent der Weltbevölkerung.

Indien holt auf – Konkurrenz im BRICS-Bündnis

Derzeit allerdings schwächelt die chinesische Wirtschaft, im vergangenen Jahr lang das Wachstum bei nur fünf Prozent und damit so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr, von den Corona-Jahren einmal abgesehen. Deutlich schneller wächst die Wirtschaft eines anderen BRICS-Mitglieds und Konkurrenten Chinas: Indiens. Die Wirtschaft des Subkontinents legte im Finanzjahr 2024/2025 um geschätzte 6,5 Prozent zu, ein Trend, der laut Internationalem Währungsfonds anhalten dürfte. „Seit der Pandemie wächst Indiens Wirtschaft stärker, sie gibt der BRICS Auftrieb“, so Sultan.

Innerhalb der BRICS ist Indien nicht nur wirtschaftlich der größte Gegenspieler Chinas, auch demografisch wächst die Dominanz des Subkontinents. Vor zwei Jahren überholte Indien China erstmals bei der Bevölkerungszahl, bis 2030 dürfte die indische Bevölkerung weiter wachsen, während die chinesische seit 2022 schrumpft. „Das demografische Gewicht verlagert sich zunehmend in Richtung Indien“, sagt IW-Expertin Sultan.

Top 25: Die bevölkerungsreichsten Länder der Welt

Rom Ältere Frauen auf einer Parkbank auf dem Gianicolo vor der Stadtansicht von Rom, Italien, 18.3.2011
Platz 25: Italien mit 59,0 Millionen: Das Land der Pizza und Pasta ist mit 59 Millionen Einwohnern auf Platz 25 der bevölkerungsreichsten Länder. Mit ihrem guten Essen und wunderschönen Küstengebieten gehört es zu den beliebtesten Reisezielen in Europa. Mit einem Durchschnittsalter von rund 45 Jahren hat Italien eine der ältesten Bevölkerungen in Europa. © Peter Schickert/IMAGO
Blick vom Lion s Head auf Camp s Bay und die Seven Apostle Bergkette, Kapstadt, Südafrika, Afrika, 2.8.2009
Platz 24: Südafrika mit 63,2 Millionen: Südafrika ist das einzige Land der Welt mit drei Hauptstädten: Kapstadt ist die gesetzgebende Hauptstadt (Legislative), Pretoria ist die Verwaltungshauptstadt (Exekutive) und Bloemfontein ist die Gerichtshauptstadt (Judikative). Das Land ist eines der reichsten Länder Afrikas. So gehört Südafrika als einziger afrikanischer Staat zu den G20-Wirtschaftsmächten und ist eines der Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen, Mitglied des Commonwealth of Nations und ist Teil der BRICS-Staaten. © imagebroker/IMAGO
Eine Giraffe in der Savanne Afrikas, Tansania
Platz 23: Tansania mit 66,6 Millionen: Der Artenreichtum in Tansania ist enorm. So leben hier beispielsweise Zebras, Gnus, Giraffen, Elefanten und Löwen. Regelmäßig werden in Tansania außerdem neue Arten entdeckt. Um die Tierwelt zu schützen, gibt es ganze 22 Nationalparks (Stand 2024), die über zehn Prozent der Gesamtfläche des Landes einnehmen. Das Land hat mit einem sehr hohen Bevölkerungswachstum zu kämpfen. Die Einwohnerzahl ist in den vergangenen zehn Jahren laut Angaben des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung um fast 40 Prozent gewachsen, das Durchschnittsalter beträgt 18 Jahre. © Beck Photography/Cavan Images/IMAGO
Der Eiffelturm in Paris, 26.2.2018
Platz 22: Frankreich mit 68,3 Millionen: Mit einer Fläche von rund 630.000 Quadratkilometern ist Frankreich das größte Land der Europäischen Union und fast doppelt so groß wie Deutschland. Auch der höchste Berg Europas liegt in dem Land: der Montblanc mit 4.808 Metern Höhe. Er zählt zudem zu den Top drei der meistbesuchten Naturschauplätze der Welt.  © Givaga/Shotshop/IMAGO
Menschen vor dem Buckingham Palace in London, UK, 7.12.24
Platz 21: Vereinigtes Königreich mit 68,4 Millionen: Eins war das Britische Empire das größte Reich der Erde. Es umfasste Kolonien, Herrschaftsgebiet, Protektorate und Territorien auf dem ganzen Globus. Heute erstreckt sich der Inselstaat auf 243.820 Quadratkilometer und liegt mit 68,4 Millionen Einwohnern auf Platz 21 der bevölkerungsreichsten Länder. Die Briten lieben Tee, Pubs und Gespräche übers Wetter. Auch eine der skurrilsten Wettbewerbe ist auf der Insel heimisch: das große Käserollen am Cooper’s Hill. © Manuel Romano/NurPhoto/IMAGO
Thai mit traditionellen Gewändern am ISAN SURIN SIKHORAPHUM TEMPLE, 30.5.2016
Platz 20: Thailand mit 71,7 Millionen: Thailand ist mit weißen Stränden, wilder Natur und einer vielfältigen Kultur eines der beliebtesten Reiseländer der Welt. Die Hauptstadt Bangkok ist nicht nur die wärmste Stadt der Welt, sie hat auch noch den längsten Namen. Offiziell heißt sich nämlich: Krung Thep Maha Nakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Ayuthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udom Ratchaniwet Maha Sathan Amon Piman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit. Wie viele andere Länder ist Thailand mit einer alternden Bevölkerung konfrontiert. Der Anteil der Menschen über 65 Jahre wächst stetig und liegt 2021 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei etwa 13,5 Prozent. © Ursa Lexander Flueler/PantherMedia/IMAGO
Zahlreiche Touristen am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor in Berlin, 23.3.25
Platz 19: Deutschland mit 83,3 Millionen: Deutschland liegt mit 83,3 Millionen Menschen auf Platz 19 der bevölkerungsreichsten Länder. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 4.457 Milliarden Euro im Jahr 2024 ist Deutschland nach den Vereinigten Staaten und China und knapp vor Japan die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und damit auch die größte Volkswirtschaft Europas. Viele Deutsche lieben Fußball, so gibt es hier mehr Fußball-Fanclubs als irgendwo sonst auf der Welt. © Michael Bihlmayer/IMAGO
20.06.2018, Türkei, Istanbul: Der Fähranleger vor der Süleymaniye-Moschee
Platz 18: Türkei mit 85,3 Millionen: Die Türkei ist eines der wenigen Länder, das auf zwei Kontinenten liegt. Das Land war die Heimat von einer der frühesten Zivilisationen der Welt, mit Zeugnissen von Siedlungen, die bis in die Jungsteinzeit zurückreichen. Die türkische Wirtschaft erlebt momentan einen bemerkenswerten Aufschwung und positioniert sich als einer der am schnellsten wachsenden Schwellenländer Europas.  © Oliver Weiken/picture alliance/dpa
Zwei Männer sitzen am Straßenrand in der von Trockenheit und Wasserknappheit betroffenen iranischen Provinz Sistan und Belutschistan während der Wind Sand aufwirbelt und die Sicht stark einschränkt.
Platz 17: Iran mit 90,6 Millionen: Fast die Hälfte der riesigen Fläche Irans besteht aus trockenen und halbtrockenen Regionen, hauptsächlich Wüstenlandschaften. Trotz dieser Verbreitung von Wüsten, verfügt der Iran über zahlreiche Bergregionen, in denen man sogar Ski fahren kann. Die islamische Republik unterlag vor 2022 den meisten Sanktionen weltweit, insbesondere von den USA und der EU. © Mohammad Dehdast/picture alliance/dpa
junge Frau bei Arbeiten in einem Reisfeld, Mekong Delta, Can Tho, Vietnam
Platz 16: Vietnam mit 100,4 Millionen: Der Vietnam ist der größte Reisexpoteur weltweit – auf vietnamesisch gibt es sogar ein Wort, das „Essen“ und auch „Reis“ bedeutet. Vietnam ist zudem ein Land mit einer sehr jungen Bevölkerung: 23 Prozent der Vietnamesen sind laut dem Statistischen Bundesamt jünger als 15 Jahre. In der Nguyen-Dynastie (1802 – 1945) musste das gesamte Volk den Nachnamen Nguyen (übersetzt „schöner Wohlstand“) annehmen. Dadurch heißen 40 Prozent der Vietnamesen heute so mit Nachnamen. © Pascal Deloche/Godong/Depostiphotos/IMAGO
Streitkräfte der DR Kongo: Das Land ist angesichts der Kämpfe in großer humanitärer Not.
Platz 15: Kongo (Dem. Rep.) mit 105,8 Millionen: Das Land ist nach dem Kongofluss benannt. Nach dem Nil ist er der zweitgrößte Fluss Afrikas und mit bis zu 250 Metern Tiefe auch der tiefste Fluss der Welt. Das Land verfügt zudem über enorme Bodenschätze, darunter bedeutende Vorkommen an Kupfer, Kobalt, Diamanten, Gold und Coltan, das für die Herstellung von elektronischen Geräten unerlässlich ist. Dennoch steckt die Demokratische Republik Kongo seit Jahrzehnten in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise. Zwischen 1996 und 2003 erschütterten zwei Kriege das Land. Bis heute sind die östlichen Provinzen nicht im Frieden. © IP3press/IMAGO
Die Große Pyramide von Gizeh und Menschen auf Kamelen, Ägypten
Platz 14: Ägypten mit 114,5 Millionen: Die über 100 Millionen Menschen leben fast ausschließlich in der Nähe des Nils – der Lebensader Ägyptens. Diese Konzentration ist auf die einzigartige Fähigkeit des Flusses zurückzuführen, die Landwirtschaft durch seine jährlichen Überschwemmungen zu unterstützen, bei denen nährstoffreicher Schlamm im Niltal und -delta abgelagert wird. Das Land, auch „Wiege der Zivilisation“ genannt, fasziniert die Welt seit Tausenden von Jahren mit seiner reichen Geschichte und seinem kulturellen Erbe. Die ägyptischen Pyramiden, insbesondere die Große Pyramide von Gizeh, sind die einzigen noch erhaltenen Bauwerke der ursprünglichen Sieben Weltwunder der Antike. © Lionel Urman/PsnewZ/IMAGO
Schüler und junge Menschen auf einem Motorrad auf Sipaway Island, San Carlos City, Negros Occidental, Philippinen
Platz 13: Philippinen mit 114,9 Millionen: Der Inselstaat ist das katholischste Land weltweit. 80 Prozent der Bevölkerung bezeichnen sich als römisch-katholisch. Während Filipino (basierend auf Tagalog) die offizielle Sprache der Philippinen ist, wird im ganzen Land häufig Englisch gesprochen und verstanden. Elf Prozent der Bewohner der Philippinen leben nicht auf den Inseln, sondern im Ausland. Die Filipinos sind zudem äußerst gesellige Menschen. So verschicken sie mit rund 400 Millionen SMS pro Tag die meisten SMS der Welt. Das ist mehr, als die USA und Europa zusammen auf die Waage bringen. © Sergi Reboredo/Vwpics/IMAGO
Menschen unter den Kirschblüten im Ueno Park in Tokyo, 24.3.2018
Platz 12: Japan mit 124,5 Millionen: Japan ist eine Mischung zwischen alten Traditionen und ultramodernen Innovationen. So stehen selbst in Büros großer Konzerne oft jahrzehntealte Computersysteme und Faxgeräte. Dagegen sind die Züge die pünktlichsten der Welt. Japan ist auch das Land mit der ältesten Bevölkerung der Welt. Im Durchschnitt werden die Menschen hier 85 Jahre alt. Jeder Zehnte ist heute 80 Jahre und älter, daneben ist die Geburtsrate eine der niedrigsten der Welt. Die wilde Natur in den japanischen Bergregionen ist die Heimat von über einhundert aktiven Vulkanen, wie dem berühmten Fuji, dem Aso oder dem Sakurajima – das macht etwa 10 Prozent aller aktiven Vulkane der Welt aus. © Yoshio Tsunoda/Aflo/IMAGO
Zwei Frauen stehen mit ihren Babys vor einer Lehmhütte, Omo Valley, Ethiopia, 8.11.2018
Platz 11: Äthiopien mit 128,7 Millionen: Äthiopien wurde vor 3,5 Millionen Jahren als erstes Land der Welt besiedelt und wird seit dem Fund des Ur-Skeletts Lucy 1974 als „Wiege der Menschheit“ bezeichnet. Auch der Kaffee soll seinen Ursprung in Äthiopien haben. Das Land gehört zu den am schnellsten wachsenden Wirtschaften Afrikas. Dennoch leben laut der Welthungerhilfe immer noch rund 30 Prozent der Äthiopier unterhalb der Armutsgrenze. © Eduardo Huein/Addictive Stock/IMAGO
Schauspieler performen die mexikanische Revolution während einer Militärparade am 111 Jahrestag der Revolution, Mexico City, 20.11.2011
Platz 10: Mexiko mit 129,7 Millionen: Tacos und Enchiladas. Das schießt vielen in den Kopf, wenn sie an Mexiko denken. Und das auch zu Recht: Die mexikanische Küche ist offiziell Kulturerbe der Menschheit. In dem amerikanischen Land steht zudem die größte Pyramide der Welt: Die Große Pyramide von Cholula ist zwar nicht so hoch wie die Große Pyramide von Gizeh in Ägypten, gilt aber als die größte Pyramide in Bezug auf ihr Volumen. Die Pyramide misst etwa 450 Meter auf jeder Seite ihrer Basis und erreicht eine Höhe von etwa 66 Metern. © José Méndez/Agencia EFE/IMAGO
Der red quare im Schnee, Moskau, Russland, 23.2.2021
Platz 9: Russland mit 143,8 Millionen: Der Fläche nach ist Russland mit etwa 17 Millionen Quadratkilometern der größte Staat der Welt und umfasst ein Neuntel der Landmasse der Erde. Übrigens: Plutos Fläche beträgt 17,6 Millionen Quadratkilometer, demnach ist Russland fast so groß wie der Pluto. In Russland kann es außerdem bitterkalt werden. In Oymyakon, dem kältesten bewohnten Ort der Erde, kann es zu Temperatur von bis zu –67 °C kommen. © Valery Sharifulin/ITAR-TASS/IMAGO
Ramadan 2025 - unzählige Fahrzeuge und Getümmel in Dhaka, Bangladesh, March 18, 2025
Platz 8: Bangladesch mit 141,5 Millionen: Bangladesch zeichnet sich durch seine ausgedehnten Wasserstraßen aus. Das „Land der Flüsse“ verfügt über ein Netzwerk von etwa 700 Flüssen, darunter der Ganges, Brahmaputra und Meghna. Die Flüsse bilden das größte Delta weltweit und sind ein wichtiger Teil der wirtschaftlichen und ökologischen Dynamik des Landes. Trotzdem leidet das Land an großer Armut und Umweltproblemen wie Wirbelstürme und Überschwemmungen. © Suvra Kanti Das/ABACAPRESS/IMAGO
Tänzer der Sambaschule Beija-Flor tanzen während der Karnevalsfeierlichkeiten auf dem Sambadrom in Rio de Janeiro
Platz 10: Brasilien mit 211,1 Millionen: Brasilien ist das fünftgrößte Land der Erde und nimmt mit seinen 8.514.285 Quadratkilometern nahezu die Hälfte des südamerikanischen Kontinents ein. 60 Prozent des Amazonas-Regenwalds, dem größten Regenwald der Erde, liegen in Brasilien. Brasilien ist auch dafür bekannt, die größten, lebendigsten und farbenfrohsten Karnevalfeste der Welt auszurichten. © Bruna Prado/dpa
Ein Kind in bunter Kleidung auf einem Boot im Ghetto der Makoko Area in Nigeria, 27.7.2023
Platz 9: Nigeria mit 227,9 Millionen: Nigeria ist mit 227,9 Millionen Einwohner mit Abstand das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Die Bevölkerung wird sich UN-Prognosen zufolge wegen der hohen Geburtenquote bis 2100 auf rund 800 Millionen Menschen vervierfachen. Nigeria ist auch eins der ärmsten Länder der Welt. Mehr als die Hälfte aller Nigerianer leben UN-Daten zufolge in extremer Armut und haben pro Tag weniger als 1,90 US-Dollar zur Verfügung. © David Tesinsky/ZUMA Press Wire/IMAGO
Ein Jugendlicher steht vor seiner Notunterkunft, einem Bretterverschlag, im Erdbebengebiet Pamir Allai Tal. Pamir Allai Tal Kaschmir Pakistan
Platz 5: Pakistan mit 247,5 Millionen: Pakistan ist noch ein verhältnismäßig junger Staat, der sich erst 1947 aus mehrheitlichen muslimischen Teilen Britisch-Indiens gebildet hat. Das Land hat eine der am schnellsten wachsenden Bevölkerungen der Welt. Obwohl Islamabad die Hauptstadt ist, gilt die Millionenmetropole Lahore als der kulturelle Mittelpunkt des Landes. Auch die Natur hat viel zu bieten: fünf der weltweit 14 Achttausender ragen in Pakistan dem Himmel empor. © Stefan Trappe/IMAGO
Eid al Fitr in Bali, hunderte Menschen beten vor einem Tempel
Platz 4: Indonesien mit 282,2 Millionen: Der Inselstaat besteht aus 17.504 Inseln und ist damit der größte Staat Südostasiens. Über 80 Prozent der Bevölkerung gehört dem Islam an, mit 191 Millionen repräsentiert es die größte, muslimische Anhängerschaft weltweit. Das Land zeichnet sich durch einzigartige Naturlandschaften und einer exotischen Tierwelt aus. Über 100 bedrohte Tieralten sind auf den Inseln zu finden. © Pacific Press Agency/IMAGO
Freiheitsstatue in NewYork, USA, 19.7.2011
Platz 3: USA mit 334,9 Millionen: Die amerikanische Großmacht schafft es mit 334,9 Millionen auf Platz 3. Übrigens: Die USA hat keine offizielle Landessprache. Die meisten Menschen sprechen aber Englisch. © Xinhua/IMAGO
Xi an City von oben , China
Platz 2: China mit 1,41 Milliarden: Zwischen 1950 und 1990 verdoppelte sich Chinas Bevölkerungszahl. Aufgrund des rapiden Wachstums, führte die Volksrepublik 1979 die Ein-Kind-Politik ein, die bis einschließlich 2015 galt. Auch die größte Stadt der Welt liegt in China. Der Name ist aber eher unbekannt: Chongqing heißt die 31-Millionen-Einwohner-Metropole. China und Indien sind die einzigen zwei Länder, die eine Einwohnerzahl im Milliardenbereich vermerken können. © Imaginechina-Tuchong/IMAGO
Menschen mit Farben beim Holi Fest am Swaminarayan Tempel in Kalupur, Indien, 14.03.2025
Platz 1: Indien mit 1,44 Milliarden: Indien ist das bevölkerungsreichste Land der Welt. 1,44 Milliarden Menschen wohnen in dem Land der bunten Farben und Gewürze und haben damit China 2023 vom Platz 1 verdrängt. In Indien gibt es über 200 Sprachen aus drei verschiedenen Sprachfamilien, davon 26 Amtssprachen. Mit einem BIP von 3,53 Billionen US-Dollar (2022) zählt Indien zu den größten Volkswirtschaften der Welt. Trotzdem ist die Armut in Teilen Indiens groß – 2022 lebten mindestens 17 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. © Saurabh Sirohiya/ZUMA Press Wire/IMAGO

Wird BRICS anti-westlich – oder Ergänzung zu G7 und Co?

Auch beim Blick auf die Rolle der BRICS gibt es Differenzen zwischen der weltgrößten Autokratie und der weltgrößten Demokratie. Das Verhältnis von China und Indien ist unter anderem wegen eines Streits um den Verlauf der gemeinsamen Grenze ohnehin seit Jahrzehnten belastet. Während China die BRICS als antiwestliches Bündnis versteht, ist das Forum für Indien eher eine Ergänzung zu westlichen Formaten wie den G7.

Indien, das beispielsweise zusammen mit den USA Mitglied des Militärbündnisses Quad ist, will den Interessen des sogenannten Globalen Südens durch die BRICS mehr Gehör schaffen, aber keine Front gegen den Westen schaffen. Ähnlich sehen das auch Indonesien oder Brasilien. Beim Gipfel in Rio de Janeiro kann der indische Premierminister Narendra Modi jetzt seine Botschaften prominent platzieren – während China nur seine zweite Riege nach Brasilien schickt.

Rubriklistenbild: © Wu Hong/AFP

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