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Präsident eskaliert weiter

Trump eskaliert Proteste in Los Angeles: 2000 Soldaten der Nationalgarde entsendet

Donald Trump verdoppelt die Präsenz der Nationalgarde in Los Angeles wegen anhaltender Proteste. Auch das Militär wird aufgestockt. Der News-Ticker.

Dieser News-Ticker zu den Protesten in Los Angeles ist geschlossen. Alle neuen Infos und Entwicklungen finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update, 9.35 Uhr: Der australische Premierminister Anthony Albanese hat mit der US-Regierung über die bei Protesten in Los Angeles verletzte australische Journalistin Lauren Tomasi gesprochen. Das berichtet die New York Times. Eine Videoaufnahme zeigt, wie ein Polizist auf die das Reporter-Team zielt und Tomasi mit einem Gummigeschoss am Bein trifft. Albanese bezeichnete den Vorfall auf einer Pressekonferenz als „schrecklich“ und fügte hinzu: „Wir finden das nicht akzeptabel.“

Eskalation bei Protesten in Los Angeles – Demonstrationen auch in anderen Städten

Update, 8.53 Uhr: Die Proteste gegen Donald Trumps Migrationspolitik haben sich auf weitere US-Metropolen ausgeweitet. Nach Berichten mehrerer US-Medien demonstrierten Menschen in San Francisco und Santa Ana (Kalifornien), Austin und Dallas (Texas), Atlanta (Georgia) und Louisville (Kentucky). Die Proteste seien größtenteils friedlich verlaufen. Vereinzelt kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei.

Update, 7.13 Uhr: Bei den Protesten gegen die Abschiebe-Politik von US-Präsident Donald Trump wurde ein Team des US-Senders CNN von der Polizei von den Demonstrationen entfernt. „Ich verlange von Ihnen, dass Sie die Hände auf den Rücken nehmen“, habe ein Polizeibeamter gegenüber einem der Reporter gesagt. Ein weiterer Beamter habe weiter gesagt: „Wir werden sie alle rausholen – einen nach dem anderen.“ Das Team sei laut Aussage der Polizei nicht verhaftet worden, „weil sie zur Presse gehören“, wird der Beamte weiter zitiert.

Brennende Autos, Tränengas, Nationalgarde: Proteste in L.A. gegen Trump eskalieren

Alles begann mit einer Razzia der US-Einwanderungsbehörde ICE, jetzt brennen Autos und die Nationalgarde ist im Einsatz. In Los Angeles demonstrieren seit Samstag Menschen überwiegend friedlich, teils gewaltsam, gegen die das ICE. Im Foto steht ein Demonstrant auf einem brennenden Waymo-Taxi in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt von Los Angeles.
Alles begann mit Razzien der US-Einwanderungsbehörde ICE in Teilen von Los Angeles mit hoher Latino-Bevölkerung, jetzt brennen Autos und die Nationalgarde ist im Einsatz. In Los Angeles demonstrieren seit Freitag Menschen überwiegend friedlich, teils gewaltsam, gegen die das ICE. Im Foto steht ein Demonstrant auf einem brennenden Waymo-Taxi in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt von Los Angeles.  © Eric Thayer/dpa
Die US-Behörde „Immigration and Customs Enforcement“ (ICE) ist eine Strafverfolgungsbehörde in den Vereinigten Staaten von Amerika.
imago821986540.jpg © IMAGO/Ana Milena Varón
Polizeibeamte aus Los Angeles patrouillieren in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt. Demonstranten protestierten gegen Operationen der Bundeseinwanderungsbehörde ICE am 7. Juni, bei der sie Dutzende von Menschen festgenommen hatte.
Polizeibeamte aus Los Angeles patrouillieren in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt. Demonstranten protestierten gegen Operationen der Bundeseinwanderungsbehörde ICE (Immigration and Customs Enforcement) am 6. Juni, bei der sie Dutzende von Menschen festgenommen hatte. © Eric Thayer/dpa
Eine Frau schwenkt die mexikanische Flagge, als während einer Demonstration in der Innenstadt von Los Angeles Flammen aus einem brennenden Müllcontainer auflodern.
Es gab zudem Berichte über eine Razzia in einer Home-Depot-Filiale im Stadtteil Paramount, die Behörden zufolge jedoch falsch sein sollen. Im Bild schwenkt eine Frau die mexikanische Flagge, als während einer Demonstration in der Innenstadt von Los Angeles Flammen aus einem brennenden Müllcontainer auflodern.  © Ethan Swope/dpa
Ein Waymo Taxi wird mutwillig zerstört, während ein anderes in der Nähe des Metropolitan Detention Center brennt.
Ein Waymo Taxi wird mutwillig zerstört, während ein anderes in der Nähe des Metropolitan Detention Center brennt.  © Jae C. Hong/dpa
Ein am Montag, den 9. Juni 2025, zur Verfügung gestelltes Bild der 9News US-Korrespondentin Lauren Tomasi, bevor sie von einem Gummigeschoss getroffen wird, das von einem Polizisten während der gewalttätigen Proteste in Los Angeles im Rahmen von Razzien gegen Einwanderer abgefeuert wurde.
Ein am Montag, den 9. Juni 2025, zur Verfügung gestelltes Bild der 9News US-Korrespondentin Lauren Tomasi, bevor sie von einem Gummigeschoss getroffen wird, das von einem Polizisten während der gewalttätigen Proteste in Los Angeles im Rahmen von Razzien gegen Einwanderer abgefeuert wurde. © 9news Australia/dpa
Eine Demonstrantin wird in der Innenstadt von Los Angeles festgenommen.
Eine Demonstrantin wird in der Innenstadt von Los Angeles von zwei Polizisten festgenommen.  © Eric Thayer/dpa
Polizisten und Soldaten der kalifornischen Nationalgarde stehen vor dem Los Angeles Federal Detention Center Wache. Seit Tagen wird in Kalifornien gegen Operationen der US-Einwanderungsbehörde ICE protestiert.
Polizisten und Soldaten der kalifornischen Nationalgarde stehen vor dem Los Angeles Federal Detention Center Wache. US-Präsident Donald Trump hatte 2000 Gardisten zum Einsatz in Los Angeles zitiert und damit gleichzeitig die Proteste eskaliert sowie den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom übergangen. © Qiu Chen/dpa
Eine Demonstrantin in Los Angeles protestiert gegen die Abschiebe-Politik Donald Trumps mit einer umgedrehten US-Nationalflagge
Eine Demonstrantin in Los Angeles protestiert gegen die Abschiebe-Politik Donald Trumps mit einer umgedrehten US-Nationalflagge. Das umgedrehte „Sternenbanner“ nutzten einst Seeleute als Notsignal. Im Zuge des Vietnam-Kriegs ist es während der 1960er Jahre zu einem Symbol des politischen Protests geworden. © imago
Matt Hobbs benutzt Milch, nachdem er in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt von Los Angeles mit Tränengas beschossen wurde. Die Demonstranten protestieren gegen die Operation der Bundeseinwanderungsbehörde vom Vortag bei der die Behörden Dutzende von Menschen festgenommen hatten.
Matt Hobbs benutzt Milch, nachdem er bei Anti-ICE-Protesten in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt von Los Angeles mit Tränengas beschossen wurde.  © Jae C. Hong/dpa
Eine Blitzbombe explodiert auf dem 101 Freeway in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt von Los Angeles. Die Demonstranten protestieren gegen die Operation der Bundeseinwanderungsbehörde vom Vortag bei der die Behörden Dutzende von Menschen festgenommen hatten.
Eine Blitzbombe explodiert auf dem 101 Freeway in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt von Los Angeles während der Anti-ICE-Proteste. © Eric Thayer/dpa
Die aktuellen Proteste in Los Angeles erinnern bereits jetzt an die Unruhen in L.A. im Jahr 1992.
Die aktuellen Proteste in Los Angeles erinnern bereits jetzt an die Unruhen in L.A. im Jahr 1992. Diese begannen am 29. April, als vier weiße Polizisten, die der Misshandlung des schwarzen Rodney Kings angeklagt waren, freigesprochen wurden. Die Empörung vor allem der innerhalb der afroamerikanischen Bevölkerung weitete sich zu tagelangen Protesten aus. 53 Menschen starben im Zuge der Gewaltausbrüche. © imago
Soldaten der kalifornischen Nationalgarde feuern Tränengas und Gummigeschosse auf Demonstranten. Seit Tagen wird in Kalifornien gegen Operationen der US-Einwanderungsbehörde ICE protestiert.
Soldaten der kalifornischen Nationalgarde feuern Tränengas und Gummigeschosse auf Demonstranten.  © Daniel Powell/dpa
Ein Demonstrant wird von der Polizei in der Innenstadt von Los Angeles festgenommen. Die Demonstranten protestieren gegen die Operation der Bundeseinwanderungsbehörde vom Vortag bei der die Behörden Dutzende von Menschen festgenommen hatten.
Ein Demonstrant wird von der Polizei in der Innenstadt von Los Angeles festgenommen. © Eric Thayer/dpa
Rauchbomben explodieren in der Innenstadt. Bis spät in die Nacht versammeln sich Demonstranten in der Innenstadt von Los Angeles und fordern ein Ende der jüngsten Razzien gegen Einwanderer und den Einsatz von Truppen der Nationalgarde.
Rauchbomben explodieren in der Innenstadt. Bis spät in die Nacht versammeln sich Demonstranten in der Innenstadt von Los Angeles und fordern ein Ende der jüngsten Razzien gegen Einwanderer und den Einsatz von Truppen der Nationalgarde. © Matthew Hoen/dpa
Rauch liegt in der Luft, als Demonstranten sich mit CHP-Beamten anlegen, nachdem sie den 101 Freeway in der Innenstadt besetzt haben, um gegen die Durchsuchung von Einwanderern zu protestieren.
Rauch liegt in der Luft, als Demonstranten sich mit Beamten anlegen, nachdem sie den 101 Freeway in der Innenstadt von Los Angeles besetzt haben, um gegen die Durchsuchung von Einwanderern zu protestieren. © Jill Connelly/dpa
Rauch füllt die Straße, als Demonstranten während einer Demonstration im Paramount-Viertel von Los Angeles den Grenzschutzbeamten gegenüberstehen. Die Demonstranten protestieren gegen die Operation der Bundeseinwanderungsbehörde vom Vortag bei der die Behörden Dutzende von Menschen festgenommen hatten.
Rauch füllt die Straße, als Demonstranten während einer Demonstration im Paramount-Viertel von Los Angeles den Grenzschutzbeamten gegenüberstehen.  © Eric Thayer/dpa
Polizisten stehen in Bereitschaft während einer Demonstration in Paramount, einem Stadtteil von Los Angeles. Die Demonstranten protestieren gegen die Operation der Bundeseinwanderungsbehörde vom Vortag bei der die Behörden Dutzende von Menschen festgenommen hatten.
Polizisten stehen in Bereitschaft während einer Demonstration in Paramount, einem Stadtteil von Los Angeles.  © Eric Thayer/dpa
Polizeibeamte stehen während einer Demonstration am 8. Juni 2025 unter einer Überführung in Los Angeles, Kalifornien. Nach einer Reihe von aggressiven Einwanderungsoperationen in Los Angeles eskalierten die Spannungen, als Beamte der Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) eine Razzia durchführten.
Polizeibeamte stehen während einer Demonstration am 8. Juni 2025 unter einer Überführung in Los Angeles, Kalifornien. Nach einer Reihe von aggressiven Einwanderungsoperationen in Los Angeles eskalierten die Spannungen, als Beamte der Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) eine Razzia durchführten. © David Pashaee/imago
Demonstranten knien während einer Demonstration in Los Angeles, Kalifornien, am 8. Juni 2025 auf dem Freeway.
Demonstranten knien während einer Demonstration in Los Angeles, Kalifornien, am 8. Juni 2025 auf dem Freeway. © David Pashaee/imago
Ein Demonstrant steht mit einer US-Flagge in der Hand vor einer Reihe von Polizeibeamten während einer Demonstration in Los Angeles, Kalifornien, am 8. Juni 2025.
Ein Demonstrant steht mit einer US-Flagge in der Hand vor einer Reihe von Polizeibeamten während einer Demonstration in Los Angeles, Kalifornien, am 8. Juni 2025. © David Pashaee/imago
Fans haben auf der Tribüne Protestschilder gegen die US-Einwanderungsbehörde ICE beim MLS-Spiel zwischen dem Los Angeles Football Club und Sporting Kansas City im BMO Stadium aufgespannt. Seit Tagen wird in Kalifornien gegen Operationen von ICE protestiert.
Fans haben auf der Tribüne Protestschilder gegen die US-Einwanderungsbehörde ICE beim MLS-Spiel zwischen dem Los Angeles Football Club und Sporting Kansas City im BMO Stadium aufgespannt. Seit Tagen wird in Kalifornien gegen Operationen von ICE protestiert. © Javier Rojas/dpa
Truppen der kalifornischen Nationalgarde versammeln sich am dritten Tag der Proteste gegen ICE und die Einwanderungspolitik von Donald Trump vor einem Bundesgefängnis in der Innenstadt von Los Angeles.
Truppen der kalifornischen Nationalgarde versammeln sich am dritten Tag der Proteste gegen ICE und die Einwanderungspolitik von Donald Trump vor einem Bundesgefängnis in der Innenstadt von Los Angeles. © Jonathan Alcorn/imago
Ein Radfahrer fährt während der Proteste in Los Angeles, Kalifornien, am 8. Juni 2025 an einem brennenden Auto vorbei.
Ein Radfahrer fährt während der Proteste in Los Angeles, Kalifornien, am 8. Juni 2025 an einem brennenden Auto vorbei. © Sahab Zaribaf/imago
Am dritten Tag der Proteste gegen den ICE und die Einwanderungspolitik von Donald Trump kommt es in der Innenstadt von Los Angeles zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und den Ordnungskräften.
Am dritten Tag der Proteste gegen den ICE und die Einwanderungspolitik von Donald Trump kommt es in der Innenstadt von Los Angeles zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und den Ordnungskräften. © Jonathan Alcorn/imago
Demonstranten marschieren zum Metropolitan Detention Center während einer Demonstration gegen ICE und Einwanderungsrazzien in Los Angeles.
Demonstranten marschieren zum Metropolitan Detention Center während einer Demonstration gegen ICE und Einwanderungsrazzien in Los Angeles. © Jim Ruymen/imago
Demonstranten marschieren zum Metropolitan Detention Center während einer Demonstration gegen ICE und Einwanderungsrazzien in Los Angeles.
Demonstranten marschieren zum Metropolitan Detention Center während einer Demonstration gegen ICE und Einwanderungsrazzien in Los Angeles. © Jim Ruymen/imago
LAPD-Beamte schlagen mit Schlagstöcken auf Demonstranten ein.
LAPD-Beamte schlagen mit Schlagstöcken auf Demonstranten ein. © Daniel Powell/imago

Update, 6.12 Uhr: US-Präsident Donald Trump will weitere 2000 Nationalgardisten nach Los Angeles entsenden. Das berichtete die britische BBC unter Berufung auf den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom. Die Trump-Regierung habe dies mittlerweile bestätigt. „Auf Befehl des Präsidenten mobilisiert das Verteidigungsministerium zusätzlich 2000 Soldaten der kalifornischen Nationalgarde, die in den Bundesdienst einberufen werden sollen, um ICE zu unterstützen und es den Bundespolizisten zu ermöglichen, ihre Aufgaben sicher zu erfüllen“, zitiert die BBC den Chefsprecher des Pentagon, Sean Parnell.

US-Vizepräsident verteidigt Eskalation gegen Proteste in Los Angeles

Update, 5.54 Uhr: US-Vizepräsident JD Vance verteidigte das Vorgehen der Regierung gegen Demonstranten in Los Angeles. „Diese Administration wird nicht von Gesetzlosigkeit eingeschüchtert werden“, schrieb er in der Nacht auf Dienstag auf X. „Wir werden an der Seite der FBI-Agenten stehen, die Gewaltverbrecher aufspüren, an der Seite der Gardisten, der örtlichen Polizei und der Marines, die die Ordnung wiederherstellen, und an der Seite der ICE-Agenten, die unsere Einwanderungsgesetze durchsetzen. Präsident Trump wird nicht klein beigeben.“

Update vom 10. Juni, 5.13 Uhr: Auch in der Nacht auf Dienstag sollen die Proteste gegen von der Trump-Regierung angeordnete Abschiebungen in der US-Stadt Los Angeles weitergegangen sein. Mehrere hundert Demonstrierende seien dabei mit Beamten der Polizei aneinandergeraten, wie die Nachrichtenagentur AP berichtete. Die Polizisten sollen dabei mit Blendgranaten gegen die Demonstrierenden vorgegangen sein. Die Protestierenden sollen mit Feuerwerkskörpern auf die Polizisten geworfen haben.

Derweil kritisierte die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, den von Trump angeordneten Einsatz der Nationalgarde, sowie die Entsendung von mehr als 700 US-Marine-Soldaten. Dies sei sein „bewusster Versuch“ der US-Regierung, „Unordnung und Chaos in unserer Stadt zu stiften“. Laut AP fügte sie hinzu: „Ich habe das Gefühl, wir sind Teil eines Experiments, an dem wir nicht teilnehmen wollten“.

Trump eskaliert Proteste in Los Angeles – hunderte Marinesoldaten nach Kalifornien entsendet

Update, 22.49 Uhr: Mehr als 700 Soldaten des Marine Corps Air Ground Combat Center in Kalifornien wurden laut CNN mobilisiert, um auf die Proteste in Los Angeles zu reagieren. Sie sollen Tausende von Nationalgardisten unterstützen, die US-Präsident Donald Trump am Wochenende ohne Zustimmung des kalifornischen Gouverneurs oder des Bürgermeisters von Los Angeles aktiviert hatte.

Der Einsatz eines gesamten Marinebataillons stellt eine klare Eskalation von Trumps Strategie dar, das Militär als Machtdemonstration gegen die Proteste einzusetzen. Laut CNN-Quellen bleibt jedoch unklar, welche Aufgaben die Marines in Los Angeles übernehmen sollen. Wie die Nationalgardisten dürfen auch sie keine polizeilichen Maßnahmen wie Verhaftungen durchführen, es sei denn, Trump ruft den Insurrection Act aus. Dieser würde es dem Präsidenten ermöglichen, das Militär zur Niederschlagung eines Aufstands oder einer Rebellion einzusetzen.

Die Lage bei den Protesten in Los Angeles droht zu eskalieren.

Update, 22.41 Uhr: Noch bevor Trump mögliche Festnahmen ins Spiel brachte, hatte Tom Homan die Diskussion bei Fox News als „einfach lächerlich“ bezeichnet und dem NBC-Reporter mangelnde Ehrlichkeit vorgeworfen. Homan stellte klar, dass keine aktiven Pläne bestehen, den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom festzunehmen. Er habe lediglich allgemein betont, dass niemand über dem Gesetz stehe – auch nicht Newsom oder Bass –, falls strafbares Verhalten vorläge.

Aufständische laut Trump schuld an Unruhen während Protesten in LA

Update, 20.08 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat „Aufständische“ für Zusammenstöße am Rande von Demonstrationen in Los Angeles verantwortlich gemacht. „Die Leute, die diese Probleme verursachen, sind professionelle Agitatoren und Aufständische. Das sind schlechte Leute, sie sollten im Gefängnis sein“, sagte Trump am Montag vor Reportern im Weißen Haus.

Zuvor hatte sich der Präsident selbst zu seiner umstrittenen Entscheidung beglückwünscht, gegen den ausdrücklichen Willen der örtlichen Behörden Soldaten der Nationalgarde zum Einsatz gegen Demonstranten in Los Angeles zu entsenden. „Wenn wir das nicht getan hätten, wäre Los Angeles komplett ausradiert worden“, schrieb er in seinem Onlinedienst Truth Social. Die Entsendung der Nationalgarde bezeichnete er als „großartige Entscheidung“.

Update, 19.40 Uhr: US-Präsident Trump hat sich zu einer möglichen Verhaftung des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom geäußert und sie als „großartige Idee“ bezeichnet. Trumps Einwanderungsbeauftragter Tom Homan hatte dem Demokraten am Wochenende mit einer Festnahme gedroht, falls er die Arbeit der Einwanderungsbehörde ICE behindere.

Newsom reagierte am Montag mit dem Hinweis, die Trump-Administration kenne seinen Aufenthaltsort. Trump erklärte bei seiner Rückkehr von Camp David ins Weiße Haus: „Ich würde es tun, wenn ich Tom (Homan) wäre. Ich finde es großartig. Gavin (Newsom) freut sich über die Publicity, aber ich denke, es wäre eine großartige Sache.“

Proteste in LA: Streit zwischen Trump und Newsom spitzt sich zu

Update, 17.26 Uhr: Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hat erneut mit offensiver Rhetorik auf das Vorgehen der Trump-Regierung bei den Protesten in Los Angeles reagiert. „Nehmt mich halt fest. Lasst es uns hinter uns bringen“, sagte Newsom im Interview mit dem Sender NBC in Richtung Trump und dessen „Grenz-Zar“ Tom Homan. Letzterer hatte ebenfalls gegenüber NBC nicht ausgeschlossen, auch Newsom oder die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, festnehmen zu lassen, wenn diese der Durchsetzung der Einwanderungspolitik im Weg stehen würden.

„Er weiß, wo er mich findet“, sagte Newsom darauf angesprochen. „Diese Art von Geschwafel ist anstrengend. Also Tom, nimm mich fest.“ Der Gouverneur warf der Trump-Regierung vor, gezielt Panik zu schüren und Migranten zum politischen Feindbild zu machen. Kalifornien werde sich gegen das Vorgehen mit allen Mitteln zur Wehr setzen. Newsom hat eine Klage angekündigt.

Nach Protesten am Samstag: Lage in Vorort Paramount wieder ruhig

Update, 15.21 Uhr: In Paramount bei Los Angeles ist die Lage nach Protesten gegen die Einwanderungsbehörde ICE wieder ruhig. Bürgermeister John Moreno bestätigte gegenüber CNN: „Über Nacht gab es keine Proteste. Gestern waren auch keine Demonstranten auf der Straße.“ In dem überwiegend von Latinos bewohnten Vorort kam es vor allem am Samstag zu Protesten.

Die Proteste verlagerten sich vor allem in der Nacht zum Montag nach Downtown Los Angeles, wo sich die Demonstranten nach Berichten von CNN in den frühen Morgenstunden größtenteils auflösten. Die Polizei bleibt jedoch weiterhin verstärkt in der Region präsent.

„Eiskalter Lügner“: Gouverneur kritisiert Trump für Entsendung der Nationalgarde scharf

Update, 13.59 Uhr: Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom wirft US-Präsident Donald Trump vor, die Lage in Los Angeles erst durch die Ankündigung eines Nationalgarde-Einsatzes verschärft zu haben. Der Demokrat kündigte eine Klage gegen die Trump-Administration an. Newsom bezeichnete Trumps Vorgehen in einem MSNBC-Interview als verfassungswidrig. Die Entsendung der Nationalgarde kann dem Demokraten zufolge nicht gegen den Willen eines Gouverneurs erfolgen.

Newsom macht Trump auch für die erneuten Ausschreitungen bei Protesten in Los Angeles verantwortlich: „Es ist sein Chaos, wir versuchen es aufzuräumen“. Mit Blick auf die Äußerungen des US-Präsidenten am Sonntag übte der Gouverneur von Kalifornien scharfe Kritik und nannte Trump einen „eiskalten Lügner“. Trump hatte der Nationalgarde am Sonntag auf Truth Social bereits für ihren Einsatz gedankt und behauptet, Los Angeles sei unter Kontrolle. Die Soldaten waren zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht in der Stadt eingetroffen.

Schwere Proteste in Los Angeles: Journalistin von Gummigeschoss getroffen

Update, 9.30 Uhr: Bei den Protesten in Los Angeles ist wohl eine australische Journalistin mit Gummigeschossen beschossen worden. Unter anderem bei Reddit verbreitet sich ein Video des Vorfalls. Währenddessen zeigen Daten von Flightradar24, dass das LAPD, das Los Angeles County Sheriff‘s Department und die California Highway Patrol Hubschrauber einsetzen, die offenbar die anhaltenden Proteste in LA am Sonntag überwachen.

Update, 8.20 Uhr: Die Lage in Los Angeles bleibt wegen der Proteste weiter angespannt. Raul Jovel, Captain der Polizei von Los Angeles, sagte Reportern am Sonntag, dass die Beamten „während wir hier sprechen, weitere Festnahmen vornehmen“. „Wir versuchen, eine Position zu erreichen, in der wir sofort Festnahmen vornehmen können“, sagte Jovel und betonte, dass „unsere Beamten tatsächlich angegriffen werden.“

Die Äußerungen des Captains erfolgten eine Stunde, bevor die Polizei für die gesamte Innenstadt von Los Angeles ein Versammlungsverbot aussprach. Einige Demonstranten ließ sich davon jedoch nicht abschrecken und kehrten laut Polizei in das Gebiet zurück, wie CNN berichtet.

Erstmeldung vom 8. Juni: Los Angeles – Im Westen der USA brodelt es: Im Bundesstaat Kalifornien gibt es seit zwei Tagen heftige Proteste gegen Beamte der US-Einwanderungsbehörde ICE. Donald Trump hat bereits angekündigt, die Demonstrationen mit Hilfe der Nationalgarde bekämpfen zu wollen. Binnen 24 Stunden sollen mindestens 2000 Soldaten unter dem Befehl des US-Präsidenten die Lage unter Kontrolle bringen. Derweil kommt es immer wieder zu gewaltsamen Zusammentreffen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.

Proteste in Los Angeles: Trump schickt Nationalgarde

Zur Eindämmung der teils gewaltsamen Proteste gegen die Abschiebung von Migranten soll die Nationalgarde Medienberichten zufolge binnen 24 Stunden in Los Angeles zum Einsatz kommen. Das schreibt die New York Times unter Berufung auf einen hohen Beamten der Trump-Regierung. Der Bundesstaat Kalifornien habe die Pflicht, die Ordnung und öffentliche Sicherheit aufrechtzuerhalten, sagte der Oberste Bundesstaatsanwalt in Südkalifornien demnach in einem Interview. „Und sie sind im Moment nicht in der Lage, das in Los Angeles zu tun.“

US-Präsident Trump wütet währenddessen auf Truth Social gegen den Gouverneur des Bundesstaats und lobte zugleich die Nationalgarde, obwohl sich diese noch gar nicht im Einsatz befindet. „Hervorragende Arbeit der Nationalgarde in Los Angeles nach zwei Tagen voller Gewalt, Zusammenstößen und Unruhen. Wir haben einen inkompetenten Gouverneur und Bürgermeister, die wie üblich der Aufgabe nicht gewachsen waren.“

Weitere Proteste in Los Angeles erwartet: Gouverneur wettert gegen Trumps Nationalgarden-Einsatz

Mit Blick auf den Sonntag wird im Großraum Los Angeles mit weiteren Protesten gerechnet. Trumps Äußerungen, dass jede Demonstration oder Gewalttat gegen Beamte, als „Form einer Rebellion“ betrachtet wird, stellen aus Sicht der New York Times eine bewusste Eskalation der Lage vor Ort dar. Auch Gouverneur Gavin Newsom bezeichnete Trumps Vorgehen als „absichtlich provokant“ und sagte, es werde die Spannungen nur verschärfen. „Das ist die falsche Mission und wird das Vertrauen der Öffentlichkeit untergraben“, sagte er.

Angesichts der Behauptungen Trumps, dass sich die Nationalgarde bereits in Los Angeles im Einsatz gegen die Proteste befinden würde, schrieb Bürgermeisterin Karen Bass auf X: „Nur um das klarzustellen: Die Nationalgarde wurde nicht in der Stadt Los Angeles eingesetzt.“ US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte zuvor gedroht, die Einwanderungsproteste durch die Entsendung aktiver Marines nach Los Angeles zu unterdrücken. Newsom antwortete, Hegseth verhalte sich „geistesgestört“.

Proteste in Los Angeles gegen Sicherheitskräfte der US-Einwanderungsbehörde ICE

Die am Freitag ausgebrochenen und vereinzelt auch gewaltsamen Proteste richten sich gegen die Sicherheitskräfte der US-Einwanderungsbehörde ICE, die Migranten ohne gültige Papiere festgenommen hat, um sie abzuschieben. Manche Demonstranten bewarfen die Sicherheitskräfte nach Regierungsangaben unter anderem mit Steinen. Mehr als 120 Menschen seien am Freitag und bei weiteren Protesten am Samstag festgenommen worden, allen voran in dem vorwiegend von Migranten aus Lateinamerika bewohnten Stadtteil Paramount, sagte Essayli.

Bürgermeisterin Karen Bass und die örtliche Polizei distanzierten sich von den ICE-Einsätzen. Sie wollen wie gehabt in ihrem Zuständigkeitsbereich nicht mit der Bundesbehörde zusammenarbeiten, um normale Abschiebungen zu ermöglichen. So verhalten sich viele von Demokraten kontrollierte Stadtverwaltungen in den USA – wohingegen die Republikaner die von Trump angekündigten Massenabschiebungen umsetzen wollen. (fbu/dpa)

Rubriklistenbild: © Manuel Balce Ceneta/Maximilian Haupt/dpa (Montage)

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