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Riesige Reserve
Russland reagiert auf Verluste und zieht Hunderttausende Soldaten ein
Die Verluste sind immens, die Reserve auch: Russland schickt Hunderttausende Soldaten neu an die Front im Ukraine-Krieg. Doch die sind oft unqualifiziert.
Moskau – Mehr als 400.000 russische Soldaten sollen derzeit im Ukraine-Krieg an der Front kämpfen. Das berichtete Oleksandr Kovalenko, Direktor der militärischen Informationsplattform Information Resistance. Obwohl täglich bis zu 1000 Einsatzkräfte sterben würden, kämen etwa 25.000 Nachwuchskräfte pro Monat nach. Laut Experten werde Russland seine Militärstärke langfristig aufrechterhalten können, wie die ukrainische Wochenzeitung Kyiv Post berichtete.
Hohe Verluste russischer Soldaten: 25.000 neue Streitkräfte pro Monat für Ukraine-Krieg
Der Sprecher des nationalen Militärgeheimdienstes der Ukraine, Andriy Yusov, bezifferte im Oktober 2023 die Gesamtzahl der russischen Truppen im April 2023 auf etwa 350.000 bis 370.000 Soldaten. Trotz der Verluste sei die Zahl in den folgenden sechs Monaten um mindestens 40.000 Streitkräfte gestiegen. Im Sommer 2023 hatte Russland viele Tote zu verzeichnen. Vier Monate lang verloren bei den Angriffen auf die Stadt Bachmut viele Kämpfer ihr Leben. Möglicherweise sank die Zahl der russischen Soldaten sogar unter 300.000, berichtet Kovalenko.
Ausgleich für Verluste: Russland zieht Tausende Soldaten für die Front neu ein
Wie kann Russland seine hohen Verluste an der Front ausgleichen? Derzeit würden monatlich 20.000 bis 25.000 neue Soldaten von den russischen Ausbildungszentren für den Ukraine-Krieg eingezogen, schrieb Kovalenko. Nach Schätzungen des ukrainischen Generalstabs belaufen sich die bestätigten monatlichen Soldatenverluste Russlands im Jahr 2023 auf durchschnittlich 15.000 bis 20.000 Mann pro Monat.
Das russische Verteidigungsministerium vermeldete im Oktober, dass 130.000 Wehrpflichtige eingezogen werden, wie Euronews berichtete. Die Soldaten würden fünf Monate ausgebildet und dann den Einheiten zugeteilt werden.
Sowohl ukrainischen als auch russischen Nachrichtenberichten zufolge ist es Russland gelungen, genügend Ersatz zu finden, indem Männer massenhaft zwangsrekrutiert wurden, wie Kyiv Post berichtete. Darunter seien verurteilte Straftäter, illegale Einwanderer und Menschen aus armen Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit. Russland biete üppige Gehälter für jeden Soldaten, der mit in den Krieg zieht. Das russische Verteidigungsministerium habe die Regierung der sibirischen Republik Sacha aufgefordert, jede Woche mehr als 500 Soldaten an die ukrainische Front zu schicken, wie Radio Free Europe berichtete. Sacha ist die flächenmäßig größte Provinz Russlands, aber gleichzeitig auch eine der ärmsten.
Laut Russlands Armee: Ausreichend Freiwillige für Krieg in der Ukraine
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Im September sagte Vladimir Tsymlyanskyi, stellvertretender Leiter der Organisations- und Mobilisierungsabteilung des russischen Generalstabs, dass die Führung der russischen Armee ihre Personalsituation gut im Griff habe. Er erwarte, den zukünftigen Bedarf an Streitkräften in der Ukraine durch Freiwillige zu decken. Tsymlyanskyi behauptete, dass diese ausreichend vorhanden seien, wie Kyviv Post schrieb.
„Diejenigen, die Verträge über den Militärdienst in den Streitkräften der Russischen Föderation unterzeichnet haben, sowie Freiwillige, die sich für die Teilnahme an einer besonderen Militäroperation entschieden haben, reichen zur Erfüllung der zugewiesenen Aufgaben aus (in der Ukraine)“, sagte Tsymlyanskyi. Der Generalstab habe nicht vor, Reserven zu mobilisieren oder eingezogene Soldaten in die Ukraine zu schicken, sagte er.
Laut Kovalenko würde sich das Bild der russischen Streitkräfte von Berufssoldaten zu immer mehr Freiwilligen verlagern. Dadurch würden zukünftige russische Kampfeinheiten immer weniger qualifiziert sein und mit größerer Wahrscheinlichkeit schwere Verluste erleiden. Der Kreml werde wahrscheinlich keinen Weg finden, das Problem zu lösen, sagte er. (Lisa Mariella Löw)