News-Ticker
Krieg in Israel: Neue Raketen der Hamas – Israel startet „umfassenden“ Angriff in Gaza
Tote, Verletzte und Geiseln: Der Krieg in Israel fordert auch heute Opfer. Die Hamas-Angriffe könnten eine Bodenoffensive nach sich ziehen. Der News-Ticker.
- Aktuelle Israel-News: Dutzende Tote nach israelischem Luftangriff auf Flüchtlingslager in Gaza
- Nach Angriffen der Hamas: Israel verhängt vollständige Blockade des Gazastreifens
- 300.000 Reservisten mobilisiert: Israel startet größte Mobilisierung seiner Geschichte gegen die Hamas
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch aus Israel. Aktuell ist die Lage noch nicht vollständig zu überblicken. Daher lassen sich nicht alle Informationen unmittelbar unabhängig überprüfen.
Dieser News-Ticker ist beendet. Lesen Sie alle weiteren Neuigkeiten zum Krieg in Israel in unserem aktuellen News-Ticker.
Update vom 9. Oktober, 14.46 Uhr: Wie die Times of Israel berichtet, sollen mittlerweile mehr als 800 Menschen bei den Angriffen der Hamas gegen Israel ums Leben gekommen sein. Das gehe aus unbestätigten Berichten hebräischsprachiger Medien hervor. Währenddessen gab das Gesundheitsministerium Israels bekannt, dass 2506 Menschen infolge der Hamas-Angriffe in Krankenhäuser eingeliefert werden mussten. 353 Menschen sollen schwer verletzt, 23 in kritischem Zustand sein.
Israel-News: Dutzende Menschen sterben bei israelischem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager
Update vom 9. Oktober, 14.02 Uhr: Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza sind bei einem israelischen Luftangriff auf das Flüchtlingslager Dschabalia Dutzende von Palästinensern getötet und verletzt worden, wie Spiegel-Online berichtete. Mindestens 493 Menschen sind den Vergeltungsschlägen Israels bisher zum Opfer gefallen, wie das Ministerium in dem von der Hamas beherrschten palästinensischen Autonomiegebiet bereits mitteilte. 2751 Menschen seien verletzt worden.
Update vom 9. Oktober, 13.10 Uhr: Wie die britische BBC berichtete, hat die israelische Armeeführung einen „umfassenden“ Angriff auf Zentren der Hamas im Gazastreifen gestartet. Die Operation wurde sowohl von den israelischen Verteidigungskräften (IDF) als auch von der israelischen Luftwaffe in den sozialen Medien angekündigt. Kurz zuvor hat die Hamas im Gazastreifen ihre massiven Raketenangriffe auf israelisches Territorium wieder aufgenommen.
Israel-News: Israelische Regierung verhängt vollständige Blockade des Gazastreifens
Update vom 9. Oktober, 11.40 Uhr: Israel rückt mit immer härteren Reaktionen im Kampf gegen die Terroristen der Hamas vor. Nach dem Angriff auf Israel verhängte nach Aussage von Verteidigungsminister Yoav Gallan das Land eine vollständige Blockade des Gazastreifens. Es werde keinen Strom, keine Lebensmittel, keinen Treibstoff mehr geben, alles sei geschlossen. Er sprach von einem Kampf gegen „bestialische Menschen“.
News zum Krieg in Israel: Neuer Alarm in Jerusalem und Tel Aviv
Update vom 9. Oktober, 11.25 Uhr: Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, wurde im Großraum Tel Aviv und in Jerusalem Luftalarm ausgelöst. In Jerusalem waren Explosionen zu hören, die entweder von Raketeneinschlägen oder der Luftabwehr stammen könnten.
Darüber hinaus heulten in weiteren Städten und Orten die Sirenen auf. Unter anderem waren Herzlia und Raʿanana, die nördlich von Tel Aviv liegen, betroffen. Auch in Gvaram, einem Kibbuz nördlich des Gazastreifens, sollen die Sirenen erneut aufgeheult haben, um die Bevölkerung vor einem Raketenbeschuss durch die Hamas zu warnen. Mindestens eine Rakete sei durch den israelischen Schutzschild gedrungen und auf offenem Gelände nahe Tel Aviv eingeschlagen sein, berichtet das israelische Fernsehen. Offizielle Angaben zu möglichen Verletzten oder Opfern gab es bisher nicht.
News zum Krieg in Israel: Größte Mobilisierung der Geschichte für den Kampf gegen die Hamas
Update vom 9. Oktober, 11.15 Uhr: Israel hat nach den Angriffen der Hamas die größte Mobilisierung in seiner Geschichte unternommen, erklärte ein Armeesprecher. Insgesamt habe das Land rund 300.000 Reservisten wegen des Kriegs mobilisiert. Bereits am Samstag hatte die Bewegung „Waffenbrüder“ ihren Protest gegen die Regierung Netanyahus vorübergehend ausgesetzt und alle protestierenden Reservisten aufgefordert, sich umgehend zum Dienst zu melden.
Israel-News: Weitere Luftangriffe im Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen aus
Update vom 9. Oktober, 11.07 Uhr: Die israelische Armee führt nach eigenen Angaben weitere Luftangriffe im Gazastreifen durch. Es würden Ziele der Hamas angegriffen, teilte das Militär zufolge der Times of Israel mit.
Krieg in Israel: Armee bringt Grenzorte zum Gazastreifen wieder unter Kontrolle
Update vom 9. Oktober, 11.01 Uhr: Bis vor wenigen Stunden gab es an der israelischen Grenze zum Gazastreifen in „sieben bis acht Orte“ noch schwere Kämpfe. Die israelische Armee vermeldet nun, dass die Kämpfe mit der Hamas dort nun beendet seien. Das Militär habe die Kontrolle in allen Orten wiedererlangt, erklärte die Armee weiter. Allerdings sei es weiterhin möglich, dass noch bewaffnete Palästinenser in der Region befinden.
Update vom 9. Oktober, 11.00 Uhr: Seit Beginn des massiven Großangriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel sind nach UN-Angaben im Gazastreifen mehr als 123.000 Menschen vertrieben worden. Insgesamt 123.538 der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens hätten ihre Häuser „aus Angst, aus Sorge um ihren Schutz und wegen der Zerstörung ihrer Häuser“ verlassen, erklärte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Montag. Mehr als 73.000 Flüchtlinge seien in Schulen untergebracht.
Laut einem Sprecher des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNWRA) ist mit einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen zu rechnen. In den Schulen, von denen einige zu Notunterkünften erklärt worden seien, gebe es Strom. Die UNO-Mitarbeiter versorgten die dort untergekommenen Menschen außerdem „mit einer Mahlzeit, sauberem Wasser, psychologischer Unterstützung und medizinischer Behandlung“, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
Update vom 9. Oktober, 10.24 Uhr: Nach Angaben des palästinensischen Außenministeriums haben israelische Luftangriffe eine Schule der Vereinten Nationen in Gaza getroffen. In der Schule seien Hunderte von Zivilisten, darunter Kinder und ältere Menschen, untergebracht, so das Ministerium, das den Angriff als „brutal“ bezeichnete.
Die UNO bestätigte den Angriff und erklärte, die Schule sei „schwer beschädigt“ worden. Niemand sei getötet worden, hieß es weiter.
Israel-Krieg: Zahl der Todesopfer in Gaza nach Luftangriffen steigt
Update vom 9. Oktober, 10.10 Uhr: Die Zahl der Todesopfer bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben auf mindestens 493 gestiegen. 2751 Menschen seien verletzt worden, teilt das Gesundheitsministerium in dem von der Extremisten-Organisation Hamas beherrschten Palästinenser-Gebiet mit. Die Luftangriffe sind eine Reaktion auf den überraschenden Großangriff der Hamas auf Israel am Samstag.
„Kommen immer noch Leute rein“: Kämpfe im Süden dauern an
Update vom 9. Oktober, 9.50 Uhr: Die Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Angreifern der islamistischen Hamas im Grenzgebiet dauern an. An rund sieben bis acht Orten in Israel seien noch Spezialkräfte an aktiven Feuergefechten beteiligt, sagte Militärsprecher Richard Hecht. Darüber hinaus sei es nicht auszuschließen, dass weitere militante Kämpfer in israelisches Gebiet eindringen. „Ich kann den Fakt nicht leugnen, dass immer noch Leute reinkommen“, sagte Hecht.
Medienberichten zufolge kam es in der israelischen Stadt Sderot in einem Schwimmbad zu heftigen Schusswechseln mit mehreren israelischen Verletzten. Das israelische Militär teilte mit, die Fallschirmjägerbrigade befinde sich in einem „hartnäckigen Kampf“ bei dem Soldaten Sderot durchsuchen, „um die Stadt von Terroristen zu befreien“. Sderot liegt etwa einen Kilometer vom Gazastreifen entfernt.
Israel-Bodentruppen sollen Geiseln befreien
Update vom 9. Oktober, 9.10 Uhr: Nach Informationen der Washington Post sollen binnen 48 Stunden israelische Bodentruppen in den Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Angriffe auf Israel geschickt werden. Ziel soll die Befreiung der nach Gaza verschleppten Geiseln sein. Die Post beruft sich auf Quellen aus der US-Regierung. Eine unabhängige Bestätigung gab es vonseiten der israelischen Regierung bisher nicht.
Update vom 9. Oktober, 7.35 Uhr: Zwei Tage nach dem tödlichen Überraschungsangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel sind nach Angaben der israelischen Armee etliche grenznahe israelische Ortschaften weiterhin schwer umkämpft. „Wir kämpfen immer noch“, sagte Armeesprecher Richard Hecht am Montagmorgen (9. Oktober) vor Journalisten. Es gebe „zwischen sieben und acht“ offene Kampfschauplätze im Grenzgebiet zum Gazastreifen, „an denen wir immer noch gegen Terroristen kämpfen“.
Armee zieht 100.000 Reservisten für mögliche Bodenoffensive in Gaza zusammen
Update vom 9. Oktober, 7.15 Uhr: Israel habe im Süden des Landes rund 100.000 Reservisten zusammengezogen. Dies erklärte ein Sprecher der IDF in der Nacht zum Montag (9. Oktober). Die Aufgabe sei, dass die Hamas am Ende des Krieges militärisch nicht mehr in der Lage sein werde, Israelis zu bedrohen. Zugleich werde man dafür sorgen, dass die Hamas den Gazastreifen nicht mehr regieren könne.
Kommt nun eine Bodenoffensive im Gazastreifen? Ein Vordringen der Armee in den besonders dicht besiedelten Gazastreifen birgt neue große Risiken. Versuche, die vermutlich in unterirdischen Tunneln versteckten Geiseln zu retten, wären ein gefährliches Wagnis mit ungewissem Ausgang. Die Hamas will offenbar versuchen, Häftlinge in israelischen Gefängnissen freizupressen.
Iran bestreitet jegliche Verbindung zu den Anschlägen in Israel
Update vom 9. Oktober, 4.20 Uhr: Der Iran bestreitet jegliche Verbindung zu den Anschlägen in Israel. „Wir unterstützen Palästina nachdrücklich, aber wir sind nicht an der palästinensischen Antwort beteiligt, da diese nur von Palästina selbst getroffen wird“, erklärt die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen (UN).
„Die entschlossenen Maßnahmen Palästinas sind eine völlig legitime Verteidigung gegen sieben Jahrzehnte unterdrückerischer Besatzung und die abscheulichen Verbrechen des illegitimen zionistischen Regimes.“ Der Erfolg der Hamas-Operation sei dem Überraschungsmoment zu verdanken, was sie zum „größten Versagen“ der israelischen Sicherheitsorganisationen mache.
Israel vergleicht Hamas mit IS
Update vom 8. Oktober, 22.05 Uhr: Tote, Vermisste und vor allem viele Geiseln: Nach den Raketenangriffen der islamistischen Hamas hat Israels Armee die im Gazastreifen herrschende Organisation mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS) verglichen. Die Hamas sei „barbarischer und brutaler“ als der IS vorgegangen, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Sonntagabend. Die Hamas habe „einen Krieg gegen Israel mit dem schlimmsten Massaker an unschuldigen Zivilisten in der Geschichte Israels“ begonnen.
Schock-Zahlen nach Massaker auf Festivalgelände in Israel – 260 Leichen entdeckt
Update vom 8. Oktober, 21.43 Uhr: Erschütternde Erkenntnis im Israel-Krieg: Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen haben Einsatzkräfte allein auf einem Festival-Gelände in Israel bislang mindestens 260 Leichen gefunden. Das berichtete die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka am Sonntagabend. Hamas-Kämpfer hatten am Samstag die Teilnehmer eines Musikfestivals nahe der Grenze zum Gazastreifen attackiert und auch zahlreiche Menschen von dort in den Gazastreifen verschleppt. Medien zitierten Augenzeugen, die von einem Massaker sprachen. Im Netz kursieren Videos, die zeigen sollen, wie die Feiernden vor den Schüssen der Angreifer fliehen.
Israel-News: Vater von entführter Geisel bricht in Tränen aus
Update vom 8. Oktober, 20.09 Uhr: Die brutalen Schrecken des Israel-Krieges: Nach der Geiselnahme der Hamas hat ein israelischer Familienvater unter Tränen sein Leid geklagt. So bat Uri David, dessen Töchter entführt wurden, weinend die Entführer um Gnade. „Ich weiß nicht, wo sie sind. Vielleicht werden sie in Gaza vergewaltigt. Vielleicht hat man sie in einen Graben geworfen. Ich kann nichts machen“, zitierte ihn die Bild-Zeitung am Sonntagabend. Laut Behördenangaben hält die palästinensische Terrororganisation mehr als 100 Zivilisten gefangen – darunter auch Deutsche.
USA verlegen Flugzeugträger „Gerald R. Ford“ ins östliche Mittelmeer
Update vom 8. Oktober, 19.57 Uhr: Reaktion auf die Gewalteskalation im Israel-Krieg: Wegen der anhaltenden Gefechte wollen die USA offenbar ein Zeichen der militärischen Unterstützung senden. So ist offenbar angedacht, Schiffe und die Luftwaffe in die Nähe der israelischen Küste zu verlegen. Das berichtet der US-Sender NBC unter Berufung auf Regierungskreise. Die Verlegung könne sofort beginnen, aber alle Mittel würden erst in einigen Tagen vor Ort sein. Kurz zuvor hatte US-Präsident Joe Biden erneut seine Hilfe zugesichert.
Außenminister Lloyd Austin bestätigte wenig später den Bericht. Demnach wird eine Flotte mit dem Flugzeugträger „Gerald R. Ford“ in das östliche Mittelmeer geschickt. Außerdem werde die US-Regierung den israelischen Streitkräften schnell Ausrüstung und Munition zukommen lassen. Die Lieferung soll demnach bereits innerhalb weniger Tage in der Konfliktregion ankommen.
Krieg in Israel: Opferzahl geht weiter nach oben
Update vom 8. Oktober, 19.16 Uhr: Im Israel-Krieg nimmt das Leiden kein Ende: Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel auf mindestens 700 gestiegen. Dies berichteten mehrere israelische Medien am Sonntag unter Berufung auf medizinische Kreise. Nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums wurden mehr als 2243 Menschen verletzt.
Auswärtiges Amt bestätigt deutsche Geisel-Opfer der Hamas
Update vom 8. Oktober, 18.34 Uhr: Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich unter den von der islamistischen Hamas aus Israel Verschleppten auch deutsche Staatsangehörige befinden. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Sonntag, nach Erkenntnissen des Außenministeriums handele es sich um Menschen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit hätten. Am Sonntag hatte im Auswärtigen Amt erneut der Krisenstab der Bundesregierung getagt. Konkrete Angaben zu der Anzahl der Geiseln wollte die Behörde nicht machen.
News zum Israel-Krieg: Demo gegen Hamas vor dem Brandenburger Tor
Update vom 8. Oktober, 18.22 Uhr: Bei einer Solidaritätskundgebung für das von der islamistischen Hamas angegriffene Israel haben nach vorläufigen Angaben der Polizei rund 2000 Menschen vor dem Brandenburger Tor in Berlin demonstriert. In der Menge habe weitgehend Ruhe geherrscht, die Stille sei aber immer wieder von wütenden Zwischenrufen durchbrochen worden, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten das Ende von Unterstützungszahlungen an Palästinenser im Nahen Osten. Auf Plakaten stand etwa „Frieden und Sicherheit für Israel, keine Finanzhilfen für Terroristen“.
Krieg fordert 600 Todesopfer und 100 Geiseln – kommt die Bodenoffensive?
Erstmeldung vom 8. Oktober, 18.14 Uhr: Tel Aviv – Tote, Verletzte, Vermisste und mehr als 100 Geiseln: Nach den Angriffen der Hamas auf Israel ist der Krieg in Nahost wieder ausgebrochen. Auch an Tag zwei der Auseinandersetzung war kein Ende des Blutvergießens abzusehen. Während Videos über verschleppte Zivilisten im Netz kursierten und neue Raketen aus Gaza flogen, übte die israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Vergeltung mit massiven Luftschlägen. Doch reicht das? Experten halten eine bald beginnende Bodenoffensive im Gazastreifen für realistisch.
Die News über das Wiederaufbrechen des Nahost-Konflikts hatte die Welt bereits am Vortag aufgeschreckt. Die islamistische Hamas hatte von Gaza aus den Großangriff begonnen. Er traf Israel am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) vollkommen überraschend. Die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Palästinenserorganisation feuerte mehr als 3000 Raketen ab. Bewaffnete drangen über Land, See und Luft nach Israel vor.
Krieg in Israel: Hamas entführt mehr als 100 Geiseln – darunter auch eine Deutsche
Mehrere Israelis wurden nach Militärangaben in den Gazastreifen verschleppt. Ein Sprecher sprach von einer „erheblichen Zahl“, ohne genaue Angaben zu machen. Israel kündigte eine Evakuierung seiner Grenzorte zum Gazastreifen an. Die Bundesregierung prüft, ob deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger betroffen sind. Zuvor kursierten Videos im Netz über die Misshandlung und Verschleppung einer Deutschen. Die Angehörigen haben sich bereits an die zuständigen Behörden gewandt.
News aus Israel: Sicherheitskabinett verhängt Kriegszustand und schwört Rache
Die Zahl der Todesopfer stieg am Sonntag auf mehr als 600. Darüber hinaus sollen mehr als 1000 Menschen bei den Angriffen verletzt worden sein – auf beiden Seiten. In Israel reagierte das Sicherheitskabinett mit aller Härte und rief den Kriegszustand aus. „Der Krieg, der Israel durch eine mörderische Terrorattacke aus dem Gazastreifen aufgezwungen wurde, hat am 7. Oktober 2023 um 06.00 Uhr begonnen“, teilte Regierungschef Benjamin Netanjahu am Sonntag mit. Der Kriegszustand erlaube „weitreichende militärische Schritte“. Im Hintergrund liefen Gespräche, eine Notstandsregierung zu bilden.
„Wir werden alle Orte, an denen die Hamas organisiert ist und sich versteckt, in Trümmerinseln verwandeln“, sagte Netanjahu in einer Ansprache. Bewohner des Gazastreifens forderte er auf: „Flieht jetzt von dort, denn wir werden überall und mit all unserer Kraft handeln.“ Israel werde Rache nehmen.
Krieg gegen Hamas: Wagt Israel die Bodenoffensive mit Panzern?
Unklar war am Sonntagabend zunächst, wie dies geschehen sollte. In einer ersten Reaktion hatte Israel den Krieg aufgenommen und den Gazastreifen und Teile des Libanon mit Luftschlägen bombardiert. Jedoch meldete die israelische Armee auch, dass neben den Luftstreitkräften auch die Bodentruppen einsatzbereit seien. In früheren Jahren hatte Israel mehrfach den Einmarsch mit Panzern in den Gazastreifen gewagt. In den vergangenen Jahren hatte man die Taktik aber geändert und hatte sich auf gezielte Angriffe mit Drohnen und Raketen verlegt. Doch angesichts der vielen Geiseln könnte eine Panzeroffensive wieder eine Option werden. Militärbeobachter halten das jedenfalls nicht für ausgeschlossen.
Doch eine Bodenoffensive mit Panzern ist gefährlich. Denn in dem seit Jahrzehnten andauernden Konflikt haben die Palästinenser ihr Gebiet mit einem weitverzweigten Tunnelsystem durchzogen. Sie bieten den Hamas-Kämpfern gute Verstecke und rasche Richtungswechsel. Für die Panzer sind sie damit unerreichbar.
Krieg in Israel: Raketenangriff der Hamas kam überraschend
An der genauen Gegenreaktion dürfte aber noch gearbeitet werden. Denn der Angriff der Hamas traf die Regierung in Israel offenbar völlig überraschend. Dabei hatten die Palästinenser die Attacke vor fast genau 50 Jahre nach dem Jom-Kippur-Krieg von 1973 gestartet. Der damalige Angriff feindlicher arabischer Staaten auf Israel am höchsten jüdischen Feiertag gilt als bislang schwerstes nationales Trauma. (Mit Agenturmaterial)
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