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Prozess gegen Donald Trump
Autorin E. Jean Carroll zeigt sich „verblüfft“ über Donald Trump: „Er war nichts“
Donald Trump erleidet eine herbe Niederlage vor Gericht. Die Folge: Eine Millionenstrafe für den ehemaligen Präsidenten und eine erstaunte Klägerin.
New York – Es war eine deftige Klatsche für Donald Trump. Am Freitag (26. Januar) wurde der ehemalige US-Präsident und Top-Kandidat der Republikaner für die US-Wahl 2024 von einem New Yorker Gericht dazu verdonnert, der US-Autorin E. Jean Carroll nach einem Verleumdungsprozess eine Entschädigung von 83,3 Millionen Dollar (etwa 77 Millionen Euro) zu zahlen.
Carroll zeigte sich nach der Urteilsverkündung erstaunt über den Auftritt von Trump vor Gericht. Sie sei schockiert über den Mangel an Macht, den der 77-Jährige bei seinem Auftritt vor Gericht an den Tag gelegt habe. In einem Interview mit dem Fernsehsender CNN, bei dem sie über den Prozess sprach, sagte Carroll, der ehemalige Präsident „war nichts, einfach keine Macht. Er war null.“ Das habe sie doch erstaunt, „ich war verblüfft“, fügte sie hinzu.
Carroll ist der Auffassung, Trump sei es beim Prozess hauptsächlich darum gegangen, Wahlkampf zu machen. „Es sind nur die Menschen um ihn herum, die ihm Macht verleihen. Es ist der Kaiser ohne Kleider“, so Carroll. „Der Gerichtssaal war kein Gerichtssaal für ihn, es war eine Wahlkampfveranstaltung, das war klar. Wir hatten zwei unterschiedliche Ziele. Unseres war, einen Fall zu gewinnen, seins war, Wählerstimmen zu gewinnen. Wir werden sehen, wie sich das auswirkt. Er benutzt mich, um Wähler zu gewinnen“, fügte Carroll hinzu.
Ursprünglich habe sie Angst vor dem Prozess gehabt, die dann aber zu Beginn des Verfahrens sofort verflogen sei, sagte Carroll weiter. „Es war … wie ein Kaiser ohne Kleider. Ich hatte so viel Angst im Vorfeld und dann war er da. Er ist einfach nur etwas in einem Anzug.“
Nun will Caroll das Geld ausgeben für „etwas, das Trump hasst“. „Wenn es ihm wehtut, dass ich für bestimmte Dinge Geld ausgebe, dann ist das meine Absicht“, sagte Carroll am Montag im TV-Sender ABC. Unter anderem wolle sie beispielsweise einen Fonds für Frauen einrichten, die von dem früheren US-Präsidenten sexuell belästigt worden seien.
Der 77-jährige Trump gilt bei den im November anstehenden Präsidentschaftswahlen als aussichtsreichster Bewerber der Republikaner. Er muss sich allerdings derzeit auch in zahlreichen verschiedenen Fällen mit Gerichten auseinandersetzen. Noch im Februar könnte eine Entscheidung in einem Betrugsprozess in New York fallen, wo ihm ebenfalls eine hohe Strafzahlung droht.
Experte sieht Tendenz für kommende Prozesse gegen Trump
In einer Reihe von Beiträgen auf X, ehemals Twitter, schrieb Glenn Kirschner, ein ehemaliger stellvertretender US-Staatsanwalt, der für seine Kritik an Trump bekannt ist: „Das Ergebnis im zweiten Fall E. Jean Carroll ist ein wichtiger Hinweis auf Trumps kommende Strafprozesse. Wenn Fälle von der öffentlichen Meinung in die Gerichte verlagert werden, verliert Trump.“
Die Prozesse gegen Donald Trump
Anklage in Washington
Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten von Amerika
Georgia
Anklage wegen möglicher Wahlmanipulation
Anklage in Miami
Mitnahme geheimer Regierungsdokumente
Colorado
Rechtsstreit um die Teilnahme an Vorwahlen
New York
Vorwurf des jahrelangen Finanzbetrugs
„Die Sache ist die: Vor der öffentlichen Meinung gelten die Regeln der Beweisführung nicht. Also lügt Trump jeden Tag in seinem verzweifelten Versuch, seine immer kleiner werdende Schar von Anhängern weiterhin zu täuschen und zu betrügen. Aber … die Regeln der Beweisführung, die Verfahrensregeln und die Rechtsstaatlichkeit gelten alle in Gerichtssälen. Und was haben wir jetzt gesehen? Trump kann buchstäblich nicht mit der Wahrheit umgehen.“ Das würde man deutlich an Trumps Verhalten vor Gericht sehen. „Wenn man bedenkt, dass er aus dem Gerichtssaal stürmte, als der Anwalt von Carroll den Geschworenen sagte, dass Donald Trump ein Lügner ist, der so tut, als ob die Regeln für ihn nicht gelten“, sagte Kirschner.
Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus
Trump selbst sieht das natürlich ganz anders. Der Ex-Präsident macht seine Probleme mit der Justiz mit inzwischen vier Anklagen weiter zum Wahlkampfthema und stellt sich als Opfer der Demokraten von Präsident Joe Biden dar. Die wollen, nach seinen Worten, mit einer „Hexenjagd“ seine Rückkehr in das Weiße Haus verhindern. Auch nach dem Urteil am vergangenen Freitag wiederholte Trump diesen Vorwurf. Dass ihm solche Aussagen vor Gericht nicht helfen, ficht Donald Trump dabei nicht weiter an. (skr)