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Trauer um Alt-Bundespräsidenten

Gauck und Merkel tragen sich in Kondolenzbuch für Herzog ein

Kondolenzbuch für Roman Herzog
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Joachim Gauck trät sich in das Kondolenzbuch für Roman Herzog ein.

Berlin - Führende Politiker haben sich am Mittwoch in das Kondolenzbuch für den verstorbenen Altbundespräsidenten Roman Herzog eingetragen.

Bundespräsident Joachim Gauck schrieb in seiner Würdigung: „Er war ein Segen für unseren Rechtsstaat, für unsere Demokratie, für unser ganzes Land.“

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dankte dem Verstorbenen für

Eintrag von Angela Merkel

manchen guten Rat. Sie trauere „um den beliebten und im wahrsten Sinne bürgernahen Bundespräsidenten Roman Herzog“, der sich in verschiedenen Funktionen um Deutschland und die Demokratie verdient gemacht habe.

Der SPD-Vorsitzende und Vizekanzler Sigmar Gabriel schrieb: „Man muss das Leben nehmen wie es ist - aber man darf es nicht so lassen. Das scheint mir das Lebensmotto von Roman Herzog gewesen zu sein.“ Er äußerte große Dankbarkeit für die enormen Leistungen von Herzog für das demokratische Deutschland.

Herzog, der von 1994 bis 1999

Chronologie: Die Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland

Bundespräsidenten BRD
Theodor Heuss (1949-59) (r.) galt als Glücksfall für die junge Republik. Seiner Amtsführung war es zu verdanken, dass das Amt des Bundespräsidenten hohes Ansehen erlangte. Dem Liberalen gelang es, Vorurteile der Weltöffentlichkeit gegen die Deutschen abzubauen. 1959 wurde sogar erwogen, ihm durch eine Änderung des Grundgesetzes eine dritte Amtszeit zu ermöglichen. Heuss lehnte ab. © dpa
Bundespräsidenten BRD
Heinrich Lübke (1959-69) legte einen Schwerpunkt auf die Entwicklungshilfe - er besuchte 35 Staaten. Für das höchste Amt im Staat hatte sich der CDU-Politiker nur widerstrebend zur Verfügung gestellt. Kritik wurde an seiner Tätigkeit während der NS-Zeit laut. © dpa
Bundespräsidenten BRD
Gustav Heinemann (1969-74) war ein eher wortkarger Bundespräsident. Der Sozialdemokrat wurde mit den Stimmen der damals oppositionellen FDP in das höchste Staatsamt gewählt, ein Vorzeichen für die spätere sozial-liberale Koalition. Heinemann wirkte zuweilen sauertöpfisch, doch galt er als Vorbild für moralische Integrität. © dpa
Walter Scheel
Walter Scheel (1974-79) kam als zweiter Liberaler an die Staatsspitze. Das volkstümliche Staatsoberhaupt scheute sich nicht, "hoch auf dem gelben Wagen" zu sitzen und zu singen. Als Präsident setzte er sich für die Ostpolitik ein. © dpa
Bundespräsidenten BRD
Karl Carstensen (1979-84) (2.v.l.)war ein Verfechter konservativer Werte wie Fleiß und Pflichtbewusstsein, Familie und Nationalstolz. Ungeachtet seines spröden hanseatischen Naturells bemühte sich der CDU-Politiker um engen Kontakt zur Bevölkerung. Während seiner Amtszeit legte er als "Spaziergänger der Nation" über 1500 Kilometer in Wanderschuhen zurück. © dpa
Bundespräsidenten BRD
Richard von Weizsäcker (1984-1994) erwarb sich den Ruf als Gewissen Deutschlands. Unvergessen bleibt seine Rede zum 8. Mai 1985, dem Jahrestag des Kriegsendes, in der sich der CDU-Politiker bedingungslos zur historischen Schuld der Deutschen bekannte. © dpa
Bundespräsidenten BRD
Roman Herzog (1994-1999), der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, warb bald nach seiner Amtsübernahme für Berlin als Regierungssitz. Seine Lebens- und Bürgernähe brachten dem Christdemokraten Anerkennung. Innenpolitisch bedeutsam war seine Berliner Rede im April 1997, in der er mahnte: "Durch Deutschland muss ein Ruck gehen." © dpa
Bundespräsidenten BRD
Johannes Rau (1999-2004), der langjährige SPD-NRW-Regierungschef mit dem Spitznamen "Bruder Johannes" galt als ausgleichender und versöhnender Charakter. Rasch machte er deutlich, dass er nicht nur Präsident aller Deutschen, sondern auch Ansprechpartner für alle Bürger ausländischer Herkunft in Deutschland sein wolle. © dpa
Bundespräsidenten BRD
Horst Köhler (2004-2010), der zuvor Chef des Internationalen Währungsfonds war, hatte keinen leichten Start: Dem Finanzexperten hielten Kritiker vor, er sei politisch zu unbedarft. Doch durch Beharrlichkeit und Offenheit für die Sorgen der Bürger erwarb er sich rasch Respekt. Er trat völlig überraschend zurück, nachdem er wegen Äußerungen zu den Auslandseinsätzen der Bundeswehr in die Kritik geraten war. © dpa
Bundespräsidenten BRD
Christian Wulff (2010-2012) war nicht nur der jüngste Bundespräsident, sondern auch der mit der kürzesten Amtszeit. Von der schwarz-gelben Koalition gegen den populären Joachim Gauck durchgesetzt, legte Wulff einen Schwerpunkt auf das Thema Integration. Der CDU-Politiker wurde aber nach rund 20 Monaten im Amt von Verfehlungen in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident eingeholt, angesichts staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen trat er zurück. Später wurde er freigesprochen. © dpa
Bundespräsidenten BRD
Joachim Gauck (2012-heute) wurde mit Unterstützung fast aller Parteien an die Staatsspitze gewählt. Der parteilose frühere DDR-Bürgerrechtler gilt als Glücksfall im Bundespräsidentenamt. Gaucks Themen waren Freiheit und Verantwortung: Er forderte von Deutschland mehr außenpolitischen Mut und von den Bürgern Engagement. In der Flüchtlingskrise brachte er seine Haltung auf den vielzitierten Nenner: "Unser Herz ist weit, doch unsere Möglichkeiten sind endlich." Eine zweite Amtszeit lehnte Gauck aus gesundheitlichen Gründen ab. © dpa

war, war am Dienstag im Alter von 82 Jahren gestorben. Für ihn wird es einen Staatsakt geben. Der Zeitpunkt und der Ort der offiziellen Trauerfeier stehen noch nicht fest. Alle Bürger können sich bis Freitag im Schloss Bellevue und in der Villa Hammerschmidt in Bonn in die Kondolenzbücher eintragen.

Zum Tod von Roman Herzog: Bilder aus seinem Leben

Roman Herzog
Gefolgt von Christiane Herzog (r) gehen Südafrikas Präsident Nelson Mandela (M) und Bundespräsident Roman Herzog am 10.03.1998 während der offiziellen Begrüßung im «Tuynhuys» in Kapstadt durch den Garten des Amtssitzes von Mandela. © dpa

dpa

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